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  • 27. April 2024 - 11:06:07
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Autor Thema: Machen wir das Hobby kaputt? Oder auch: Regelwerke - warum / wann wechselt ihr?  (Gelesen 8357 mal)

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Schlaumeier

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Letztes Wochenende war ich auf der Multiversum und kam natürlich auch mit vielen Leuten ins Gespräch. Mehrmals wurde dabei etwas geäußert, was sich in etwa so zusammenfassen lässt: Wir Spieler machen Systeme kaputt, weil wir Systeme fallen lassen, zu denen nicht schnell genug etwas neues veröffentlicht wird.

Ist das ein allgemeines Phänomen? Ich hatte in meinem Umfeld die Erfahrung gemacht, dass Systeme eine kurze Halbwertszeit hatten und für neuere Regelwerke fallengelassen wurden. Ich fand das sehr frustrierend. Ich selbst brauche immer etwas Zeit, um mich von einem Regelwerk zu überzeugen. Mehrmals war es so, dass, wenn ich mich schließlich entschieden hatte, ein Regelwerk mitzuspielen, Figuren bemalt und basiert hatte, meine Mitspieler schon zum nächsten Regelwerk weitergezogen waren. Während meiner 1,5 Jahre, in denen ich in Großbritannien gelebt hatte, habe ich allerdings ganz andere Erfahrungen gemacht. Dort gab es Leute, die eineinhalb Jahre lang, jeden Dienstagabend das gleiche Spiel gespielt haben.

So und jetzt noch ein paar Fragen in die Runde: Warum sollte man ein gutes System fallen lassen, nur weil es alt ist? Macht es nicht mehr Sinn, ein Regelwerk lange zu spielen, wenigstens so lange, bis ich die komplexen Regeln verinnerlicht habe, oder bestenfalls sogar darüber hinaus? Werden euch Regelwerke schnell langweilig? Geht das in einem Hobby, in dem kein Spiel wie das andere ausgeht, der Tisch jedes Mal komplett aussieht, man so frei agieren kann?
« Letzte Änderung: 13. September 2023 - 15:49:04 von Schlaumeier »
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vodnik

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Re: Regelwerke - warum / wann wechselt ihr?
« Antwort #1 am: 13. September 2023 - 12:03:42 »

...ich spiele nur historisch mit 15ern, da vor allem nach DBX-Regeln seit etwa1992. Nach der Einführung von DBA3 bin ich ausgestiegen und spiele nach den alten Regeln. Dazu noch Triumph, ADG und Scharmützel. Nach der Einführung  von DBMM, habe ich mich auf kleine Tische beschränkt; meistens 80x120cm oder auswärts 90x120cm.Grundsätzlich reise ich nicht mehr an jeden Anlass...
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...DBX-Regeln zum \'Runterladen: DBA2:2 + so... noch mehr: R19 fur\'s 19. Jahrhundert + andere Regeln...

Planspieler

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Schlaumeier, ich fürchte du hast recht. Mir gefällt diese Entwicklung auch nicht. Ich spiele seit über 50 Jahren fast unverändert nach unseren, alten historischen  Regeln (2.WK und Napoleon). Ich schaue mir zwar neue Regeln und Systeme immer wieder an, bleibe dann aber doch beim Bekannten. Es ist von vielen Regelentwicklern und Firmen auch eine Geschäftsidee immer wieder was neues zu produzieren. Dabei bewundere ich oft Freunde, die sich dann stundenlang mit neuen Regeln beschäftigen und dabei eigentlich wenig zum Spielen kommen. Nach kurzer Zeit legen sie die Regeln wieder weg, und beginnen was Neues. Sie bedienen damit hauptsächlich die Geschäftemacher. Das Hobby wird dann immer mehr zum Jagen und Erlernen nach neuen Regeln und Systemen als zum Spielen. Ich bin da im Wesentlichen auf der Linie von Vodnik. (schade, dass er für mich entfernungsmäßig zu weit entfernt ist) Ich glaube aber, dass wir da international alleine bleiben. Ich bin da eben etwas konservativ.  LG Planspieler
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Darkfire

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Mir geht es auch so, nur wenige Regelwerke und zum Teil älter. Wobei ich auch schon mal neue Sachen ausprobiere (wie OPR), die dann vielleicht oder auch nicht "ins Programm mit aufgenommen werden"

