Sweetwater Forum

Sweetwater Forum

  • 04. Juli 2025 - 20:12:56
  • Willkommen Gast
Erweiterte Suche  

Neuigkeiten:

Autor Thema: Spielplatte selber machen  (Gelesen 6601 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

The Desertfox

  • Bürger
  • ****
  • Beiträge: 1.198
    • 0
Spielplatte selber machen
« am: 09. März 2009 - 16:58:10 »

Hallo,

ich trage mich mit dem Gedanken einen Spieltisch selber zu machen. Er sollte für FoW und andere Systeme geignet sein, welche Größe sollte da reichen? Wie bau ich so eine Platte aus Wärmeschutzplatten (Heißen die so?? Die sind oft Blau oder Rot) Ich möchte die Platte später einfach mit Graßstreu oder einer Matte aus dem Eisenbahnladen bekleben (was ist besser??). Wie dick muß die Platte sein? Ich würde sie gerne auf Böcke stellen (reichen da zwei oder drei??) Wie muß ich die Ränder schützen? Kann man sich auf so eine Palatte aufstützen? Wo lagert ihr eure Platten?

Oder gibt es ein gutes Tutorial dafür im Netz :D

Danke - Desertfox
Gespeichert
\"Man sollte immer eine kleine Flasche Whiskey dabeihaben, für den Fall eines Schlangenbisses - und außerdem sollte man immer eine Schlange dabei haben.\"

Gorac

  • Schneider
  • ***
  • Beiträge: 292
    • 0
Spielplatte selber machen
« Antwort #1 am: 09. März 2009 - 17:37:25 »

Hallo,

von FoW hab ich keine Ahnung. Die Größe des Tisches hängt wohl auf die Punktzahl ab.
Ich beschreib einfach mal wie wir unsere Platten machen:

Die Basis sind 20mm dicke Styrodurplatten (ja, das sind die Hartschaum-Dämmplatten). Die haben ein Standardmaß von 60x128 cm und keine Nut-Feder-Krams am Rand d.h. es steht nix über. Bei dickeren Platten steht immer was über, damit man sie miteinander verkeilen kann. Das wollen wir nicht. Die Platte kann jetzt auf 60x120 oder 60x60 gekürzt werden. Ein Kantenschutz ist zwingend erforderlich sonst ist das gute Stück schnell kaputt. Hierfür eignet sich ein 5x20mm Kantholz. Einmal rundrum. Mit Holzleim verkleben und mit ein paar kleinen Nägeln fixieren.
Du kannst natürlich jetzt auch noch Hügel oder ähnliches draufkleben wenn du willst (siehe meine aktuelle Tacitca-Platte, das Grundgerüst ist aber das gleiche). Jetzt gehen wir aber mal von einer flachen Platte aus.
Die Oberfläche mache ich mit Sand, den ich mit Holzleim verklebe. Danach bemalen, bürsten etc. Sorandir macht es anders: er mischt Leim und Farbe und streut dann da direkt den Sand rein. Das Ergebnis ist das geleiche.
Jetzt noch nach belieben Grasstreu drauf machen. Farblich drauf achten, dass es ein bisschen kontrastreich zum Erdton wird (ist aber Geschmacksache). Das Gras kann mit verdünntem Holzleim oder Sprühkleber angeklebt werden. Sprühkleber ist einfacher zu handhaben, allerdings hab ich die Erfahrung gemacht, dass er nie wirklich aushärtet und auch nach Wochen noch leicht klebt. Ist nicht schlimm, aber nervig.
Einfach Grasmatte draufkleben würde ich nicht. Das ist dann ja nur grün. Wenn du es selbst draufstreust, dann kommt je nach Kleberstärke der braune Untergrund durch und du kannst tolle Übergänge schaffen.
Wenn du drei große Platten machst, kannst du auf 120 x 180 cm spielen. Das sollte erstmal reichen zum Panzer fahren. Die Platten sind leicht, gut zu lagern und zu transportieren. Man kann sie auf Böcke oder auf Tische legen. Geht alles. Und du kannst sie beliebig erweitern, wenn du die Maße einhältst z.B. mal eine 60x60 Platte mit Schützengräben oder ähnliche Specials.

