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  • 20. Juni 2025 - 23:05:13
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Autor Thema: Allgemeine Fragen zu Tabletops und Wargaming von einem Anfänger. Wie spielt man eigentlich?  (Gelesen 1800 mal)

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  • Totengräber
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Hallo Allerseits,

mich beschäftigen seit einiger Zeit Fragen, die sehr generell sind und sich nicht auf eine bestimmtes System oder Epoche beziehen. Deswegen stelle ich das Thema in einer allgemeinen Rubrik ein.
Nach dem lesen aus auch probieren diverser Regelwerke (kostenlos und kostenpflichtig) haben sich einige Fragen aufgetan, wie man das Hobby denn eigentlich am besten betreibt. Ich kenne leider keinen der selber Tabletop als Hobby hat und kann auch niemanden Fragen. Derzeit spiele ich Solo. Das sehe ich aber im moment nicht als Problem an.

1. Wieviel Gelände braucht man? In den Regelwerken und Szenarien lese ich immer wieder das allerhand Geländeteile verwendet werden, die ich (noch) nicht besitze. Wie soll man das anstellen, wenn in dem Szenario ein Friedhof gefordert ist aber ich keinen habe? Für jedes Regelwerk oder Szenario immer wieder was neues anschaffen zu müssen artet nach meiner Vorstellung in einem riesigen Lager an Geländeteilen, Matten, Zubehör usw aus, zumal das eine Lebensaufgabe darstellt so viel zu planen, bauen, bemalen, kaufen etc. Dazu kommt das ich eigentlich keinen bedruckten Karton als Geländeersatz benutzen möchte.

2. Wieviel Minis braucht man?
Jedes Regelwerk hat seine eigenen Listen und man benötigt immer wieder eine neue Figur um etwas darzustellen. Gerade wenn man neu ist hat man noch nicht vieles was man durch eine ähnliche Alternative ersetzen kann. Gerade wenn man Rüstungsklassen Leicht, Mittel und Schwer darstellen will/muss.

3. Wie schneller Regelwerke lernen? Ich tue mir wahnsinnig schwer damit Regelwerke KORREKT umzusetzen. Das lesen und verstehen ist schon eine zähe Angelegenheit, aber wenn ich das dann umsetzen will tun sich bei mir nach dem ersten Würfelwürf 100 neue Fragen auf, dann blätter ich wieder im Regelwerk und suche mir die unklaren Stellen raus bis zum nächsten Würfelwürf. Eine einzelne Runde dauert STUNDEN und dann habe ich immer noch alles mögliche falsch gemacht. Bis da ein flüssiges Spiel zustande kommt benötige ich mehrere Anläufe und Stunden an Einarbeitung, und dann kann ich erst beurteilen, ob ich das Regelwerk überhaupt weiter spielen will.

4. Gibt es eine Taktik und ein Balancing? Ich habe oft den Eindruck, dass eine Taktik nicht notwendig ist um zu gewinnen oder mir sind die Möglichkeiten zu begrenzt. Spiele werden mit der Liste entschieden und dann rennt man einfach nur ineinander und würfelt solange bis das Spiel vorbei ist. Selbst mit einer guten \"Taktik\" lässt sich eine mittelmässige Liste nicht zum Sieg führen, wenn diese nicht genau den Konter der anderen Liste abbildet. Die Einheiten sind endlich, die Listen vorher festgelegt und damit auch die Taktik vorbestimmt. Ich kann hier nicht mehr wechseln, wenn ich merke das meine Taktik nicht funktionieren wird. Ein vernünftiges Balancing vermisse ich völlig. Man kann mit einfachen Mitteln eine nahezu unbesiegbare Gruppen erstellen indem man einen beliebigen Wert maximiert. Ich hatte mir mal vorgestellt das ein Tabletop ähnlich wie ein RTS Spiel am Computer abläuft (WC3, Starcraft 2 usw) und auch ähnliche taktische Möglichkeiten mir ermöglicht.

