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Papiermodell Schneller Raumkreuzer Orion VIII mit Lancet-Tutorial [jetzt auch Bilder]
Riothamus:
So, es ist 1:30 Uhr und die ersten Teile der Versuchs-Lancet sind geschafft und grundiert.
Die Base ist soweit fertig. Da ich keinen stabilen Karton habe, musste ich die Ständer gerade halten. Aber es ist ja nur die Versuchs-Version. Auf eine runde Base geklebt, dieselbe eingeleimt mit kleinem Kies bestreut, mit Sand bestreut und grundiert.
An der Lancet selbst fehlen noch die Bullaugen. Der Rest ist grundiert. Mit einer Expertin für Bullaugen spreche ich morgen. Ich habe ein Material im Auge, von dem ich nicht weiß, ob es das noch gibt. Sonst wird es wahrscheinlich noch aufwendig.
Fotos sind auch gemacht, aber das hochladen ist bei mir ja komplizierter. Morgen habe ich dazu keine Zeit, also hoffe ich, das Übermorgen zu schaffen.
Elfen Lothar:
Bin schon ziemlich gespannt.
Riothamus:
So, nach 4 Stunden Bilder hochladen, gibt es nun die ersten beiden Teile zu sehen.
Das Ganze ist ein Prototyp für spätere Nachbauten. Es sollte also erstmal möglichst mit günstigen Materialien entstehen. Bei 6 Besatzungsmitgliedern der Orion und einer Transportkapazität von 2 oder 3 in der Lancet ist es eher etwas für Pulp Alley. Also 15mm oder eher wohl 28mm. Ich schaute also nach, was ich noch an Styroporkugeln, -eiern u.s.w. habe. Da fiel mein Blick auf eine Ü-Ei-Kapsel.
Netter Weise sind die 3,1 cm im Durchmesser. Wer mitgelesen hat, der merkt, der Rio ist faul, der will nicht rechnen. Aber der ist leider nicht nur faul, sondern auch vergesslich. An den zusätzlichen mm habe ich später nicht mehr gedacht, wodurch die Kugel etwas zu hoch ist. Aber der Prototyp geht an meinen Neffen, der dennoch große Augen haben wird und sicher der Meinung ist, das mehr Raumschiffe besser sind als weniger. Wie man auf dem Bild sieht, hatte ich die Kapsel schon mal gefärbt, als es um Biogasanlagen ging und ich meinte, zeigen zu müssen, dass es auch günstiger geht:
Um die Ringe, die auch in diesem kleinem Maßstab da sein sollen, werden durch die Überreste einer Lebensmittelverpackung dargestellt. Und da schlug die Vergesslichkeit nochmal zu. Beim Hochladen merkte ich, dass da schon die Breiten von Reisbasen vorgezeichnet sind. Nun, auch beim Recycling muss man aufpassen, nicht noch Werte zu vernichten. Die Halbkugel mit dem Bleistift umzeichnet und ausgeschnitten ergibt eine geringfügig größere Scheibe. Da gedachte ich noch die Höhenveränderung zu vernachlässigen, da es ja nur der Prototyp ist und ich keinen so kleinen Ring schneiden wollte. Aber, wie gesagt, da ist noch der vergessene mm. Aber weiter:
Da es auf jeder Seite der durchsichtigen Scheibe 3 Ringe sind, wurde die Prozedur mit den ausgeschnittenen Scheiben statt der Halbkugel und dann mit den nächsten Scheiben wiederholt.
Das nächste ist die durchsichtige Scheibe in der Mitte:
Wie man sieht, bleibe ich dem Recycling treu. Da Bleistift auf Plastik so schlecht Spuren hinterlässt, habe ich erst mit Zirkel und Schere eine Schablone angefertigt und mit einem abwaschbaren Folienstift auf dem Verpackungsmaterial angezeichnet. Wer will, kann natürlich teures Material nehmen, erlesen Pappe, handgepresst aus China, eine Kristallglasscheibe und eine goldene Halbkugel. Ich sehe keinen Sinn darin.
Ihr werdet es erraten, nun kommt das Kleben. Und da hatte mich das Recycling voll im Griff. Ich griff zu Uhu, die schon klumpig war, um noch etwas davon aufzubrauchen. Das ergab dann schon mal die Oberseite samt Scheibe und Ringe der Unterseite:
Und da wir vom Orion-Papiermodell schon wissen, wie wir einen Kegel bauen, ist auch schon die Unterseite zu sehen. Dafür habe ich eine Karteikarte genommen, die schon mal als Malunterlage fungierte. Der Kegel wurde mit der klumpigen Uhu verstärkt, damit er lange hält. Zu dem Zeitpunkt hatte ich schon Alpträume, wie die Orions nach einer halben Woche aussehen und ob ich noch ein Foto bekomme. Zudem habe ich damit endlich eine Verwendung für alte Uhu gefunden und muss mir keine Gedanken mehr machen, ob sie auf den Sondermüll gehört. Und nein, dass hat kein 6jähriger geschnitten, dass habe ich verbrochen. Ich schneide so etwas sonst nicht mit der Schere, da ich die nicht richtig bedienen kann. Bei mir verläuft ein Nerv falsch durch die Hand, was sich nur bemerkbar macht, wenn ich eine Schere halte. Bei dem Plastik ging es nicht anders, da es anders zu Blutungen führte und ich hatte keine andere durchsichtige Verpackung mehr da. Die Scheibe wird später angeraut. Bei dem von Lothar verlinkten Modell wirkt die Scheibe irgendwie wie ein Fremdkörper und will am Prototyp den vergleich, ob es angeraut besser wirkt. Daher habe ich es auch nicht vor dem Zusammenbau erledigt. Mit etwas Vorsicht und einer passenden Auflage sollte es kein großes Problem sein. Die Idee ist von Bob Ross entlehnt, der für die Filmaufnahmen seine durchsichtige Palette angeraut hat.
