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Ausrüstungsfrage zu den Augusteischen Germanenkriegen - Römer- und Germanenfiguren

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Pedivere:
wer ins Detail gehen möchte, kann ich dieses Buch empfehlen
https://www.amazon.de/Die-Armee-Caesaren-Arch%C3%A4ologie-Geschichte/dp/3791724134
das ist so das umfassendste vom Fachmann Nr.1 in Deutschland
das dürfte man auch gut in Büchereien bekommen.

Grundsätzlich ist die Fundlage recht dünn. Wer extrapolieren möchte, möge bedenken: Die augusteische Armee nach dem letzten Bürgerkrieg ist so ziemlich das erfahrenste Heer was die Römer je hatten, weil während des Bürgerkriegs eine unglaubliche Menge von Legionen ausgehoben wurden, und danach wieder aufgelöst. Entsprechend muß die Waffenproduktion explodiert sein, und es ist auch sehr wahrscheinlich daß bei dem Bedarf vieles noch nicht so standardisiert war wie man es von später kennt, besonders bei den Auxiliartruppen.
Vermutlich wurden dann die Neuerungen eingeführt, wie der Schienenpanzer und der Imperial Gallic Helm.
Sich über die Schildform der Legionäre den Kopf zu zerbrechen ist ziemlich überflüssig - man weiß es nicht. Wichtig ist nur daß sie gewölbt sind und die gleiche Form in einer Einheit haben.
Die Kavallerie war hauptsächlich Hilfstruppen, und sah auch so aus - auch später gab es in der römischen Kavallerie viele unterschiedliche Varianten an Ausrüstung und Bewaffnung und damit auch an taktischem Einsatz.
Für den Bürgerkrieg würde ich von Kettenhemden ausgehen, weil die billiger und einfacher herzustellen waren. Für östliche Einheiten sind Schuppenpanzer überliefert. Möglicherweise haben nur Eliteeinheiten Schienenpanzer benutzt, die waren aufwändig in der Herstellung, im Vergleich. Es ist schwer zu sagen wann die Schienenpanzer durchgehend von alle Legionären getragen wurden.

aber im Prinzip kann man fröhlich mischen.

Camo:
Dank euch, sehr interessante Ausführungen.

Riothamus:
Nur, dass die Bürgerkriege 9 n.Chr. schon fast 40 Jahre zurückliegen.

Dem Mix kann ich nicht ganz so fröhlich zustimmen. Ein Bisschen lässt sich schon sagen. Ob man nun Kalkriese Varus oder Germanicus zuordnet, eckige Scuta und lorica segmentata sind dort nachgewiesen. Und die Diskussion um die unterschiedliche Rüstung je nach Platz in der Formation kann ich nicht beiseite lassen. Es geht zwar viel, aber doch nicht alles. Nach der Reorganisation durch Augustus und damit der Herstellung von geordneten Verhältnissen ist genug Zeit vergangen, dass die bestehen gebliebenen Hilfstruppen weitgehend römisch ausgerüstet sind. (Helme können z.B. eine erstaunlich lange Nutzungszeit aufweisen.) Die vollständige Schematische Organisation ist aber noch nicht vorauszusetzen. Eindeutig tritt sie das erste Mal im Vierkaiserjahr zutage. Aber dazu wollte ich schon länger woanders etwas schreiben, ohne dass ich dazu komme. Aber die Organisation wird uns ja durch die Regeln vorgegeben, weshalb es mir hier letztlich sinnlos erscheint.

Für den Schienenpanzer zu Ende der Bürgerkriege gibt es schlicht keinerlei Hinweise. Es liegt eher nahe, an eine Entwicklung in Zusammenhang mit Germanenkriegen und pannonischem Aufstand zu denken, als an eine Änderung ohne Anlass. Eine Voraussetzung wird auch die Eingliederung des Alpenraums mit seinen Eisenvorkommen gewesen sein. Da gab es nicht nur Ferrum noricum. Damit kann die nötige Logistik und Instandhaltung gegenüber der höheren Arbeitszeit günstiger sein, was natürlich auch eine wirtschaftlichen Grund ergeben kann, zumal ja immer wieder von Vorbildern aus dem Osten gesprochen wird. Dennoch wäre das immer noch nach der Neuorganisation der Armee.

Fischer, Die Armee der Caesaren ist auch meine erste Empfehlung. Phil Barker, The Armies and Enemies of the Roman Empire, was man uns im Studium mit den Worten \"Mehr braucht man darüber nicht zu wissen.\" und hochnäsiger Geringschätzung der Militärgeschichte empfahl, eignet sich eher für den Wenigleser, der schnell informiert sein will und nicht für jeden Gegner der Römer ein eigenes Werk kaufen will. Und natürlich ist es trotz Nachdruck, neuem Vorwort und ein paar neuen Literaturhinweisen 30 Jahre alt.

mazk7130:
Um noch mal auf die Germanen-in-Plastik-Problematik zurückzukommen: Ich kann aus tiefster Überzeugung die Modelle von Wargames Factory empfehlen (https://www.google.de/search?q=wargames+factory+ancient+germans&client=firefox-b-ab&dcr=0&tbm=isch&source=iu&pf=m&ictx=1&fir=gX8Q0GkuXCilqM%253A%252CtmOpStKA37kTEM%252C_&usg=__X7ENNWp9FCwfMoZuPgy-qb8pDrU%3D&sa=X&ved=0ahUKEwjV48qdq73XAhVC26QKHZ3NAxQQ9QEIKzAA#imgrc=gX8Q0GkuXCilqM: ). Billig und daher massentauglich. Die Studiobemalung ist schrecklich und viele Leute kleben die echt unmöglich zusammen, aber aus den Modellen kann man was machen (insbesondere, wenn man keine Angst vor Green-Stuff hat).

Riothamus:
Wargames Factory gibt es nicht mehr. Was noch angeboten wird, gibt es bei Warlord Games.

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