Neue Preußen sind immer gut!
Zu 1 schreibe ich später. Da lese ich lieber nochmal nach, da meine Preußen für Waterloo sind. Aber es gab auch viele Improvisationen bei den Preußen.
zu 2:
Jäger: Bei den preußischen Jägern gibt es so manche Missverständnisse, da es verschiedene Jäger gab:
A. Freiwillige Jäger: Wer es sich leisten konnte sich selbst auszurüsten, war mit sanftem Druck verpflichtet, sich freiwillig zu melden. Dafür, dass er seine Ausrüstung selbst bezahlte, durfte er sich Freiwilliger Jäger nennen und einen grünen Rock tragen, hatte bessere Beförderungsaussichten und galt als zuverlässiger. Die Waffen hatten mit denen der Truppe, bei der dienen sollte übereinzustimmen. Jägerabteilungen wurden jedem Bataillon und jeder Schwadron, auch bei der Landwehr, hinzugegeben, so dass die preußischen Einheiten extrem groß wurden. Diese sind ganz einfach darzustellen, indem Du den Rock einer normalen Mini grün bemalst. Wenn der Schnitt des Rocks nicht ganz stimmte, eine Mütze statt Tschako oder ein Degen oder Hirschfänger statt Säbel getragen wurde, wurde darüber sicher hinweggesehen. Da kannst du also etwas individualisieren. Nur trugen die Freiwilligen Jäger der Linieninfanterie eben Flinten mit ungezogenen Läufen und die Perry-Plastik-Jäger tragen Büchsen mit gezogenen Läufen und auf dem Lederzeug das entsprechende Werkzeug. (Ob die Freiwilligen Jäger weißes oder schwarzes Lederzeug trugen, muss ich nachschauen, das vergesse ich immer.
B. Reguläre Jäger: Leichte Infanterie mit Büchsen mit gezogenen Läufen. Denk an Sharpe, das Grün der Preußen war etwas heller. Wenn Du den Perry-Jägern Tschakos aufsetzt, passt das. Die Tschakos kannst du gewinnen, indem du die Köpfe mit Verband nutzt, den Offizieren die Mützen aufsetzt und bei den Linientruppen auch die Freiwilligen Jäger in den Bataillonen (grob 1/5) darstellst und auch bei denen Mützen einstreust. (Es gab auch Bataillone, die sich Schützen nannten. Dieselbe Uniform.) (Die Röcke der Minis sind auch ein Bisschen kürzer, wie es für die regulären Jäger korrekt ist. Und die regulären Jäger und die Schützen hatten schwarzes Lederzeug.)
C. Berittene Jäger: Das war eine Offizierstruppe, die z.B. zu Meldezwecken eingesetzt wurden. Für den Wargamer jenseits von Skirmish nur als Deko auf Generalsbasen interessant.
Die in den Boxen enthaltenen Jäger sind trotz der Beschreibung keine Freiwilligen Jäger, sondern reguläre Jäger/Scharfschützen, wenn sie mit Tschako versehen werden. Wenn Du das Werkzeug auf dem Lederzeug abschneidest, dann gehen sie als Freiwillige Jäger durch. Wegen der laufenden Pose mit Gewehr am langen Arm passen sie nicht so toll zu der marschierenden Pose der Musketiere. Es sollten aber 6 Jäger in der Box sein. Ob Du nun irgendwann Jäger oder Musketiere hinzubestellst bleibt sich gleich. Und wenn es für eine Plastikbox hinkommt, dürfte es günstiger sein, sie als reguläre Jäger zu nutzen, die es, glaube ich, sonst nur in hässlich von Warlord gibt.
3. A- Die Füsiliere unterschieden sich dadurch von den Musketieren, dass sie schwarzes statt weißes Lederzeug hatten und statt Säbel Faschinenmesser trugen. Ich habe mal versucht, die Säbel zurechtzuschneiden, doch werden die recht kurz, da müsstest Du noch etwas Länge mit Green Stuff oder wie auch immer ergänzen. Die Perrys bieten aber auch Conversion-Packs dafür an: Zinngepäck, dass den Minis statt des Plastikgepäcks angeklebt werden kann. Statt Trommler solltest du einen Hornist nehmen und die Offiziere der Füsiliere trugen Säbel statt Degen. Entsprechende Kommandogruppen gibt es von den Perrys aus Zinn. Je 2 Offiziere, 2 Unteroffiziere und 2 Hornisten. Ein Conversion-Pack umfasst 36 mal das Gepäck, 1 Offizier, 2 Unteroffiziere und 1 Hornisten.
