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Autor Thema: HONOURS OF WAR: Dettingen 1743 Nördlicher Sektor  (Gelesen 1499 mal)

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Pappenheimer

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HONOURS OF WAR: Dettingen 1743 Nördlicher Sektor
« am: 09. März 2017 - 11:04:26 »

Wir haben gestern die nördliche Hälfte der Schlacht bei Dettingen gespielt. Da ich davon ausgehe, dass Noailles, wenn er denn endlich eintraf, eher bei dem Dorf Dettingen selbst blieb, haben die Franzosen diesmal keinen Oberkommandierenden. Es ging auch darum auszuprobieren, ob ich die Forchbach-Überquerung zu schwierig gestaltet habe. Als besonders hinderlich für die Franzosen stellte sich der nördlich gelegene und auf den zeitgen. Karten verzeichnete Morast heraus.



OdB:

French - kein CinC


1)   Duc de Duras (Dash.) – Brigade Auvergne: 1 Btl. Auvergne, 2 Btl. Artois
2)   D’Estrées (Dep.) – Brigade La Marine, 1 l. Art. 3 Btl.
3)  Clermont-Tonerre (Dep.) – Brigade Maistre de Camp: 2x French horse (beide groß)
4)  Comte d’Eu (Dep.) - Brigade Cuirassiers: 2x French horse including cuirassiers du roi (beide groß)

OdB
Pragmatische Armee - FM Arenberg (Dep.)

1) FM Neipperg (Dith.): 2 Btl. Füsiliere, 1 Btl. Gren.(small), 1 l. Art.
2) FML Salm (Dep.) 2 Btl. Füsiliere, 1 Btl. Gren. (small)
3) General Wendt (Dep.) 2xhannoveranische Kavallerie
4) Generalmajor Prinz v. Braunschweig (Dep.) 2 Btl. 1 l. Art.


Szenariodetails:

Der Forchbach ist durchquerbar auf eine 3-6, außer im Bereich des Morastes.
Erste Runde: Initiative bei den Franzosen!

IMG_2540 by Mme. du Jard, auf Flickr
Beide Armeen aufmarschiert.
IMG_2541 by Mme. du Jard, auf Flickr
Und von franz. Sicht (bin ein miserabler Fotograph und habe alle Fotos selber gemacht)

Limit: 10 Runden.

Bericht aus dem Hauptquartier des Feldmarschall von Arenberg.
\"Gegen 9 Uhr sahen wir die französische Infanterie ihres Zentrums rasch auf uns vorrücken.

IMG_2542 by Mme. du Jard, auf Flickr

Ich befahl unserer Infanterie zu avancieren. Da wir uns noch im Schutze der Bäume befanden kamen weder wir noch die hannoveranischen Brigaden unter General von Wendt und dem Prinzen von Braunschweig rechterhand von uns so recht voran. Erst Salm und dann Neipperg verweigerten das Vorrücken. Offensichtlich hat Feldmarschall Neipperg nicht das rechte Einsehen, daß ich von königl. Majestät den Oberbefehl übertragen bekommen habe. Bis 10 Uhr hatte Neipperg gar Feldmarschallleutnant Salm dazu überredet ebenfalls stehen zu bleiben.  :threaten_1: Ich wurde langsam erntlich verärgert. Alles hing in meinen Augen davon ab so rasch als möglich auf den Feind vorzurücken und ihn anzufallen, ehe er seine Schlachtordnung voll entfalten konnte. Vor allem die franz. schwere Kavallerie durfte sich nicht geordnet aufstellen, denn an Reiterei waren uns die Herren Franzosen deutlich überlegen und würden Wendts zahlenschwache Regimenter sicherlich über den Haufen werfen.
Zu unserem Glück hatten die Franzosen auch ihre Probleme den Bach zu überschreiten. Die Brigade Auvergne überholte die Brigade Marine und hatte es offensichtlich eilig an uns heran zu kommen.

IMG_2547 by Mme. du Jard, auf Flickr

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Gerade noch rechtzeitig gegen halb 11 Uhr gelang es mir meine beiden österreichischen Brigaden zum Angriff vorzuschicken. Neipperg attackierte, maskierte dadurch aber auch seine Artillerie. Statt uns mit dem berühmten französischen Abwehrfeuer  :pleasantry: zu erwarten, rannten die französischen Bataillone uns mit gefälltem Bajonett entgegen. Es kam zu einem wilden Handgemenge. Ein Bataillon des Regiments Auvergne wurde von uns sofort aufgerieben, das 2. Bataillon des Regiments Artois wurde zum Rückzug gezwungen. Der Duc de Duras soll fassungslos dagestanden haben. Aber auch Neippergs Infanterie hatte Federn lassen müssen.

IMG_2551 by Mme. du Jard, auf Flickr

Wendts Reiterei zog sich hinter der Linieninfanterie des Herzogs von Braunschweig zurück, welche die Brigade Cuirassiers auf Abstand hielt. Die Herren Franzosen fürchten offensichtlich die hannoveranischen Salven.
Wie erstaunt war ich aber, da der Prinz von Braunschweig nicht nur vergaß mit dem Regiment Schulenburg die vor ihnen stehenden Kürassiere zu beschießen, sondern auch noch mit dem anderen Bataillon das verbliebene Bataillon Artois angreifen ließ. Die Angegriffenen hatten zwar schon ehedem etwas einstecken müssen, zogen nun aber das Abwehrfeuer dem Bajonettangriff vor. In einem kurzen hitzigen Kampf wurden beide Einheiten aufgerieben!