5. Wie bemalen die Leute so schnell ihre Figuren? Den Output an Figuren den ich produziere ist lächerlich. Ich beschäftige mich beim basteln immer wieder mit neuen Themenschwerpunkten und bemale nur einen kleinen Teil der Zeit. Meistens mache ich Gelände oder probiere neue Techniken und Produkte aus, Regelwerke lesen usw. Ich habe in diesem Jahr 13 Figuren fertig gestellt, das war ein Einzelmodell und 12 Plastikmodelle einer einheitlichen Armee. Bis ich mal eine Liste mit 20 Modellen fertig habe, vergeht dann wohl ein halbes Jahr. Manche haben ja über 1000 unfertige Modelle, da ist doch abzusehen das ein Großteil an die Enkelkinder weiter gereicht wird....
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Schmagauke

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Hui, ok, dann fang ich mal an :)

1.)
Grundsätzlich ist viel Gelände immer gut.
Aber da Du ja noch solo spielst gleich eines vorweg: Versuche gar nicht erst, für mehrere verschiedene Systeme und vielleicht sogar noch Maßstäbe genug schönes Gelände zu sammeln, es sei denn, Du verdienst ausgenommen gut und kaufst einfach bergeweise fertiges Gelände.
In fast allen Spielen ist Gelände wichtig. Da sind wir nämlich bei einer Deiner anderen Fragen. Gelände erzwingt u.U. Taktik und bricht das Liste vs. Liste Schema. Ein Rudel Königstiger in schwierigem Gelände wird gegen eine vermeintlich schwächere Liste einen schweren Stand haben.
Es hängt natürlich auch davon ab, welches System Du spielst. Aber ein paar Beispiele:
Starke Kavallerie nutzt wenig, wenn sie durch mieses Gelände ihre Beweglichkeit nicht nutzen kann oder gegen Infanterie in Deckung oder Gebäuden kämpfen soll.
Bei Spielen wie Infinity gilt, je mehr Gelände desto besser, weil sonst kaum eine Figur ihre Stärken nutzen kann.
Schwere Waffen nutzen wenig, wenn sie wegen dichten Geländes nur über kurze Distanzen schiessen können.
etc.
Aber viel hübsches Gelände kriegt man nur über viele Jahre oder aber einen Club oder Verein zusammen. Oder man konzentriert sich auf eine Art von Gelände, die man ggfs. für mehrere Sachen nutzen kann (ein Fluss oder Wald in 15mm taugt für WW2 oder Napoleon oder Antike etc)

2.)
Das hängt nun wirklich extrem vom Spiel ab. Es gibt viele Skirmisher, für die man nur ein dutzend Figuren benötigt. Da reicht es zur Abwechslung schon, wenn man noch 2-3 Minis dazu holt, um seine Liste variabel zu gestalten.
Spiele die Massengefechte darstellen benötigen auch schon mal hunderte von Figuren, selten auch mal über 1.000. Das hängt wiederum auch vom Maßstab ab.
Beispiele:
Spielt man Massengefecht im 28mm Maßstab und eine Einheit besteht aus 4 Bases, dann ist eine gängige Basierung 40x40mm mit 2x2 Minis drauf. Die Einheit hat also 16 Figuren. Dieselbe Einheit in 15mm wird ebenfalls durch 4 Bases dargestellt, diese sind aber i.d.R. 40x30mm mit jeweils 2x4 Minis, also schon das doppelte, 32 Figuren pro Einheit.
Spiele mit Einzelbasierung gibt es auch zur Genüge, da besteht eine Einheit dann aus irgendwas im Bereich von 5-15 Figuren (oder+-).

Die Frage lässt sich also eigentlich gar nicht beantworten :) Du kannst mit 10 Figuren ein System spielen oder mit 5.000 Figuren 47 Systeme, hängt nur von Dir selbst ab :)

