Es ist irgendwie der Eindruck bei mir angekommen, dass die Kleinen oft wie 28 mm behandelt werden. Kann man machen, wenn man einen Malwettbewerb gewinnen will. Aber für gut aussehende Minis braucht es das nicht. Und die Epic-Sachen sind sogar nochmal kleiner als 15 mm. Aber schon 15 mm wird anders bemalt als 28 mm:
Ja, in dem Maßstab kann man mit Aufwand natürlich eine wunderbare Bemalung für alle Lupenbesitzer hinbekommen. Aber 15 mm werden an und für sich etwas einfacher bemalt. weniger Details und mehr Tricks eben. Für Haut ist Ink oder Contrast bei 15mm fast schon Pflicht, um zügig zu malen, ob es etwas für die restliche Figur ist, hängt davon ab, ob sie passend modelliert ist. Eine andere wichtige Beschleunigung ist es, die Uniformfarben, evt. auch Schuhe und Tschakos als Blöcke zu bemalen. Wird wenig Haut gezeigt, wie bei Napo-Minis, kommt die Haut danach. Bei Details würde ich mich erst mal auf Modelliertes und gut Sichtbares beschränken, kleinere modellierte Details auch erst mal weglassen. Wer mehr will, sollte sich das für einen zweiten Durchgang aufheben, was gut geht, wenn man es mit dem Washen nicht übertreibt.
Es ist auch vieles leichter, wenn man wirklich hellere Farben nimmt, wie es uns schon die Theorie sagt. Meine späten Deutschen für PBI habe ich zu dunkel bemalt, was mich immer wieder ärgert: Viele Details sind so einfach nicht zu erkennen. In dem Maßstab braucht es Kontrast und Farben, die weniger Licht verschlucken.
Dann waren sie noch so nett, Streifen zu modellieren und keine Einzelminis. Die sollten dann auch als Streifen und nicht einzeln bemalt werden, was die Bemalung sehr beschleunigt.
Schließlich das Wichtigste: Armeslänge. Auf Armeslänge muss es gut aussehen. Für den Wargamer sowieso, aber selbst bei einem Diorama muss in dieser Größe eher der Eindruck auf Armeslänge stimmen. Und so seltsam es klingt, können da zu viele Details manchmal sogar störend wirken. Was soll ich Augen bemalen, die niemand sieht, wenn etwas Wash reicht? Ja, wer Preise gewinnen will, soll Augen bemalen, nur dauert das länger.
Klar, Tipps vom Langsammaler. Nun, in 15mm bin ich zumindest etwas schneller. Und ich merke natürlich auch, wenn es schneller geht.
Edit: Manches, was das 28 mm gewöhnte Auge als schlecht modelliert empfindet, ist Absicht. Ein Nase in eingefallenen Gesicht sticht etwa nur besser heraus, wenn man nicht zu nah kommt. Die kleinen Minis wollen anders betrachtet werden. 1:72 ist da noch mehr wie 28 mm. Bei 15 mm kann man theoretisch noch alle Register ziehen, aber die Wirkung auf dem Tisch ist anders.
In der Kunst kommt ja sowieso viel darauf an sehen zu lernen.