Epochen > Moderne
WW2 eure Hilfe ist gefragt
meyer:
Dein Projekt ist ambitioniert, nicht historisch genaustens recherchiert, aber troztzdem sehr ambitioniert. Natürlich auch mit zeitlich passenden Armeelisten. Aber du spielst halt "nur" normale, ausbalancierte Spiele, einigermaßen passend zu den jeweiligen Jahrestagen. Mehr issses nicht. Punkt. Aber stop, ich bin mir schon bewusst, dass das ein bisschen mehr ist. Du bemalst Unmengen an Figuren und Fahrzeugen und bastelst reichlich Gelände. Für mich wäre das Ganze sogar eine Nummer zu groß.
Wenn ich mich an ein Szenario heran mache, vergeude ich schon für die Recherche einige Wochen oder Monate, das könntest du Dir bei deinem Anspruch nicht leisten. Ein Projekt dauert bei mir locker 3 Monaten, teils bis zu anderhalb Jahre. Da würde man für die Darstellung des 2. WK sein ganzes Leben brauchen (wenn das ma reicht ;) ).
Somit kannst du dem Anspruch, gut recherchierte, historisch korrekte und zwangsläufig nicht ausbalancierte Szenarien darzustellen, nicht gerecht werden. Denn du kannst nicht einfach die Missionen aus den Regelbüchern entnehmen, du brauchst außerdem Testspiele, noch eine größere Vielfalt an Miniaturen und damit für die Vorbereitung eines Spiel länger als die Allierten für den Ausbruch aus der Normandie (und das soll schon was heißen :) ). Klar könnest du auf andere Spieler zurückgreifen (ich sag nur Charkow 2022 ;) ) , aber so wirst du das Tempo trotzdem nicht halten können.
Somit die Quadratur des Kreises!
Eine Möglichkeit wäre das Tempo herunterzufahren..., aber ich merk schon, das wird nix!
Eine andere Möglichkeit wäre es, vorhandene Szenarien zu nutzen. Angefangen mit FOW- oder BG-Szenarien über deren Kampagnen, wie z.B. Axis of Attacks, Firestorm Campaigns, bis hin zu Szenarien aus CoSims, wie z.B. Advance Squad Leader. Letztere haben eine Unmenge Szenarien von allen Kriegsschauplätzen des 2.WK, das Ganze auf Platoon bis Company Level (also mit ein wenig Routine leicht "übersetzbar"). Das könnte die Sache schon historischer machen...
Ich bin kein Anhänger deines jetzigen Formats, weil es halt irgendwie normale Spiele sind. Vielleicht aber auch, weil ich Youtube eher höre als schaue (muss doch malen). Aber ich bin mir sicher, dass deine Videos eine Menge Leute schätzen und die Battlereports auch nutzen um die jeweiligen Regeln besser zu verstehen.
Meiner Meinung nach müsstest du dich augenblicklich fragen, was du eigentlich mit deinem Channel erreichen willst. Dann könnte man einen Rat geben, ob und wie du die Sache anders machen könntest.
Jens von Tabletop Generals:
@meyer, ich werde den aktuellen Schuh weiter machen. Die tollen Missionen und Szenarien kommen nach der strikten Timeline. Bin also sehr dafür unausgeglichene Spiele mit besonderen Missionen zu spielen, aber halt erst im Nachgang. Was mir viel Zeit lässt um auch eure Ideen umzusetzten.
chris6:
Mach es doch einfach nur für Dich. Egal was andere sagen, habe Spaß und wenn jemand einen Rat hat, dann höre zu und entscheide, ob Du ihn annehmen willst. Zwingt Dich keiner.
Mir perönlich sind die Videos zu langatmig. Ich kenne die Regeln nicht, sondern schau mir solche Videos wie Kino an. Und wenn dann irgendwie jeder Marker und Würfelwurf kommentiert und gezeigt wird, dann schalte ich nach 10 Minuten ab.
Aber, ich würde auch keine Videos drehen wollen, weil es mir zuviel Arbeit wäre. Ich bin schon fast zu faul hier Fotos einzustellen. Habs jetzt aber mal zumindest bei einem Projekt gemacht.
Also mein Tipp wäre, versuche die Videos mal selbst anzusehen und versetze Dich in die Lage von jemandem, der einfach nur Unterhalten werden will. Wenn das nicht Dein Anspruch ist, sondern eine historisch möglichst genaue Simulation, dann wäre es nichts für mich.
