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Die Geschichten von Nicodemus van Darkheim (UPDATE 29.01.: neue See-Matte und Geländeteile)

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Sorandir:
Die Geschichten von Nicodemus van Darkheim
Frostgrave – Dungeon (Solo-Kampagne)

Inspiriert durch die vielen hier gesehenen Beiträge über Frostgrave, selbstgebaute Dungeons und nicht zu letzt Don´s aktuelles Projekt (Danke Don …!), habe ich mich auch mal (wieder) diesem Setting zugewandt.

Obwohl bei uns im Spieleclub die Meinung zu Frostgrave nicht schlecht ist, kamen wir über einige Testspiele noch nicht hinaus. Ich hab daher die Kampagne vorerst als Solo-Kampagne gestartet.
Ich finde ein Dungeon ist solo besser zu bespielen und exploren, als eine komplette Spielplatte. Ich spiele nur eine Seite/Heldengruppe, die Gegner sind spielgeneriert und „KI-gesteuert“. Zu Beginn habe ich mir aus Styrodur schnell 10 Boden-Segmente gebastelt (7 Gänge und 3 Räume), die nacheinander aufgedeckt werden. Dazu habe ich mir einen „Floorplan-Generator“ ausgedacht, der (sehr vom alten Warhammer Quest inspiriert) mittels Spielkarten die Art des nächsten Bodensegmentes bestimmt. Für jedes Segment wird gewüfelt, ob es zu einem Angriff kommt, das Feld ereignislos ist, eine Falle ausgelöst wird oder (sehr unwahrscheinlich) kampflos ein Schatz entdeckt wird.  
Kommt es zu einem Angriff, verwende ich die Random encounter-table von Frostgrave.
In einem Dungeonraum wird 2x auf der Tabelle gewürfelt, im letzten Raum (sozusagen dem vielgeliebten Endkampf), wird 3x auf der Tabelle gewürfelt.

Ich benutze die Frostgrave-Regeln wie sie im Buch stehen mit folgenden Anpassungen für die Solokampagne:
- statt 1W20 werden 2W10 benutzt
- Heldengruppe maximal 4-5 Modelle groß
- Bewegungen werden im Dungeon halbiert

Ich habe bereits Material für zwei Themenräume:

Die Bibliothek:
Im Frühjahr baute ich bereits einige Bücherregale und -stapel aus Styrodur, die auch im Dungeon gut passen.



Die Waffenkammer:
Aus Gussrahmenresten und verschiedenen Plastikteilen baute ich zwei Waffenständer und einen Rüstungsständer mit Kettenhemd und Helm.



Fürs erste ausgestattet, kann es ersteinmal losgehen...

Sorandir:
Die Story
Mittelpunkt der Solokampagne ist der Nekromant Nicodemus van Darkheim. Nur er sammelt, wie in den Frostgrave-Originalregeln, Erfahrung und kann Stufen aufsteigen.

Doch hören wir ihn selbst:
„Mein Name ist Nikodemus van Darkheim. Sie sagen zu mir Nekromant, Todeszauberer, Schwarzmagier, nennt es wie ihr wollt. Dies sind meine Memoiren, die meine Taten weit über mein Ende hinaus bewahren und aufzeichnen werden, auf dass mein Name nie in Vergessenheit gerate.

Nachdem es mir in meiner letzten Behausung zu ungemütlich wurde (zu eng zogen sich die Kreise von Inquisition und Hexenjägern) zog ich mit meinem Lehrling Lucian gen der gefrorenen Stadt, Felstad.

Wir schlugen unser Lager in Schnakenloch auf. Eine dieser schmutzigen Trabantendörfer, in der sich allerlei Gelichter ansiedelt, das von den Schätzen und Gefahren Felstads angelockt wird.
Mit meinem letzten Gold heuerte ich zwei Söldlinge an. Einer davon ein heruntergekommener Templer, der andere ein Armbrustschütze, fett wie ein Schwein.



Nekromant Nicodem mit melancholischem Templer (links) und dickem Armbruster (rechts)

Anders wie viele der Abenteuerer die hier leben, habe ich mich entschieden, nicht die oberirdische Stadt zu erkunden, sondern deren Keller, Verliese, Gewölbe und unterirdische Höhlen.

Meinen unnützen Lehrling Lucian nahm ich bei den ersten Ausflügen in die gefrorene Stadt nicht mit. Er soll mir vielmehr aus den lokalen Begräbnisstätten frische Leichen beischaffen, damit mir die Zombies nicht ausgehen. Er mault zwar und faselt ewas von wegen „wenn ich in den Ruinen umkomme, geht mein unschätzbares Wissen mit mir verloren“ usw.
Aber ich habe nicht vor, mein mühsam erworbenes Wissen und meine Macht allzu schnell an den kleinen Schwanzlutscher weiter zu geben.“



Lucian lässt sich von einem seltsam aussehenden Totengräber die Ruhestätten der vor kurzem Verstorbenen zeigen um \"einige Minuten in Andacht\" bei ihnen alleine zu sein :-)

1.Spiel
„Bereits bei unserer ersten Tour, kurz nachdem wir den Eingang betreten hatten, fiel uns ein blutrünstiger Zombie von hinten an. Er sprang dem fetten Armbrustschützen ins Genick und biss und riss an seinem Fleisch. Das war zu viel für den jämmerlichen Schuft und er rannte schreiend davon. Mir blieb nur noch der Templer und ein Zombie, den ich selbst beschworen hatte. Nachdem wir den Angriff aus dem Hinterhalt abgewehrt hatten, kämpften wir uns durch die unterirdischen Gewölbe weiter. Wir schlugen uns recht wacker, fanden auch einen unbewachten Schatz, aber im letzten Raum lauerte ein niederer Dämon auf uns.



