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Chaos in der Khasbah - hab was Neues gebaut
Pedivere:
@Don, sagen wir mal so:
als konstruktives Element gehen die immer über kreuz, besonders wenn man drauf rumlaufen will. Wenn Innenräume eher schmal sind und die Wände so parallele Strukturen sind wie bei Pueblo Architektur, dann geht auch nur eine Richtung.
Aber
wenn man die Stangen rauschauen läßt als gestalterisches Element der Fassade (s.o.), kann man sie beliebig verschwinden lassen, wie das besonders in Städten der Fall ist/war.
Im Grunde entwickelt sich das \"herauschauen lassen\" aus einem Universal-Problem der Lehmziegel-Architektur: der Knappheit von Holz in ariden Räumen. Drum sind die Dachstangen so wertvoll daß man sie nicht absägt, weil man sie wiederverwerten kann. Lehmziegelbauten sind sehr unbeständig weil sie bei großer Hitze austrocknen und zerbröseln und beim Starkregen wegfließen können - drum werden sie verputzt. Wenn das Holz zB in besser vernetzten Siedlungen oder am Wasser nicht so knapp ist kann man sie optional verschwinden lassen. Drum kann ich (und werde wahrscheinlich auch) Versionen machen wo man die Stangen nicht sieht. Ich habe auch ganze Seiten ohne Stangen gelassen hier.
Aber, das Ergänzen hatte was damit zu tun daß es am Bausatz selbst Lücken gab, und das sah mir zu inkonsistent aus (obwohl es durchaus eine kurze Stange hätte sein können).
Neben der faktischen Daumenregel \"je ärmer desto rausschauen\" ist es also einfach eine Design-Wahl :D :P ;)
Und wie Du selbst bemerkt hast habe ich viel Aufmerksamkeit auf Details gerichtet ;)
Pedivere:
oh, sorry, neuer post:
die Struktur (vom Auffüllen der Lücken mit Spachtel abgesehen) ist Struktur Malmittel das man in die Farbe rührt. Gibt es in zwei Körnungen bei Bauhaus (hier grob). Werde ich noch mit experimentieren, auch mit Sägespänen.
danke
Riothamus:
Wirklich toll. So stelle ich mir Nordafrika vor. Zumindest in vielen Altstädten. :thumbsup: , :thumbsup: , :thumbup: mit * und Eichenlaub.
Pedivere:
Vielen Dank für das Grünzeug
da ich ja schon mit dem Thema Holz angefangen habe, mache ich einfach mal weiter und kommentiere das Modell.
Die fehlenden Dachstangen hatte ich ja erwähnt: das ist kein Mangel des Modells, siehe oben die Kommentare von @Don und mir. Bei diesem Hersteller unterstützen die Stangen die Paßgenauigkeit der Schnitte, denn sie sind am Dach dran. Überhaupt paßt das Modell hervorragend zusammen (fast zu gut), was den Zusammenbau sehr beschleunigt. Das waren meine ersten mdf Modelle, und ich habe den Eindruck daß der Holzleim die Klebekanten anschwellen läßt. Das macht natürlich erforderlich die Ecken etwas mit Spachtel nachzuarbeiten um diese Pappoptik zu vermeiden.
Wie schon erwähnt sind das große Plus die Details.
Trotzdem hatte ich ein paar Verständnisprobleme damit: zB soll das Gitterwerk beim Erker mit Pappe hinterklebt werden - macht irgendwie keinen Sinn, der Witz war ja daß sie Luftdurchlässig sein sollten. Wenn das so bleibt im Modell unterstützt das sie filligrane Optik. Also hab ich das weggelassen.
Warum die Details so übertrieben viele Pinne und Nutlöcher haben hab ich nicht verstanden, ist irgendwie nicht nötig. Naja, vielleicht für die etwas ungeschickteren unter uns wegen der Paßgenauigkeit. Allerdings schränkt das die Flexibilität ein beim Bau. Den Holzerker habe ich zB höher geklebt, dafür mußte ich die ganzen Pinne abschneiden und Löcher füllen. Irgendwie überflüssig, vor allem wenn man das Teil auch einzeln anbietet, dann allerdings ohne Pinne.
Die Türen sind leider befriedigend bis ungenügend. Die sind alle aus Pappe mit Holzzeichnung, was OK ist. Wenn ich ein paar Häuser selber baue werde ich mal ausprobieren wie das mit gemaserten Holzplatten aus Plastik aussieht. sehr einfache Türen aus Holzlatten mag für einfache Hütten ja gehen, auch wenn dafür geflochtene Schilfmatten oder Vorhänge passender wären. Denn wie ich schon erwähnte - Holz ist so wertvoll, daß das Material fast immer schwerst geschnitzt, kasettiert, mit Intarsien eingelegt oder sonstwie verziert ist. Besonders wenn das Haus sonst feines Gitterwerk und Holzläden hat erscheint es unpassend da Brettertüren dranzumachen. Es war aber sehr einfach als Kompromiß etwas aufwändigere Türen aus Pappe zu machen.
was ich bei den Modellen nicht verstehe ist warum sie für die Dächer nochmal extra Pappoberflächen haben. Ich sehe keinen Unterschied darin das mdf oder die Pappe zu bemalen.
Ein Konzeptfehler ist auch, daß die Dächer nicht als begehbar entworfen sind - es gibt keine üblichen Außentreppen nach oben, nicht alle Dächer haben Dachluken (was übrigens eher die Ausnahme ist, daß ist wieder von der amerikanischen Pueblo Architektur ausgeliehen), und die Brüstungen der Flachdächer sind faktisch nicht vorhanden. Da mußte ich beim größeren Haus nachhelfen, genauso gab es keine Tür aus dem oberen Stockwerk nach draußen - die selbstgebaute Papptür war schnell geschnitten. Warum es zwischen zwei Flachdächern gleicher Höhe im Abstand von 1 cm keine Verbind gab ist mir auch schleierhaft. So eine Nacharbeit verlängert bei einem sonst sehr schnell gebauten Bausatz die Arbeit erheblich.
Alles in allem würde ich dem Hersteller eine 2+ geben, vor allem wegen der überflüssigen Konzeptfehler
hat jemand die Wüstenhäuser von 4Ground mal gebaut? die finde ich auch recht interessant...
Hanno Barka:
Das Ergebnis ist auf jeden Fall toll! :thumbsup:
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