3.)
Und wieder: Hängt davon ab...
Wenn Du solo spielst, nicht viel Erfahrung mit Tabletops/Wargames hast und gleich versuchst, Dir selbst z.B. Field of Glory Napoleonic beizubringen, dann dauert das mit Sicherheit einige Zeit und sorgt auch für etwas Frust.
Regelwerke variieren extrem, von einseitigen Miniregeln zum schnellen Spiel bis hin zu Komplexitätsmonstern von 400 Seiten oder mehr. Die Komplexität oder Seitenzahl sagt dabei aber nichts über die Qualität des Spiels aus...
Ein paar Grundprinzipien:
Überlege Dir, was für eine Art Spiel Du bevorzugst. Willst Du richtige Simulationen, in denen bei jedem Schuss die Modifikatoren für Windrichtung, Regen, Bewegung der eigenen und gegnerischen Truppen etc eingerechnet werden oder möchtest Du gerne flott innerhalb von 2 Stunden ein spannendes oder lustiges Spiel spielen, welches dafür nicht allzu realistisch bzw abstrakter ist?
In welcher Epoche? WW2, Napoleon, SciFi, Fantasy, ACW....? Landgefechte, Seekrieg, Raumkampf, Schwerpunkt Infanterie oder eher Fahrzeuge? Auf welcher Befehlsebene? Möchtest Du den einzelnen Soldaten Kalle über das Feld schieben oder gleich ganze Brigaden oder Divisionen? In welchem Maßstab? Die Auswahl ist schier unendlich.

4.)
Spielst Du Warhammer?  :D
Ein perfektes Balancing gibt es in keinem Spiel, soviel sei vorweg genommen. Und selbst wenn es das gäbe, würde das Würfelglück kommen und dem Balancing sowas von lang und dreckig in den Popo stiefeln...
Da solltest Du sagen, welche Spiele oder welche Situationen Du meinst, dann kann man mehr dazu sagen.

5.)
Das, nun, *räusper*, hängt ganz davon ab  :D
Zum einen wird ein durchschnittlich talentierter Pinselschwinger (als solchen sehe ich mich z.B.) erstmal eine gewisse Zeit brauchen, um Maltechniken zu erlernen oder für sich selbst zu entwickeln, um herauszufinden, mit welchen Farben, Pinseln etc er am besten klarkommt usw.
Zum anderen machen gerade Neulinge häufig denselben Fehler: Sie kaufen sich Figuren, sehen geniale Bilder davon und versuchen, sofort ihre erste Figur genauso gut zu bemalen. Das wird nix, es sei denn, man ist absolutes Naturtalent. Meist sitzt man dann Tage und Wochen an einer einzelnen Figur und ist frustriert, weil sie nie so wird wie man möchte (und GW eh mit Farbverlauffiltern fotografiert und im Anschluß noch geshopped hat...)

Dann kommt es darauf an, was man bemalt und auf welchem Niveau man die Sachen bemalt. Wenn man versucht, 500 napoleonische Briten in der Qualität zu bemalen, in der z.B. Angel Giraldez Inifinityminis bemalt, wird man irgendwann im Altenheim an seiner 67. Figur arbeiten...

Viel hängt vom Werkzeug (also Pinsel) ab. Du kannst die 99 Cent Pinsel aus dem Billigregal des Spielzeugladens um die Ecke benutzen, oder Du bestellst Dir z.B. Winsor&Newton Pinsel, die zwar deutlich teurer sind, aber a) viel länger halten, b) mit denen das Malen viel leichter von der Hand geht und damit schneller wird und c) dabei noch ein besseres Ergebnis liefern.

Welche Farben nimmst Du? Hat man schlechte Farben, quält man sich stundelang rum und das Ergebnis taugt nix. Musst Du viel mischen oder hast Du eine größere Farbvielfalt und kannst direkt arbeiten?
Benutzt Du eine Nasspalette oder trocknen Dir alle paar Minuten die Farben weg?
usw usw

Da kannst Du hier im Forum sehr sehr viel äußerst kompetente Hilfe bekommen :)
Einfach fragen.

Geübte Pinsler hauen locker mehrere hundert Figuren im Jahr durch, wenn sie sich ran halten. Im sogenannten Tabletop Standard oder geübte Leute auch schon im etwas gehobenen Standard.
In Vitrinenqualität schaffen natürlich auch \"die guten\" keine 500 Minis im Jahr.