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Um 11 Uhr ordnete der Feind eine letzte allgemeine Attacke an. Wütend fielen uns die Bataillone der Brigade La Marine an. Das geschundene Grenadierbataillon Neippergs wurde vernichtet. Ein Bataillon des Regiments Arenberg warf aber dafür das andere anstürmende Bataillon von La Marine zurück, das damit seinerseits aufgerieben war. Die französische Infanterie lag nun, trotz gewisser Erfolge in Trümmern, denn die Hälfte der Bataillone waren in alle Winde zerstreut. Doch die Herren Franzosen hatten noch nicht genug. Die Cuirassiers wurden zwar zum Rückzug gezwungen, da ihnen Braunschweigs letztes Bataillon was auf den Pelz brannte, aber das Regiment Berry stürmte heran und zwang ein hannoveranisches Reiterregiment zum Rückzug. General Wendt wollte das nicht auf sich sitzen lassen und befahl daher sein verbliebenes Reiterregiment Dachhausen die Spitze der französischen Kavalleriebrigade Mestre de Camp mit Elan anzufallen. Der Ansturm gelang. Das Regiment Clermont wurde versprengt. Wendt ließ halten. Für diesen Tag hatten die Franzosen genug.

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Somit kann ich Ihro Majestät melden, daß wir die Franzosen nicht nur aufgehalten sondern auch schwer zugesetzt haben. Die Infanterie, die vor mir war, wurde zur Hälfte dezimiert. Auch ihre Reiterei hatte schwer einstecken müssen. Letztlich war mein Plan den Feind daran zu hindern sich voll zu entfalten geglückt. Vor allem die französische Reiterei konnte ihre Übermacht an Pferden und Männern keineswegs ausspielen. Meine Soldaten waren Muster an Tapferkeit,

Ich verbleibe als Dero Majestät ergebenster Diener

Feldmarschall von Arenberg\"

Bilder folgen!
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tattergreis

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HONOURS OF WAR: Dettingen 1743 Nördlicher Sektor
« Antwort #1 am: 09. März 2017 - 16:51:10 »

Ich liebe diese Schlacht! Man bleibt als Franzose am besten auf seinem Hintern sitzen und proklamiert dann einen überragenden Sieg. Und historisch gesehen waren die Briten nicht so Über wie sie sich selbst gern sehen.

Vive la France! Et Knobelland etc!
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Zusatz von 1752: „Die Hauptregel im Kriege bei allen Kämpfen und Gefechten besieht darin, daß man sich selbst in Flanke und Rücken sichert, dem Feinde aber die Flanke abgewinnt. Dies geschieht auf verschiedene Weise, läuft aber alles auf eins hinaus.“

Pappenheimer

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HONOURS OF WAR: Dettingen 1743 Nördlicher Sektor
« Antwort #2 am: 09. März 2017 - 17:10:23 »

Zitat von: \'tattergreis\',\'index.php?page=Thread&postID=245877#post245877
Ich liebe diese Schlacht! Man bleibt als Franzose am besten auf seinem Hintern sitzen und proklamiert dann einen überragenden Sieg. Und historisch gesehen waren die Briten nicht so Über wie sie sich selbst gern sehen.

Vive la France! Et Knobelland etc!
Ich mag die Schlacht auch sehr gern. Ich hoffe immernoch darauf, dass es mal ein Buch gibt, das anhand der zeitgenössischen Briefe etc. ein möglichst genaues Bild der Schlacht widergibt. Die ganze ursprüngliche Anlage durch Noailles ist faszinierend. Früher fand ich Fontenoy sehr spannend. Was mich an Dettingen jedoch mehr reizt, ist dieser Aufeinanderprall der Kavallerie beider Seiten am Main. Von daher fand ich mein Spiel auch sehr passend mit dem dichten Gedränge der Truppen beider Kontrahenten. Die Alliierten standen am linken Flügel, wo das Gelände etwas günstiger war, 6 Treffen tief. So ein Kavalleriegefecht kann immer in beide Richtungen ausschlagen. Geworfene Reiter können leicht die dahinter stehenden Treffen mit sich reißen. Ramillies ist da auch ein gutes Beispiel, wo die Maison du Roi das erste alliierte Treffen warf und selbst Marlborough seine Nöte hatte bei deutlicher Übermacht die Franzosen zu stoppen.

Wenn ich es sozusagen 2 mal so groß spielen will, brauche ich aber sicher eher nen vollen Wargaming-Tag, mindestens aber 4+ Stunden. Ob die Franzosen dann von einem Flügel zum anderen Truppen rüberschaufeln könnten, wäre interessant, ist aber wohl eher unwahrscheinlich. Halt ein frontaler Clash.  :smiley_emoticons_pirat:
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Pappenheimer

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HONOURS OF WAR: Dettingen 1743 Nördlicher Sektor
« Antwort #3 am: 09. März 2017 - 17:40:44 »

Bilder eingefügt.

 8)

Noch kurz für Blüchi:
Kleine Einheiten hier 3 Basen (nur die Grenadier-Adhoc-Bataillone)
Mittlere Einheiten 4 Basen
Große Einheiten 5 Basen

Funktionierte so ganz gut. So hat man ein bisschen Variation bei den Größen. Hannoveraner hatten ja wirklich recht große Bataillone und hatten gerade erst den Kriegsschauplatz betreten.
Franz. Kavallerie war 3-4 Esk. stark, signifikant größer als hannoveranische mit nur 2 Esk..
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