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....zurück zu den Wurzeln???? Eine kleine Anekdote

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mike-72:
[font=\'Arial]................eine
kleine sentimentale Anekdote eines alternden
Tabletopspielers.[/font]

[font=\'Arial][/font]

[font=\'Arial]Weihnachten und der
Jahreswechsel sind nun doch schon wieder ein paar Tage alt und doch möchte ich
nochmal einen kleinen Rückblick wagen. Wie kam ich denn eigentlich zum Thema
Tablettop?War es die erste
Begegnung 2004 mit Games Workshop? Waren es die mit größter Vorliebe gebauten
und bemalten Militärmodell aller erdenklicher Epochen? Die geliebten 1:72er
Plastiksoldaten mit Namen von Herstellern die Viele nicht mal mehr
kennen?[/font]

[font=\'Arial][/font]

[font=\'Arial]Diese sehr
ungewöhnliche Frage ging mir am zweiten Weihnachtsfeiertag durch den Kopf als
ich mal wieder im elterlichen Heim zu besuch
war..............Kindheitserinnerungen.[/font]

[font=\'Arial]Und als mein Blick
so langsam müde und trüb wurde als ich gesättigt vom Festtagsbraten in die
Flammen des lodernden Kamines blickte, ein Weihnachtsbaum in aller Pracht hell
erleuchtet war, lief ein kleiner Filmstreifen vor meinen Augen. Ein Fimstreifen
der 30 Jahre Alt war. Ich sah einen 10-jährigen Buben der mit großen Augen neben
seinem Onkel stand. Dieser erhitzte soeben Zinn in einem kleinen schwarzen
Kelch. Ein ungewöhnlicher Duft stieg auf. Die Oberfläche des geschmolzenen
Zinn´s färbte sich von Gold zu Regebogenfarben und dann der große Moment. Der
Kelch wurde über eine Gußform geführt und das Zinn in diese eingegoßen. Zischend
verbrannte der zuvor sorgfältig eingelassene Puder und die Form wurde bis zum
Anguß gefüllt. Mein Onkel klopfte gekonnt die Gußform nach und man erkannte wie
das flüssige Zinn langsam mattierte und sich verfestigte. [/font]

[font=\'Arial][/font]

[font=\'Arial]Minuten wurden
endlos und die Spannung unermesslich. Mit einem Grinsen im Gesicht nahm mein
Onkel die Klammern von der Form öffnte diese und da war sie...............ein
blitzblank silber glitzender Grenadier erschaffen aus einer der besten Gußformen
seiner Zeit............................NÜRNBERGER MEISTERZINN.
[/font]

[font=\'Arial][/font]

[font=\'Arial]Schnell fertigte
mein Onkel 3....5.....10.., bemalte diese noch selbst mit durchaus wenig
angenehm riechendem Lack und erschuf so meine ersten preusischen Grenadiere,
welche dann in bester Manier durch Feld und Flur befehligt wurden. Just kurz vor
einem gewissen Dösen..................NÜRNBERGER MEISTERZINN,
verdammt!!!!!!!!!!!![/font]

[font=\'Arial][/font]

[font=\'Arial]........... da
war doch noch was. So schnell und agil wie schon lange nicht mehr schwang ich
mich von der Couch und begab mich auf direktem Wege auf den Dachboden. Einer
reinlichen Mutter sei gedankt, wurde ich nach kurzer Zeit fündig. Das stand sie
also, 30 Jahre Alt und man möge mir an dieser Stelle eine gewisse sentimentale
Ader nachsehen, in mir stieg ein Gefühl auf welches ich das letzte Mal als Kind
zur selbigen Zeit verspürte. Ich öffnete den Deckel und da standen sie,
sauber in Reih und Glied. Das \"fast\" komplette Sortiment der Gußformen von
Nürnberger Meisterzinn in bester Erhaltung. Die Kiste gesichert und schnell im
Auto verstaut noch bevor Andere verstanden um was es ging. Lediglich meiner Frau
kann ich nichts mehr vormachen. Das Kind hat ein altes Spielzeug gefunden, hörte
ich noch von der Seite sagen. [/font]

[font=\'Arial][/font]

[font=\'Arial]Einen Tag später war
es dann soweit, daß mein 10-jähriger Sohn neben mir stand mit einem gespannten
Blick, als nun ich das Zinn erhitzte bis es eine regenbogenfarbene Oberfläche
angenommen hatte. Ich es mit einem Zischen in die Form goß, der Puder verbrannte
und Minuten später nach Jahrzehnten der Vergessenheit eine vollendete
silberarben schimmernde Figur aus der Form trat, ich diese säuberte und meinem
Filius überreichte. Auf eine Bemalung verzichtete er danken und fragte lediglich
wieviel ich denn noch vor hätte zu machen. 3 Jahrzehnte und ein Bild wiederholt
sich, nur das diesmal der Bube der einst zusah, nun selber derjenige ist, der
diese Figuren fertigt. Zugegeben ein komisches Gefühl. Ehe ich es versah wurde
mein Kleiner ebenfalls zum Feldherrn und dirigierte die Soldaten über den Boden
in Position. Egal wie sehr sich vieles auf dem Spielzeugmarkt verändert, ich
sehe die Gußformen heute mit anderen Augen. [/font]

[font=\'Arial][/font]

[font=\'Arial]Für eine kurze Zeit
ging mir ein Gedanke durch den Kopf, bleibt mir doch alle vom Hals mit euren
neuen schönen und tollen Miniaturen, mit euren bunten Schachteln und ach so
tollen neuesten Fertigungsmethoden..........ich geh zurück zu den Wurzeln, da wo
alles begann und mach mir meine Armee selber. Vor 30 Jahren legte ich meinen
Grundstein für mein Interesse am Tabletop, so schnell kann einen die
Vergangenheit positiv einholen...................schaun wir mal, ob der kleine
Grenadier in baldiger Zeit eine Vielzahl farbiger Kamerdaden erhält........wer
weiß vielleicht sogar eine spielbare Armee??????[/font] :dance3: :dance3: :dance3:


[font=\'Arial][/font]

[font=\'Arial]MfG
[/font]

netbuster21:
sehr schöne anekdote. bin ja mal gespannt, ob sich mein Sohn auch irgendwann für Zinnpüppchen interessiert... schön wärs.

ciao

nath:
Sehr schön, erinnert mich an meine Kindheit. Und ich habe auch noch ein paar dieser Formen hier herumzuliegen.
Nur an den Pferden bin ich immer gescheitert, ein Bein fehlte mindestens.

Bommel:
ich hatte tränen in den augen bei dieser schönen geschichte ;( .
da dachte ich an die playmobilschlachten mit den indianern und cowboys, den ersten selbstgeschriebenen regeln...
oder an die treffen mit den legofiguren und regeln für kornproduktion oder den heroquest figuren als weiteres legovolk.
wie gut, dass ich meinen sohn immer mit in den keller nehme. aus dieser geschichte liest man früh übt sich. und begeisterung ist übertragbar.
ich hoff auf eine schöne zukunft-

tattergreis:
yeah
I love Old School

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