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Autor Thema: back to the roots-Little Wars von H.G. Wells  (Gelesen 1160 mal)

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Darkfire

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back to the roots-Little Wars von H.G. Wells
« am: 12. Juli 2017 - 05:47:40 »

H.G. Wells ist jetzt ja kein unbedingt unbekannter Autor...aber das er mit Tabletop Gaming zu tun hat, ist nicht unbedingt bekannt. In den einschlägigen Büchern (z.B. Henry Hydes \"The Wargaming Compendium\") taucht Wells aber immer wieder als einer der Urväter des modernen Tabletop auf.

Das ganze bezieht sich auf ein Buch mit dem Titel \"Little Wars\", in dem er die Entwicklung des ersten \"Wargames\" schildert. Im Internetarchive hab ich jetzt eine Hörbuchvariante des Titels gefunden:

https://archive.org/details/little_wars_librivox

Wer sich also mehr mit den \"Wurzeln\" des Hobbies vertraut machen will, einfach reinhören.
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Shapur

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back to the roots-Little Wars von H.G. Wells
« Antwort #1 am: 12. Juli 2017 - 08:55:50 »

Wenn Du generell auf der linken Seite mit dem Auto fährst und neuerdings von einem Empire 2.0 träumst liegst Du richtig. Dann meinst Du auch, dass die Schlacht von Waterloo nur zwischen Briten und Franzosen geschlagen wurden und andere Nationalitäten nicht mit gemacht haben.

Vorher gab es schon das Kriegsspiel (deutsches Reich) und ganz viele Hersteller von Zinnfiguren, welche H G einsetzen konnte.
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Darkfire

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back to the roots-Little Wars von H.G. Wells
« Antwort #2 am: 12. Juli 2017 - 09:50:37 »

Wenn Du Dir die Sachen anhörst und ned seit dem Brexit die Briten verteufelst..wirst Du feststellen, das H.G. auch genau das sagt und die Sache weiterentwickelt

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vodnik

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back to the roots-Little Wars von H.G. Wells
« Antwort #3 am: 12. Juli 2017 - 10:40:00 »

...die Texte von Wells sind innovativ, aber nicht dierekt auf dem Spieltisch umzusetzen... vor einiger Zeit gab es Magira, Romane von der Sechseckwelt aus der deutschen Szene...
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...DBX-Regeln zum \'Runterladen: DBA2:2 + so... noch mehr: R19 fur\'s 19. Jahrhundert + andere Regeln...

Hanno Barka

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back to the roots-Little Wars von H.G. Wells
« Antwort #4 am: 12. Juli 2017 - 10:44:45 »

Little Wars gibts bei Projekt Gutenberg als kostenloses E-book :)

Btw. @Shapur - Das Kriesspiel ist von den Mechaniken her eher der Vorläufer der Cosim-Brettspiele und wurde auch nicht mit Zinnfiguren, sondern mit hölzernen \"Countern\" gespielt und das Spielfeld war in Felder unterteilt.
ZUdem war das Kriegsspiel als militärisches Werkzeug gedacht (und wurde auch als solches eingesetzt) während die Little Wars von Wells als Spiel für \"normale\" Leute (A Game for Boys from twelve years of age to one hundred and fifty and for that more intelligent sort of girl who likes boys\' games and books) entstanden ist.
Im Schlusskapitel schreibt Wells auch wieviel besser sein Spiel als der echte Krieg ist, weil man seine strategeischen Talente damit messen kann ohne dabei die Konsequenzen eines echten Krieges zu erleiden \"[...] and no smashed nor sanguinary bodies, no shattered fine buildings nor devastated country sides, no petty cruelties [...]\"
So gesehen finde ich, daß Little Wars schon zurecht als Vorläufer unserer heutigen TT-Spiele gilt.
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Wellington

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back to the roots-Little Wars von H.G. Wells
« Antwort #5 am: 12. Juli 2017 - 11:19:16 »

Vor allem sind die Regeln von Little Wars, laut den meisten Quellen, die ersten in einer solchen Form gedruckten Spielregeln.

