Hintergrund zur Spielwelt Worhall, dem Riss und Jeanette D'OrlyAchtung - Textwand! Ich kann sie leider nich in einen Spoiler verpackenDie Hüter des Gleichgewichts
Worhall ist in Aufruhr.
Ein Riss in der Realität hat Magie in eine Welt gebracht, die sich für aufgeklärt und wissenschaftlich hielt. Schwarzpulver und Schwerter treffen plötzlich auf Magie. Wilde Orks, verschlagene Goblins, wankelmütige Gnome und schlimmere Kreaturen, entsprungen aus den entsetzlichsten Alpträumen, erscheinen wie aus dem Nichts unter den Menschen. Sie verursachen Angst und Schrecken, Leid und Schmerz, Terror und mehr. Plötzlich kämpfen Magie und Wissenschaft gegeneinander und lange tot und vergesen geglaubte Kräfte und Götter mischen sich in diesen Konflikt ein. Es ist eine Zeit, in der mutige Männer und Frauen versuchen die Ordnung aufrecht zu erhalten, zumindest aber ein Gleichgewicht zwischen den Kräften zu wahren. Jäger der Dämonen, welche die Welt heimsuchen. Ermittlerinnen in Sachen schwarzer Magie und nicht selten sind sie auch als Agenten und Spione in politische Ränkespiele verstrickt, den der herrschende Adel hat schnell erkannt, welche Möglichkeiten ihm die neuen Kräfte und die Ordnung in die Hände legen.
Dies sind die Abenteuer einer kleinen Gruppe, die im Auftrag der blinden Seherin der grauen Eminenzen handelt.
Den Hütern des Gleichgewichts
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Mein Name ist Jeanette D'Orly. Wenn ihr mögt, erkläre ich euch diese Welt, in die es euch verschlagen hat. Also schweigt und hört und aufmerksam zu.
Mein Vater war Arthur D'Orly, ein Revolvermann Galahads, dem großen Reich in der Mitte der Welt. Meine Mutter war Justine D'Orly, eine Revolverfrau. Ihr wisst was das bedeutet? Diese Männer und Frauen haben im Reich des großen Einen mit Schwert und Revolver Recht und Ordnung aufrecht erhalten. Und wie es Brauch ist, wird das erstgeborene Kind in den Künsten der Eltern geschult. Meine Mutter zeigte mir, dass das die Schneide des Schwerts abwehrt und die Spitze tötet. Mein Vater zeigte mir, wie der Revolver mit seiner lauten Stimme notfalls Recht und Ordnung durchsetzt. Mit beiden Händen, wie es sich gehört.
Von vor den Toren der Stadt hörten wir in unserem Garten das Quietschten und Rattern der Züge, die Waren in die Mittwelt und von dort aus in die Außenlande brachten. Unser Haus war schon an das neue Netz für Strom angeschlossen und bald sollten auch alle Züge mit dieser neuen Energie fahren. Das Leben war schön und Wissen und Technik hatten alten Aberglauben und Götter ersetzt.
Als ... es passierte, war ich vierzehn Sommer. Die Zeit, in der ich die Prüfungen ablegen sollte und in der entschieden werden sollte, ob ich das Erbe meiner Eltern antreten würde. Meine Schwester war sechs und ich liebte sie, wie man nur eine kleine Schwester lieben kann. Ich erinnere mich gut an diesen einen Tag, der alles, was ich bis dahin von der Welt wusste, auf den Kopf stellen sollte.
Wir spielten im Garten unsere Hauses. Mein Vater war in de Außenlanden, um dort Gerüchten über merkwürdige Dinge nachzugehen, die dort angeblich geschehen waren. Plötzlich bekam der Himmel die gelbliche Farbe von altem Käse. Ein Wind kam auf und ...
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... Jeanette blickte sorgenvoll hoch.
»Was ist das?«, fragte Margerite, ihre kleine Schwester. Ihre Spielzeuge lagen vergessen auf dem Rasen. Das unwirkliche Licht warf harte Schatten und die Umrisse von allem wirkten wie mit einer scharfen Schere aus der Wirklichkeit herausgeschnitten.
»Ein Unwetter kommt auf, denke ich«, antwortete Jeanette, war sich aber im gleichen Moment unsicher ob ihrer eigenen Worte. Aus dem Haus drang der leise Gesang ihrer Mutter, die das Essen zubereitete. Unvermittelt krachte Donner über den Himmel. Einmal, zweimal und dann ohne Unterlass. Ein Wind brauste über den Himmel und es sah aus, als würden die Wolken, die vorher noch nicht da waren, vor etwas fliehen. Aus dem Donnern wurde ein Tosen und schließlich das ohrenbetäubende Geräusch, als würde ein gigantisches Blatt Papier langsam zerreißen. Ein dunkler Spalt öffnete sich am Himmel und merkwürdige Dinge schienen daraus auf die Erde zu purzeln.
Margerite klammerte sich weinend an das Bein ihrer Schwester und auf den Straßen von vor dem Haus brandete ein Tumult aus Schreien, Grunzen und anderen Geräuschen auf. Ein unwirkliches Meer in einem unwirklichen Sturm, der an der Küste einer unbekannte Welt brandete und tobte. Jeanette hielt ihre Schwester fest an der Hand und stand auf. Sie sah über den Zaun ... und erstarrte.
