Goeben und Breslau â zwei âWas wĂ€re wennâ - Scenarios
Die Panzerkreuzer, Schlachtkreuzer und Schlachtschiffe des ersten Weltkriegs als auch die Marinetaktik in dieser Zeit fand ich schon immer interessant. Aus diesem Grunde habe mir zum Einstieg zwei einfache was-wÀhre-wemm-Scenarios ausgesucht.
Historisch: Das Entkommen der Goeben und Breslau im Mittelmeer zu den Dardanellen und der Verkauf der Schiffe an die TĂŒrkeihat den Kriegseintritt der TĂŒrkei bewirkt.Zweimal hatten die EnglĂ€nder die Chance, die beiden Schiffe abzufangen. In beiden FĂ€llen haben sie ihre Chance aus unterschiedlichen GrĂŒnden nicht ergriffen. Dies liefert einen wunderbaren Hintergrund fĂŒr die beiden âWas wĂ€re wennâ âScenarios:
Scenario 1:
Historische Begebenheit: Noch vor Kriegseintritt Englands begegnen sich am 4 August 1914 um 10.30 Uhr zwischen Sardinien und der afrikanischen KĂŒste englische und deutsche Kriegsschiffe. Auf deutscher Seite der Schlachtkreuzer Goeben und der leichte Kreuzer Breslau. Auf englischer Seite die beiden Schlachtkreuzer Indefatigable undIndomitable. Die englischen Schlachtkreuzer folgen der Goeben. SpĂ€ter stöĂt noch der leichte englische Kreuzer Dublin hinzu. Um 19.20 Uhr brechen die EnglĂ€nder die Verfolgung ab, da die Goeben sie abgehĂ€ngt hat.
âWas wĂ€re wennâ jemand auf englischer Seite die Brisanz erkannt und den Befehl zum Angriff gegeben hĂ€tte bzw. Captain Kennedy ĂŒber Nacht den Schiffen gefolgt wĂ€re und sie am nĂ€chsten Tag vor Messina gestellt hĂ€tte.
Regel: abgeĂ€nderte Regel âGRAND FLEETSâ 3.Edition von âmj12gamesâ
Modelle: Navis 1:1250
Deutsche: Goben 140 Punkte; Breslau 20 Punkte
EnglÀnder: Indefatigable 75 Punkte; Indomitable 70 Punkte; Gloucester 20 Punkte
Am Morgen des 5. August 1914 lief die aus dem Schlachtkreuzer \"Goeben\" und dem kleinen geschĂŒtzten Kreuzer \"Breslau\" bestehende deutsche Mittelmeerflotte unter FĂŒhrung des Konteradmirals Souchon zum zweiten Male innerhalb weniger Tage den Hafen von Messina auf. Die beiden Kreuzer hatten ihre erste Aufgabe in dem beginnenden Krieg, die BeschieĂung der Hafenanlagen, der Zuavenkasernen und Signalstationen von Philippeville und Bone in Algerien, erfolgreich durchgefĂŒhrt. Die Fahrt nach der algerischen KĂŒste hatte die KohlenvorrĂ€te der beiden deutschen Schiffe erheblich zusammenschrumpfen lassen. In Messina sollten die Bunker rasch aufgefĂŒllt werden. In der Nacht zum 4. August war ein wichtiger Funkspruch eingegangen: \"3. AUGUST bĂNDNIS GESCHLOSSEN MIT TĂRKEI: GOEBEN UND BRESLAU SOFORT NACH KONSTANTINOPEL GEHEN\". Von den in Messina liegenden deutschen Handelsschiffen wurde eiligst Kohle ĂŒbernommen, nachdem sich die Italiener geweigert hatten, Kohle zu verkaufen.
Die Schlagzeilen der italienischen BlĂ€tter waren gefĂŒllt mit dunklen Voraussagen: \"DIE DEUTSCHEN KREUZER TRETEN IHRE TODESFAHRT AN\".
Um 17:00 Uhr Nachmittags am 6. August 1914 verlieĂen die Schiffe die Reede von Messina.
Runde 1
Kaum hatte die Goeben und Breslau die StraĂe von Messina passiert, konnte sich ein Signalgast des Flagschiffs jenes DreimarkstĂŒck verdienen, das KapitĂ€n als Belohnung fĂŒr denjenigen ausgesetzt hat, der zuerst den Feind meldet. \"STEUERBORD VORAUS EIN KREUZER\". Es war die Gloucester, derselbe Kreuzer, der die Deutschen vor drei Tagen beschattet hatte. Mit diesen MĂ€nnern hatten die Matrosen der Breslau noch vor einer Woche vor Durazzo freundschaftlich Wasserpolo gespielt. Dahinter kameen kurz darauf Indefigable und Indomitable in Sicht. \"KLAR SCHIFF ZUM GEFECHT\". Die MunitionsaufzĂŒge rasselten, die GeschĂŒtzrohre schwenkten aus, die VerschlĂŒsse klickten, und die Klarmeldungen liefen im Gefechtsstand zusammen. Auf 21,5 km eröffnet Goeben das Feuer, das die EnglĂ€nder auf diese Entfernung noch nicht erwidern können. Indefigable erhĂ€lt erste Treffer.
Runde 2
Die EnglÀnder gehen nÀher ran und Indefigable erhÀlt weitere Treffer. Es entstehen einige kleinere BrÀnde, die aber schnell gelöscht werden können.
Runde 3
Die EnglÀnder halten weiter mit voller Fahrt auf die Goeben zu. Rings um Indefigable schmettern die Granaten ins Wasser und werfen haushohe WassersÀulen auf. Wie durch ein Wunder wird die Indefigable nicht getroffen.
Runde 4
Die EnglĂ€nder gehen auf Parallelkurs zur Goeben. Indefigable wird schwer getroffen. Ein Volltreffer zerschmettert die BrĂŒcke und tötet die Offiziere. Ein Turm erhĂ€lt einen Volltreffer, ein weitere Turm blockiert. Nun erhĂ€lt auch die Goeben erste Treffer.
Runde 5
Eine deckende Breitseite der Indomitable trifft Goeben schwer. Zwei abgeschossene Torpedos verfehlen die Goeben. Breslau erhÀlt einige Treffer durch den leichten Kreuzer Gloucester und die Mittelartillerie der Indomitable. Ein Wassereinbruch senkt die Geschwindigkeit.
Runde 6
Indomitable wird wieder schwer getroffen und sinkt. Ein Torpedo der Goeben lÀuft an der Indefigable vorbei. Aber auch Indomitable muss Treffer einstecken und es bricht ein Brand aus.
Runde 7
Goeben wird wiederholt schwer getroffen und die HĂ€lfte der schweren Artillerie ist ausgefallen. Sie vertrĂ€gt nur noch wenige Treffer. Auch Indomitable ist schwer getroffen und es wĂŒten noch immer BrĂ€nde auf dem Schiff.
Runde 8 (Die EnglÀnder gewinnen die Initiative)
Goeben dreht ab und nebelt sich ein, Breslau lĂ€uft quer zur Indomitable. Indomitable macht einen Zielwechsel auf den leichten Kreuzer Breslau. Aus dieser Nahdistanz beschossen bricht die bereits angeschlagene Breslau auseinander und sinkt. Die BrĂ€nde auf der Indomitable erreichen die Munitionskammer der mittleren TĂŒrme und das Schiff explodiert.
Runde 9
Der leichte Kreuzer Gloucester dreht ab und nebelt sich ein. Die schwer angeschlagene Goeben sammelt als Siegerin die Ăberlebenden ein.
Fortsetzung folgt