Er schaltete den Templer aus und ich musste den Dämon alleine zur Strecke bringen.“


Nach dem Spiel:
Da Nicodemus einige Gegner alleine besiegen musste und dies mit seinem Zauber „Knochenpfeil“ auch gut und gerne tat, bekam er einiges an Erfahrung und stieg auf die 4.Stufe auf. Er konnte aus einem Grimoire den Schild-Zauber lernen, verbesserte seine Fähigkeiten Kämpfen und Knochenpfeil-Zaubern und erhöhte seine Lebenskraft.
Der ausgeschaltete Trempler und Armbrustschütze überlebten ihre Verletzungen ohne bleibende Schäden.

„Mit dem gefundenen Gold kaufte ich mir einen scharfen zweihändigen Kampfspeer und heuerte zwei Schatzjäger an. Der eine heißt Theoden und er sagt, er käme aus einem fernen Grasland, in dem es viele Pferde gäbe. Was er dann hier und zu Fuss zu suchen hat, weis ich nicht.
Den zweiten nannte ich Marco. Er behauptet aus einem sonnenverbrannten Land Andalusien zu kommen und dass er noch nie im Leben Schnee gekannt hätte, bis er nach Felstad kam. Verdammte Lügner, alle beide!“.    

2.Spiel
„Ein neuer Tag, ein neuer Keller. Ich beschwor mir einen Familiar und einen frischen Zombie.
Hier wimmelte es vor großen Ratten, halbverhungerten Wölfen, einigen Ghulen und kleinen Imps. Ich vergaß meine Leute mit meinem neuen Schild-Zauber zu schützen, was Marco auch gleich mit einer schweren Verwundung bezahlte. Wiedereinmal musste ich mit Gefolgsmann und Zombie alleine weiter. Nachdem Theoden von einem stinkenden Werwolf übel zugerichtet wurde, kam er doch noch in den Genuss des magischen Schildes.



Endkampf in Spiel 2.

Als aber im letzten Raum ein Ghul eine meisterliche Attacke landete, halfen dem Schatzjäger alle magischen Schilde nichts und er ging zu Boden. Ich tötete währenddessen mit einem „Konchenpfeil“-Zauber eine Riesenratte und machte mit meinem neuen Kampfspeer den Ghul nieder. Die Beute musste ich dann aber alleine ins Lager schleppen. Ich fand ein paar neue Folianten, unnütze Spruchrollen und Tränke.
Ich hab Bekanntschaft gemacht mit einem alten senilen Magier, einem Verzauberer. Nach einigen Flaschen Rotwein gab er mir den Hinweis, dass ich in der Nähe in ein uraltes Laboratorium einziehen kann. Überraschenderweise war es zwar nicht Ungeziefer-, dafür aber Monster-frei.
Hier kann ich noch einige Experimente unternehmen und mehr Erfahrungen erlangen.  
Wir sind jetzt schon wiederholt auf Dämonen und Untote gestoßen, die teilweise immun gegen meine Zauber sind. Über kurz oder lang werden wir auch auf welche treffen, die noch nichtmal durch normale Waffen verwundbar sind. Deshalb verkaufe ich ein paar Schätze und lege mir einen magischen zweihändigen Kampfspeer zu. Sollen sie nur kommen !“      

Nach dem Spiel:
Auch die beiden Schatzjäger überlebten das Spiel ohne Blessuren. Der Nekromant suchte sich ein Laboratorium als Lagerstätte aus und bekommt dadurch nach jedem Spiel ein bischen mehr Erfahrung. Diesmal stieg er sogar gleich in die 9.Stufe auf. Er steigerte wieder Kamf- und Lebenskraft, verbesserte nochmal die Chance den Knochenpfeil zu zaubern und lernte den Zauber Giftpfeil von den Witches.


Das 2.Spiel vor dem Endkampf (quadratischer Raum oben).



Die aktuelle Truppe (v.l.n.r): Theoden (Schatzjäger), Marco (Schatzjäger), Nicodemus, Templer, Armbrustschütze

DonVoss:
Ha...sehr geile Idee und gleich wieder schöne Umsetzung.
Deine Schreibe is toll. Nicht zu viel und doch mit guter Athmosphäre... :thumbup:

Gamling habe ich auch gerade zweckendfremdet auf dem Malboard. Waren schon schöne Minis die GW damals rausgebracht hat... :love:

Cheers,
Don

R3n3:
Woah, Sehr cool, Danke fürs teilen :-)

Strand:
Fantastische Schreibe und Umsetzung! Du bist echt ein Meister der Bitzbox. Was andere für teuer Geld als Resin-Dungeon-Inventar erwerben, zauberst Du aus Überresten.  :thumbup:
Dickes Plus auch für die Verwendung von einigen nostalgischen Mordheim-Minis.
Die Räume an sich sehen noch etwas arg karg aus, was den Wiederspielfaktor mindert, aber bei Deinem Output ist das sicherlich nur ein Zwischenstand. ;)

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