Ein walisischer Curragh:
Eher aus der Zeit des hl. Brendans (6.Jh.), der auch jenseits des Atlantiks Land gefunden haben soll, in Wirklichkeit aber wohl nur eine Fata Morgana gesehen hat. Bei der Suche nach Erleuchtung fuhren Geistliche der Inselkelten mehrfach in kleinen Booten auf den Atlantik hinaus und manche bekamen eben Luftspiegelungen zu sehen. Wahrscheinlich wurde das mit den Legenden um St. Brendan und den verschollenen Prinzen verknüpft, wenn Brendan nicht wirklich eine solche gesehen hat und Madoc nicht einfach eine Erfindung ist, um die ausschließlich spanisch-portugiesischen Ansprüche an der Neuen Welt zu bezweifeln.
Mit anderer Takelage wohl auch noch für die Zeit Madocs noch passend. Aber die Takelage wird ja beim TT sowieso vereinfacht dargestellt. Die Lederboote gibt es noch heute, jeweils dem üblichen Schiffsbau angepasst. Dazu, wie die Dinger zur Zeit Madocs aussahen kann ich nichts konkretes sagen. Aber, da der Schiffsbau in Nordeuropa sich nicht so weit entwickelt hatte, was die kleineren Gefährte angeht, wäre es für die Legende sicher stimmiger als eine hochmittelalterliche englische Nef, die für eine Auswanderung mit 2 Schiffen historisch eher zu erwarten sind. (Mitbehandelt in Jochen von Fircks, Normannenschiffe, Rostock 1986. Samt Rissen für die Mora, Flaggschiff Wilhelm des Eroberers und eben einer Nef.)
Ein Lederschiff kann auch recht leicht selbst gebaut werden, da die zeitaufwändige Beplankung entfällt: Etwas Laubsägearbeit für die Spanten, mit Plasticcard oder Pappe als Leder beklebt. Wo dann noch Holz fehlt, kann es eingeklebt werden. Da es auf einer Base steht, sind auch die Masten kein großes Problem. Das können schon 12jährige. (Und in der Größe dürfte etwas dickere Plasticcard als Spanten und für Holz reichen.) Wer Probleme mit der Stabilität beim kleben der Pape hat, lässt erst an den Enden der Spanten Zapfen stehen, die in ein Brett gesteckt werden.