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Go West! at the Movies
Poliorketes:
Die letzte Jagd
Poliorketes:
Der Richter von Colorado / The Man from Colorado
USA 1948, Farbe
Regie: Henry Levin
Darsteller: William Holden, Glenn Ford
Henry Levins bekanntester Film dürfte Reise zum Mittelpunkt der Erde sein. Bekannter sind seine Stars.
Glenn Ford war einer der bekanntesten Westerndarsteller in Cimarron, Nebraska oder Zähl bis 3 und bete (der originale Todeszug nach Yuma). Unvergessen ist er aber durch seine Beträge zur schwarzen Serie, vor allem Gilda.
Wiliam Holdens bekannteste Rollen waren in Die Brücke am Kwai, Boulevard der Dämmerung, Der letzte Befehl und vor allem als Pike Bishop in The Wild Bunch.
Die Handlung: Am Ende des Bürgerkriegs läßt Nordstaaten-Colonel Glenn Ford eine Truppe Südstaatler trotz weißer Fahne zusammenschießen. Nach dem Krieg wird er Bundesrichter in Colorado, wo er in eine Auseinandersetzung zwischen Veteranen und einer Minengesellschaft gerät, die den an der Front kämpfenden Freiwilligen ihre Goldminen abgejagt hat. Holden war im Krieg Fords Hauptmann und wird jetzt sein Marshall. Das Ford ihm das Mädchen ausspannt, läßt er noch durchgehen, aber als der Richter die vor Gericht unterlegenen Veteranen, deren Freunde sich gegen die Minengesellschaft mit Überfällen wehren, reihenweise aufhängen lassen will, dämmert ihm, das bei Glenn Ford ein paar Dachsparren lose sind. Am Ende rastet Ford aus und wendet sich gegen seinen Freund, kommt aber im Kampf um. Holden hat sein Mädchen zurück und will in Washington die Interessen der Veteranen vertreten.
Ich habe den Film in einer 5er Box mit anderen Klassikern gekauft und muß zugeben, daß ich ihn überhaupt nicht kannte. Die Handlung ist besserer Durchschnitt, dabei erfreulicherweise ohne Logikfehler und durchaus vorstellbar. Holden spielt wie meistens ebenfalls ordentlich, aber nicht überragend (bis auf in The Wild Bunch hat er mich nie begeistert), aber was Glenn Ford (damals Anfang dreissig) mit graumeliertem Haar und irrem Blick immer tiefer im blutgierigem Wahn versinkend abliefert ist schon alleine wert, den Film anzusehen. Eine seiner wenigen Schurkenrollen, aber die braucht sich nicht vor Burt Lancaster in Vera Cruz oder Dan Duryea in Winchester `73 verstecken. Die übrige Besetzung ist solide, auchh wenn die meisten Darsteller eher unbekannt sind. Bemerkenswert ist noch die Todesszene von Glenn Ford, der im Kampf mit einem Veteranan-Outlaw von einer brennenden Hausfassade begraben wird. Toller Stunt!
Darsteller ****
Bilder **
Story ***
Joe Hembus gibt 2 Sterne und findet „Wie sein Held ist der ganze Film ein bißchen wahnsinnig und deswegen faszinierend“
Wer war eigentlich Joe Hembus? Vor allem ein Filmkritiker, bekannt geworden durch seine Abrechnung mit dem Nachkriegsfilm „Der deutsche Film kann gar nicht besser werden“ und sein Western-Lexikon, das in der letzten Auflage über 1500 Western behandelt. Hembus ist dabei ein harter, aber gerechter Kritiker, das Buch ist für jeden Western-Fan absolut zu empfehlen!
Pappenheimer:
Ich liebe auch Western und muss auch zugeben, dass ich mit den modernen Western irgendwie meistens nix anfangen kann. Da fehlen mir die richtigen Schauspieler, Dialoge und irgendwie der Thrill. Meine Lieblinge sind Italo-Western. Aber da wurde auch massig Schund produziert, der einfach nur langweilig oder nach immer demselben Rezept gebraut ist (Typ: Rachewestern).
"Dio perdona... io no!" - "Gott vergibt… Django nie!"