Leider muss ich noch erwähnen, das ich ausgemachter "Sam Mustafa Fanboy" bin und deswegen schon alles mitnehm was er rausbringt und ich leidenschaftlicher ACW Regel Sammler bin...also an mir verdienen sie schon
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Projekte 2021/22
Maurice: Schlacht bei Höchstädt, Kampf um Lutzingen 28mm

Kurfürstlich bayerische Armee Ari 100% Inf 20%, Kav 10%

Kampangne Maurice 15mm

Katalanische Armee:Ari 100% Inf 70% Kav 50%

Judge Dredd: Judge Department 60%

hallostephan

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Nö, andersrum. Die hauen so viel neues raus und erfinden ständig das Rad neu mit nicht zueinander passenden Minis,dass man VB or Interesse usw. Nicht nachkommen kann einfach. Deswegen wird oft gewechselt mm. Wären wenigstens die Minis kompatibel,gäbe es og Problem nicht so. Es würde enorm Ressourcen sparen und Taschengeld auch. Es läuft wie die Fast Fashion und das missfällt mir sehr, obwohl ich einiges toll finde. Jeder HS will Spieler aussaugen. Da vertickt man zwangsläufig viel,um anderes.... und es ist trotzdem zu viel!
So sehe ich das!
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Maréchal Davout

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Dieses Phänomen gibt es wohl. Ich tendiere selbst nicht dazu. Ich bin Systemen sehr treu, wenn sie sich bewähren. Ich mag Mustafa-Regeln auch und finde z.B. das sein erstes La Grande Armée auch gleichzeitig sein bestes ist, um komplette große napoleonische Schlachten zu spielen. Er vertreibt es nicht mehr? Es gibt da keinen Support? So what? Ja, mit Support und so wäre schöner, aber mein Kreis oder jeder, der mal mit meinen Minis das ausprobieren will und ich spielen das gute System weiter.

Als GW Warhammer Fantasy aufgab, war es ähnlich. Ich dachte, na und? Schöner Hintergrund, warum muss für uns als Community die Alte Welt gestorben sein? Warum müssen wir aufhören, Warhammer zu spielen. Spielt eure Lieblingsedition bzw. macht mit Hausregeln das gut, was GW nie hinbekam. Machen ja auch außer mir Leute, aber leider wenige.

Was sind die Gründe? Es könnte sein, dass auch in unserer Community die Aufmerksamkeit, die viele einem Regelsystem widmen (oder auch einer Epoche, einem Projekt etc.) immer kürzer wird, wie auch generell Aufmerksamkeitsspannen (durch Medien beeinflusst).
So steigt die Tendenz, immer was Neues zu suchen, auch bei Regeln. Ich finde das auch blöd, weil wir dadurch mehr Kaufen, mehr auf der Suche sind, weniger auf gemeinsame Nenner kommen und es nicht so nachhaltig ist. Unser Hobby ist an sich ja eins, das Zeit braucht, wie Schlaumeier für sich ja auch beschreibt (und normalerweise auch Kontakte, die das gleiche über eine gewisse Zeit aufbauen und dann spielen).

Vorteile an den neuen, eben kritisierten Tendenzen sind, dass man potenziell mehr kennt, vergleichen kann und daher Spielkonzepte besser beurteilen kann. Früher ist vielen z.B. nicht aufgefallen, wie beschränkt GW-Systeme waren oder wie man es anders machen kann, weil sie nichts anderes kannten. Aber es gab eine große Community. Ich konnte in England das Warhammer spielen, das in Hannover gespielt wurde. Ich konnte studieren gehen in einer fremden Stadt, brachte meine Armeen mit und konnte in Bielefeld gleich in neuen Hobbyläden Warhammer zocken. 2000 Punkte mitgebracht - lief!

Insgesamt könnten wir Schlaumeiers Impuls als Anstoß, sich selbst da reflektierend zu hinterfragen nehmen. Projekten und Regeln mehr Zeit geben. Öfter fragen, warum brauche ich jetzt ein neues Regelwerk bzw. was ist an dem Neuen besser. Ist es nur anders und die Vorteile, gemeinsam beim Alten zu bleiben überwiegen?
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Decebalus

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Ich glaube Du sprichst zwei verschiedene Dinge an, die nur bedingt zusammen gehören.

