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Frage zu Geschützen für Napo Franzosen

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Warboss Nick:
Aus einem Tauschgeschäft habe ich jede Menge französische Artilleristen von den Perrys mit einem Sammelsurium an Geschützen. Die Lafetten sind vor allem britisch, dazu 6pdr und 3pdr Rohre. Mit dabei sind Haubitzen Rohre, die deutlich kleiner als die Rohre der Perry Franzosen Haubitzen sind. Und das eine warlord Geschütz ist insgesamt deutlich kleiner...

Jetzt meine Fragen:

1) komme ich 1815 damit durch, wenn eines von vier Geschützen einer Batterie auf britischer Lafette sitzt?

2) Gehen auch kleine Haubitzen?

3) wäre das warlord Geschütz als 4pdr ok, ggf. bei der berittenen Artillerie?

Und weil ich die Antworten schon ahne und die Perrys keine einzelnen Geschützen verkaufen (ich bräuchte sechs): wie passen die Geschützen von Calpe und Westphalia/Black Hussar zu den Perry Geschützen?

Schon mal vielen Dank für eure Hilfe!

Riothamus:
:D Kommt darauf an...

Wo das Kaliber passte, wurden Beutegeschütze durchaus benutzt, bis man Zeit hatte, sie umzugießen. Ob die Bourbonen 1814/15 dazu gekommen sind, ist also hier die Frage, die ich nicht beantworten kann. Außer in Spanien können die Franzosen auch von den Preußen englische Kanonen erbeutet haben...

Allerdings hatten die Engländer ein recht eigenes Kalibersystem. Wie gesagt, wo das passt, passt es. Dann ist noch die Frage, ob der Größenunterschied in dem Maßstab auffällt. Da nicht nur das Kaliber unterschiedlich war, sondern auch die Proportionen (Die Maße der Teile der Kanonen waren vom Kaliber abgeleitet.), kann so eine Kanone evt. auch für ein anderes Kaliber durchgehen...

Fazit: Da, wo französische Kaliber reinpassen, haben sie auch mit geschossen. :D

DIe Geschützgrößen der Hersteller kann ich nicht einschätzen.

Da ich krank darniederliege kann ich die genauen Kaliber und die Proportionen nicht nachschauen. Proportionsangaben zu den Engländern habe ich zudem nicht hier.

Tabris:
Es ist also nicht auszuschließen das in Spanien das ein oder andere britische Stück in franzöische Hände fiel und auch genutzt wurde (im Nordfeldzug ist das eher unwahrscheinlich)... Probleme wegen kaliber, Protzenkompatibilität sowie nötige Ersatzteile lasse ich mal, aufgrund meiner Unwissenheit, dahingestellt. Ich erinnere mich unteranderem düster daran einen Bericht einer preussischen Batterie gelesen zu haben, welche ohne Geschütze den Russlandfeldzug begann und dann alsbald erbeutetes russische Material übernahm.
Spätestens mit dem (Geschütz-) System des Jahres XI und der Einführung der leichten 6pfd legten die berittenen Batterien ihre 4 pfd ab . Wie so oft ist das aber therotisch da man kein altes Material wegwarf und sich die grüne Tisch Anordnungen sehr langsam umgesetzten. Deshalb denke ich das man gut das ein oder andere Beutestück einfügen kann wzBsp. in der Realität die größeren Haubitzen der schweren Batterien anscheinend durchweg (preussische) Beutestücke waren .

Zu alternativen Geschützherstellern die Ihre Miniaturen auch einzeln führen...

* Zu Calpe kann ich nicht viel dazu sagen

* Westfalia/Black Hussar führt nur ein 8pfd Gribeauval im Programm, welche aber sehr schön ist
* Front Rank-Kanonen sind zu mächtig für Perrys
* Elite-Miniatures führt ein breites Programm an einzelnen Geschützen jedoch fallen dort die Räder recht klobig aus.

* Brigade-Games führt neben der 8pfd (sehr gut, ich benutze sie für meine Spanier) auch die sehr seltene 4pfd aber US-only
* Eureka, mit 4 & 8 pfd., müßten wahsrcheinlich zu klein ausfallen und man muß sie aus Australien beziehen

Decebalus:
Mal der ketzerische Vorschlag:

Ich hatte ein ähnliches Problem. Ein Haufen Kanonen unterschiedlichster Herteller und Provenienz. Dazu massenweise einzelne Artilleristen. Ich hab einfach die Kanonen naxch Größe sortiert (die kleinen Foundry werden also 4-6 Pfünder, auch wenn es eigentlich 12 Pfünder sein sollen) und die irgendwie meinen Nationen zugeordnet (die Österreicher haben auch ein paar Old Glory Russen-Kanonen bekommen), die Größe der Batterien über die Zahl der Besatzung gezeigt (6 Pfünder haben 3 Mann, 12 Pfünder haben 4 Mann Besatzung) und in den passenden Farben angemalt. Tatsächlich ist mir da jetzt wichtiger, dass ich billig 8 Kanonen für meine Österreicher habe, als dass die so genau passen.

Riothamus:
Ursprünglich (System Gribeauval) hatte die französische Feldartillerie 12-, 8- und 4-Pfünder sowie 5 1/2 völlige Haubitzen. Weil die 8pfünder zu unhandlich, die 4pfünder zu leicht waren, wollte er auf 6pfünder umstellen. Dazu wurden zu großen Teilen Beutegeschütze genommen. Die alten Kanonen würden aber weiterhin benutzt. Das System wurde dann erst wieder 1827 zum System Vallée (12- und 8pfünder, 15 cm und 16 cm Haubitzen) geändert.

Mit den 6pfündern gibt es also keine Probleme, wenn sie französisch gestrichen werden. Und die Mischung bewirkte auch Größenunterschiede bei den verschiedenen Kalibern, weil es natürlich unterschiedliche Maße und Gewichte gab. ( Eine preußische 12pfünder-Kugel wog nach Berliner Maß 11,5 Pfund, ein österreichischer 13 Pfund...)

In Deutschland waren bei der Feldartillerie 12-, 6- und 3pfünder üblich, in England 12-, 9-, und 6pfünder. Dazu ein oder zwei Haubitzengrößen. Der Trend ging dahin, die 4-, bzw. 3pfünder zu reduzieren. Die Abschaffung geschah erst nach 1815. (Preußen 1842, Österreich 1832/1843) Kleinere Staaten folgten den größeren Vorbildern in Deutschland in der Regel Frankreich oder Preußen.

Da die Größen nach Hersteller unterschiedlich ausfallen, halte es doch mit Decebalus. Wenn du 4- und 3pfünder nicht nebeneinander packst wird es nicht auffallen. Unterschiedlich lange Haubitzen würde ich zumindest nicht nebeneinanderstellen. Oder meintest Du den Unterschied kurze zu lange Haubitze als Typ? Aber, wenn Hersteller unterschiedliche Größen produzieren, bleibt eben nur das von Decebalus beschriebene sortieren, zumal mir das Umgießen von Beutestücken nach der Lektüre als preußische Besonderheit erscheint, zumindest in Kriegszeiten.

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