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HONOURS OF WAR: Fontenoy 1745

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Pappenheimer:
Ein Überblick über das gesamte Schlachtfeld von oben.

Ganz links immernoch die Iren. Aber de Saxe als Dashing Commander mit einer erhöhten Befehlsreichweite nun nahe genug an den Iren, um ihnen den Marschbefehl zu geben. Im Gegensatz dazu haben die Alliierten keine Infanterie oder Kavallerie mehr ohne einen Hit.

Pappenheimer:

--- Zitat von: \'Pappenheimer\',\'index.php?page=Thread&postID=266947#post266947 ---
--- Zitat von: \'Blüchi\',\'index.php?page=Thread&postID=266902#post266902 ---Sehr schön.....wenn es bei mir mit dem Umzug Mai/Juni klappt...dann können wir das gerne auch ja auf 300-200cm Tisch spielen...steuere dann auch noch massig Figuren bei.
--- Ende Zitat ---
Briten wären toll.
Ich denke, wenn man den Alliierten z.B. 2 Einheiten Infanterie mehr geben würde, sollte man den Franzosen 3 mehr geben, bei der Kavallerie dito. So bleibt die damalige Überlegenheit gewahrt (54.000 gegen 44.000). Ich hatte es immer so vorgesehen, dass evtl. die Verstärkungen unter Loewendahl halt erst ab der 2. Runde kommen. La Couronne war, glaub ich, dabei.

--- Ende Zitat ---
Ich habe nochmal unter Obscure Battles geschaut. Die Zahl der alliierten und französischen Bataillone war gleich. Wenn man zudem berücksichtigt, dass ein Teil unter Loewendahl erst nach 13 Uhr eintraf, war die alliierte Seite sogar am Anfang nummerisch an Infanterie klar überlegen und das auf einem Schlachtfeld, das für Kavallerie offenbar denkbar schlecht geeignet war. Die franz. Kavallerie war der alliierten nummerisch also massiv überlegen, qualitativ hingegen wohl eher unterlegen. Aber real trafen die Reite ja nicht aufeinander (die britische Kavallerie diente nur der Deckung des Rückzuges). Die Moral der niederländischen Kavallerie war miserabel. Die schwere Batterie (16 Pfünder) auf der linken Seite der Schelde stand wohl zu weit weg, um zu wirken.
Man könnte also die franz. Infanterie ebenso wie die Alliierte proportional vermehren, wobei die abgesessenen Dragonerregimenter allerdings der Kav. zurechnen würde, auch wenn sie als Inf. kämpften.
Falls man Ingolsby\'s Brigade tatsächlich die 2 Kompanien österr. Freitruppen beigäbe, sollten die  Arquebusiers de Grassin vielleicht zur Großen Einheit aufgestockt werden. Sonst würden sie gegen die Menge an Angreifer keine ernsthafte Gefahr darstellen.
Gardes Francaises sollten dann vielleicht 2 Bataillone, beide als große Btl. über 5 Basen definiert, stark sein. Dann würden sie vielleicht auch den Briten ein bisschen mehr Stand halten und den km zwischen Redoute Chambonas und Fontenoy gut einnehmen, bei einem großen Spielfeld.
Wenn man der verminderten Feuerkraft der Briten (da 6 Reihen statt wie klassisch 3 tief) Rechnung zu tragen, würde wohl zu weit gehen. Vielleicht einfach die Garde nicht als Groß ranken.  :)

Pappenheimer:
Wir haben nun am Freitag unser Fontenoy-Spiel beendet und es wurde in bestimmter Hinsicht nochmal richtig spannend.

Ich (Cumberland) hatte ja beschlossen alles auf meine britische Trumpfkarte zu setzen. Dummerweise hatte ich dabei nicht bedacht, dass die Hälfte meiner britischen Infanterie garnicht mehr in der Lage dazu war anzugreifen. Daher beschloss ich erstmal nur meine Truppen besser auszurichten.


Die durch den letzten Kavallerieansturm der Franzosen erschöpften hannoveranischen Truppen nahm ich zurück und zog die Garnison von Fontenoy heraus, um einen gewissen Druck aufrecht zu erhalten. Die Besatzung der Redoute neben Fontenoy wurde heraus gezogen. Waldeck war eigentlich immer ein zuverlässiger General.

Es schien als wolle de Saxe die Besatzung der Redoute d\'Eu zurückziehen. Außerdem rückten die Iren heran und würden rasch meine geprüften Bataillone unter Ligonier angreifen.


Unsere Artillerie vertrieb die Franzosen aus dem Widerstandsnest vor unserem rechten Flügel.


