Den vergangenen Karfreitag haben Sven und ich genutzt, endlich mal Swordpoint gegeneinander zu spielen, wie schon lÀnger geplant. Thematisch quasi Ostrom gegen Westrom... naja... der Nachfolger Westroms... bzw... eigentlich eben nur ungewaschene Franken.
Beide Seite haben 1000 Punkte gestellt, das Szenario war "Meeting Engagement" bei dem man anhand einer vorher festgelegten Marschreihenfolge abwechselnd seine Einheiten platziert.
Los geht es mit der Aufstellung, die Franken links, die Byzantiner rechts:
Die Aufstellung der Franken von oben nach unten bzw deren linke Flanke bis zur rechten Flanke:
schwere Reiterei
abgesessene Reiterei als gemischte Formation mit 50% BogenschĂŒtzen in den hinteren Reihen
3 Einheiten aus tapferen frÀnkischen SpeertrÀgern (Schildwall)
berittene PlÀnkler mit Wurfspeeren
PlĂ€nkler-BogenschĂŒtze
schwere frÀnkische Reiterei mit General
slawische Söldner (Warband, open order) an der Ă€uĂeren rechten Flanke
Die Byzantiner von oben nach unten bzw rechte Flanke bis linke Flanke:
durch die Regel fĂŒr berittene Infanterie bereits weiter vorne abgesessene WarĂ€ger-Garde
gefolgt von schwerer Reiterei
im Wald tummeln sich PlĂ€nkler-BogenschĂŒtzen
links vom Wald nimmt die Byzantinische Infanterie Aufstellung mit 3 Einheiten, jeweils gemischte Formation aus SpeertrĂ€gern in den forderen RĂ€ngen und BogenschĂŒtzen hinten
auf dem linken FlĂŒgel dann berittene PlĂ€nkler-BogenschĂŒtzen, gefolgt von einer weiteren Einheit schwerer Kavallerie, und am Ă€uĂeren Ende der linken Flanke eine Einheit PlĂ€nkler mit Wurfspeeren.
Runde 1: Die Byzantinische schwere Reiterei geht auf Linie mit der WarĂ€ger Garde, wĂ€hrend die frĂ€nkische Reiterei auf der Flanke kehrt macht, und den rĂŒckwĂ€rtigen Raum erkundet. Alle Infanterie-Einheiten bilden einen Schildwall und rĂŒcken langsam ein paar Schritte vor. Die frĂ€nkischen leichte Reiterei fĂŒrchtet sich vor dem Pfeilhagel der Byzantiner und flieht (typisch fĂŒr ganz frisch bemalte Einheiten).
Auf der anderen Flanke gehen beide Seiten auf TuchfĂŒhlung und die leichten Truppen der Byzantiner teilen schonmal ein paar Geschosse aus.
Runde 2Es kracht. Die Schock-Kavallerie des frĂ€nkischen Generals trötet zum Angriff, die Byzantiner erwidern mit einem Gegenangriff, werden aber vernichten geschlagen, was sich direkt sehr entscheidend fĂŒr die Schlacht anfĂŒhlt. Denn durch das verfolgen ihrer Gegner, bedrohen die frĂ€nkischen Reiter jetzt die Flanke der Byzantinischen Schlachtlinie:
Die frÀnkischen PlÀnkler werden ebenfalls vom Pfeilhagel der Byzantiner in die Flucht getrieben. Die zweite Einheit der frÀnkischen Reiter trabt mittlerweile ins Zentrum. Die Hauptkampflinien bewegen sich langsam aufeinander zu.
In der folgenden Runde kommt es zu diversen Angriffen. Die abgesessene frĂ€nkische Reiterei stĂŒrmt in die WarĂ€ger-Garde, wird aber direkt von der Elite-Einheit abgewehrt und zurĂŒckgedrĂ€ngt. Die Reiterei des frĂ€nkischen Generals greift unweigerlich die Flanke der Infanterie an, wĂ€hrend die Byzantiner im Zentrum auch ihren Schildwall den Franken entgegen schieben.
