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Allgemeine Fragen zu Tabletops und Wargaming von einem Anfänger. Wie spielt man eigentlich?
President:
an alle: fetten krassen Dank für die Antworten, mit so einem Feedback hätte ich nicht gerechnet in so kurzer Zeit!
Mir haben die Antworten jetzt auch bereits genügend Feedback und Anregungen gegeben um weiter zu machen bzw. um bestimmte Sachverhalte besser zu verstehen und nachzuvollziehen und vielleicht auch nicht ganz so pedantisch zu sein zukünftig.
Ich hab noch eine Frage:
Gibt es Spieler, die mehr Wert darauf legen die Figuren authentisch zu spielen anstatt Gewinnmaximiert? Als Beispiel: Der wilde Krieger wird nach vorne bewegt, weil dies zu seinem Charakterprofil besser passt, als ihn hinten stehen zu lassen und auf weitere Truppen zu warten um gemeinsam vorzurücken. Benutzen manche Leute die Systeme um eine Geschichte zu erzählen? Und wie wichtig ist der erzählerische Aspekt einer Schlacht?
Arkon4000:
--- Zitat von: \'President\',\'index.php?page=Thread&postID=245654#post245654 ---Ich hab noch eine Frage:
Gibt es Spieler, die mehr Wert darauf legen die Figuren authentisch zu spielen anstatt Gewinnmaximiert? Als Beispiel: Der wilde Krieger wird nach vorne bewegt, weil dies zu seinem Charakterprofil besser passt, als ihn hinten stehen zu lassen und auf weitere Truppen zu warten um gemeinsam vorzurücken. Benutzen manche Leute die Systeme um eine Geschichte zu erzählen? Und wie wichtig ist der erzählerische Aspekt einer Schlacht?
--- Ende Zitat ---
Das hängt stark vom Kontext ab und welche Art von Spiel du spielst. Spielst du Systeme wo man bestimmte Missionsziele erfüllen musst, hängt es davon ab welche Ziele du selbst hast. Musst du verteidigen oder angreifen?! Danach richtet sich auch der spielstil.
Ein Beispiel...Infinity lebt von den Missionen und seinem Turniersystem. In diesem Bereich wirst du natürlich sehr oft Spieler treffen, die gewinnorientiert spielen und auch ihre Armeelisten voll ausreizen. Das System ist hierbei aber so gut designt das es innerhalb der jeweiligen Fraktionen nicht nur eine schlagkräftige Liste gibt sondern viel Möglichkeiten, die eigenen Konzept umzusetzen und die Missionen sind auch sehr unterschiedlich was verschiedenen Herangehendweisen ermöglicht.
Anders ist es bei historischen Systemen (ich klammer mal Bolt Action und Flames of War aus), hierbei geht es darum historische Gefechte oder hypothetische Gefechte nachzuspielen. Hier kann man entweder auf bestehende Szenarien des Spielsystem zurückgreifen oder selbst recherchieren um ein Gefecht oder Schlacht möglichst nah an historischen Begebenheiten zu entwickeln. Auch hier liegt natürlich ein gewisser Augenmerk auf einer Aufgabenstellung für die jeweiligen beteiligt Streitkräfte.
Bei vorgefertigten Szenarien sind meistens ja auch vorgegeben welche Einheiten pro Seite beteiligt waren und was diese als Aufgabe haben und in welchem Zeitrahmen dies erfüllt werden muss.
Um deinen Frage zu beantworten: ja es gibt diese Spieler aber die Spielertypen auf die man trifft hängen stark vom jeweiligen Spielsystem ab, das man spielt.
The Desertfox:
Meiner Meinung nach schneidest du da den Aspekt des klassischen Tunierspielers gegen den, ich nenn ihn mal \"Fluff\" Spieler. Der Tunierspieler spielt um zu gewinnen, er nutzt jede Regelmoeglichkeit die sich ihm bietet. Klar er will ja gewinnen. Da ist es egal, dass er mehr Koenigstiger auf der Platte hat, als je wirklich gebaut wurden. Ja ich uebertreibe ;)
Als Fluff Spieler spielt man haeufig nach einem Szenario, meistens mit Spielleiter. Oft auch historische Szenarien, weil, machen wir uns nichts vor, die wenigsten Schlachten waren unter komplett gleichwertigen Gegnern. Ich kann also versuchen Pickets Charge zu schaffen, aber mich darueber Aergern, dass ich dabei mehr Truppen verloren habe, als Robert E. Lee...
