Epochen > Tabletop allgemein
Tabletop als Klassenkampf
Pedivere:
jaja, das \"unpolitische\" Wargaming....
Eben nicht! Beim Spiegel Vorhalten lugt ja schon manchmal die häßliche Visage aus der hinteren Ecke, ganz klein und versteckt.
Wer ihn noch nicht kannte, hier ein sehr bemerkenswerter Artikel eines sehr angesehenen WW2 Historikers zum Thema Wargaming und Reenactment:
http://www.historynet.com/on-being-a-wiking.htm
Am Besten aufmerksam lesen und nicht gleich Benzin ins Feuer gießen, er schert nicht alle über einen Kamm. Still darüber nachdenken ist sinnvoller.
Schönen Sonntag noch. :cool:
Riothamus:
Der Link will nicht. Es kommt bei mir eine Fehlermeldung. (Ich meine, es irgendwann schon mal gelesen zu haben.)
Yogsothoth:
Hallo Leute!
Na, da muss ich mich in diesem Forum wohl wirklich noch eingewöhnen, entschuldigt, wenn sich jemand provoziert gefühlt hat, so war das nicht gemeint. Aber wenn hier auf diese Seite verwiesen wird, finde ich es auch interessant, Meinungen dazu auszutauschen und es nicht nur \"wahrzunehmen\". Aber nun mal im Ernst: Ist das Ding denn nun wohl selbstironisch gemeint oder nicht? Ich bin mir wirklich nicht sicher...
@ Hveðrungr: Ich hatte eigentlich noch darüber geschmunzelt, ob so etwas analog zu den \"Klassenkämpfern\" auch von Rechts vorstellbar wäre, aber da drängt sich doch gleich die Frage auf, ob der \"Mainstream\" im Hobby das nicht z.T. quasi schon mit abdeckt. Uniformen, genetisch überlegene Space Marines usw., das spricht ja zumindest ästhetisch nicht gerade eine \"linke\" Sprache. Das hatte ich extra nicht gepostet, weil ich nicht wusste, ob dann jemand verschnupft reagiert. Aber bevor ich hier als verkrampfter Rechtsaußen wahrgenommen werde...
Aber um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Ich will jetzt auch niemanden als \"rechts\" hinstellen, nur weil er (oder sie) Uniformen mag, Warhammer 40k oder den Zweiten Weltkrieg spielt oder sammelt. Das habe ich auch schon alles gemacht, das sind halt Jungshobbies (oder gerne auch für Mädchen).
@Pedivere: Na, Wargaming kann unpolitisch sein, muss aber nicht. Es tut einem Spiel jedenfalls gut, wenn man es nicht allzu ernst nimmt. Man kann auch Kriegspielen aus ethischen und moralischen Gründen ganz ablehnen und lieber Frieden spielen. Ich finde wo man bei seinem Hobby Grenzen zieht, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Unter erwachsenen Männern, die gern mit Soldatenfiguren spielen, sitzen wir jedenfalls alle selbst ein kleines bisschen im Glashaus.
Bei mir funktioniert der Link übrigens. Amerikanische SS-Reenactors habe ich bei einem Besuch in den USA selbst einmal kennengelernt. Interessanterweise waren die erstaunt, dass wir das hier nicht machen.
Gruß,
Yogsothoth
Riothamus:
Jetzt geht der Link auch bei mir. Vielleicht war er eben überlastet.
Na ja, Schtonk und auch genug ähnliche Sachen zu den Linken sind ja altbekannt.
Da muss jeder seine Haltung selbst finden. In den USA kommt allerdings häufig noch Unkenntnis hinzu. Ich stelle keine Waffen-SS und keine Hitlerjugend auf. Kann ich nicht. Da sind für mich irgendwo Grenzen. Andere sehen das anders. Reenactment kann ich verstehen solange es nicht zu modern wird. Schon ab ca. 1900 frage ich mich: Wieso machen die das? Aber das muss ich ja auch nicht verstehen. Die politische Gesinnung ist mir da egal: Wer sein Geld für Reenactment ausgibt, kann damit keine Bomben mehr bauen, egal ob die links oder rechts explodieren.
Und dass Linke und Rechte Spiele für ihre Zwecke nutzen, ist keine Neuigkeit. Dass Vieles auf normale, nicht indoktrinierte Betrachter unfreiwillig komisch wirkt, ebenso.
Ethische und Politische Aussagen sind im Sweetwater seit einiger Zeit verboten, Yogsothoth. Nicht, dass du dich wunderst, warum ich nur auf einen Teil eingehe. Hvedrunger sollte das aber schon wissen.
Barbarus:
Hm. Ulkiges Thema.
Ich hab auch schon mal gedacht, dass wir - die Linken - unsere taktischen Fertigkeiten stärker trainieren sollten, für den Fall der Fälle.
So wie es momentan läuft, mit lauter geistig umnachteten Isolation predigenden Rechtsaußen-Flirt-Populisten in der Politik vieler Nationen, sind neue soziale und militärische Konflikte vorprogrammiert.
Generell ist die gesamte Welt derzeit aufgrund der dem Kapitalismus geschuldeten Ungerechtigkeit ein einziges Pulverfass.
Bin echt gespannt, wie wir durch die nächsten zwei, drei Jahrzehnte kommen sollen....
Die Verstrickung von Wargaming und rechten Ideologien sieht man ja übrigens ständig.
Ich hab schon mal mit Schrecken festgestellt, dass der Typ, bei dem ich zuhaus für ein Spielchen aufgetaucht war, sich in der Sicherheit seines Hobby-Kellers als Nazi entpuppte.
Damals hätte ich was sagen sollen, meine Freunde nehmen und verschwinden, aber ich war 18 oder 19 und hatte da noch nicht die Eier für sowas.
Aber genau sowas ist eben das Problem: wir lassen diesen Typen zu viel durchgehen. Dadurch und eben dadurch, dass Krieg im Wargaming das Thema ist, fühlen die sich im Wargaming willkommen.
Sie können ihre Ideologie relativ gut getarnt in nem Hobby ausleben.
Deswegen empfehle ich jedem in unserem Hobby die rechten Attitüden der Leute immer direkt und konsequent abzustrafen, damit sich diese Deppen irgendwann nicht mehr im Wargaming heimisch fühlen.
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