Ein paar Worte zum Spiel selber.
Das Design des Spiels ist wunderschön. Alles ist im Stil des Films gehalten und wirkt super stimmig. ErgĂ€nzt wird alles mit Screenshots aus dem Film, wie zum Beispiel auf den Charakterkarten. Die Fotos fĂŒgen sich gut ein und stören auch gestalterisch nicht, was mich oft bei der Einbindung von "echten" Fotos in Brettspiele stört. Das Set-up macht dementsprechend wirklich SpaĂ.
Das Spiel selber hat einige sehr gute Ideen. FĂŒr jede Mission stehen alle Charaktere des Films zur VerfĂŒgung und die Spieler können selbst entscheiden, wen sie ins Feld fĂŒhren. Die Anzahl der Charaktere ist auf 8 beschrĂ€nkt und jeder Charakter hat seine eigenen StĂ€rken und SchwĂ€chen. Man kann da also etwas taktieren. Jede Charakterkarte hat ein Hero-Profil und ein Grunt-Profil. Das Hero-Profil reprĂ€sentiert den Spieler selbst und hat besondere FĂ€higkeiten. Als Grunts werden dann alle anderen Charaktere gespielt und können von allen Spielern kontrolliert werden. Das finde ich schonmal ganz cool.
Das Spielprinzip ist eine Mischung aus Deckbuilder und Dungeoncrawler. FĂŒr alle Aktionen muss man Karten (Ressourcen) ausgeben. Diese wandern dann auf den sog. Exhaust-Pile. Dieser kann durch diverse Aktionen regeneriert werden. Ebenfalls ein ganz cooles Prinzip, da man etwas umsichtig mit den Ressourcen haushalten muss, um am Ende nicht ohne Munition oder Ă€hnlichem dazustehen. Das kartendeck besteht aus AusrĂŒstungs- und Aktionskarten, die man wĂ€hrend des Spiels ausspielen kann um Booster zu bekommen. Ansonsten ist der Ablauf vergleichbar mit Spacehulk oder Imperial Assault. Ein Dungeoncrawler mit SchieĂen eben. Man spielt zusammen gegen das Spiel. Das ist auch ganz nett. Es gibt aber auch die Möglichkeit mit Hivemind zu spielen. In diesem Fall werden die Bösen (Aliens) von einem Meister gespielt. Es gibt 5 Hauptmissionen, die den Film abbilden. Man kann wĂ€hrend der Kampagne freiwillige zusatzmissionen spielen, um etwa verschleppte Charaktere zu retten, oder seine Ressourcen aufzufĂŒllen. Auch ganz cool. Neben der Kampagne sind auch (ich glaube 4 oder 5) stand-alone Missionen enthalten, die man einzeln und ohne erzĂ€hlerischen Kontext just for fun spielen kann.
Insgesamt macht das Spiel SpaĂ. FĂŒr uns waren die Spiele allerdings nicht besonders fordernd. Wenn man eine dungeon erfahrene Gruppe ist und die Mechanismen begriffen hat, Hat einem das Spiel nicht viel entgegenzusetzen. Das könnte besser sein, wenn man mit Hivemind spielt. Das mĂŒssen wir aber erst noch ausprobieren. Zweites groĂes Manko ist das Ressourcendeck selber. Es gibt zwar viele Karten, aber auch diese wiederholen sich. Und nach 3 Spielen hat man ziemlich schnell raus, welche Kombinationen am effektivsten sind. Dann wiederholen ein paar wenige Aktionen leider immer und immer wieder, weil das Balancing der Kicker nicht besonders ausgereift scheint. Es gibt gefĂŒhlte 5 Aktionskarten, die in Kombination mit Charakterskills immer wieder gespielt werden, da alle anderen Kombinationen im Vergleich eher Mau sind. Das ist wirklich schade und hat das Spielen zum Ende der Kampagne etwas fade gemacht. Trotzdem war es wirklich schön zu Spielen, eben vor allem weil das Gesamtpaket aus Optik und Spielmechanik das Setting des Films wirklich gelungen aufgreift.
FĂŒr Fans des Films ist es ein schönes Spiel, welches sich durchaus lohnt. Einen hohen Wiederspielwert wĂŒrde ich aber nicht prophezeien. FĂŒr Leute ohne emotionalen Zugang zum Film oder ALIEN im allgemeinen ist das Spiel nichts. DafĂŒr ist es einfach nicht gut genug. Da gibt es bessere Spiele, die mit einer sauberen Spielmechanik punkten.