B. Die Uniformen der Reserve sind so eine Sache, da muss man eigentlich bei jeder Einheit einzeln nachschauen. Es wurde ausgegeben, was da war. Da ich nicht so gut zurecht bin, habe ich die Zeit mal zu schauen, ob ich da etwas Passendes für Dich finde. Die offiziellen Resserveuniformen und die ausländischen Uniformen gibt es wohl nur aus Zinn.
C. Zu den Husaren sei ergänzt: Im Forum ist irgendwo eine Anleitung zum Umbau der französischen Plastikhusaren der Perrys zu finden. Das trickreichste ist, die Decke zu kürzen und die richtigen Tschakos zu finden.
4. Das ist eine reine Geschmacksfrage. Dargestellt wird sowieso nur ein Ausschnitt des Bataillons, da muss der Offizier nicht auf einem Pferd sitzen, aber wenn es gefällt, sollte der Kommandeur damals beritten sein und auch im engen preußischen Karree war Platz für sein Pferd vorgesehen. Das kannst Du machen, wie Du willst.
5. Bei der Literatur kommt es darauf an, was Du suchst. Ich gehe mal von Anfängerliteratur aus.
Für die Uniformkunde empfehle ich immer Knötel/Sieg, Farbiges Handbuch der Uniformkunde. Gerade für Preußen passend und unschlagbar günstig zu erstehen. Man kann natürlich auch wesentlich mehr bezahlen, aber die fehlenden oder -mir fällt gerade nur ein, dass die preussischen Scheiden aus ungefärbtem Leder waren, was dort je nach Ausgabe falsch dargestellt ist- falschen Kleinigkeiten kannst Du im Forum erfahren. Die Uniformbände des Ehepaars Funcken sind meist auch günstig zu bekommen, aber ich bevorzuge für die Preussen den Knötel/Sieg. (Das Handbuch ist nicht mit den Uniformtafeln von Knötel zu verwechseln.)
Für das Heerwesen empfehle ich als Einstieg das von Georg Ortenburg heruasgegebene Handbuch des Heerwesens der Neuzeit. Es werden Bewaffnung, die einzelnen Soldatentypen, die typischen Einheiten, das Zusammenwirken der Truppen und auch die Strategie beschrieben. Es ist etwas konservativ, was den Forschungsstand angeht, aber als Einführung wohl nicht zu schlagen. Einziges Manko ist, dass England oft nicht mitbehandelt wird. Die Verhältnisse in Preußen, Frankreich, Österreich, Russland und die deutschen Staaten werden eigentlich immer kurz erwähnt, der Schwerpunkt liegt auf dem deutschsprachigen Bereich und Preußen. Es gibt zu jedem Zeitabschnitt einen Band \"Waffen der ...\" und einen Band \"Taktik und Strategie der ...\". Die Zeitabschnitte sind:
Landsknechte 1500-1650
Kabinettskriege 1650-1792
Revolutionskriege 1792-1848
Einigungskriege 1848-1871
Millionenheere 1871-1914
Die Gesamtausgabe sollte für ca. 40€ zu finden sein. Der Einzelkauf lohnt nicht, wenn Du auch noch eine weitere Zeit abdecken willst, die Einzelbände finden sich in der Regel für über 12€. Die Bände sind aber in sich abgeschlossen, was zum Verständnis nötig ist, wird zu jeder Zeit wiederholt.
Zu den Befreiungswerken sind im 19. Jahrhundert verschiedene offiziöse und offizielle Werke erschienen. Damit sind so ziemlich alle Informationen zu bekommen, die man für ein beliebiges historisches Szenario braucht, wenn die Sprache der Zeit nicht stört. Da lohnt es sich bei Google-Books oder ähnlichen Projekten zu suchen. Ich finde gerade meine Liste nicht, aber damit wirst Du nicht starten wollen. Frag einfach nochmal, wenn Du soweit bist.
Schau Dir auch die Links im
Wikipedia-Artikel Befreiungskriege an.
Dann ist da natürlich die Seite
Großer Generalstab. Da findest Du auch die Uniformtafeln von Knötel (unter Knötels Uniformkunde, wie gesagt, nicht mit dem Handbuch zu verwechseln.) und Deine Mitspieler die Uniformkunde zu den Franzosen von Lienhart und Humbert. Wenn nach dem Anklicken eines Links nichts passiert, nochmals klicken. Wenn leere Fenster angezeigt werden, ins Fenster klicken.