Sie weisen auch mehr oder weniger die spätere \"GW\" - Gliederung mit Regeln, Zusatzregeln, Anleitung für Geländebau und Besschreibung einiger Spielzuge.

@shapur
Wer sonst ausser mir soll Waterloo gewonnen haben.

@vodnik
Hier gehts nich um seine Romane sondern um die Regeln
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Riothamus

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back to the roots-Little Wars von H.G. Wells
« Antwort #6 am: 12. Juli 2017 - 14:22:08 »

Ohne Blücher (Auf die Frage, wie ihm London gefalle: \"Eine wunderbare Stadt zum Plündern!\") hättest Du recht alt ausgesehen. Und stell Dir vor, Niederländer und Hannoveraner wären lieber Austern essen gegangen. :P

Little Wars wurde auf das Maß herabgebrochen, welches Wells für ein Hobby vertretbar fand. Und damit steht es tatsächlich am Beginn des modernen Wargames. Denn zuvor war es ganz einfach kein Simulationsspiel, sondern eine militärische Simulation. Und so wurde es auch, wie von Hanno Barka erwähnt, vom Werkzeug des Krieges zu einem Ausdrucksmittel des Pazifismus. Nicht im Sinne der Ablehnung von Allem, was mit dem Militär zu tun hat, sondern als Erkenntnis, dass es ohne Militär nicht immer geht. Und mit Blick auf Syrien müssen wir konstatieren, dass diese Erkenntnis immer noch aktuell ist. Ja, so aktuell, dass sich der Papst gegen einen falsch verstandenen absoluten Pazifismus wenden musste, der die Streitenden Parteien und den IS gewähren lassen wollte.

Und in einer solchen Welt sollte auch der Pazifist einige Grundkenntnisse haben. Wenn ich die katastrophale Berichterstattung zum Thema in den Medien betrachte, muss ich konstatieren, dass das in Deutschland bei Weitem nicht gegeben ist. Daher ist unser Hobby in gewisser Weise staatsbürgerliche Pflicht, nicht in dem Sinn der Ausbildung für den Ernstfall, sondern in dem Sinn, regelmäßige staatliche Handlungen einordnen zu können, um ein mündiger Bürger zu sein.

Dank Wells brauchen wir uns also auch nicht in eine Schlüsselerlebnis stellen lassen.

Wer seine Kinder an das Thema Spielen mit Miniaturen heranführen möchte, sollte sich auch sein Floor Games durchlesen, dass ebenfalls online zu finden ist. Ich übersetze es gerade, um mein Englisch wieder etwas zu verbessern. In Zeiten von Playmobil und Lego ist Wells Forderung, dass es auch genügend Zivilisten und Tiere geben sollte, für die Kinderzimmer in Erfüllung gegangen. Nur hat oft die Kreativität gelitten, weshalb die Anregungen immer noch nützlich sind. Wer es gelesen hat, dem werden unweigerlich weitere Grundideen kommen. Was sich ebenfalls nicht geändert hat, ist, dass es für sehr viele zu teuer ist, sich genügend \'offizielles\' Spielzeug zu kaufen. Das System von Wells bietet auch da eine Lösung, die sich sehr gut mit Lego und Co kombinieren lässt und die Kreativität fördert. Dank moderner Maschinen und Materialien gibt es sogar noch bessere Möglichkeiten. Ein Freund hatte von seinem Vater so ein -ich nenne es mal- reduziertes Floor Games System gefertigt bekommen. Wir hatten den Eindruck, dass das übertrieben sei, da wir Pappe und Spielräume statt der Platten nutzten und beim Abräumen des Grabschmucks von Allerheiligen genügend Plastikpflanzen erbeuten konnten. Aber eine ordentliche Menge Klötzchen zu haben, ist schon toll.

Nun, ich denke, die Lektüre wird die Meisten an die Kindheit erinnern und Gestaltungsmöglichkeiten kennen wir sicher mehr als Wells. Aber das Buch ist zum einen herrlich zu lesen und mit wunderschönen Zeichnungen illustriert und bietet eben der Kreativität und dem friedlichen Spiel Raum. Wenn man es genauer betrachtet, führt es auch an ganz reale politische, wirtschaftliche, soziale und -natürlich- städtebauliche Probleme heran.

