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Napoleonisch: Wirkung des verteidigenden Artilleriefeuers

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tattergreis:
Tut mir leid, aber ich interpretiere den Text so, dass er sich auf die Vorbereitung eines Angriffs bezieht, der deutsche Titel unterstützt meine Interpretation m.E. Es geht darum, ob die verteidigende Infanterie sich zurückzieht, das ist der  Vorteil, welcher durch den Kartätschenbeschuss \"versprochen\" wird.

Riothamus:
Eigentlich müsst Ihr den abschnitt ganz lesen. Er sagt eindeutig, dass auch das Vorgehen im Kartätschfeuer hier gemeint ist. Und so ist es doch auch logisch: Die Auswirkung von Kartätschen sind für beide gleich.

Er sagt an der Stelle auch, dass die Nachteile für den Angreifer mit eigenem Kartätschfeuer zu begegnen sind (und an anderer Stelle spricht er von der Behinderung gegnerischer Artillerie durch Plänkler).

Bei den Reichweiten müsst ihr aber den Unterschied von Haubitzen und Kanonen und die \"Kartätschenlücke\" bedenken. Ich habe jetzt nicht nachgelesen, ob Reißwitz das berücksichtigt (und ob es die Lücke zu seiner Zeit noch gab).

Zudem bezieht er das nur auf haltende Truppen. Eine Truppe macht ja nicht nach einem Zug eine Pause und bleibt stehen. Ich habe jetzt aber keine Zeit zur Bewegung nachzulesen, ob er da differenziert.

 

(Das gibt es übrigens auch ganz häufig bei Clausewitz: Er betrachtet für uns verwirrend beide Seiten gleichzeitig. Wer damals eine entsprechende Ausbildung durchlaufen hatte, für den war es wohl effizienter so.)

Killerhobbit:
ich hab das Ganze auch auf beide Seiten bezogen,
zumal der Angreifer ja laut Reißwitz ausdrücklich mit der Hälfte seiner Batterien die feindlichen Batterien \"beschäftigen\" soll.

Dass die Artillerie des Angreifers also dazu dienen soll, die haltenden Infanterie des Verteidigers zu Rückzug zu bewegen
steht mit dieser \"Empfehlung\" nicht ganz im Einklang. Warum sollte man auf die feindliche Ari feuern,
wenn diese Artillerie des Verteidigers nicht gleichzeitig auch die eigenen angreifenden Truppen zum Rückzug zwingen kann.

Bei Reißwitz gibt es ja auch keine abwechselnden Züge, sondern beide Seite bewegen und feuern gleichzeitig
(im Gefecht bewegt sich Infanterie sogar nur 200 Schritt und nicht wie oben angegeben mit einer Marschgeschwindigkeit 250 Schritt)

Dieser Spielmechanismus des gleichzeitige Ziehen/ Feuerns erklärt auch, warum Musketen so merkwürdig große Feuerreichweiten haben (bis zu 400 Schritt)
Hierbei wird das Musketenfeuer der nächsten Zeitspanne einfach nur vorweggenommen.
Dafür gibt es dann auf der anderen Seite bei der letzten Bewegung, welche also im Nahkampfkontakt endet soll,
gar kein eigenes Abwehrfeuer des Verteidigers mehr, sondern nur noch einen Würfelwurf der über Sieger und Verlierer entscheidet.

Reißwitz unterscheidet zwischen reinen Haubitzeneinheiten und normalen Artillerieeinheiten, wobei diese zweite Gruppe auch jeweils über 1 einzelne Haubitze verfügen kann. Ich weiss jetzt nicht was du genau mit Kartäschenlücke meinst, aber bei Reisswitz gibt es neben Bogenschuss und Rollschuss das kleine und große Kartäschen. Beim großen Kartäschen werden wohl einfach dickere Murmeln geladen, die nicht so sehr streuen, dafür aber weiter fliegen

tattergreis:

--- Zitat ---Warum sollte man auf die feindliche Ari feuern,
wenn diese Artillerie des Verteidigers nicht gleichzeitig auch die eigenen angreifenden Truppen zum Rückzug zwingen kann.

--- Ende Zitat ---

Die Wirkung des vert. Art.-Feuers wird woanders beschrieben


--- Zitat ---Das soll sowohl für Angreifer als auch für angegriffene Truppen gelten. (Bei ihm nennt sich der Abschnitt denn auch \"Vorbereitung des Angriffs\" statt \"Moralische Auswirkungen der Artillerie\".) Daher sind die Widersprüche im Text nur scheinbar
--- Ende Zitat ---

Nein sie sind nicht nur scheinbar, der eine Abschnitt beinhaltet die Wirkung des vorbereitenden Feuers, der andere die Wahl der Würfel beim close combat.

Und jetzt ist von meiner Seite genug geschrieben, ich konnte es nur nicht aushalten, wenn geschrieben wird, dass Btls sinnlos hin und her rennen auf dem Schlachtfeld. Die ganze Intention des Kriegsspiels ist es doch, den professionellen Soldaten ein Übungsgerät  an die Hand zu geben, damit sie sehen können, unter welchen Umständen ein Angriff ratsam ist. In der Ausbildung  soll doch sichergestellt werden, dass die Offiziere die richtigen Taktiken anwenden. Es ist ja eben kein TT-Spiel zur Unterhaltung.

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