Darkfire:
Gute Frage, lange Diskussion....wo fängt die historische Korrektheit an und wo sollte sie aufhören...
Ich persönlich versuche mein "Truppen" so historisch korrekt wie möglich aufzustellen, weil mir einfach die Recherche Spaß macht. Uniformen/Fahrzeuge/nationale Spezialitäten....das sollte das ein, wo es hingehört, sonst könnte man gleich mit Halmakegeln spielen ;)
Das Spiel ist ewtas anders, es soll Spaß machen, auch wenn es vielleicht an den historischen Gegebenheiten haarscharf vorbei geht. Wenn man sich entschließt ein historisches Event nachzuspielen (Waterloo, Gettysburg, Tobruk), dann tauscht man etwas von dem Spielspaß gegen die Alternative ein, Historie neu zu gestalten. Es wird zeitaufwendiger und ernster und die Ausgewogenheit ist nocht mehr gegeben. Und das muß jeder selbst für sich entscheiden, wo er sein Ziel sieht.
Wenn man genau den WW2 nachspielen will, gibt es nun mal sehr viele stark unausgewogene Gefechte. Ein schönes Beispiel ist Market Garden. Historisch korrekt muß man es als Kampagne spielen, vom ersten bis zum letzten Tag, zuerst der Vormarsch der irische Brigarde, dann die einzelnen Landungsunternehmen und die "Übergabe" der Brigarde...bis zum Schuß der Kampf der britischen Paras um die Arnheimer Brücke...mit den Optionen, die sich aus den vorherigen Kampagnengefechten ergeben. Interessant, aber sehr langwierig. Und sollte die "Kavallerie" aufgehalten werden, dann gibt nur noch etwas desolate Rückzugsgefechte der Fallschirmtruppen (bzw. die Kapitulation der Paras). Spieltechnisch nur für Hardcorehistorians befriedigend.
Wenn man es nur mit dem historischen Fluff spielen will, dann kann man jeden Punkt der Operation auswählen und ein punktemäßig ausgewogenes Gefecht machen...das dann vielleicht nicht historisch komplett richtig ist, aber mehr Spaß macht.
Driscoles:
Hi,
ich finde deine Videos zu lang! 15 bis zwanzig Minuten reichen aus. Ich finde übrigens auch die Lardies Filme bei On Tabletop viel zu lang und unendlich langweilig! Da sieht man auch die Schwächen der Lardie Spiele. Insbesondere Sharpes Practice. Zweieinhalb Stunden würfelei ohne Bewegung. Gähn. CoC ist etwas besser gemacht!
Little wars tv macht es richtig! Tabletop Basement ist auch ganz cool. Obwohl einige Battlereports auch zu lang sind. Ich finde es nicht schlimm, wenn man sich irgendwo was abschaut. Macht jeder.
Dann etwas mehr Info zum Hintergrund. Auch zu den Regeln! Vielleicht auch Situationen erklären. Das machen die von Little War’s TV genau richtig. Evtl. auf Zweiteiler strecken.
Ich finde, gerade wenn jemand online bei YouTube los startet zählt nicht mehr das Argument „dann mach es doch für dich“, wie hier jemand schrieb. Du machst es für dein Publikum! Da kann ich mich auch auf die Bühne stellen, rumklampfen, keinen Ton treffen und sagen, hey das mach ich nur für mich aber abonniert mich, äh kommt zu meinen Konzerten. Außerdem hast du Konkurrenz, wenn du nicht lieferst, gucken Leute woanders.
Dann würde ich mich noch freuen, wenn du etwas ambitionierter kommentieren würdest. Und zeigt euch gerne auch mal. Ihr müsst auch die Kamera Führung etwas ruhiges gestalten. Ist mir persönlich zu hektisch.
Jetzt was positives. Ich finde es sehr gut, dass du überhaupt was machst. Das verdient Respekt. Viele Leute schnacken nur. Ich weiß nicht, ob ich mir einen YouTube Kanal zutrauen würde, vielleicht schon aber nicht so ein mutiges Projekt, wie du es gestartet hast. Aber immerhin mach ich seit Jahren ein Con. Also Schnack ich auch nicht nur rum. Grundsätzlich finde ich, dass du eigentlich ein ganz gutes Fundament hast, aber das Haus darauf ist etwas windschief.
Und ganz wichtig, das finde ich richtig klasse. Du reflektierst Wellingtons Kritik und willst besser werden. Dann wird das auch was.
Viel Glück dafür.
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