Wells Werke sind m.W. Anfang des Jahres gemeinfrei geworden und ich werde posten, wenn ich mit der Übersetzung so weit bin. Wer Englisch kann, dem empfehle ich das Original. Ich bessere ja nur mein Schulenglisch auf und einige Stellen gelten als -im engeren Sinne- unübersetzbar. Aber, wer kein Englisch kann, dem helfe ich dann gern weiter.
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Gruß

Riothamus

Camo

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back to the roots-Little Wars von H.G. Wells
« Antwort #7 am: 12. Juli 2017 - 15:56:46 »

Zitat von: \'vodnik\',\'index.php?page=Thread&postID=253728#post253728
...die Texte von Wells sind innovativ, aber nicht dierekt auf dem Spieltisch umzusetzen... vor einiger Zeit gab es Magira, Romane von der Sechseckwelt aus der deutschen Szene...

Die Magira-Romane haben nix mit Wells zu tun, die betreffen eher die Welt der Armageddon bzw. \"Das Ewige Spiel\"-Regeln. Der Autor heißt Hugh Walker.
Und es gibt sie meines Wissens nach immer noch... genau wie die Welt auch weitergeführt wird... die im Übrigen auch Magira heißt. ;)
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Noch sind wir zwar keine gefährdete Art, aber es ist nicht so, dass wir nicht oft genug versucht hätten, eine zu werden.
(Douglas Adams)

Hanno Barka

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« Antwort #8 am: 12. Juli 2017 - 16:36:34 »

Es gibt übrigends auch ein Spiel, das sich direkt aus der Kriegsspielschiene heraus entwickelt hat. Ein österreichischer Stabsoffizier, der im WW2 in die Simulationen der Wehrmacht eingebunden war , hat nach dem Krieg eine spielerische Variante unter dem Namen Planspiel geschrieben. Sie verwendet nach wie vor ein in Felder unterteiltes Spielfeld, aber mit Zinnfiguren statt Holzblöcken. Sein Sohn (mittlerweile eine honoriger Oberst des Bundesheeres im Ruhestand) hat das Spiel weiterentwickelt und auch post WW2  Truppen integriert. Er betreibt in Baden eine Spielrunde damit. (Er war sogar mal kurz hier im Forum aktiv, Nickname Planspieler)

Wenn jemand Interesse hat, kann ich gern Kontakt herstellen.
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Neidhart

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back to the roots-Little Wars von H.G. Wells
« Antwort #9 am: 12. Juli 2017 - 21:40:18 »

Danke, ich werd das jetzt beim malen laufen lassen.

Das einzige was mir bei den Regeln nicht so gut gefällt ist die relativ schwierige Umsetzung von Überzahl, die bringt nicht so viel wie man es sich vielleicht wünschen würde (aber es wurde ja noch vor der Formulierung des Gesetz von Lanchester geschrieben, da kann man ein Auge zudrücken). In jedem Fall ein Klassiker und als Wargamer sollte man das Heft mal durchgelesen haben (ob jetzt als schöne gebundene Variante oder am PC ist wurscht).

Und nun Waterloo, den Film sollte man sich in dem Zug von Wargamergrundlagen vielleicht auch nochmal anschauen (und sehen, dass man eigentlich nur Napoleons \"Glanzleistung\" für den Ausgang der Schlacht verantwortlich machen kann).
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newood

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Sham Battle How To Play With Toy Soldiers
« Antwort #10 am: 25. Juli 2017 - 15:15:22 »

ShamBattle von Harry G. Dowdall und Joseph H. Gleason aus dem Jahre 1929
ist aus meiner Sicht auch ein sehr schönes Beispiel für frühe Regelwerke !

Ich sehe gerade in diesem Werk enorm viele Ähnlichkeiten zu den Regelwerken
die wir beispielsweise von GW kennen.

Wer da mal einen schnellen Blick drüber werfen will muss im Internet

 http://www.nirya.be/snv/shambattle/

eingeben und wird sofort sehen was ich meine.  

mfg
micha / newood / mr. papertiger
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