Viel Spaß beim Bauen,

Hessi
Gespeichert

Poliorketes

  • Bürger
  • ****
  • Beiträge: 1.966
    • 0
Spielplatte selber machen
« Antwort #2 am: 09. März 2009 - 17:53:20 »

Grasmatte kleben halte ich nicht für empfehlenswert, beim Trocknen kann die Platte verziehen.
Gespeichert
Beim Aussteigen stolpert man schon mal über das Dach des nebenan geparkten Autos. Von Parkhäusern reden wir hier lieber nicht. Sagen wir, der Wendekreis ist groß. (Aus einem Test des Ford Ranger)

Decebalus

  • Bürger
  • ****
  • Beiträge: 2.451
    • 0
Spielplatte selber machen
« Antwort #3 am: 09. März 2009 - 18:14:24 »

Die Beschreibung war soweit gut. Ergänzend:

Du solltest die Platte halb so breit wie lang machen, damit sie auch beliebig angelegt werden kann. D.h. Du schneidest die Platte auf 60 * 121 und klebst dann 0,5 cm * 2 cm Leisten an die Kanten. Gibt genau 61*122 cm. Die Leisten sind wirklich das Geheimnis! Sie sorgen dafür, dass sich nichts verzieht.

Das verziehen hat mit Grasmatte nichts zu tun, es kommt daher, dass eine Seite mit Kleber, Farbe, Spachtel etc. unter Spannung steht. Die Leisten solten das verhindern. Um kein Fußballfeld zu erhalten, kannst Du kleinere Grasflächen aufkleben. Die Optik siehst Du auf meinen Platten. Z.B. hier
Belgien 1815
Das Hauptargument fürs Bestreuen ist die natürlichere Optik, für Grasmatten die bessere Bespielbarkeit.

Die Platten kannst Du auf Böcke packen, draufstützen geht allerdings nicht.

Und wenn man Platten bastelt, will man ja meistens auch noch 3D Gelände auftragen: Hügel, Berge, Flüsse etc. Aber das ist dann ein weiteres Thema.

Ach so: ein guter Link ist:
http://www.quindia.com/studioarticles.htm
Ganz unten.
Gespeichert

The Desertfox

  • Bürger
  • ****
  • Beiträge: 1.198
    • 0
Spielplatte selber machen
« Antwort #4 am: 09. März 2009 - 19:50:05 »

Vielen Dank für die schnellen und hilfreichen Tips!!! Werd dann mal in den baumarkt düsen die Woche
Gespeichert
\"Man sollte immer eine kleine Flasche Whiskey dabeihaben, für den Fall eines Schlangenbisses - und außerdem sollte man immer eine Schlange dabei haben.\"

Koppi (thrifles)

  • Edelmann
  • ****
  • Beiträge: 3.605
    • 0
Spielplatte selber machen
« Antwort #5 am: 09. März 2009 - 22:40:32 »

Hallo Desertfox. Mit dem Forencrash von damals sind meine damaligen Reports zum Bau meiner Platten hopps gegangen.

Klick doch einfach mal auf meinen Link: Da siehst Du die Bauabschnitte meiner Platten (Desert Warfare und Schinderhannes) noch mit den Bildern dokumentiert. Vielleicht hilft es. http://www.displacedminiatures.com/thrifles/galleries/

Ich habe 2 x 20 mm Styrodurplatten aufeinandergeklebt, beschwert, einen ganzen Tag trocknen lassen. Dann die Wege, Gelände herausmodelliert (mit Schleifpapier unterschiedlicher Stärke, teilweise mit einer Stahlbürste), Hügel aufgeklebt, wieder beschwert, trocknen lassen.

Danach komplette Platte geleimt (immer Stück für Stück), dann mit Spielzeugsand bestreut (nimm keinen Vogelsand, ist zu fein, sondern bei einer Wüstenplatte ist es besser etwas grobkörnigeren Sand zu verwenden, weil Du so die Details besser bürsten kannst. Die Wege habe ich mit Vogelsand bestreut.), die Ecken beschwert, trocknen lassen.