Derweil ließ Waldeck mit seiner Infanterie Antoing beschießen. Wenn wir noch diesen Posten einnehmen wollten, dann musste das Rasch geschehen. Natürlich landeten die Musketenkugeln der Holländer vornehmlich bloß in den Wällen der Stadt. Aber lange würden sich die Dragoner dort nicht halten können, so unsere Hoffnung.

Im Übrigen passierte in dieser Stunde nicht viel.

Pulteney\'s besetzte die Redoute d\'Eu, um darinnen den Vormarsch der Iren aufzuhalten. Rechts davon rückte eine von Ligoniers Brigaden durch den Bois de Barry vor, um die Besatzung der Redoute d\'Eu zu unterstützen.

Da aber gingen mit Lutteaux\' Iren scheinbar die Nerven durch und sie attackierten die Schanze frontal. Bereits im Abwehrfeuer von Pulteney\'s brach der Angriff zusammen.




Auch Pulteney\'s hatte allerdings zuvor Beschuss einstecken müssen und war durch die Attacke der Iren vorerst dazu verdammt in der Schanze zu bleiben. Im selben Zuge waren auch die Iren an der äußersten französischen Linken vorgerückt (Doublemouve) und hatten Ligonier\'s Jungs im Wald heftig unter Feuer genommen. Sollte wiederum der Kampf um die Redoute zu Gunsten der Franzosen entschieden werden? Ligonier\'s Männer aus dem Bois de Barry zogen sich zurück.

Zu allem Übel wagten die Franzosen nun etwas mit der Kavallerie. Ilten hatte gehofft mit seinen wieder erholten Brigaden die Truppen Estrées im Zentrum zu werfen. Doch de Saxe erkannte seine Chance.


Seine Reiterei stürmte aus der 2. Reihe vor und fiel Iltens bisher so glänzend kämpfenden Truppen in die Flanke. Zu allem Übel misslang es den Hannoveranern sich auszurichten.


So wurden sie unter den Palaschen der Reiter zusammengehauen und fluteten bis kurz vor Fontenoy zurück.

Die französische Kavallerie hatte immerhin soviel Federn lassen müssen, dass sie auch wieder auf die Linie von Antoing zurückfallen musste und die Truppen hinter sich in Unordnung brachte.


Die Franzosen hatten sich in Antoing umgruppiert, da andernfalls die Dragoner geflohen und Waldecks Infanterie in die Stadt eingefallen wäre. Royal la Marine übernahm die Position der Dragoner.

Ich hatte, da es jetzt kurz vor Dunkelwerden war (8. Runde) keine andere Wahl, als alle Truppen zu mobilisieren. Dummerweise hatten eben (7.Runde) 4 meiner Generäle das Vorrücken verweigert (Waldeck, Cronström, Campbell und Hessen-Philipstal). Das hatte vor allem die Briten in eine gewisse Isolation gebracht.

Wahrscheinlich hatten sie zuviel davon gehört (6=Inspired), dass ich mit ihrer bisherigen Leistung ein wenig unzufrieden war, denn nun taten Pulteney\'s eine riesige Dummheit. Ich wollte sie ja eigentlich durch frische Truppen ersetzen. Doch stattdessen, griffen sie selbstständig die Iren vor sich an. Die Iren! Mit dem Bajonett!


Die Iren schossen auf kurze Distanz eine tödliche Salve und die ersten Briten flohen vom Schlachtfeld.

Dafür rückten aber auch alle Truppen Ligoniers massiv vor und brachten auch Estrées Bataillone in Bedrängnis.

Die Brigade links von den Pulteneys besetzte an Stelle der Geflohenen die Redoute d\'Eu.

Waldecks Infanterie attackierte nun auch meine Wünsche wohl reichlich missverstehend (Inspired) mit dem Bajonett Antoing. Damit dieser Angriff nicht ganz in einem Desaster endete, schickte ich Hessen-Philippstals Reiter als Verstärkungen.  


Jetzt wurde es ganz knapp. Meine Rotröcke schossen aus der Redoute d\'Eu unterstützt von der hannoveranischen Artillerie auf die leichten Geschütze Lutteaux und setzten sie außer Gefecht. Der große Sieg war zum Greifen nah. Scheinbar hatte Lutteaux darauf gehofft zuerst zu feuern, doch wir sind schneller beim Feuern. Haben das die Herren Franzosen immernoch nicht gelernt?
 