Dank Satz des Pythagors ist der richtige Radius der Scheibe für den Kegel kein Problem:
halbe Breite² + Höhe² = Radius²
Dann hatte ich Glück: Mir fiel nach dem Foto auf, dass der Kegel nicht richtig sitzt und dass ich den 1 mm vergessen hatte. Da kam dann (erst nach dem nächsten Foto) ein etwas höherer Kegel zum Einsatz, um es etwas auszugleichen. Für den Prototyp, der ja Probleme offenbaren soll, sparte ich es mir, nochmal von vorn zu beginnen.
Vor dem nächsten Schritt der Seitenblick:
Das war Teil I des Prototyp-Baus.
Teil II folgt gleich...
Riothamus:
Der nächste Schritt ist auf dem nächsten Foto zu sehen:
Es ging zunächst weiter mit dem Recycling. Base und Ständer geschnitten, was ich wohl nicht näher erklären muss. Nur die Ständer habe ich gerade gelassen statt den Bogen zu schneiden. Die Prototyp-Lancet wird ja als Spielzeug enden und ich wollte sie nicht zu instabil. Eine Verstärkung mit Zahnstochern/Bastelhölzern empfiehlt sich hier sowieso und stellt im Fall von Zahnstochern gleich die runde Stange der Bilder dar. Einfach einleimen. Ja, da wurde ich dem Recycling untreu, aber ich brauchte jetzt ja sowieso Leim: Basis einleimen, mit Kies bestreuen, kurz antrocknen, abkippen und was drauf bleibt, das bleibt drauf. Ebenso dann mit dem Sand. Schon ein schöner kahler Himmelskörper-Boden. Wer die Serie kennt, mag erahnen, dass zum Schluss noch ganz geringe Vegetationsspuren angebracht werden. Doch zunächst braucht der Boden Farbe.
Grundiert sieht das dann schon mal so aus:
Und ja, die verfehlten Stellen habe ich später noch schwarz gestaltet. Es war ja schon recht spät, da kann so etwas passieren. Auch, dass ich die Scheibe getroffen hatte, hatte ich erst spät gemerkt, aber es lässt sich abkratzen.
So, warum hat der Rio das grundiert, kommen da nicht noch die Bullaugen? Ja, die kommen noch, aber wenn ich eine durchsichtige Lösung finde, brauchen die schwarzen Untergrund. Und wenn nicht, wird es auch so fest genug kleben, um zu überstehen, was der Pappkegel übersteht.
An der unebenen Stelle unterhalb Glas und Gabel der Ü-Ei-Kapsel war eine Luftblase, die beim Trocknen entstand und zusammenbrach. Wenn jemand weiß, wie so etwas zustande kommt, möge er es mir mitteilen.
Ich bin noch unentschlossen, ob der Prototyp graublau bemalt wird oder ob die beabsichtigte Wirkung in schwarz-weiß statt der Kulisse zum Vorbild genommen wird und sie dann schön metallen aussieht. Aber ich brauche mich nicht sofort entscheiden:
Ich brauche jetzt 5 mm-Halbkugeln. Und die habe ich letztes Jahr aus meiner Restetruhe entnommen und mildtätig wie ich bin, zum basteln zur Verfügung gestellt. Ich bin gerade dabei, herauszufinden, was es da an günstigen Materialien gibt. Eigentlich möchte ich ja gerne bei der Recyclinglinie bleiben, aber hier stoße ich an eine Grenze. Materialvorschläge sind willkommen. Wenn ich keine Hohlkugeln finde, werde ich eine Form erstellen, Modelliermasse hineindrücken und dann gleich den Boden passend für die Kugel formen. Das sollte Spachtelmasse sparen, was in der Größe natürlich vom Arbeitsaufwand her gedacht ist. Softairkugeln wurden schon vorgeschlagen, aber die haben ein Kaliber von 6 mm.
Jetzt muss ich noch Halbkugeln finden und anbringen, dann die Lancet und die Base bemalen und noch etwas dezenten Bewuchs anbringen.
So, und nun sei gezeigt, wie zwei Schnelle Raumkreuze aus Papier nach 5 Tagen in den Händen eines 6jährigen aussehen:
Erstaunlich gut, finde ich. Ich muss nochmal darauf Hinweisen, dass er -für meine Begriffe- ganz wenig Hilfe brauchte. Zudem hatten wir die weißen Stellen außer beim Antriebsring beseitigt. Da erkennt man dann doch den Einsatz.
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