2 Farben: Ocker aus dem Baumarkt, als Grundbemalung; dann mit Sahara Sand aus dem Baumarkt gebürstet; dann noch ein bißchen mit einem Mix aus Sahara Sand und Weiß gehighlighted; wo es zu hell wurde, nochmal mit der dunkleren Farbe nachkorrigiert.

Am Ende nochmals ein bißchen Grün verarbeitet.

Bei mir hat sich - trotz fehlender Leiste - nichts verzogen. Warum: Ich habe mir Zeit gelassen, alles schön durchtrocknen lassen und beschwert. Das hilft.

Anbei noch ein Link zu einem Plattenbaubericht, den ich sehr inspirierend fand:

http://www.conquestminiatures.com/mohicanstable.htm
Gespeichert
http://www.thrifles.blogspot.com/

 http://www.dminis.com/thrifles/galleries/

\" ... Artillerieeinheiten der wichtigsten Nationen (Preußen, Österreich, Russland, Großbritannien ...) sind \"gefärbt\". Das Holz der Kanonen ist bei den Preußen z.B. blau, weil das die Farbe der Nation im Spiel ist (grün für Russland usw.). Das alles sieht scheiße und spielzeugmäßig aus...\"
Zitat aus einer Besprechung von Napoleon Total War

Wellington

  • Edelmann
  • ****
  • Beiträge: 3.932
Spielplatte selber machen
« Antwort #6 am: 09. März 2009 - 22:53:10 »

Hier ist unser Plattenbau Tread

http://www.funtainment.de/forum/thread.php?threadid=717&threadview=0&hilight=&hilightuser=0&page=1

Und hier Bilder der fertigen Platte (im orangen Licht des Sonnenschirms :D )





Ich würde allerdings jetzt auch keine Graßmatte mehr verwenden und für die Felder würde ich ein anderes Braun verwenden.

Hier zum Vergleich die Platte von Decebalus und Tellus

Gespeichert
Weniger labern, mehr spielen ...

Wellingtons Martktplatz

widor

  • Bauer
  • ****
  • Beiträge: 842
    • 0
Spielplatte selber machen
« Antwort #7 am: 09. März 2009 - 23:00:55 »

Zitat von: \'Ghibelline\',index.php?page=Thread&postID=23513#post23513
Ich würde allerdings jetzt auch keine Graßmatte mehr verwenden


warum nicht mehr und was würdest du an stelle der matte nutzen? :D
Gespeichert
Meine Mitte bricht ein, meine rechte Flanke weicht zurück

Exzellente Lage, ich greife an!


\"But coolness comes before accuracy at the Hammers mansion\"  :D

Wellington

  • Edelmann
  • ****
  • Beiträge: 3.932
Spielplatte selber machen
« Antwort #8 am: 09. März 2009 - 23:03:28 »

Streu, schaut einfach besser aus!
Gespeichert
Weniger labern, mehr spielen ...

Wellingtons Martktplatz

Decebalus

  • Bürger
  • ****
  • Beiträge: 2.451
    • 0
Spielplatte selber machen
« Antwort #9 am: 10. März 2009 - 10:30:48 »

Zitat von: \'thrifles (Koppi)\',index.php?page=Thread&postID=23511#post23511
Ich habe 2 x 20 mm Styrodurplatten aufeinandergeklebt, beschwert, einen ganzen Tag trocknen lassen.
Das ist der Grund, warum Deine Platte sich auch ohne Leisten nicht verzieht. der Verbund von zwei Platten (beim Kleben beschwert) ist bombengerade. Der Haken ist halt, dass man für die Standard-Platte schon doppelte Dicke (4 statt 2 cm) hat. Bei zwei flachen Platten plus einer Hügelplatte (Hügel = 4 cm Höhe) kommst Du halt mit Leisten auf eine Gesamthöhe von 10 cm, bei Deiner Methode auf 16cm.