Das Gefechtsfeld auf meiner Rechten hüllte sich in dichte Nebelschwaden. Zwar gelang es meiner britischen Eliteinfanterie nicht die Franzosen vor sich durch eine Salve zum Weichen zu bringen, dafür ...


rächte nun aber Iltens Regiment Schulenburg die Kameraden mit einer tödlichen Salve in Estrées Reihen.


Die Kerle flohen. Der Sieg war da.


Dass Waldecks Bajonettattacke an den Mauern von Antoing von Montagnes Männern abgewiesen wurde, änderte daran nichts mehr.

Die Moral von de Saxe Armee war gebrochen und die Armee zog sich geschlagen zurück.

Verluste 6.-8. R.:

Alliierte:
2 Brigaden Infanterie (1x Hannoveraner, 1x Briten)

Franzosen:
2 Brigaden Infanterie
1 leichte Batterie

Insgesamt Verluste:
Alliierte:
3 Brigaden Infanterie

Franzosen
2 Batterien
5 Brigaden Infanterie
3 Brigaden Kavallerie

Pappenheimer:
Wenn man die reinen Zahlen anschaut, sieht die Schlacht sehr eindeutig aus.

Dass Lutteaux nicht auch seine leichte Artillerie zurück zog (vielleicht hätte sie bei einer Feuerinitiative wirklich noch die neue Besatzung der Redoute d\'Eu mit Kartätschen vernichten können!) war mein Glück. Dadurch hatte ich die 10 Punkte der Franzosen voll machen können. Die Briten hatten eigentlich überwiegend schlecht geschossen, bzw. waren bislang an den Wällen der Redoute d\'Eu (-1 für moved, -1 Long range, -1 light cover) gescheitert. Zwischen der Redoute und Fontenoy konnten sie nie alle Einheiten ausspielen und so wurde eine um die andere von Estrées Infanterie zusammen geschossen und dadurch zum Rückzug gezwungen.

Einen kurzen Hoffnungsschimmer gab es sogar kurz vor Ende für die Franzosen. Hérouvilles Reiterattacke hatte die Hannoveraner schwer bluten lassen. Die beiden verbliebenen Brigaden waren nicht so aufgestellt bei einem entschlossenen Angriff Fontenoy zu halten. Freilich hatten die Hannoveraner immernoch die Deckung der Wälle für sich, aber es war der Hauch einer Chance. Leider waren nur in dem Moment Estrées Truppen ihrerseits recht angeschlagen. Er hatte zwei Brigaden übrig (eine davon wurde am Ende ausgeschaltet. Vielleicht hätte es geklappt, wenn die Arquebusiers de Grassin gegen die Briten Front gemacht hätten und Estrées all seine Infanterie auf Fontenoy geworfen hätte. Ein Va-Banque-Spiel - freilich!
Glücklicherweise für die Franzosen hatten mir die Holländer in Runde 6 und 7 mit ihren Verweigerungen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich hatte mich zu Ilten begeben, um den Rückzug der beiden angeschlagenen Brigaden Hannoveraner zu gewährleisten und prompt bockten wieder Cronström und Hessen-Philippstal!

Eine schöne Schlacht. Am Ende vielleicht mit dem nötigen Quäntchen mehr Glück auf meiner Seite.

Nach den Siegbedingungen ein vollkommener Sieg für Cumberland.

tattergreis:
Erstmal  Glückwunsch  zu Deinem ahistorischem Sieg und vielen Dank für den anschaulichen und interessanten Spielbericht. Da mich  die Materie sehr interessiert, habe ich mir gern die Mühe gemacht, die Namen der  Kommandierenden den einzelnen Truppen zuzuordnen, und da Du ja auch ein wenig erklärt hast, was bei HoW so passieren kann, entstand ein gutes Bild vom Ablauf der Schlacht.

Ein wenig schade fand ich, dass die Alliierten so früh ein wichtigr Erfolg mit der Eroberung von Fontenoy  gelang (bin eben frankophil), und die Eroberung  der Schanze Eu war eher unspektakulär. Was ich nicht ganz verstanden habe, war das Ergebnis der Kavallerieattacke auf die hannoveranischen Truppen: am Ende hatten die Hannis 5, die Kav aber auch 4 Treffer, war das ganze keine  Flankenattacke? Als ich das Bild gesehen hab, dachte ich, die Kav würde auch die zweite hannoveranische Brigade überreiten.

Gefallen hat mir, dass die Oberbefehlshaber manchmal deplaziert waren, immerhin ist das reale Schlachtfeld ja schon ziemlich groß.

Noch eine Bitte: nicht mehr in pms spoilern  :)  Hatte ja noch gehofft, dass die Holländer etwas auf die Mütze bekommen und den Rückzug antreten...

cheers

tatter

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