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»Das ewige Spiel« - Ein Soloabenteuer für Frostgrave - oder ...

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D.J.:

--- Zitat von: Nischenspieler am 07. November 2019 - 12:19:28 ---An einem anderen Ort zu einer anderen Zeit saß Ludio in seiner Nische und starrte gebannt auf ein technisches Artefakt, durch das er die Gruppe beobachtete. Er konnte von hier aus keinen Einfluss auf das Geschehen nehmen, doch beobachtete er genau jeden Schritt der Gefährten.

--- Ende Zitat ---

Und einer schlafenden Gottheit, die in einem Tempel in ewigen Gefägnis Welten erträumte, gefiel das sehr :D

D.J.:
Den heutigen, dank Arzttermin freien Tag, ausnutzend, hier noch ein kleiner Nachschlag :)

4. Teil
Ein unerwartetes Wiedersehen

Alrik und seine beiden Gefolgsleute erreichten eine Ruine, die mitten im Wald stand. Eine alte Handelsstation oder das Haus einer Gruppe Holzfäller … er wollte sich da nicht festlegen und war dankbar für eine windgeschützte Ecke und eine Rast während der Nacht.
Als sie die Ruine erreichten fanden sie dort mehrere Fässer und Kisten, in denen teilweise verschimmelte Vorräte lagerten. In der einzigen windgeschützten Ecke der Ruine waren die Überreste eines Lagerfeuers. Es stank trotz der guten Frischluftzufuhr fürchterlich. Ein beißender Geruch in einer Mischung aus alter Tavernenlatrine und trächtiger Wildschweinbrunft.
»Wir sind wohl nicht die Ersten, die hier vorbeikommen«, sagte Starbuck. »Wir sollten wachsam sein. Vielleicht bekommen wir ja noch Besuch.«
Moby schnüffelte aufgeregt und mit aufgestelltem Nackenfell an den Fässern und Kisten.









Einige Zeit später saß Alrik am Feuer und aß seine Kräuter. Moby hatte der Gruppe drei kleine Hasen gefangen, von denen sie zwei über den Feuer gebraten hatten. Der dritte war für Moby, der das tote Tier mit wenigen Happen ausgeweidet und sich dabei behaglich schmatzend die blutige Schnauze abgeleckt hatte.
Jetzt stand Ishmael schweigend auf den Überresten des ersten Stockwerks der Ruine und hielt Wache. Moby und Starbuck lagen eng aneinander vor dem Feuer und schliefen. Arliks Augen wurden schwer und dann fiel auch er in einen traumlosen Schlaf.





***
»Urlack will das Schiff haben.«
Odorf verdrehte die Augen. »Urlack kann das Schiff nicht haben. Es ist in der Erde versunken.«
Der Ork knurrte. »Urlack hat das gesehen. Er ist ja nicht nicht blind oder dumm. Urlack ist sogar sehr intellent!«
Odorf behielt seine Zweifel an dieser Aussage für sich, während er neben dem Häuptling der Waldorks durch den dunklen Wald schlich. »Urlack will auch zaubern können. Wann kann Urlack den Zauberer endlich fangen und essen?«
»Sobald wir den Zauberer und seine Männer gefunden habe, kann Urlack den Zauberer braten, essen und die magische Kraft des Zauberers wird in ihn fahren«, erklärte Odorf zum gefühlt tausendsten Mal ihren Pakt.
»Und der halbe Mensch und Dieb der Meister will auch wirklich kein Stück davon haben?«
Odorf schüttelte den Kopf. »Es heißt Halbling, nicht halber Mensch, und ich bin ein Meisterdieb. Und nein. Zauberer liegen dem Halbling schwer im Magen. Er bevorzugt Schwein und Wild, gut durchgebraten.«
»Bäääh! Durchgebratenes Fleisch! Wie kann man dat drüjje Zeuch nur essen?« Urlack schwieg einige Schritte. Dann wandte er sich erneut zum Halbling um. »Und das Schiff? Wird Urlack sich so ein Schiff zaubern können, wenn er den Zauberer gegessen hat?«
»Aber sicher«, versicherte Odorf und versuchte nicht genervt zu klingen. Urlack grunzte zufrieden.
Ein Waldork trat aus dem Dunkeln an sie heran und grunzte und schnaufte etwas in der Sprache der Waldorks. Odorf verstand kaum etwas. Dann wandte sich Urlack zu dem Meisterdieb um.
»Der Zauberer und seine Menschen sind da vorne, in einer Urine«
Odorf sah in die Richtung und bemerkte einen schwachen Lichtschein, wie von einem Lagerfeuer.