Mach es am besten umgekehrt:
Erzähl hier im Forum, auf welchem Level des \"Anfängerdaseins\" Du bist, dann können Dir jede Menge Leute hier sehr schnell und sehr gezielt weiter helfen :)
Und hier gibt es mehr als genug Leute, die auch wirklich so nett sind, dies zu tun.
Welche Spiele meinst Du?
Welches Minis?
Was willst Du zum Thema Malen oder Geländebau wissen?
Für welchen Kram gibt es was für Hersteller oder Händler?
Wo findest Du Spieler?
usw

Frag einfach :)
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Fertige Minis 2017:
28mm gebastelt: 13
28mm bemalt: 88

Fertige Minis 2016:
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18mm: 114 Infanterie, 52 Kavallerie, 10 Kanonen, 3 Protzenwagen
6mm: 65 Infanterie, 42 Fahrzeuge
1/3000: 71 Schiffe

DonVoss

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@El Preisdente
Ein Riesenvorteil am TT-Hobby ist ja, dass es am meisten Spaß macht, wenn man es sozial betreibt...äh ich meine mit anderen Hobby-Verrückten.....;)

Such einfach ein paar Leute in deiner Umgebung und spiel bei denen was mit.
Oder geh auf ne Convention, da kannst du an Partizipationsspielen teilnehmen. Da findest du auch genügend erfahrene Hobby-Chefs, die dir deine Fragen genau beantworten können.

@Start
Wenn du langsam malst und keinen Fundus hast: fang klein an.
Man kann mit \".45 Adventure\" schon ne Menge Spaß haben. Man braucht nur 3-4 Minis, ein klenes Spielbrett (60x60cm) und 3-4 Geländeteile zum Start.

Cheers,
Don
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Riothamus

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Und schau Dich in Deiner Ecke um, sprich: frag hier im Forum, was in Deiner Region gespielt wird. Wenn Du WW2 in 28mm bemalst, und bei Dir werden nur FoW oder PBI in 15mm gespielt, findest Du keinen Gegner. Zudem kannst Du Dich davon leiten lassen. Wenn da als fiktives Beispiel aktiv WW2 in 1/72, 28mm Napoleonisch und 15mm Klassische Antike gespielt werden, werden vielleicht auch schon Regeln festliegen. Und sicher werden Dir da Einführungsspiele zuteil werden, die Dir helfen besser reinzukommen.

Gelände: Es gibt Gelände, dass sich immer wiederholt: Hügel, Wälder, Bäume, Straßen, Flüsse. Also mach das zuerst. Schau Dich um, wie man leicht Gebäude zu Deinem Bereich macht. Auch da werden die Spieler in Deiner Gegend Tipps haben. Wahrscheinlich gibt es auch Gelände, dass Dich sehr anzieht. Auch das ist ein Auswahlkriterium. Wenn Du einen kleinen Steinhaufen baust und ihn auf einen Hügel setzt, kannst Du ihn damit zu steilen Hügeln erklären. Mitunter wird verschiedenes Gelände regeltechnisch gleich behandelt. Dann brauchst Du nur eine Sorte. Es kommt natürlich auf die Regeln an.

 Wieviele Minis Du brauchst, hängt von den Regeln ab. Deine 13 Figuren können z.B. schon für die Song of ... Reihe von Ganesha passen. Je nachdem was für Minis es sind.

Regeln: Wie gesagt, erkundige Dich hier im Forum nach den Spielern in Deiner Region. Überlege Dir aber auch, was in etwa Du spielen willst. Dann gehe eine Regel nach der anderen an. Mit anderen zu Spielen ist sicher der beste Weg, Regeln zu lernen.

Taktik wirst Du auch am Besten beim Spiel gegen andere finden. Jeder, der schon einmal Schach gegen sich selber gespielt hat, wird Dir das bestätigen.

Schnelle Bemalung: Ich bin ja nun bekennender Langsammaler. Aber auch ich kann bestätigen, dass es schneller wird, wenn man übt. Übe Dich am Anfang darin, schnell und einfach zu malen. Acrylfarbe sollte sich lösen, wenn man eine Mini 24-48 h mit Reinigungsmittel einlegt und dann mit einer Zahnbürste traktiert. Wenn Du es besser kannst sind Deine ersten Minis also nicht verloren. Male die Grundfarben, trage Washes auf und dann reichen Highlights mit den Grundfarben. Dann kannst besser malen üben, wenn Du schon etwas zum spielen hast.

Und wenn Du im Auge hast, sagen wir mit Fog oder DBMM zu starten, baue erst Armeen für DBA auf. Die bestehen nur aus 12 Basen. Numider, Iberer, Kelten, Karthager und Griechen sind z.B. in einer ganzen Reihe von größeren Armeen einsetzbar. Eigentlich sind nur Römer recht speziell. Hast Du die genannteb, dürfte es fast für ADG reichen. Das kannst Du spielen, bis es für FoG oder DBMM reicht. Willst Du Napoleonisch spielen, baue eine Truppe für Song of Drums and Shakos, dass Du spielen kannst bis Du 3 oder 4 Einheiten für Kugelhagel zusammen hast. Da gibt es noch mehr Möglichkeiten.