Mir persoenlich sind historische Schlachten oder einfach Szenarien lieber. Ich mag keine kosten-Nutzen maximierten Armeen nach Punkten und Listen. Da sind mir Szenarien lieber wo der Spieleiter sagt, hier sind deine Panzer, davorne steht der Russe, evtl. kommt Verstaerkung und nu sieh zu :) Da geht evtl. der Rollenspieler mit mir durch ;) Aber fuer mich ist TT immer auch eine Art von Rollenspiel, da ich ja in die Rolle des Feldherrn, Panzerkommandanten usw schluepfe. Aber es ist halt Geschmackssache. Andere spielen gerne Tuniere nach Punktelisten und messen sich mit anderen. Mir ist da die Geschichte, Der Fluff, wichtiger. Ja oft wichtiger als das Gewinnen. Wenn ich es dann noch schaffe den Kessel von Stanlingrad zu befreien ohne alle Panzer zu verlieren, um so besser ;)
Schmagauke:
--- Zitat von: \'President\',\'index.php?page=Thread&postID=245654#post245654 ---Gibt es Spieler, die mehr Wert darauf legen die Figuren authentisch zu spielen anstatt Gewinnmaximiert? Als Beispiel: Der wilde Krieger wird nach vorne bewegt, weil dies zu seinem Charakterprofil besser passt, als ihn hinten stehen zu lassen und auf weitere Truppen zu warten um gemeinsam vorzurücken. Benutzen manche Leute die Systeme um eine Geschichte zu erzählen? Und wie wichtig ist der erzählerische Aspekt einer Schlacht?
--- Ende Zitat ---
Die Vorredner haben ja schon das wichtigste gesagt, z.B. die Turnierspieler, die manchmal vollkommen bekloppte und witzlose Listen spielen, Hauptsache, sie gewinnen. Oder Leute, die bewusst Regellücken nutzen, um zu gewinnen, und dies auch solange konsequent tun, bis offizielle Errata die Fehler beseitigen. Solche Leute sind Extremfälle, die auch irgendwann keine Gegner mehr finden, weil niemand mehr Bock auf die Typen hat, aber auch die gibt es.
Ich persönlich spiele um des Spielens willen und probiere auch gerne Listen aus, für die mich jeder Turnierspieler auslachen würde - einfach, weil sie mir gefallen oder ich Lust habe, das mal auszuprobieren, da ist gewinnen zweitrangig.
Zum ersten Punkt Deiner Frage:
Es gibt genug tolle Regelsysteme, die Eigenheiten der Einheiten direkt über die Regeln darstellen.
Beispielsweise Regeln, nach denen ungestüme Einheiten einen Gegner verfolgen müssen oder einen angreifen müssen, auch wenn Du als \"General\" das gar nicht willst, weil Du absehen kannst, daß Deine Einheit dadurch in eine miese Situation geraten wird.
Oder daß Einheiten sich nicht zurückziehen dürfen, auch wenn dies bedeutet, daß sie in der nächsten Runde wahrscheinlich überrollt werden.
Ansonsten liegt es an Dir, wie Du spielst :)
Und mal ganz am Rande: Man kann auch Spiele gewinnen, in dem man mit scheinbar bescheuerten Listen dermaßen bekloppte Aktionen startet, daß der Gegner absolut nicht damit rechnet und überrumpelt wird :D
Ich kenne da jemanden, der damit sogar just for fun ein Turnier gewonnen hat :D Tränen in den Augen der Turnierspieler mit ihren perfekten Listen :D
Es gibt wie bereits gesagt viele viele gute Systeme, die nicht eine sondern die Geschichte nacherzählen, da sind Punktkosten dann nur noch ein grober Anhaltspunkt.
Ein besonderes Beispiel wäre da ASL. Es gibt zwar DYO Regeln und Punkte, aber in aller Regel spielt man Szenarien nach, die sich genau so ereignet haben. Das hat nichts mehr mit Balancing zu tun, macht aber wesentlich mehr Spaß als \"meine 2.000 Punkte Marines gegen Deine 2.000 Punkte Nekrons\".
Es gibt auch Tabletops, die starke Rollenspieleinflüsse haben.
Mein dringend zu testender Favorit derzeit ist All Things Zombie, ein Zombieapocalypse Spiel, in dem man aber auch ständig NPCs trifft, die völlig unterschiedlich auf die eigene Truppe reagieren können und einen z.B. angreifen, sich einem anschließen, mit einem handeln etc Man sammelt Erfahrung, Figuren werden besser, oder sie bauen Mist und werden sogar schlechter etc
Ein Kampagnen-TT, in dem sich eine eigene Story regelrecht von selbst entwickelt.
Wie schon zu Beginn gesagt:
Überleg Dir was Du suchst und frage hier im Forum, das ist für alle einfacher zu beantworten als wenn wir auf Verdacht alle gefühlt 12.467 existierenden Systeme beschreiben und sich dann herausstellt, daß das übersehene System Nr. 12.468 das von Dir gesuchte war :D
Und Du bist heir im Forum schon sehr gut aufgehoben :)
Hier findest Du zu so ziemlich jedem Thema, jeder Epoche und jedem Spiel irgendjemanden, der es kennt.
Das gilt auch für historische Fragen. Alles verrückte Nerds hier :D Frag, was Michael Wittmann zum Frühstück hatte, bevor er seinen 17. Abschuss getätigt hat. Irgendjemand hier weiß das - inklusive Kaloriengehalt :D
Riothamus:
Welches Thema, bzw. welche Zeit hast Du ins Auge gefasst?
Und welche Spielgröße? Skirmish, Kompanien/Bataillone, oder werden gleich ganze Truppenverbände verschoben?
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