1. Der Wunsch der Spieler nach etwas Neuem. Ja, da ist wohl etwas dran, dass wir immer mal wieder etwas Neues haben wollen. An bestehenden Regeln wird man auch müde. - Ich glaube sogar, dass das Phänomen, dass Regelwerke mit einer neuen Edition fallen gelassen werden, eher auf eine allgemeine Müdigkeit mit diesem Regelwerk zu tun haben. Also m.E. sind FoW, Saga und X-Wing nicht an ihren neuen Editionen gescheitert, sondern die Spieler waren sowieso müde und die neue Edition hat dann denn bevorstehenden Absprung nur eingeleitet.

2. Der Wunsch der Spieler nach Aktualität. Spieler wollen die neueste Edition spielen  und Spieler wollen, dass ihr Spiel "supported" wird. Das kann man kritisch als Kapitalismus und Aufmerksamkeitsmangel sehen. Es hat wohl auch was mit dem Wunsch nach einer Community zu tun. D.h. nur wenn ich ein aktuelles Spiel spiele, habe ich andere Spieler, die da mitmachen.

Persönlich bin ich etwas in den 90ern/2000ern hängen geblieben. Spearhead, Crossfire, Field of Battle und DBA (hier allerdings wirklich die neueste Edition) finde ich gut. Ich verfolge allerdings zwei Ansätze, die so nicht viele machen:
1. Ich verstehe meine Figuren als Regeln ungebunden. D.h. ich sammele nicht auf ein Regelwerk, sondern habe z.B. ne Menge 15mm WW2 (=FoW) Figuren, benutze die aber für alles, nur nicht für FoW. D.h. auch, dass ich basiere, wie es mir gefällt und im Zweifelsfall die Regeln modifiziere, um meinen Kram benutzen zu können.
2. Ich sammele eigentlich immer beide Seiten, d.h. meine Kumpels bekommen dann einfach mal vorgesetzt, was ich gerne spielen möchte.

Ich finde allerdings Regeln spannend, bastele auch immer mal wieder an eigenen Regeln. Vom daher probiere ich auch gerne mal Regeln aus, einfach um einen Eindruck zu haben.
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Darkfire

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Da muss ich meinem Vorposter recht geben, wir sind hier vielleicht auch nicht so die Franchiseabhängigen. Ein Ritter ist ein Ritter ist ein Ritter...egal welche Regeln man spielt.

Auch die angesprochene Inkompatibilität macht uns nicht so viel aus, weil sich die meisten Systeme ja in verschiedenen Maßstäben spielen lassen.

Ich persönlich glaube, das alle stark "Eigenfiguren abhängigen Spiele" die Szene schädigen....siehe die Codexflut bei 40K. Und beim Wechsel geht auch die Armee den Bach runter, also wieder kaufen, wieder malen etc. bis zum nächsten Regelwerk.

@ Marechal Davout: Natürlich gibt es Grande Armee noch...oder besser gesagt, wieder: https://www.wargamevault.com/product/290284/Grande-Armee
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Maréchal Davout

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Insgesamt gebe ich beiden letztgenannten recht!

Ich verfolge allerdings zwei Ansätze, die so nicht viele machen:
1. Ich verstehe meine Figuren als Regeln ungebunden. D.h. ich sammele nicht auf ein Regelwerk, sondern habe z.B. ne Menge 15mm WW2 (=FoW) Figuren, benutze die aber für alles, nur nicht für FoW. D.h. auch, dass ich basiere, wie es mir gefällt und im Zweifelsfall die Regeln modifiziere, um meinen Kram benutzen zu können.
2. Ich sammele eigentlich immer beide Seiten, d.h. meine Kumpels bekommen dann einfach mal vorgesetzt, was ich gerne spielen möchte.

So mache ich das auch! Bei Napo habe ich ja quasi alle großen Nationen spielfertig, bei Warhammer im Grunde auch. Und die GW-Fantasyminis können eben auch für Frostgrave, Fantasy SAGA, Song of Blades etc. hergenommen werden und werden auch so gesehen von mir.