Im folgenden bricht ein ziemliches Chaos im Zentrum aus. Beide Infanterie-Einheiten der Byzantiner brechen, ebenso wie die leichten Reiter auf der Flanke, wobei sich eine Infanterie wieder zu Beginn der folgenden Runde sammelt, nur um direkt in die Flanke angegriffen zu werden. Die dritte Infanterie-Einheit der Oströmer sieht sich in der Pflicht die Ehre des Basileus zu retten (immerhin fĂŒhrt er sie auch in den Kampf) und drĂ€ngt die Franken vor sich zurĂŒck und somit aus der Kampflinie.
Im folgenden bricht die Einheit des Basileus die Franken im Zentrum, weshalb die SpeertrĂ€ger Einheit die eigentlich siegesgewiss in der Flanke der anderen Byzantiner steht in Panik verfĂ€llt und ebenfalls den RĂŒckzug antritt.
Zwischenstand nach dem Durcheinander im Zentrum:
die linke Seite ist ineinander verkeilt, die WarĂ€ger bleiben aber konstant im Vorteil und haben bisher jede Kampfrunde gewonnen. Im Zentrum wurde eine SpeertrĂ€ger-Einheit der Franken durch die Byzantiner unter FĂŒhrung des Generals aufgerieben, allerdings haben sich die anderen SpeertrĂ€ger mittlerweile gesammelt und stehen nun schrĂ€g hinter den siegereichen Oströmern. Die frĂ€nkische Reiterei im Zentrum hat einen Bogen geschlagen um sich ebenfalls auf diese Einheit auszurichten. Die Reitereinheit des frĂ€nkischen Generals hat derweil die Infanterie oben frontal attackiert:
Im folgenden ĂŒberrennt die unfassbar motivierte frĂ€nkische Reiterei beide Infanterie-Einheiten und umreitet den Wald, um nun die ganz neue Möglichkeit zu eröffnen, die byzantinische Reiterei zusammen mit der SpeertrĂ€ger-Einheit in die Zange zu nehmen:
Im Zentrum zieht sich derweil die Schlinge um den byzantinischen General zu.
Doch fatal! Die WarĂ€ger brechen endlich durch... die SpeertrĂ€ger die eben noch mutig vor der oströmischen Reiterei standen, geraten in Panik und ziehen sich zurĂŒck.
Beide Armeen sind kurz vor dem Erreichen des Armybreak... als uns auffÀllt: die Byzantiner sind schon vor ein oder zwei Runden gebrochen, als die leichtere Reiterei vom Tisch geflohen ist. Denn was wir vergessen haben:
Gefallene oder geflohene Kommandanten zĂ€hlen auch zum Armybreak, und die Byzantiner hatten relativ frĂŒh den Kommandanten der schweren Reiterei eingebĂŒĂt. WĂ€re dies nicht so gewesen, hĂ€tte sich wohl alles in der letzten Runde entschieden, denn hier hatten jetzt die Byzantiner die Möglichkeit, die letzten beiden Siegpunkte zu holen. Insgesamt also doch ein sehr knappes Spiel, trotz der vermeintlichen anfĂ€nglichen Ăberlegenheit der Franken durch den Einbruch in die linke Flanke der Byzantiner.
Fazit: Swordpoint macht immer wieder Laune. Ich war sehr ĂŒberrascht wie gut die Schock-Kavallerie der Franken war. Bisher habe ich Kavallerie als eher schwach empfunden. Aber die Schock-Regel plus die Anwesenheit des Generals hat der Einheit wirklich extrem viel Schlagkraft gegeben. Absoluter Matchwinner fĂŒr mich.
Meine PlÀnkler waren richtig schlecht, weil die Einheiten zu klein waren. Hier muss ich definitiv noch ein paar Basen bemalen.
Die Byzantiner hatten durch die vielen Beschusseinheiten eigentlich immer mehr Momentum und waren dadurch gefĂŒhlt stĂ€ndig ein wenig im Vorteil was passives Kampfergebnis und Initiative angeht.
Insgesamt eine sehr spannende Paarung und ein super Spiel. Freue mich auf mehr Swordpoint.
Danke an Sven fĂŒr das tolle Spiel.