Inzwischen hat das von mir begonnene Tiefer-basieren von DBA-Elementen ja doch ein bißchen Aufmerksamkeit erregt. Daher will ich hier kurz mal erklären, was das soll und was Vor- und Nachteile sind.
Ich bin schon ewig ein Fan von DBA, da ich die Regeln simpel und gleichzeitig anspruchsvoll fand. Begeistert hat mich immer das, was ich Eleganz nenne, d.h. wie verschiedene Regelteile zusammen wirken und einen sinnvollen Effekt erzeugen. Also z.B. dass durch das Zurückprallen gleichzeitig Kommandieren schwerer wird. Ich hatte jedoch immer Probleme 1. mit der Optik des Spiels, und 2. mit der Fixierung auf Turnierspiel. Da ich aber sowieso in 28mm spiele, gab es eigentlich kein Problem sich aus der Turnierszene zu verabschieden, weil die ja in 15mm spielt.
Wir haben vor Jahren schon mal mit der Variante gespielt, dass wir 15mm doppelt basiert haben: also 8cm breit und (schwere Infantrie) 4cm tief bei doppelt sovielen Figuren. Aus verschiedenen Gründen haben wir vor zwei Jahren begonnen mit der offiziellen Breite, aber einer größeren Tiefe zu spielen. Durch Tactica-Vorführung und unsere Wochenend-Kampagne hat das jetzt doch ein paar Anhänger gefunden.
Wie basieren wir:Alles 6cm breit.
Infanterie : 5cm tief.
Kavallerie, Artillerie, Elefanten: 8cm tief.
Kavallerie bekommt die offizielle Figurenzahl, Infanterie bekommt etwa 150% der ofiziellen Figurenzahl, also Speer/Klinge 6-8 Figuren, abhängig von der Figurengröße und -haltung.
[Ergänzt. Wie ich einige Spezialfälle basiere:]
Horden: 6cm tief mit 9 Figuren (wild durcheinander, etwa dreireihig)
fast Elemente: gleiche Basentiefe, aber ein Modell weniger als das entsprechende solid Element. Meine Gallier (=fast Warband) haben etwa 5 Mann, benutze die aber auch für solid Warband als Söldner.
offiziell tiefe Elemente: siehe unten.
Vorteile- Optik: Das schlimmste bei DBA war für mich immer die einreihige Aufstellung. Vier Hanseln nebeneinander sehen einfach nicht nach einer griechischen Phalanx aus. Wenn man Infanterie doppelreihig aufstellt, bekommt man sofort eine ganz andere Wirkung.
Diese Wirkung bekommt man einfach nur bei doppelter Aufstellung.
- Basengröße: Ich empfinde 6*5cm inzwischen als optimale Basengröße. (Am liebsten würde ich alle meine 4*4cm Basen umbasieren, zum Glück bin ich vernünftig.) Die leichte Rechteckform passt zu einem Truppenkörper, quadratische Basen sehen immer nach einer Rittersport-Tafel aus.- Die Größe der Basen bedeutet, dass man 28mm Figuren unterkriegt. Man kann kleine Dioramen basteln und Waffen müssen nicht überstehen. Andererseits sind die Basen auch nicht so groß, dass sie Probleme auf dem Gelände machen - je größer eine Base ist, um so mehr steht sie etwa hoch, wenn es eine Unebenheit gibt.
- Größe der Armee: Tatsächlich hat eine tiefer basierte DBA Armee zwar ein paar mehr Infanetrie-Figuren. Das ist aber so geringsfügig, dass man immer noch mit wenig Malaufwand und Kosten eine Armee aufstellen kann, die auch nach einer Armee aussieht.
- Kompatibilität: Durch die offizielle Basengröße können tiefer basierte Elemente gegen offiziell basierte Elemente ohne Problem spielen.
- Verwendbarkeit: Die 6cm Breite erlaubt auch problemlos die Verwendung anderer Regeln. Zwei Basnen nebeneinander sind eine Impetus-Base. Hail Cesar ist sowieso kein Problem, hier würde ich aus drei Basen eine Einheit machen. FOG oder DBM spielt man so, oder man definiert ein tiefes Element als eine Doppelbase und hat noch ein paar normale\" Basen zum austauschen.
Sonderregeln Man könnte versuchen durch Sonderregeln alles aus dem offiziellen DBA zu kopieren, tatsächlich benutzen wir nur zwei Regeln, um nicht zuviel zu ändern:
1. Kavallerie prallt 1 BW, Infanterie 1/2 BW zurück. (Das ist eine alternative, offizielle Regel, die wir verpflichtend machen.
2. Wenn ein Element durch einen Flankenangriff mit dem Rücken an ein eigenes Element gestellt würde, dann stellen wir es 3mm weit weg. D.h. das Element hat einmal Zurückprallen gut, bevor es vernichtet ist.
Unterschied zum offiziellen Spiel / NachteileIch bin mir bewusst, dass DBA mit tieferen Basen in einige \"kleineren\" Punkten sich anders spielt, als mit der offiziellen Basengröße. Ich halte diese Punkte für eher irrelevant, sie treten eher selten auf. Für mich gewinnt das Spiel mehr als das ich hier Probleme sehe.
Die zwei bedeutendsten Punkte sind m.E.:
- Ein unterstützendes Light Horse ist nicht in der Thread Zone des Gegners. Daher kann es beliebig rochieren, um den zu unterstützen, der es am meisten braucht.
- Wenn Kavallerie in eine gegnerische Gruppe in der Mitte ein Loch haut, indem es ein Element tötet, kann es in der folgenden Runden nicht in das Loch hinein flanken, da es zu breit ist.
Wahrscheinlich würde ich sogar sagen: Wer sich an den kleinen Regelkonsequenzen stört, ist sowieso eher ein Turnierspieler und deswegen nicht mit meiner Spaßorientierten Vorstellung kompatibel. Sollte also kein Problem geben.