Der eine oder andere hat bestimmt schon diverse Platten von Bruce Weigel gesehen, die er speziell für die Maßstäbe
< 6mm macht,
weil seine Begründung natürlich stimmt, daß man im Microscale weniger (bis gar nicht) den Focus auf die Bemalung der Figuren legt/legen kann, sondern sich durch den Maßstab der Spielplatte zuwenden sollte (zumal man da fast schon im realistischen Scale bauen kann).
Für die, die noch nichts mit dem Begriff "BW" anfangen können, hier ein paar seiner Spielplatten
http://www.grandtacticalrules.com/html/photo-gallery.html Und ein Beispieltutorial von ihm hier
http://www.grandtacticalrules.com/html/gameboards.html Und das ganze als PDF
https://drive.google.com/file/d/0BwbkTOcZmVGFeDRJWVNyN251eFU/view Bislang habe ich mich ja gesträubt, sowas zu versuchen, da ich zu der Fraktion "so einfach wie möglich" gehöre und lieber den Fokus auf Szenarien direkt lege.
Aber ich habe mich getäuscht. Das Basteln in dieser Variante ist nicht zeitaufwendiger als die "Old School Variante" mit Strukturfarbe usw.
Ganz im Gegenzeil, aufgrund der Plattenoberfläche mit Vlies "bröselt" sogar weniger ab als mit diversen Strukturfarben/Streu.
Und auch das anschließende Bemalen, optimalerweise Besprühen mit Airbrush, hat gegenüber der herkömlichen Methoden Vorteile.
Beim Basteln habe ich natürlich auch diverse Erfahrungen gemacht, was man beim nächsten mal besser oder sagen wir mal geschickter machen kann. Aber diese Erfahrungen und Umsetzungen sind dann individuell, jeder tickt ja bischen anders.
Als erste waren die Basis natürlich Styrodurplatten. Hier sollte man welche nutzen, die keine irgendwelchen deutlichen Muster in der Oberfläche haben, sonst könnte man diese später bei Auflage eines Vlies durchsehen.
Nachdem dann die diversen Höhenlagen gestaltet und Flüsse/Bäche eingeschnitten worden waren (z.B. mit einem entsprechenden "Heißdrahtschneider") kam eine Lage Vlies drauf,
welches dann zum einen bereits die Oberflächenstrucktur bildet (das was sonst die Strukturfarbe macht) und auch gleich eine optimale Unterlage fürs Bemalen/Airbrushen ist.
Von der Auflage habe ich jetzt kein Bild, aber in den o.g. BW-Tutorials sieht man es ja.
Wie gesagt, die erste Erfahrung hier war, mein Vlies war zu dünn, man sieht teilweise das Rautenmuster meiner Styrodurplatte durch. Daher Styrodur mit glatter Oberfläche verwenden oder ein Vlies bischen dicker.
BW nutzt auch zwei Lagen Vlies, aber ich denke eine Lage reicht völlig aus, vor allem wenn sie nicht zu dünn ist.
Ich habe das genutzt
https://www.amazon.de/gp/product/B0077NTN38/ref=ppx_yo_dt_b_asin_title_o03_s00?ie=UTF8&psc=1 das hat eine Dicke von 30g/m2. Die nächste Stärke wäre dann gleich 60g/m2, und das werde ich das nächste Mal nutzen, damit sollte es dann gar keine Probleme geben.
Als nächstes wird dann die Oberflächenbemalung durchgeführt. Optimale Ergebnisse würde man natürlich mit Airbrush erziehlen, aber das habe und kann ich nicht und fange es auf meine alten Tage auch nicht mehr an.
Daher habe ich gewöhnliche Spraydosen aus dem Baumarkt benutzt. Damit kann man natürlich nicht so diffisil arbeiten, aber ich denke, es geht.
Für die weitere/Detailgestaltung habe ich dann Felder und Zäune und sonstige Bebauung hinzugefügt. Auch hier habe ich zum Unterschied zu BW die Felder nicht direkt aufgesprüht, sondern diverse Modellbaugrasmatten benutzt, diese ausgeschnitten und aufgeklebt.
Ergibt einen gefühlten 3D-Effekt.
Auch bei den Wäldern war ich zunächst Unschlüssig, ob nicht eine Umrandung der Waldflächen mit Baumreihen genügt, BW dunkelt die Innenflächen ja zus. ab, und muß mittlerweile sagen,
das zus. Abdunkeln paßt irgendwie besser.
Ich habe aber meine Bäume direkt aufgeklebt, BW nutzt Bases mit Baumreihen. Im größeren Maßstab auf jeden Fall sinnvoll, in dem kleinen Maßstab hier sind meiner Meinung die fixen Baumreihen "stabiler".
FAZIT:
Ich muß meine urpspüngliche Meinung/Bedenken revidieren. Das Basteln einer solchen Variante dauert auf keinen Fall länger als die "herkömliche" Art und bietet sich meiner Meinung nicht nur für die kleinen Maßstäbe an.