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HoW Quistello 1734 Play by mail

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Pappenheimer:

--- Zitat von: Maréchal Davout am 05. Juni 2020 - 12:08:14 ---Gadiella war doch zu besetzen, dieser Waldeck!
--- Ende Zitat ---
Waldeck hat halt Kavallerie. Da findet er irgendwie die Besetzung eines Weilers etwas unpassend.
Aber es geht ja gleich weiter.  :)


FML von Sachsen-Hildburghausen entschließt sich sodann seine weniger geprüften Grenadiere angreifen zu lassen. Trotz Abwehrfeuer werden die Grenadiere unerschütterlich den Feind mit dem Bajonett in die Flucht schlagen und gefangen nehmen.
Coigny weiß nicht recht, was er mit Pezés Brigade anfangen soll, da sowieso auf der Straße nach San Benedetto immernoch ein Bataillon der Brigade Auvergne den Weg verstopft, das sich nicht entfalten kann. Coigny hat ein weniger erschöpftes Bataillon nach vorn geworfen, um die sich sammelnden Reste der Brigade Dauphin zu decken.


Walsegg hat sich entschlossen seine Füsiliere zum Sammeln zurück zu nehmen. Seine Grenadiere müssen allein auf sich gestellt Quistello unter Feuer nehmen. Die Besatzung der 8-Pfünderbatterie ist aus der Stadt vertrieben und die Piemontesen haben zuviel mit Walseggs Grenadieren zu tun, um sie zu besetzen.
Derweil entfaltet sich Harcourts Kavallerie. Lanthieri wird geschickt um den Massen französischer Reiterei entgegen zu treten. Ein ungleicher Kampf, aber besser als wenn Harcourt Walseggs Grenadiere während deren Angriff auf Quistello in die Flanke fasst.
Die piemontesische Infanterie überwindet die beiden Kanäle. Doch das ist zeitraubend und es ist fraglich, ob sie die große Feuerkraft noch in die Waagschale werfen können, ehe Coignys Zentrum zerbrochen ist.


Hohenembs Dragoner kommen am linken Flügel nicht voran, weil Neippergs Füsiliere ihnen im Weg stehen. Die Hälfte der Füsiliere lässt sich immerhin zu einem Bajonettangriff vorführen und überrennt nun auch scheinbar Montaubans Brigade.
Königsegg vertraut darauf, dass Hohenembs, Czungenberger und Waldeck mit ihren Mengen an Reiterei schon die französische Flanke aufrollen werden. Bonas aber weicht bislang einem Kampf aus. D'Aix führt seine piemontesische Kavallerie heran, um sich den österreichischen Reitern entgegen zu werfen. Wird die Entscheidung etwa auf dem linken österreichischen Flügel fallen? Immerhin ist die piemontesische Kavallerie der österreichischen gewachsen. Nur verfügen die Österreicher mittlerweile an Reitern eine Überlegenheit von nahezu 2:1.


Im Prinzip war das Ergebnis im Zentrum zu erwarten. Sachsen-Hildburghausens tapfere Grenadiere haben ihre Widersacher in die Flucht geschlagen.
Sachsen-Hildburghausens Füsiliere müssen sich sammeln.
Der Ernestiner hat nun seine erschöpftesten Grenadiere nach Gadiella hinein geführt, wo sie sich erholen können und den Ort besetzt halten.


Harcourt ist entschlossen Lanthieri auszuschalten und dann Walseggs wenige Infanterie niederzumachen ehe dieser Quistello nehmen kann.


Montaubans erstes Bataillon ist in die Flucht geschlagen. Neippergs Füsiliere haben sich erneut als nützlich erwiesen.
Es ist nun nur die Frage, ob nicht dennoch der Sieg durch die Lappen geht, da sich die Reitermassen dahinter nicht auffächern können. Werden die Füsiliere überhaupt wieder Befehle empfangen?

[Ende Runde 4]

Pappenheimer:
Königsegg hat nun erkannt, dass die französische Armee kurz vor dem Kollaps steht. Aber er muss auch feststellen, dass sie sich retten könnte, wenn es dem König von Piemont gelingt seine Infanterie ausreichend vorrücken zu lassen, damit die Franzosen dahinter zurückgehen können. Das ganze Manöver wäre schwierig, da alle dabei Gefahr laufen sich gegenseitig im Weg zu stehen. In der Morgendämmerung befiehlt daher Feldmarschall Königsegg den allgemeinen Angriff. Insbesondere seine Kavalleriegeneräle auf der österreichischen Linken sind froh, endlich zeigen zu dürfen, was in ihnen steckt.


