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Kav vs Inf in den österreichischen Erbfolgekriegen

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tattergreis:
DonVoss schrieb mal:

--- Zitat ---SYW-Inf konnte Squares bilden, brauchte das aber nicht, da sie Kav auch durch Musketenfeuer stoppen konnte.
--- Ende Zitat ---

Eines meiner Probleme mit \"Die Kriegskunst\" lag in dem Ergebnis eines frontalen Kavallerieangriffs, welcher die vollständige Vernichtung einer Inf-Einheit zur Folge hatte. Dabei war die Infanterie ausgeruht und hatte noch den Vorteil der ersten Salve, die Angreifer waren Husaren (nicht mal preußische).

Mittlerweile probiere ich wieder BAR (Batailles de l´Ancien Regime) aus. Dabei ist mir aufgefallen, dass das Inf-Abwehrfeuer in der von mir verwendeten BAR-Version einen Bonus von 1 erhält, dann aber einen zu erwürfelnden Malus von 0 bis -6. Kavallerie mit Küraß saved auf 3+, also könne 20 Infanteristen 16 Kavalleristen nicht mal bei Verwendung eines optionalen (!) Moraltest wg. schw. Verluste stoppen. Im Melee liegen die Vorteile erwartungsgemäß bei der Kav.

Nach meinem Verständnis greift Kavallerie keine Infanterie an, solange diese nicht erschüttert oder in einer taktisch ungünstigen Lage ist (gilt auch für Napoleonische Kriegsführung). Wenn Kavallerie Infanterie einfach so umreiten kann, finde ich das öde. Mache ich einen Gedankenfehler?

cheers

Pappenheimer:
Also m.E. hatte Kavallerie nur in seltensten Fällen gegen weder überraschte noch zerrüttete Infanterie eine Chance. Kavallerie ist immer von heftigem Infanteriefeuer konfrontiert. Bei Flankenangriffen mache ich es so, dass zumindest da die flankierte Einheit nicht sich drehen und feuern darf. Ich habe bisher in allen Spielen, die ich machte erst ein Mal den Fall dass frontal attackierende Kavallerie - und dann noch die beste, die die Franzosen haben - Infanterie vernichtete und das auch nur, weil diese zuvor von der Flanke durch die fiesen Arquebusiers de Grassin beschossen worden war.  In HoW ist das so geregelt, dass Kavallerie gegen Close Order Infanterie (sprich Linieninfanterie) in Linie obendrein seinen Charging Bonus verliert, außer die Linieninfanterie hat 3 oder mehr Hits. Dazu habe ich ne Sonderregel selbst entworfen, dass Kavallerie in einem Charge IMMER auf eine 5-6 oder eine 6 (mit einem W6), sobald sie Treffer abbekommt, sich geordnet zurück ziehen kann. Zuvor waren Kavallerieangriffe völlig widersinnige Himmelfahrtskommandos. Kavallerie gab meinetwegen den Charge-Befehl, erhielt 3 Hits durch Beschuss auf kurze Distanz und traf dann auf Infanterie mit keinem oder einem Hit, das hieß dann -1 für 3 Hits or more recorded und dann noch ohne Bonus. Selbst wenn man die Infanterie mit viel Glück zum Rückzug zwingen konnte, war es ne hohe (wohl 80 %) Chance, dass im Nahkampf die Kavallerie ihrerseits vernichtet wurde. Das ergibt aber keinen Sinn m.E.. Kavallerie griff an damals und wurde abgeschlagen und zog sich oftmals ohne völlig vernichtet zu sein zurück, ehe sie die feindlichen Reihen erreichte. Das war auch nichts irgendwie ehrloses, da man damals die Unmöglichkeit mit Kavallerie die Infanterie zu zersprengen allgemein kannte.

Ich denke, das ist ein Problem in DKK. Wahrscheinlich können nur Regelkundige was dazu sagen.

Aber prinzipiell gebe ich zu, dass Kavallerie eines der am meisten diskutierten Themen ist, da sie halt auf dem Tabletop in ihrer Eigenheit schwer abzubilden ist.

Ganz ausgelassen habe ich den Aspekt, dass Kavallerie ähnlich wie Elefanten in RomeTW (ein PC-Spiel) ab einem gewissen Stadium der Schlacht bisweilen schwer kontrollierbar wurden. Bei Chotusitz glaube ich, hat die jeweilig erfolgreiche Kavallerie, als sie im feindlichen Rücken aufgetaucht war, einfach nicht mehr gewusst, was sie machen sollte und sprengte dort unschlüssig rum. War also damit als Werkzeug für den Befehlshaber irgendwie verloren.

DonVoss:

--- Zitat ---Nach meinem Verständnis greift Kavallerie keine Infanterie an, solange diese nicht erschüttert ... ist
--- Ende Zitat ---

So heißt bei mir die Sonderregel....;)

Naja, letztlich is es ein Figürchen-Spiel. Man will die mühsam bemalten Klepper auch mal vorpreschen lassen... 8o
Für mich reich, dass sie Ari, andere Kav und erschütterte Inf angreifen kann.
Dass die Pferde-Jungs in der Schlacht ziemliche One-Hit-Wonder waren und im späteren Verlauf nich mehr richtig zu führen waren, finde ich gut zu wissen, aber will es nicht spielen...;)

Cheers,
Don

tattergreis:
Yeah, Frontrank-Kavallerie ist schweineteuer, und wenn sie dann nur rumsteht, weil der Zinnkommandeur keinen Bock hat, dann ist das wenig unterhaltsam. 16 schwere Kavalleristen verweigern den Angriff auf 2 Btls in Marschkolonne, bleiben vor dem Gegner stehen und werden in Stücke geschossen...

Tabletop muss nicht in Schach oder Gehirnchirurgie ausarten, aber einfach möglichst schnell vorpreschen und dann den Schaden auswürfeln ohne Vorbereitung und Schwerpunktbildung ist öde. Wenn ich Überkav gegen walking deads spielen will, bemale ich Ritter :animierte-smilies-militaer-084:

Seydlitz hat bei Roßbach gezeigt, dass preuß. Kav kein one-hit wonder ist. Aber Preußen im SYW ist eh unfair...

Pappenheimer:

--- Zitat von: \'tattergreis\',\'index.php?page=Thread&postID=266896#post266896 ---
Seydlitz hat bei Roßbach gezeigt, dass preuß. Kav kein one-hit wonder ist. Aber Preußen im SYW ist eh unfair...
--- Ende Zitat ---
Da spielt aber einiges zusammen. So wie wenn Du halt mit nem Ferrari gegen nen Trabant ein Rennen bestreiten lässt. Die mit am besten geführte Kavallerie der Zeit gegen die wohl am schlechtesten geführte.

Wobei ich das Problem mit der Superkavallerie gegen Luschen nicht so kenne. Meistens gleiche ich es halt aus, indem ich die schlechte franz. Kavallerie entsprechend der Zeit halt zahlreicher mache. Mit viel Glück wie bei unserem Dettingen-Spiel kann man sogar etwas mit ihr anfangen. Man muss sie halt geschickt einsetzen und das ist eine Herausforderung. Eine Taktik war auch für mich, sie halt solange zurück zu halten bis ich nen Doublemove erwürfelt hatte. Damit sind sie nicht zu lange inim effektiven Schussbereich der Ari.

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