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Das alte Thema Troja

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Tumbertor:
eher mythologisch https://www.crocodilegames.com/store/itemList.cfm?catID=18&tag=null&sort=prodID&rowStart=61

Ich verwende die schönen Turmschilde für die Homerischen Helden.

Riothamus:
Zunächst zu antiken Kriegerinnen, weil sie in einem aktuellen Video diskutiert werden. Die Amazonen erwähnt er mit der üblichen Vorsicht. Wie gesagt, bei Sagen geht es meist nur um Wahrscheinlichkeiten und die Griechen erwähnten in ihren Sagen verschiedene Amazonen. Nun, hier das Video (englisch):
https://www.youtube.com/watch?v=wvxC12fTdcg

Zu den Hyperboreern (Jenseits des Nordwinds oder des Gebirges), kann mehr gesagt werden, als es bei einem scheinbar klar mythisch einzuordnen Personenkreis vielleicht erwartet wird.

Da ist natürlich vieles Mythos mit Nordpol und Erdachse und so, aber wenn es historischer sein soll, fallen mir gleich drei Ansätze ein. Bei ihnen soll es Bernstein geben. Dann wird eine Insel mit markantem Steinkreis erwähnt, der alle 13 Jahre von Apollo besucht wird. Diese 13 Jahre sind wichtig für die geometrische Vorhersage von Finsternissen, sowie die Koordination von Mond- und Sonnenjahr und einer der Steinkreise, mit denen das tatsächlich bestimmt werden kann (oder können soll), ist ausgerechnet Stonehenge. Dann wird von hyperboreischen Priestern, meist als Schamanen interpretiert gesprochen. Aus verschiedenen Gründen sind Besuche solcher Priester im Mittelmeerraum wahrscheinlich historisch. Vor allem werden solche Besuche in historischen Zeiten konkret erwähnt und mit realen Plätzen und Personen glaubwürdig verbunden. Nur gibt uns das allein keinen Anhalt. Aber ein solcher Priester soll sich Pythagoras angeschlossen haben. Und von Pythagoras werden auch Kontakte zu Druiden behauptet. Ein recht schwacher Schluß liegt nahe. Es mögen noch weitere Beziehungen zu finden sein. Wie dem auch sei, dürften alle 'nördlichen Barbaren' irgendwie ins Bild passen. Teils wurden aber schon Völker nördlich des Schwarzen Meers, etwa die Skythen, als Hyperboreer verstanden. Doch wird eben meist klar gesagt, dass die Hyperboreer hinter den Skythen wohnen.

Hier ist vielleicht ein weiterer Aspekt der antiken Ethnographie nützlich. Die Barbarenvölker wurden von den griechischen Autoren in Skythen im Osten und Kelten im Westen eingeteilt. In klassischer Zeit vor Cäsar hat man sich die Hyperboräer nördlich davon vorgestellt. Cäsar hat dazwischen die Germanen eingefügt, was die lateinischen, aber nicht die griechischen Autoren übernahmen. Ich will Kelten nicht ganz ausschließen, auch wenn nach heutiger Denkweise eher andere 'nördliche Barbaren' passender erscheinen mögen. (Und ja, je nachdem welche man nimmt, gab es Streitwagen. Fragt mich nicht, wie die aussahen.)

Die Hyperboreer sind ein Beispiel dafür, dass auch Sagengestalten etwas Überlegung brauchen, wenn ein historischer Bezug gefunden werden soll, selbst, wenn soviel zur Auswahl steht, wie bei den Hyperboreern. Weitere Anregungen sind über Wikipedia zu finden: https://de.wikipedia.org/wiki/Hyperborea

Auch die Andronowo-Kultur würde ich nicht ausschließen, wenn wir schon bei Streitwagen sind: https://de.wikipedia.org/wiki/Andronowo-Kultur

Edit: Ergänzung zur Astronomie. Ich habe da mal einen Aufsatz eines Physikers gelesen, in dem das vorgeführt wurde. Aber bekanntlich heißt, dass es möglich ist, nicht, dass es so gemacht wurde. Doch für eine Sageninterpretation reicht hier die Möglichkeit. Denn geometrische Lösungen mathematischer Aufgaben passen durchaus zur Zeit, auch wenn es bis Euklid noch lange dauerte.

Riothamus:
Ich werde zwar wahrscheinlich noch länger nicht dazu kommen, hier zu schreiben, was ich mir vornahm, aber bei Youtube ist ein schönes Video über Bronze Age Armour of Europe im Kanal Dan Davis Author erschienen:

https://www.youtube.com/watch?v=4mqDIYbMZ9s

Dort gibt es noch mehr zur Bronzezeit, etwa für die Fans von Hörnerhelmen.

steffen1988:
Was den historischen-achäologischen Aspekt betrifft wird beim Thema Troja immer eines vergessen. Die Arzawa-Staaten, Troja bzw Wilusa gehörte zu diesem Kulturkreis. Konsens ist das Armeen aus den Arzawa-Staaten vermutlich - so wie die gepanzerten Seevölker (mit Hornhelmen ect.) dargestellt werden - ausgesehen haben könnten, was durch Helmfunde in Westanatolien belegt sehr warscheinlich ist. Auch ist belegt das in der späten Bronzezeit massiv Waren aus Mykene importiert wurde. Auch waren die Arzawa-Staaten (wie schon von Riothamus erwähnt) in der Spätphase Vasallen des Hethiterreichs. Steitwagen hethitischen Typs werden standard gewesen sein.

Die Armana-Briefe legen nahe das es Kontakte bis nach Ägypten tatsächlich gab. Die Bevölkerung der Arzawa-Staaten wird mitlerweile den Luwiern zugeordnet

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