Ich komme aus der Wirklichkeit (Militär) in die Spielebene. In Wirklichkeit besteht das Geschick der Schlachtenlenkers (Generals) darin seine Kräfte in Zeit und Raum zu optimieren. Ich möchte auch den Kampf der verbundenen Waffen (Infanterie, Kavallerie (Panzer) Artillerie (Flieger) nachbilden. Und der Kampf der verbundenen Waffen ist zeitunabhängig vom Altertum bis in die Jetztzeit. Bei Aktivierungsmethoden kann das nur schwer nachgebildet werden, weil die Aktivierungen zufallsabhängig sind. Es ist taktisch nur schwer zu verstehen, weshalb ich meine Infanterie ohne Artillerieunterstützung in den Kampf führen soll, obwohl ich feuerbereite Artillerie zur Verfügung habe nur weil das mit Aktivierungspunkten begrenzt ist. Es ließen sich noch andere Beispiele dafür finden. Ich nehme zur Kenntnis, und kann auch damit leben, dass im Tabletop Kampfergebnisse, wenn auch mit Modifikatoren, zufällig sind. Aber eine Ausdehnung des Zufalls auf taktische Entscheidungen ist mir zu viel.
Ich gebe aber zu, dass die IGO-YOUGO Methode langweilig werden kann, weil die passive Partei oft große Pausen hat. Und dies besonders bei großen Schlachten, mit vielen Truppen und Möglichkeiten sehr lähmend werden kann. Das zu vermeiden ist mM der Hauptvorteil von Aktivierungsmethoden. Dazu gibt es noch verschiedene Kombinationsmöglichkeiten beider Methoden.
Auch die Spielspannung und die Nachbildung von Friktionen, nicht jede Truppe macht das was sich der General vorstellt, ist ein Argument für Aktivierungsmethoden. Manche Spielregeln berücksichtigen dies aber wirklichkeitsnäher durch Aufklärung (Sicht) und Command and Control, was wieder zufallsabhängig sein kann.
Es kommt auch auf die Spielebenen an. Es macht einen Unterschied ob auf Skirmish- oder auf Verbandsebene spielen möchte. Es kommt auch darauf an, ob man eher die Wirklichkeit nachbilden oder einfach nur spielen (Fan) möchte.
Letztlich kommt es auf Geschmacksache an.
Newood regt an, dass ich eine Abhandlung der unterschiedlichen Aktivierungsmethoden machen solle, danke, gute Idee aber diese Abhandlung hätte ich selber gerne. Ich bin ein uralter Spieler der selbst Regeln verfasst hat und nach anderen (fremden) Regeln nicht spielt und daher Fremdregeln nicht wirklich kennt. Ich habe auch keinen Überblick was es alles am aktuellen Markt gibt. Es erscheinen ja fast wöchentlich neue Regeln. Ich bin ein reiner Theoretiker der bei Fremdregeln, und das nur zufällig, nach Spielmechanismen mit Vor- und Nachteilen sucht, die ich in meine Regeln und in meinem Spielerkreis verwenden könnte. So habe ich schon viel gefunden und in meine Regeln und in meinen Spielerkreis übernommen. Ich besitze natürlich das großartige Wargaming Compendium" vom Autor Heyde und auch andere theoretische Bücher und bin auch hier im Forum jeden dankbar, der meinen Wissenstand erweitert. Und das ist ja auch ein Zweck des Forums.
LG Planspieler