Wie gesagt, frag im Forum danach, was in Deiner Region an Spielern, Systemen und Zeiten zu finden ist, sag uns, woran Du schon arbeitest, und ich bin mir sicher es gibt bessere Tipps, als wenn wir blind unterwegs sind.
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Gruß

Riothamus

Pappenheimer

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1)
Ich denke mir ja alle Szenarien selber aus. Folglich orientiere ich mich meistenteils an dem, was ich an Gelände habe. Das Meiste ist gebraucht gekauft (schau deswegen immer mal hier in den Marktplatz) oder von mir oder meiner Holden selbstgebaut. Im Modelleisenbahnbedarf bekommt man schon einiges für kleines Geld. Ist halt immer die Frage wie wichtig Dir auch Realismus beim Gelände ist. Mir ist das ziemlich egal, mir geht es nur darum, dass die Geländeteile von der Größe her den Anforderungen der Regelwerke entsprechen, die ich spiele (riesige Häuser sind ja blöd, wenn mein ganzes \"Dorf\" nur 15x15cm groß sein darf)...
Manchmal reizt mich eine historische Schlacht sosehr, dass ich charakteristische Merkmale halt auf dem Spieltisch brauche, z.B. einen Fluss bei meinem Weißenburg-Szenario, der die Platte in zwei Teile teilt.

2)
Abhängig vom Regelwerk.

3)
Schneller lernen geht, wenn man gemeinsam spielt. Ich erschloss mir bisher alle Regelwerke am besten, wenn ich sie auf dem Spieltisch mit Freunden ausprobierte. Wenn man nen Muttersprachler hat, ist das bei einem Regelwerk auf Englisch auch nicht verkehrt.  :)

4)
Jedes Regelwerk versucht sowas durch Punktesysteme etc.. M.E. spürt man dieses Bemühen am stärksten in Sam Mustafas Regeln.

5)
Ich habe ne Menge in einem Jahr auf die Beine gestellt. Hatte aber auch am Anfang nicht so die Erwartungen und packte halt Details mit der Zeit drauf, als ich genug Figuren für ein Spiel hatte und mich sozusagen nicht mehr unter Druck setzen brauchte. Sehr motivierend war auch, einige bemalte Minis auf Ebay zu kaufen. Da platzte zwar rasch die Farbe ab, aber erstmal konnte man größere Schlachten spielen und ich habe dann peut-à-peut mehr gehabt, um mehr und mehr auf die Fertigminis zu verzichten. Je nachdem finden die aber immernoch den Weg auf die Platte.

Ganz wichtig ist m.E. dran bleiben. Mindestens ein Spiel pro Monat motiviert zum Bemalen und auch ansonsten hilft es in den Regeln nicht einzustauben.
« Letzte Änderung: 01. Januar 1970 - 01:00:00 von 1488797731 »
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President

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an alle: fetten krassen Dank für die Antworten, mit so einem Feedback hätte ich nicht gerechnet in so kurzer Zeit!

Mir haben die Antworten jetzt auch bereits genügend Feedback und Anregungen gegeben um weiter zu machen bzw. um bestimmte Sachverhalte besser zu verstehen und nachzuvollziehen und vielleicht auch nicht ganz so pedantisch zu sein zukünftig.


Ich hab noch eine Frage:
Gibt es Spieler, die mehr Wert darauf legen die Figuren authentisch zu spielen anstatt Gewinnmaximiert? Als Beispiel: Der wilde Krieger wird nach vorne bewegt, weil dies zu seinem Charakterprofil besser passt, als ihn hinten stehen zu lassen und auf weitere Truppen zu warten um gemeinsam vorzurücken. Benutzen manche Leute die Systeme um eine Geschichte zu erzählen? Und wie wichtig ist der erzählerische Aspekt einer Schlacht?
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Arkon4000

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Zitat von: \'President\',\'index.php?page=Thread&postID=245654#post245654
Ich hab noch eine Frage:
Gibt es Spieler, die mehr Wert darauf legen die Figuren authentisch zu spielen anstatt Gewinnmaximiert? Als Beispiel: Der wilde Krieger wird nach vorne bewegt, weil dies zu seinem Charakterprofil besser passt, als ihn hinten stehen zu lassen und auf weitere Truppen zu warten um gemeinsam vorzurücken. Benutzen manche Leute die Systeme um eine Geschichte zu erzählen? Und wie wichtig ist der erzählerische Aspekt einer Schlacht?