Italien/Spanien 1967
Regie: Giuseppe Colizzi
Darsteller: Terence Hill, Frank Wolff, Bud Spencer
Dies ist der erste Film in dem Carlo Pedersoli und Mario Girotti als Bud Spencer und Terence Hill auftreten. Im O-Ton heute noch sehenswert, am besten in einer restaurierten Fassung. Wie die ganze dreiteilige Reihe eher anspruchsvolle und brutale Western vergleichbar mit den besten Arbeiten von Corbucci und Leone, teilw. auch durchaus mit Sozialkritik, was in der Zeit im Western üblich war.
Nicht wundern: ein Django kommt im ganzen Film nicht vor und es ist auch von der Handlung her kein Django-Film. War nur ein Marketingtitel für den deutschen Markt.
Handlung: Cat Stevens (der Name ist Programm, da Hills Charakter hier wirklich gut klettern kann, geschmeidig wie Eastwood in den Dollar-Filmen etwa) erschießt in einem Gunfight scheinbar den Banditenführer Bill San Antonio. Plötzlich nachdem das Versteck der Räuberbande brennt ist der ganze Zaster aus einem Coup weg und die Bande jagt von da an Stevens, da sie hoffen ihm das Geld abzunehmen. In Wahrheit aber hat San Antonio alles nur eingefädelt um sich Stevens und einem Großteil der Bande zu entledigen und das Geld selber zu behalten. Der Versicherungsagent Hutch Bessy wird darauf angesetzt die geraubten Dollars aus einem blutigen Eisenbahnüberfall wieder zu beschaffen und trifft auf seiner Suche auf Cat Stevens, der mittlerweile anfängt zu durchschauen, dass San Antonio noch leben könnte und ihm nur die Bande auf den Hals hetzen wollte, die Stevens Mann für Mann umlegt. Der psychopathisch veranlagte San Antonio ist lange darauf bedacht sein Überleben zu verschleiern, bringt aber auch Mord und Schrecken wohin seine neue Bande auch reitet. Letztlich spüren ihn Stevens und Bessy auf. Ein mörderischer Kampf beginnt...
Ich kannte den Film früher nur in einer bescheuerten Fassung, die entstand als Spencer/Hill schon das Komödienduo waren. Erst nach Jahren hab ich ihn in einer Version mit nachträglich eingesetzten Szenen auf Engl./Ital. im Netz gefunden. V.a. Frank Wolff (bekannt auch durch "Spiel mir das Lied vom Tod") ist ein irrsinnig guter Schauspieler. Wie bei allen 3 Teilen geht es recht kunstfilmig zu mit Überblendungen, Traumsequenzen und einem ganz eigenwilligen Sound. Die Handlung ist ungemein raffiniert gemacht und gibt dem Film eine ungewohnte Komplexität. Einziger Malus, dass man Bud Spencer, der nunmal kein Schauspieler war, den Versicherungsagenten einfach nicht abnimmt. Großartige Kamerafahrten und Settings. Zu Unrecht unterschätzter Film (vielleicht weil Colizzi einfach nicht so ein Name wie Leone ist).
Mein Tipp: die ungelungene Spaßversion auf Deutsch vermeiden.
Darsteller ***
Bilder ****
Story ****
Lexikon des int. Films: „Effektvoll und spannend inszenierter, seine gelungenen Gags aber brutal ausspielender Italo-Western, der die langjährige Partnerschaft des Duos Spencer/Hill einleitete. Der in der ursprünglichen Fassung rücksichtslos gewalttätige Film wurde nachträglich zum vergleichsweise harmlosen, inhaltlich wie charakterlich von Grund auf geänderten ‚Spaß-Western‘ umproduziert und kam unter den Titeln Zwei vom Affen gebissen bzw. Gott vergibt – wir beide nie! erneut in die Kinos.“
Pappenheimer:
Sehr schöner Thread. Kommen doch sicher auch noch Klassiker mit dem jungen Henry Fonda? :)
khde:
Vor kurzem war doch noch auf 3Sat ein Western Themen Tag mit Filmen wie "Der gebrochene Pfeil", "Winchester 73" oder "Vera Cruz" (ich mag Lanciers). Kann man immer sehen, genauso wie "the shootist", "the man who shot liberty valance", ich mag aber auch Filme wie "40 Wagen westwärts" oder "ein Sheriff braucht mal Hilfe" weniger den Italo Kram. Leider ist bei manchen Filmen anstrengend gewisse Untertöne zu überhören, dennoch mag ich gute Western. Freu mich auf das Weiterlesen
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