Epochen > Frühes Mittelalter bis zur Renaissance
Erfahrungen mit historischem Tabletop in 1/72?
Frank:
Hallo,
vorab muss ich gestehen, das meine Kenntnis über Tabletop nahezu gegen Null tendiert. Ich habe ein paar mal bei BO (1. Vers.) und BA (1. Vers.) über die Schulter geschaut und das war es auch schon überwiegend. Beide Systeme wurden in 1/72 gespielt, was nach meiner Meinung auch ganz gut funktionierte.
Natürlich habe ich mir auch 15mm-Systeme angesehen, wobei mir PBI (2. Vers.) im Gegensatz zu FoW (3. Vers.) durchaus zusagte. Der Truppeneinsatz bei PBI war z.B. sehr übersichtlich, während mir bei FoW die Platten einfach zu voll mit Dickblechen und anderem schwerem Gerät waren.
Da ich aber in 1/72 größere Vorräte besitze als die meisten überlebenden Modellbauläden, wollte ich hier erst einmal weitermachen. Bei WK 2 kein Problem, aber beim Sichten meiner Bestände bin ich auch auf einige mittelalterliche Vorräte gestoßen. Abgesehen von Revells französischen Rittern aus dem 100-jährigem Krieg noch -zig Gussäste und Einzelfiguren der gleichen Epoche oder zumindest für diese verwendbar. Zwar nicht genug für eine vollständige Armee (oder gar 2), aber immer noch zuviel, um es zu ignorieren. Also immerhin ein Grundstock für 2 künftige Truppen.
Ich suche daher ein inr 1/72 spielbares System mit Schwerpunkt Hoch- und Spätmittelalter, wobei mir natürlich FoG und DBx auffielen.
Mein erster Gedanke war, die Bases von 4 auf 6 cm zu verbreitern und die Basentiefe um den Faktor 1,5 zu erhöhen, damit die Größenunterschiede stimmig bleiben. Aber damit wird es ja wohl kaum getan sein. Wer hat hier Erfahrungswerte in 1/72, kann mir etwas über die Basierung, Vor- und Nachteile der Systeme schreiben?
Ich muss natürlich zugeben, das mir bei dem dem Gedanken, Platten von 1,8 x 1,2 um den Faktor 1,5 zu vergrößern graust, da ich mich schon im Geiste sehe, wie ich Figuren in der Tischmitte bewegen will und dabei die ganze Platte abräume. Auch kostet es mich eine gewisse Überwindung, mir z.B. einen Schildwall oder einen Gewalthaufen vorzustellen, der nur aus 4 Figuren nebeneinander bestehen soll, aber Spiel ist nun einmal nicht Realität und so muss die Ästhetik leider Abstriche machen.
Vielen Dank im Voraus.
hunwolf:
Hallo, Frank,
es gibt durchaus Regeln, wo du deine Truppe auch rein optisch gut darstellen kannst. Bei Systemen, die mit festen Basen arbeiten, liegt es an dir, wie groß du deine Armee denn haben willst. Du kannst jedes System nach oben aufpimpen, es ist letztlich eine Frage des Platzes. Und es gibt Regeln, wie Armageddon, die ohne Basen auskommen, etwa weil sie mit Sechseckfeldern operieren, wo du locker 300 Figuren in 1/72 pro Seite spielen kannst.
Du musst dir halt klar werden, was du willst. Ah, und weils mir grad einfällt: ich glaube, es war Decebalus, der hier im Forum einen Beitrag über verdoppelte Elemente geschrieben hat, und es gibt z.B. auch in Armati das Format "Epic Stile", wo du das Format der normalen Einheiten mal 1,5 nimmst.
Maréchal Davout:
Hallo Frank,
Ich kann Hunwolf nur zustimmen und wollte gerade das gleiche raten bzgl. der Entscheidung, wie groß du deine Armee haben willst.
Gerade im Hoch- und Spätmittelalter, deinen angepeilten Epochen hat ein Großteil der Konflikte doch sehr typisch in kleineren Aktionen stattgefunden, so dass vier Modelle nicht wer weiß was repräsentieren müssen.
Vom grundsätzlichen Vorgehen her habe ich es mit einem Napoleonischen Projekt und 1/72 vor sechs Jahren ähnlich angefangen und aus gleichen Gründen. Im Nachhinein bin ich vom Maßstab und meinen Erfahrungen im Gaming und beim Bemalen nicht enttäuscht worden: https://sweetwater-forum.net/index.php/topic,13957.1830.html
Bevor gleich alle kommen und dir raten, es doch lieber in diesem oder jenem Maßstab (ja, die 100jähriger Kriegssachen der Perrys in 28mm sind auch toll!) zu probieren, mach es ruhig in 1/72! Du hast die Minis, die Proportionen sind toll, ein schöner Kompromiss aus möglicher Masse und trotzdem noch genug Details an der Einzelfigur zu erkennen. Die Sachen von Revell, Italeri und Zvezda lassen einen tolle Sachen für das Spätmittelalter machen.
DBA wäre eine Variante, mit Deus Vult! habe ich keine Erfahrungen, aber es soll doch ein Massensystem sein und wird für 28mm angeboten. Das müsste mit 1/72 umso besser vom Platz und vom Aufbau einer größeren Armee funktionieren. Man könnte wohl auch Kings of War und sowas mit Mittelalterfiguren spielen. Steinhagel (wie Kugelhagel, nicht mein Liebstes) und Hail Caesar (gewisse Warhammer-Ähnlichkeiten, da bin ich auch nicht der größte Fan) auch... Ein System, dass in erster Linie für 28mm ist, in 1/72 machen und sich über den zusätzlichen Platz freuen, scheint mir eine geschickte Variante.
Antike habe ich in 1/72 auch gemacht, aber erstmal nur als SAGA/Skirmish-Ansatz. Sowas wäre mit 1/72 sicher auch möglich.
Viele Grüße und frag gern genauer nach!
Felix
Decebalus:
Fast alle Regelwerke sind auch in 1/72 spielbar. Üblich sind meistens die Basengrößen für 28mm, die ja bei den meisten Systemen angegeben sind.
Die Frage ist immer, wer mögliche Spielpartner sind. Aber das stellt sich in allen anderen Größen genauso.
Frank:
Hallo,
zuerst einmal vielen Dank für Eure Hilfe. Über die genannten Spielsysteme werde ich mich informieren. Etwas Auswahl und ein Blick über den Tellerrand kann nie schaden. :)
Bzgl. der fehlenden Gegenspieler ist dieses kein Problem - ich bin chronischer Solospieler "im stillen Kämmerchen". :)
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