Das hängt stark vom Kontext ab und welche Art von Spiel du spielst. Spielst du Systeme wo man bestimmte Missionsziele erfüllen musst, hängt es davon ab welche Ziele du selbst hast. Musst du verteidigen oder angreifen?! Danach richtet sich auch der spielstil.

Ein Beispiel...Infinity lebt von den Missionen und seinem Turniersystem. In diesem Bereich wirst du natürlich sehr oft Spieler treffen, die gewinnorientiert spielen und auch ihre Armeelisten voll ausreizen. Das System ist hierbei aber so gut designt das es innerhalb der jeweiligen Fraktionen nicht nur eine schlagkräftige Liste gibt sondern viel Möglichkeiten, die eigenen Konzept umzusetzen und die Missionen sind auch sehr unterschiedlich was verschiedenen Herangehendweisen ermöglicht.

Anders ist es bei historischen Systemen (ich klammer mal Bolt Action und Flames of War aus), hierbei geht es darum historische Gefechte oder hypothetische Gefechte nachzuspielen. Hier kann man entweder auf bestehende Szenarien des Spielsystem zurückgreifen oder selbst recherchieren um ein Gefecht oder Schlacht möglichst nah an historischen Begebenheiten zu entwickeln. Auch hier liegt natürlich ein gewisser Augenmerk auf einer Aufgabenstellung für die jeweiligen beteiligt Streitkräfte.

Bei vorgefertigten Szenarien sind meistens ja auch vorgegeben welche Einheiten pro Seite beteiligt waren und was diese als Aufgabe haben und in welchem Zeitrahmen dies erfüllt werden muss.

Um deinen Frage zu beantworten: ja es gibt diese Spieler aber die Spielertypen auf die man trifft hängen stark vom jeweiligen Spielsystem ab, das man spielt.
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WG Elbe
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The Desertfox

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Meiner Meinung nach schneidest du da den Aspekt des klassischen Tunierspielers gegen den, ich nenn ihn mal \"Fluff\" Spieler. Der Tunierspieler spielt um zu gewinnen, er nutzt jede Regelmoeglichkeit die sich ihm bietet. Klar er will ja gewinnen. Da ist es egal, dass er mehr Koenigstiger auf der Platte hat, als je wirklich gebaut wurden. Ja ich uebertreibe ;)
Als Fluff Spieler spielt man haeufig nach einem Szenario, meistens mit Spielleiter. Oft auch historische Szenarien, weil, machen wir uns nichts vor, die wenigsten Schlachten waren unter komplett gleichwertigen Gegnern. Ich kann also versuchen Pickets Charge zu schaffen, aber mich darueber Aergern, dass ich dabei mehr Truppen verloren habe, als Robert E. Lee...
Mir persoenlich sind historische Schlachten oder einfach Szenarien lieber. Ich mag keine kosten-Nutzen maximierten Armeen nach Punkten und Listen. Da sind mir Szenarien lieber wo der Spieleiter sagt, hier sind deine Panzer, davorne steht der Russe, evtl. kommt Verstaerkung und nu sieh zu :) Da geht evtl. der Rollenspieler mit mir durch ;) Aber fuer mich ist TT immer auch eine Art von Rollenspiel, da ich ja in die Rolle des Feldherrn, Panzerkommandanten usw schluepfe. Aber es ist halt Geschmackssache. Andere spielen gerne Tuniere nach Punktelisten und messen sich mit anderen. Mir ist da die Geschichte, Der Fluff, wichtiger. Ja oft wichtiger als das Gewinnen. Wenn ich es dann noch schaffe den Kessel von Stanlingrad zu befreien ohne alle Panzer zu verlieren, um so besser ;)
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\"Man sollte immer eine kleine Flasche Whiskey dabeihaben, für den Fall eines Schlangenbisses - und außerdem sollte man immer eine Schlange dabei haben.\"