»Ruine«, verbesserte er den Häuptling der Waldorks unbewusst. Urlack schnaubte unwillig.
»Urlack ist nicht dumm! Das da hinten ist kein Ruine. Es ist eine Urine! Da pissen immer die Wildschweine hin. Urlack mag die Urine. Es riecht gut und dort kann man immer gut frisches Schwein fangen.«
Beklemmende Bilder der vergangenen Festmahle der Waldorks krochen in Odorfs Gedanken hoch, die er schnell wieder verdrängte. Er verzog schmerzhaft das Gesicht. Dort, wo ihn der Schild des Skeletts getroffen hatte, war sein Wangenknochen eingedrückt. Er hatte sich zwar mit einem Heiltrank die schlimmsten Folgen der Verletzung heilen können, aber dieses Andenken würde er vermutlich für immer behalten.
Dreimal verdammter Alrik!
Nur mit viel Glück hatte er schwerverletzt den Ausgang aus dem Tempel erreichen können, immer auf der Flucht vor der Banshee und den anderen Bewohnern des Tempels. Dann war er mehrere Tage im Wald umher geirrt, bis er auf die Waldorks traf. Da er so klein war hatten sie glücklicherweise beschlossen ihn nicht zu essen.
»Zu wenig Fleisch auf den Knochen«, hatte Urlack gegrunzt.
Danach hatte Odorf alle Register seiner Redekunst gezogen und die Waldorks davon überzeugt, dass sie die wenigen Abenteurer, die hier durch diesen Wald kamen, als viel fettere und lohnendere Beute jagen sollten. Die Kräfte der Abenteurer würden dann auf sie übergehen. Für die Waldorks klang das logisch und für Odorf war das ein lohnendes Geschäft, da er die Schätze der Getöteten für sich behalten durfte. Dann, bei einem seiner wenigen Besuche in einem der Dörfer um Felstad, wo er einen Teil seiner Schätze gegen vernünftigen Proviant eintauschte, hörte er, dass wieder eine Gruppe Abenteurer nach Felstad unterwegs war. So weit so normal. Aber diese Gruppe würde von einem Chronomanten angeführt! Eilig war Odorf daraufhin zum Stamm der Waldorks zurückgekehrt und hatte mit Urlack einen neuen Pakt geschlossen.
Der Zauberer, und seine Begleiter für Urlack und seinen Stamm, das Gold und alles »Gedöns«, wie Urlack die Ausrüstung der gefangenen Abenteurer nannte, für Odorf.
Ein letzter Raubzug, eine verspätete Rache und dann ein Leben in Saus und Braus.
Der Schmerz verging und Odorf grinste hämisch, als sich die Waldorks an die Ruine anschlichen.
Rache und Gold.
Was konnte es schöneres geben?

***
Alrik schreckte auf. Starbuck hatte ihn leise geweckt und hielt ihm die eine Hand auf den Mund, während er mit anderen dem Magier deutete, still zu sein. Ein leises Knarzen ertönte auf den Dielen über ihnen als Ishmael langsam herunterglitt. Er deutete mit zwei Fingern auf seine Augen und hob dann eine Hand und spreizte alle fünf Finger ab. Danach hob er sich nochmal und hielt nur drei Finger hoch.
Er hatte also 8 Gestalten entdeckt, übersetzte Alrik in Gedanken.
Ishmael tat so, als kratze er sich wie ein Affe unter den Armen, dann spannte er einen imaginären Bogen.
Waldorks? Mit Bogenschützen?
Weiter konnte Alrik nicht übersetzen, denn ein Pfeil sirrte heran und landete zitternd in der Wand hinter ihnen. Er schlug Starbucks Hand von seinem Gesicht und die Schlacht begann



Anmerkung:
Mit der Ruine bin ich noch nicht so glücklich. Die Farben sehen live zwar besser aus als auf dem Handybild hier, aber ich brauche noch Bast, damit ich Stroh darstellen kann und der matschige Boden ist noch nicht so, wie ich den gerne hätte.
Die Bäume des Waldes sind nach wie vor ätzend :( Meine Herren, einmal angeguckt, schon keine Nadeln mehr, oder was?
Da werde ich wohl mal selber mal Bäume basteln müssen *gruselschauder*

Alrik beginnt diesen Kampf mit -1 Gesundheit, da er keine vollständige Nachtruhe hatte. Er hat jetzt noch 4 Portionen Heilkräuter und sollte sich allmählich mal Gedanken machen, wie an eine komplette Mütze Schlaf kommt ;)

Den Kampf werde ich mit etwas Glück morgen austragen können, schlimmstenfalls erst am Sonntag. Der Erscheinungstermin vom 5. Teil Die Schlacht an der »Urine« zieht sich also diesmal wirklich etwas hin.

Jens von Tabletop Generals:
Sehr cool, vielen dank für diese kleinen Geschichten. Hat viel Spaß gemacht zu lesen. Gerne mehr.

D.J.:
Danke dir :)
Der nächste Teil wird aber etwas dauern. Da ist nächste Woche ein Attack-Wing-Turnier, dass ich ausrichte, die Ruine ist wegen einem dummen Baufehler schwer als Ruine eines Fachwerkhauses zu erkennen (Querbalken fehlen *faceplam* und die Balken sind noch zu hell) und muss ausgebessert werden, ich brauche nochen paar Bäume die NICHT nadeln oder flocken  ... aber ich bleibe dran :)

Jens von Tabletop Generals:
Schaffst du schon, viel Spaß und Erfolg mit dem Turnier.

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