Die österreichischen Eskadronen stürmen auf die Franzosen und Piemontesen zu. Neipperg entsendet seine wenig angeschlagenen Grenadiere durch das französische Lager, um sich den anrückenden piemontesen entgegen zu stemmen. Diese dürfen sich nicht südlich der Kanäle entfalten. Ein Grenadiertrupp rennt mit gefälltem Bajonett ins französische Abwehrfeuer der sich verzweifelt wehrenden Überbleibsel der Brigade Champagne. Suckow hat keinen Raum sich zwischen Neippergs und Sachsen-Hildburghausens Truppen einzureihen.


Der Kampf um Quistello tritt in die entscheidende Phase. Der Herzog von Württemberg-Winnental und Feldmarschallleutnant von Walsegg treiben ihre Infanterie zum Sturm auf die Stadt an. Lanthieri befiehlt die Attacke auf den übermächtigen Feind.


Mit aller Wucht prallt die Kavallerie aufeinander.
Walsegg stellt beruhigt fest, dass das piemontesische Abwehrfeuer seinen Grenadieren nichts anhaben kann. Die Verluste sind moderat. "Nun aber die Mauern ersteigen!" heißt es.


Das Zentrum ist in dichten Rauch gehüllt. Coigny sucht fieberhaft standzuhalten. Die Piemontesen sind doch fast heran. Der rechte Flügel von Savoyas Infanterie befindet sich bereits im Feuerkampf mit Neippergs Grenadieren. Die Piemontesen sind aus anderem Holz geschnitzt und die Grenadiere erleiden gleich erhebliche Verluste.


Die Erde erbebt unter den herandonnernden Reitermassen. Hohenembs Dragoner stürzen sich auf Bonas Cavalerie légère. Czungenberger befehligt eine waghalsige Attacke seiner Husaren gegen das arme Häufchen französischer Füsiliere, das Montauban verblieben ist. Waldeck reitet an dem wild gestikulierenden Feldmarschall Königsegg vorüber und trifft mit seinen Kürassieren auf d'Aix piemontesische Dragoner.


Derweil haben Sachsen-Hildburghausens Füsiliere genug. Nachdem eines ihrer Bataillone erneut schwer getroffen wurde, reißt es das hinter ihnen stehende Bataillon mit sich fort und beide räumen demoralisiert das Schlachtfeld.


Mit Kolbenstößen und unter Fluchen bahnen sich Walseggs Grenadiere ihren Weg in die Straßen von Quistello. Die piemontesischen Verteidiger müssen endlich weichen. Sie haben die Stadt erbittert gehalten. Die dahinter sich sammelnden Artilleristen können folglich ihre Batterie nicht mehr besetzen und eilen vom Kampfplatz. Hurra!


Ganz anders bei Lanthieri. Er hat Walseggs Infanterie gerettet, aber seine gesamten Dragoner geopfert. Eine Einheit wird sogleich zerschlagen, die andere zieht sich soweit zurück, dass man sie nicht mehr sammeln kann. Der Kavallerieflügel ist hinüber.


Neippergs Grenadiere halten stand.


Ganz Königseggs Instruktion folgend wirft Hohenembs den Feind vor ihm. Leider setzen seine Dragoner nicht mehr nach.


Die direkt daneben angreifenden Husaren nehmen die entsetzten französischen Infanteristen gefangen. Sie werfen die Gewehre weg, es gibt ohnehin kein Entrinnen.


Derweil überrennen Neippergs rechts vorstürmende Grenadiere die kümmerlichen Reste der Brigade Champagne. Auch diese armen Kerle haben genug und geben sich gefangen.

Coigny muss wohl oder übel die Niederlage eingestehen. Die französische Infanterie ist weitesgehend zerschlagen, Quistello auch noch gefallen.

Pappenheimer:
Finale Impressionen.


De Bonas Kavallerie ist schwer erschüttert. Die piemontesische Infanterie und Artillerie kommt zu spät.


Die Reste von Bonas Flügel müssen sich sicherlich später hinter d'Aix Kavallerie zurückziehen, der hier den Rückzug decken muss.
Die drei Kolonnen österreichischer Kavallerie stehen sich auf dem engen Raum wahrscheinlich bei der Verfolgung gegenseitig im Weg.


Gadiella ist fest in österreichischer Hand. Die Franzosen hatten eigentlich nie eine Chance den Posten zurück zu erobern.


Walsegg hat mit seinen stolzen Grenadieren Quistello besetzt. Lanthieri in roter Uniform reitet zum Herzog von Württemberg um ihn von dem Verlust seiner gesamten Truppen zu unterrichten.
Der Duc d'Harcourt muss fassungslos die Order entgegennehmen, dass er nicht weiter vorstoßen darf, da er den Rückzug der Armee über die Kanäle decken soll.


Harcourt ist durch seinen Triumph in letzter Minute wohl der einzige strahlende Sieger auf französischer Seite.


