Und DBA ist historisch am verbreitetsten. Da solltest du in jeder Region Spieler finden.
Lass dich durch das Folgende nicht verwirren oder durch unsere Antworten verschrecken. Mit 4 Vorbemerkungen sollte es verständlich sein.
1: Es gibt im groben 4 gängige Maßstäbe. 28 mm, 1/72, 15mm und kleiner (Reiskorn, 6mm, 2mm). Je nach Größe der dargestellten Schlacht, des verwendeten Regelsystems, der Region und auch des Spielerkreises stehen andere Maßstäbe im Vordergrund.
2: Es gibt verschiedene Arten von Regelsystemen, die du ausprobieren musst, um festzustellen, welche Spielmechanik dir gefällt.
3: Am einfachsten und bequemsten ist es, wenn du dich an einen Spielerkreis hängen kannst oder es in deiner Umgebung einen Club gibt. D.J. hat sich ja schon gemeldet.
4: Wenn wir die Voraussetzungen, die du genannt hast (Antike oder Frühmittelalter, 50 -80 Figuren) nehmen, sind es die Regelsysteme DBA, ADG, Saga und Dux Brittaniarum (Nicht mit anderen ähnlich benamsten Regeln verwechseln! Es ist in Deutschland aber nicht so verbreitet.), die mir an aktuellen Regeln einfallen. Das heißt nicht, das andere Regeln schlecht wären. Lass dir am Besten erst mal von D.J. und anderen zeigen, was die machen. Da sparst du dir Investitionen. Denn Probespiele zeigen, welche Art Spiele dir gefallen.
Was den Maßstab angeht, ist bei DBA 15mm vorherrschend mit einigen 1/72-Inseln. Letztes Jahr gab es dann eine 28-mm-Initiative.
Auch ansonsten kommt es auf die Regeln an. Bei napoleonischem TT herrschen z.B. 28mm-Minis vor, aber bei einzelnen Regeln dann wieder auch 15mm.
Auch wenn hier im Forum 28mm vorherrscht, kann man in Deutschland außer im Fantasy-Bereich nicht von Standard reden, zumal es auch regional und wie gesagt je nach System unterschiedlich ist. Bis zur Gesetzesänderung des letzten Jahres gab es auch ein deutsches Forum, in dem 15 mm-Minis im Vordergrund standen.
Mit D.J. hast du jedenfalls schon mal einen 1/72-Spieler in der Nähe, wenn der auch (noch?) nicht in der Antike unterwegs ist.
Da es so oft genannt wurde, mal Vor- und Nachteile zu DBA:
Bei DBA werden zudem 1/72-Figuren wie 28mm basiert. Daher werden sich nur Ästhetik-Puristen mit den großen Jungs einem Spiel verweigern.
Die DBA-Regeln sind umständlich geschrieben und erinnern von der Struktur eher an Latein als an Englisch. Selbst die englischen Spieler sprechen da nach dem Autor Phil Barker davon, dass sie in Barkerese geschrieben seien. Daher ist es für die Meisten einfacher, es sich zeigen zu lassen.
Für einige ist auch ein Nachteil -die positiven Seiten kommen noch-, dass man bei DBA etwas geometrisch denken muss, da vor einer Base ein ebenso großes Feld ist, dass die Bewegung feindlicher Elemente behindert, was aber durchaus realistisch ist.
Andere sagen, dass es ihnen optisch zu wenig Figuren seien. Da wurde aber letztes Jahr hier im Forum eine andere Basierungsregel für 28mm entwickelt, die meiner Ansicht nach sogar noch von den Regeln erlaubt ist, wenn auch nicht auf Turnieren anwendbar. Ich sehe es eher so, dass es Spielsteine sind, deren 2 bis 8 Figuren anzeigen, um was für eine Einheit es sich handelt. Wenn eine Armee aus 12 Elementen besteht ist eben Abstraktion gefragt.
Dafür ist DBA, wenn die Regeln begriffen sind, einfach und kann schnell gespielt werden. 45 bis 60 Minuten Spielzeit. Andere TTs können schon mal einen Tag verbrauchen, ohne zum Ende zu kommen.
Es wird wenig Material gebraucht und das Spielfeld passt auf einen normalen Küchentisch, was es Anfängerfreundlich macht.
Es ist, eben weil es sich auf 12 Elemente (Basen) beschränkt, realistischer als andere Systeme. Denn das ist ungefähr die Zahl der Abschnitte einer Schlachtordnung, denen ein Feldherr Befehle geben konnte. (Solche Leute wie Caesar und Wellington als bestätigende Ausnahme mal ausgenommen, die noch in die Einheiten hineinregieren wollten.)
Du wirst in allen Regionen DBA-Spieler finden, weil viele es neben anderen Systemen spielen.
Am wichtigsten ist aber, was Decebalus schreibt: Mit DBA hältst du dir verschiedene Richtungen offen. Aber auch mit 1/72 kannst du das, da es eben der Maßstab zwischen den günstigen 15mm-Figuren für große Armeen und den oft schöneren 28mm-Figuren ist und es über das Land verteilt eben doch überall Spieler damit gibt. (Auch wenn ich bei einigen im Forum den Eindruck erweckt habe 1/72-Enthusiast zu sein, bevorzuge ich doch 15mm und für napoleonisch wegen der schönen Uniformen 28mm. Ich möchte keinen dieser Maßstäbe missen. Daher sehe ich die Frage vielleicht auch zu unproblematisch. Aber im Forum gibt es auch Leute, die die selbe Armee in verschiedenen Maßstäben haben, um unterschiedliche Schlachtgrößen spielen zu können.)
Das von mir erwähnte ADG ist demgegenüber nicht so weit verbreitet und hat größeren Figuren und Platzbedarf. Durch die englische Übersetzung gab es einen Hype, aber die meisten Spieler solcher Art von Systemen sind auf FoG (Hier führt man statt Elementen Battlegroups, die aus mehreren Basen bestehen.) und DBMM (Wieder sind es einzelne Elemente, allerdings im Kommandobereich von ca. drei Generälen; wie DBA von Phil Barker.) festgelegt. (Diese Systeme werden alle eher in 15mm gespielt. FoG und DBMM liegen jenseits deiner gewünschten Figurenanzahl.)
Eine weitere Art von Regeln wird durch das deutsche Steinhagel repräsentiert. Es wird demgegenüber eher in 28 mm gespielt. Hier werden Einheiten verschoben, die aus mehreren Basen bestehen. Der Autor ist hier im Forum aktiv. Steinhagel hat Ähnlichkeiten mit dem englischen Hail Caesar, dass für größeren Materialaufwand gedacht ist. Beide Spiele dürften aber schnell deine gewücnschte Figurenanzahl sprengen.