Schmagauke

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Zitat von: \'President\',\'index.php?page=Thread&postID=245654#post245654
Gibt es Spieler, die mehr Wert darauf legen die Figuren authentisch zu spielen anstatt Gewinnmaximiert? Als Beispiel: Der wilde Krieger wird nach vorne bewegt, weil dies zu seinem Charakterprofil besser passt, als ihn hinten stehen zu lassen und auf weitere Truppen zu warten um gemeinsam vorzurücken. Benutzen manche Leute die Systeme um eine Geschichte zu erzählen? Und wie wichtig ist der erzählerische Aspekt einer Schlacht?

Die Vorredner haben ja schon das wichtigste gesagt, z.B. die Turnierspieler, die manchmal vollkommen bekloppte und witzlose Listen spielen, Hauptsache, sie gewinnen. Oder Leute, die bewusst Regellücken nutzen, um zu gewinnen, und dies auch solange konsequent tun, bis offizielle Errata die Fehler beseitigen. Solche Leute sind Extremfälle, die auch irgendwann keine Gegner mehr finden, weil niemand mehr Bock auf die Typen hat, aber auch die gibt es.

Ich persönlich spiele um des Spielens willen und probiere auch gerne Listen aus, für die mich jeder Turnierspieler auslachen würde - einfach, weil sie mir gefallen oder ich Lust habe, das mal auszuprobieren, da ist gewinnen zweitrangig.

Zum ersten Punkt Deiner Frage:
Es gibt genug tolle Regelsysteme, die Eigenheiten der Einheiten direkt über die Regeln darstellen.
Beispielsweise Regeln, nach denen ungestüme Einheiten einen Gegner verfolgen müssen oder einen angreifen müssen, auch wenn Du als \"General\" das gar nicht willst, weil Du absehen kannst, daß Deine Einheit dadurch in eine miese Situation geraten wird.
Oder daß Einheiten sich nicht zurückziehen dürfen, auch wenn dies bedeutet, daß sie in der nächsten Runde wahrscheinlich überrollt werden.
Ansonsten liegt es an Dir, wie Du spielst :)
Und mal ganz am Rande: Man kann auch Spiele gewinnen, in dem man mit scheinbar bescheuerten Listen dermaßen bekloppte Aktionen startet, daß der Gegner absolut nicht damit rechnet und überrumpelt wird :D
Ich kenne da jemanden, der damit sogar just for fun ein Turnier gewonnen hat :D Tränen in den Augen der Turnierspieler mit ihren perfekten Listen :D

Es gibt wie bereits gesagt viele viele gute Systeme, die nicht eine sondern die Geschichte nacherzählen, da sind Punktkosten dann nur noch ein grober Anhaltspunkt.
Ein besonderes Beispiel wäre da ASL. Es gibt zwar DYO Regeln und Punkte, aber in aller Regel spielt man Szenarien nach, die sich genau so ereignet haben. Das hat nichts mehr mit Balancing zu tun, macht aber wesentlich mehr Spaß als \"meine 2.000 Punkte Marines gegen Deine 2.000 Punkte Nekrons\".

Es gibt auch Tabletops, die starke Rollenspieleinflüsse haben.
Mein dringend zu testender Favorit derzeit ist All Things Zombie, ein Zombieapocalypse Spiel, in dem man aber auch ständig NPCs trifft, die völlig unterschiedlich auf die eigene Truppe reagieren können und einen z.B. angreifen, sich einem anschließen, mit einem handeln etc Man sammelt Erfahrung, Figuren werden besser, oder sie bauen Mist und werden sogar schlechter etc
Ein Kampagnen-TT, in dem sich eine eigene Story regelrecht von selbst entwickelt.


