Ich schmeiß mal noch was anderes in den Ring:
Bei der ganzen Sache sollte man nicht vergessen, das wir mit Rohstoffen "spielen" (ja, doppelt gemeint
) die entweder immer seltener werden (Zinn, Blei) oder nicht mehr ganz so beliebt sind (Plastik). Natürlich kann ich Zinn einschmelzen und zu neuen Sachen gießen, theoretisch geht das auch mit Plastilk, aber wenn die Preise für Metall ins Unrentable steigen und die Weltplastikproduktion immer mehr zurückgefahren wird, dann sind wir, weil es sich um einen reinen Hobbybereich handelt, sofort die Verlierer. Wenn ich mir jetzt schon immer die Preisdiskussionen für GW anhören...wo ist dann unsere Schmerzgrenze?
Und hier, denke ich, kommt der 3D Druck ins Spiel. Irgendwann ist es vielleicht billiger, das man sich auf Vereinsebene oder privat einen Drucker holt, als das man für teuer Geld in UK bei den Perrys bestellt (wenn es die dann noch gibt). Und vom Umwelt- und Rostoffgedanken wir es auch besser, weil es inzwischen schon Resin auf biologischer Basis gibt...OK, das braucht auch noch chemische Grundlagen aber kein seltenes Metall oder Rohöl.
Was wird als nächstes kommen? Die Zukunft der Firmen ist das Jens-System (sorry
) Figuren und Zubehör wird nur noch gedruckt (die Modellbaufirma Airfix hat das ja auch vor ein paar Jahren gemacht) und die Bausätze/Miniaturen/Terrain wird nur noch "on Demand" hergestellt oder nur noch ein kleine Lager gefahren. Vorteil davon: die Firmen behalten das Copyright auf die Daten (ich spare jetzt mal den Bereich 3D Scanner bewußt aus), haben weniger Lager und ggf. weniger Materialeinsatz...man stelle sich nur mal vor, was alles wegeschmissen wird an Gussrahmen bei den Plastiksätzen.
Und warum nicht online die Teile zusammenstellen die man braucht? Sonst fliegen wieder jede Menge Bits durch die Gegend, die man nicht braucht. Geht nicht? Doch, die Firma Historex hat das schon in den 70er jahren mit ihren 54 mm Platikfiguren gemacht, man konnte ganze Bausätze oder einfach nur Köpfe, Arme, etc. bestellen..also so neu wäre das System nicht.
Also eine WIN/WIN Situation, Hersteller spart an Lager, Material und Produktionskosten (eine Spritzgußform ist noch immer teuer, dafür gibts schon einen ordentlichen Drucker), Kunde bekommt nur was er braucht, wenn er es braucht und partizipiert (möglicherweise) an den günstigeren Kosten.
Zu wessen Lasten geht das aber dann? Klaren Antwort, den klassischen Händler. Regelwerke kommen vermehrt als PDF vom Verlag/Spielehersteller und können oft günstig vor Ort ausgedruckt werden. Und die Figuren kommen direkt vom Hersteller, der sie sogar in einer Auftragsdruckerei vor Ort drucken lassen kann, um Zoll und hohe Portokosten zu vermeiden (ja, das System ist auch noch dezentral).
Also sollte die Frage nicht heißen...Verändert 3D Druck unser Hobby...sondern eher...Wie sieht die Hobbylandschaft in 10 jahren aus...
Ach ja, und wir müssen uns alle 10 Jahre neue Figuren kaufen...weil der Biokunststoff dann verrottet