Das französische Zentrum ist zerbrochen. Von den drei Brigaden Dauphin, Champagne und Auvergne sind nur mehr zwei angeschlagene Bataillone übrig, die sich auch nur mit Mühe frühestens bei Mirasole sammeln lassen. Die ehemalige Besatzung von Quistello wird sich hinter die Brigade Roi [bei mir Royal la Marine & La Fère] zurückziehen müssen. Immerhin sind Savoyas piemontesische Truppen noch vollkommen intakt und können den Rückzug der Armee auf der Straße nach San Benedetto und dann weiter Richtung Guastalla absichern.

Hier die Verluste:
1. Runde:
Franz.: 4 Punkte übrig (Broglie gefangen)
2. Runde:
Franz.: 2 Punkte (Husaren und 2 Btl. verloren)
3. Runde:
keine Änderungen (Rückzug von Teilen von S.-H. Kolonne)
4. Runde:
Franzosen: 1 Punkt übrig (wieder 2 kleine Btl. verloren)
5. Runde:
Franzosen: -1 Punkt übrig (2 Btl. verloren, franz. Artillerie kann sich nicht in Quistello sammeln)
Österreicher: 3 Punkte übrig (2 Btl., 2 Drag.reg. verlassen Schlachtfeld bzw. sind vernichtet)


Die Verbündeten haben trotz dem Fehler mit der Secchia-Brücke, welcher 1 1/2 Brigaden band, besser agiert als beim letzten Mal (als ich sie spielte). Bonas hat sich gut abgesetzt. Die Piemontesen haben immerhin noch ein wenig eingreifen können. Hätte sich der Kampfplatz noch weiter auf die andere Seite der Kanäle z.B. verlagert, hätten sie dort eine noch größere Rolle gespielt.

Österreicher:
Erstaunlicherweise gelang es mir fast buchstabengetreu die Instruktionen der Befehlshaber bis zur letzten Runde auszuführen. Nur Suckows Angriff auf die Brigade Dauphin war unmöglich, da er ja zuerst Gadiella besetzen musste und dann Neippergs Grenadiere vor ihm am französischen Zentrum waren und er sich dann immer mit seinen Bataillonen dahinter einreihen musste.
Walseggs Bewegung rund um Quistello war ziemlich gewagt und kostete viiiiiel Zeit. Dafür konnte ihn dadurch die franz. Artillerie nicht auseinander nehmen, die stattdessen aus Sachsen-Hildburghausens Bataillonen Kleinholz machte. So verwegen wie Walseggs ganzer Schwenk ließ ich dann auch Lanthieri agieren. Hat sich ja auch trotz der Verluste ausgezahlt. Was hätte Harcourt denn auch in einer spekulativen Runde 6 machen sollen? Gegen Quistello anreiten?

Spannende Truppenführung der Österreicher. Ich habe diesmal extra viele Fotos gemacht, dass jeder Mistspieler sich irgendwo wiederfindet. Auch die Perspektive daher immer die österreichische.  :)

Maréchal Davout:
Was für ein toller Bericht, danke Pappenheimer! Du hast auch sehr schön und fesselnd geschrieben.
Dass die Österreicher so gut agierten, liegt sicher auch an deiner gekonnten Ausführung vor Ort. Das Szenario begünstigt die Ösis aber wohl ohnehin.
Einzig die Rolle Königseggs fand ich etwas zu kurz gekommen. Hat er mit seiner Präsenz denn gewisse Truppen Neippergs zum Handeln gebracht? Neippergs Truppen haben im Bericht ja ordentlich viel agiert, obwohl Neipperg nicht den besten Befehlswurf hat, wie ich das verstanden habe. Im Bericht preschen die Truppen nur mal an Königsegg vorbei, der wild gestikuliert, was eher einen komischen denn erhabenen oder heroischen Eindruck macht 😉 Vorher hattest du seiner Qualitäten im Rahmen des ersten Berichts durchaus gelobt und die Ablösung seiner Vorgängers im Oberbefehl als nachvollziehbar dargestellt.

Sorandir:
Großartig das ganze!  Und wie schon geschrieben noch viel interessanter wenn man auch ein bischen beteiligt war.
Vielen vielen Dank für deine Mühe und "Arbeit" !!   :-*
Wie lange habt ihr/du an dem Spiel gespielt? Sieht ja nach ner ganzen Menge Zeug aus...
Es wäre noch cooler gewesen, wenn es im spiel 1 oder 2 Unterbrechungen gäbe, in dem die Spieler/ Kommandanten dann neue Befehle ausgeben könnten. Würde aber natürlich bedeuten, dass das Spiel ein paar Tage in der Wohnung stehen bleiben muss, bis alle Befehle eingegangen sind. Ich weis nicht ob das die räumlichen und familiären Gegebenheiten hergeben  ;)

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