Wie schon zu Beginn gesagt:
Überleg Dir was Du suchst und frage hier im Forum, das ist für alle einfacher zu beantworten als wenn wir auf Verdacht alle gefühlt 12.467 existierenden Systeme beschreiben und sich dann herausstellt, daß das übersehene System Nr. 12.468 das von Dir gesuchte war :D
Und Du bist heir im Forum schon sehr gut aufgehoben :)
Hier findest Du zu so ziemlich jedem Thema, jeder Epoche und jedem Spiel irgendjemanden, der es kennt.
Das gilt auch für historische Fragen. Alles verrückte Nerds hier :D Frag, was Michael Wittmann zum Frühstück hatte, bevor er seinen 17. Abschuss getätigt hat. Irgendjemand hier weiß das - inklusive Kaloriengehalt :D
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Riothamus

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Welches Thema, bzw. welche Zeit hast Du ins Auge gefasst?

Und welche Spielgröße? Skirmish, Kompanien/Bataillone, oder werden gleich ganze Truppenverbände verschoben?
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Gruß

Riothamus

Schmagauke

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\"Riothamus - sie sind raus!\"
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tattergreis

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Zitat von: \'President\',\'index.php?page=Thread&postID=245654#post245654
Gibt es Spieler, die mehr Wert darauf legen die Figuren authentisch zu spielen anstatt Gewinnmaximiert? Als Beispiel: Der wilde Krieger wird nach vorne bewegt, weil dies zu seinem Charakterprofil besser passt, als ihn hinten stehen zu lassen und auf weitere Truppen zu warten um gemeinsam vorzurücken. Benutzen manche Leute die Systeme um eine Geschichte zu erzählen? Und wie wichtig ist der erzählerische Aspekt einer Schlacht?

Authentisch ist der falsche Begriff, da meine Imagi-Nationtruppe keinen Bezug auf historische Vorbilder hat. Ich hatte mal einen Kommander, der \"von und zu Zögerlich\" hieß, ein Regiment hat das Motto \"Stabilis\", und überhaupt spiele ich mehr meine eigenen Vorstellung von linearer Kriegsführung nach als dass ich unbedingt Siege sammle. Allerdings ist die ursprüngliche Story, für die ich meine Armee eigentlich aufgebaut hab, äußerst unsanft eingeschlafen.

Schlachten ohne erzählerischen Hintergrund sind bedeutungsloses Figurengeschiebe unter Würfeleinsatz, allerdings sind die sozialen Aspekte (Quatschen, Biertrinken, Lachen, Fluchen) sehr wichtig.  

cheers
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Zusatz von 1752: „Die Hauptregel im Kriege bei allen Kämpfen und Gefechten besieht darin, daß man sich selbst in Flanke und Rücken sichert, dem Feinde aber die Flanke abgewinnt. Dies geschieht auf verschiedene Weise, läuft aber alles auf eins hinaus.“

Pappenheimer

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Zitat von: \'President\',\'index.php?page=Thread&postID=245654#post245654
Ich hab noch eine Frage:
Gibt es Spieler, die mehr Wert darauf legen die Figuren authentisch zu spielen anstatt Gewinnmaximiert? Als Beispiel: Der wilde Krieger wird nach vorne bewegt, weil dies zu seinem Charakterprofil besser passt, als ihn hinten stehen zu lassen und auf weitere Truppen zu warten um gemeinsam vorzurücken. Benutzen manche Leute die Systeme um eine Geschichte zu erzählen? Und wie wichtig ist der erzählerische Aspekt einer Schlacht?
Ja, hier.  :D

Bei uns in der Spielergruppe sind mindestens 3 Spieler, die schon sehr darum bemüht sind sich in die Befehlshaber hinein zu versetzen. Der eine Kumpan von mir, hat auch schon mal in einer Situation, wo der Erfolg sehr unwahrscheinlich war, seine schweren franz. Reiter attackieren lassen, als es sehr gut zum Spielverlauf passte. Ich habe bisweilen nen alten Feldmarschall, den ich für einen Esel hielt, als lahm in den Entscheidungen und ein bisschen starrsinnig gespielt...

Mir macht das so mehr Spaß, statt gewinnmaximiert oder gar regelversessen zu spielen. Bei uns übersieht immer mal jemand einen Passus aus den Regeln und wenn es uns auffällt, spielen wir einfach weiter.

Ich spiele nur historisch und bei dem Zeitschnitt sind mittlerweile unsere regelmäßigsten Mitspieler auch langsam mit den Charakteren vertraut. Manche Befehlshaber wie Nadásdy tauchen immer wieder, freilich an unterschiedlichen Stellen ihrer Karriere, auf.
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