Ein Wesen, dass wie eine Mischung aus ihrem Nachbarn Henry und einem riesigen Fisch aussah, lief schreiend hinter Madame Davout her. Diese hielt ein Küchenbeil in der Hand und versuchte den kleinen Jack von nebenan zu erwischen, der um Hilfe schreiend die Straße entlang lief. Eine irre kichernde Spielzeugfigur, nicht größer als ein kleines Kind hielt einen abgerissenen Arm in der Hand und schwang wie eine Keule.
Ohne ein Wort riss Jeanette ihre Schwester in ihre Arme und lief in das Haus. Sie setzte sie im Wohnzimmer ab und griff nach dem Holster mit dem Revolver ihrer Mutter, um ihn ihr zu bringen. Mutter war eine Revolverfrau. Sie würde wissen, was zu tun sei!
Doch ihre Mutter war ... ja was? Mit irrem Blick kam sie aus der Küche auf die beiden Schwestern zu. Aus ihren Augen und Ohren tropfte Blut. In der einen Hand hielt sie das lange Messer, mit dem Vater Sonntags den Braten aufschnitt, in der anderen die gute Fleischgabel. Speichel tropfte aus ihrem Mundwinkel und das Metall der beiden unschuldigen Werkzeuge glitzerten tückisch in dem verrückten Licht. Es wirkte auf Jeanette wie ein spöttisches Augenzwinkern.
»Mama?«, kam es zittrig aus Margerit's Mund. Jeanette brachte kein Wort hervor. Draußen tobte der Wahnsinn und wurde immer lauter.
»Tot!«, grunzte ihre Mutter und hob Messer und Gabel, während sie langsam auf die beiden zu wankte. Instinkte und Training übernahmen das klare Denken von Jeanette. Der Revolver ihrer Mutter lag wie von selbst hineingesprungen in ihrer rechten Hand, während ihre linke die Hand die ihrer Schwester hielt. Ein irres Funkeln trat n den Blick ihrer Mutter. Sie sprang vor, der Revolver in der Hand von Jeanette brüllte seinen Rechtsspruch in die tobende Welt und das Projektil riss die Mutter der beiden Schwestern von den Füßen.
Mannstoppwirkung, schossen Jeanette die Worte ihres Vaters durch den Kopf. Die Patronen des Revolvers haben eine starke Wirkung, um sogar einen heranrasenden Bullen stoppen zu können. Das verhindert, dass dir ein Feind noch im Tod Verderben bringt. Aber er reißt auch deine Hand hoch, wenn du nicht konzentriert bist!
Die Worte ihres Vaters.
Jetzt hatte der Revolver ihre Mutter gestoppt, doch sie war unkonzentriert gewesen, und so hatte ihr Waffe wie zur Strafe einen harten Schlag vor die Stirn gegeben. Blut floss ihr in die Augen. Die Kakophonie des Grauens auf den Straßen wurde immer schriller, Margerit weinte und für Jeanette wurde die Welt dunkel.
***
Als ich erwachte, war die Welt eine andere. Manche waren wahnsinnig geworden, andere wurden zu schrecklichen Wesen, die man sich nicht vorstellen kann. Zeit spielt jetzt in unserer Welt keine Rolle mehr. Technik und Wissenschaft kämpfen gleichberechtigt mit Magie, Göttern und Scharlatanen um die Herrschaft über die Menschen. Tore haben sich geöffnet. Tore, hinter denen vergangene und kommende Zeiten, Welten und Universen sich öffnen und ihren Wahnsinn hierhin spülen.
Und manchmal auch solche wie dich, Fremder.
Ritter in arkanen Rüstungen, Maschinenmenschen, die man kaum besiegen kann und Dinge, die ich nicht als Wesen bezeichnen möchte. Dich hat jedoch jemand ganz bestimmtes hierher gebracht. Du hast eine Aufgabe. Du sollst an meiner Seite für Ihn kämpfen. Ich tue es, um meine kleine Schwester aus seinen Klauen zu befreien. Du? Ich weiß nicht. Und es ist mir egal, von woher er dich an meine Seite stellte, oder welches deine Aufgabe, dein Lebensziel ist. Aber jetzt weißt du, wo du gelandet bist. Und eines ist gewiss, Fremder. Solltest du mir und meinem Ziel im Weg stehen, so wirst du dies nicht lange tun. Verstanden? Jetzt steh auf, richte deine Kleidung, mache deine Waffen bereit. Arioch, der Gott des Chaos und des Blutes will seinen Tribut haben. Und ich will seine Gunst gewinnen. So viel dass ich Margerit aus seinen Klauen befreien kann.
Komm mit und kämpfe mit mir.
Oder bleibe hier und beweine dein jämmerliches Schicksal, dass dich hierher führte.
Wie man sieht, hat meine Spielwelt einen großen Hauch "Der dunkle Turm" von Stephen King und eine Prise der "Der ewige Held"-Saga von Michael Moorcock. Nicht alle Spiele werden schon Beginn in Worhall spielen. Manchmal verschlägt es meine Heldin auch in anderen Inkarnationen (Miniaturen) in andere Welten des Multiversums. Für die Revolver habe ich die Regeln für Schusswaffen aus der Spellcaster #1 (oder #2? Ich bin gerade unsicher) übernommen. Aber dazu gerne mehr, sobald sie zum Einsatz kommen.