Zur Grasmatten-Frage. Ich bin glaube ich der letzte, der Platten baut und auf Grasmatten steht. Mein Hauptmotiv ist, dass ich Grasmatten für größere Einheiten besser bespielbar finde. Eine WAB oder napoleonische Einheit von 20 Figuren kannst Du auf einer Grasmatte einfach mal um 3cm nach vorne schieben. Das Geräusch bei komplett gesandeten Platten ist da schon gruselig. Für diese Spiele ist es auch sinnvoll eher etwas flachere Platten mit weniger Gelände-Besonderheiten zu haben. Die sehr natürlich gestalteten Platten sind dagegen eher für Skirmish-Spiele geeignet. Dort kommt ihre größere Natürlichkeit voll zum tragen. Für FOW - das im Sinne meiner Einteilung ein Skirmish-Spiel ist - kannst Du durchaus auch komplett besandete und begrünte Platten nehmen.

So und noch zwei Tips:
- Kauf Dir auf keinen Fall diese Platten mit dem Wabenmuster. Lieber länger suchen, dass Du die flachen Platten bekommst. Du brauchst ewig bis Du die Waben weg gespachtelt und /oder geschliffen hast.
- Augen auf in der Natur. Du suchst einen Stein, der rauh ist, aber eine rundliche Form hat. Den drückst Du in kreisenden Bewegungen auf das Styrodur (an den flachen Stellen, wo weder Spachtel noch Grasmatte eingesetzt werden sollen). Die Steinstruktur überträgt sich auf das Styrodur. Damit wird die Platte ohne weiteres Hilfsmittel etwas ungleich udn natürlicher. Du brauchst weder Spachtel noch Unmengen Sand, um an diesen Stellen eine natürliche Optik zu bekommen.
Gespeichert

Joker

  • Schneider
  • ***
  • Beiträge: 297
    • 0
Spielplatte selber machen
« Antwort #10 am: 11. März 2009 - 09:58:34 »

Hier mal mein Senf zum FOW Geländebau.

Ich habe vor einem Jahr ein Modulares Feld für eine Con gebaut. Grundlage waren 58x58x4cm Styrodor Stücke die eine 2cm Leiste an den Kanten bekommen haben. Diese 60x60 Felder habe ich mit Gips überzogen, bemalt und mit NOCH Grasstreu beflockt. Den Fluß habe ich mit Vallejo Still-Water gemacht. Auf den Bildern fehlt noch ein Modul mit einer the2legends Brücke und Fluß.

Aus Zeitmangel mußte ich einiges weglassen und wenn ich mir die Bilder nach einem Jahr betrachte, werde ich wieder einiges umbauen müssen. :S

http://www.germancamospecs.info/index.php?option=com_content&view=article&id=107&Itemid=76

Einige weitere Module sind noch geplant. 2x Fluß, 2x Stadt, 2x Feldflugplatz. Dazu Bocage die ich gerade giesse und viel mehr Bäume, Mauern und Stellungen.

Joker
Gespeichert

drpuppenfleisch

  • Fischersmann
  • ***
  • Beiträge: 729
    • 0
Spielplatte selber machen
« Antwort #11 am: 11. März 2009 - 10:24:51 »

Ich benutze gerne die dickeren Styrodurplatten mit der Nut. Die verziehen nicht (weil dick) und die Nut gibt beim Zusammenschieben eine gute zusätzliche Stabilität beim Spielen.

Ich behandle die Oberfläche des Styrodurs mit einer Tapetenraspel um Unebenheiten reinzubringen. Steinstempeln mache ich hier und da.

Dort wo große Grasflächen entstehen sollen, mache ich viele kleine Kleckse mit Ponal-Express, etwa 2 bis 3 cm auseinander. Das härtet sehr schnell aus, bevor der Tropfen zerfließt. Dadurch entstehen seltsame Maulwurfshügel. Wenn die erst mal besandet und begrast sind, entsteht ein sehr natürlicher Wiesen-Büschel-Anblick.

Es lohnt sich, für die Farbwahl einige Tests durchzuführen. Rusus rührt sogar unterschiedliche Abtönfarben für den Grundton zusammen und erhält dadurch Platten, die farblich augenfällig von den herkömmlichen Platten abweichen. Zum highlighten schwöre ich auf Probedöschen \"Sand\" von schöner Wohnen... j_e_bohn vermischt sogar unterschiedliche Streufarben und bricht damit auch erfrischend mit Sehgewohnheiten. Insbesondere hat er ein hellblondes Winterstreu, mit dem er tolle Effekte beim Mischen erzielt.
Gespeichert