@ Marechal Davout: Natürlich gibt es Grande Armee noch...oder besser gesagt, wieder: https://www.wargamevault.com/product/290284/Grande-Armee

Ja, das weiß ich - immerhin! ;) Aber es wird gemäß Decebalus´ 2. Punkt nicht mehr "supportet". Die Rechte am Verkauf sind nun eben da und es kostet nichts, die Regeln da unverändert als PDF reinzustellen, aber wer macht dafür Werbung? Wer sieht die Regeln, der sie nicht schon irgendwie kennt? Naja, immerhin z.B. die Leute, die durch mich darauf aufmerksam werden. Aber ne Werbekampagne durch alle sozialen Netzwerke wie bei Warlord Games oder so ist was anderes.
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tattergreis

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Zitat
Warum sollte man ein gutes System fallen lassen, nur weil es alt ist?
Ich formuliere die Frage zweimal um, weil ich keine Suggestivfragen mag bzw. die Frage auch eher rhetorisch klingt:
1.:Sollte man ein gutes System fallen lassen? Nö
2.:Wann sollte man ein gutes System fallen lassen? Wenn man keine Mitspieler mehr hat oder wenn es ein besseres System gibt

Zitat
Macht es nicht mehr Sinn, ein Regelwerk lange zu spielen, wenigstens so lange, bis ich die komplexen Regeln verinnerlicht habe, oder bestenfalls sogar darüber hinaus?
Ja auf jeden Fall, wenn man Regeln beherrscht, kann man gut an Szenarien und Kampagnen feilen. In diesem Fall mag ich die Suggestivfrage... ;)

Zitat
Werden euch Regelwerke schnell langweilig?
ja fast sofort, wenn ich merke, dass ein Regelwerk Mechanismen einbaut, die das Spiel interessant und unvorhersehbar machen sollen, die aber in meinen Augen nix mit meiner Vorstellung von Realität zu tun haben. Beispiel Maurice von Mustafa, kam mir vor wie ein Kartenspiel.
Fow wurde langweilig, weil ich es jahrelang gespielt hatte, und ich die Verbindung zur Realität auch immer weniger sah. Heute suche ich diese Verbindung nicht mal mehr.
Zitat
Geht das in einem Hobby, in dem kein Spiel wie das andere ausgeht, der Tisch jedes Mal komplett aussieht, man so frei agieren kann?
Spiele gehen nicht oft anders aus, es gibt Sieger und Verlierer oder unentschieden. Man kann mit Siegesbedingungen experimentieren, aber für diese Thema ist ein neuer thread besser. Trotzdem können Spiele langweilig werden, da ist auch der eigene Geschmack entscheidend.
Der Szenariovorschlag Free for all bei Fow erntete nicht mal mehr ein Lächeln von mir, bei meinen Imagi-Nation-Spielen brauche ich nicht mal objektives, da ist verprügeln ohne offensichtlichen Hintersinn vollkommen in Ordnung, es geht eigentlich nur um das Anschauen der Figuren und die Kommunikation mit dem Mitspieler.
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Strand

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Ich halte es ganz einfach und bin wie Decebalus eher themenorientiert.
Daher:
- Regeln kommen und gehen.
- Minis und Gelände bleiben.
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“Never trade the joy of playing for the pursuit of victory, and lead by example.”

Nischenspieler

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Ich persönlich wechsle wenn ich das Gefühl habe, ein Spiel "durchgespielt" zu haben. Das kann 4 Jahre dauern (Battlegroup), oder ein kleines Strohfeuer von 10-15 Spielen sein (Muskets&Tomahawks).

Ich habe generell den Eindruck, dass der Mainstream hier viel mitbestimmt. Es gibt etwas neues, das eine neue Idee mitbringt und über gutes Marketing verfügt. Da kann eine innovative Idee einen starken Einfluss haben und viele Spieler an sich reißen. Doch selbst wenn das neue Regelwerk dann auch recht schnell wieder ersetzt wird, hat es die vergangenen recht häufig schon verdrängt.
Dies ist jetzt überzogen dargestellt, aber so ähnlich habe ich das schon öfter wahrgenommen. Auch habe ich den Eindruck Clubs und große Spielgruppen sind davon eher betroffen.
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Mein Sturmgeschütz fühlt sich moralisch überlegen!

Schlaumeier

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Zitat
Spiele gehen nicht oft anders aus, es gibt Sieger und Verlierer oder unentschieden.

Aber selbst wenn ich die unendlichen Variablen auf dem Weg dahin nicht mitzähle(man kann doch viel, viel freier agieren, als bei Mensch ärgere Dich nicht, oder den meisten anderen Brett- und Kartenspielen...), fällt das Ergebnis sehr oft unterschiedlich knapp aus und die Entscheidung kann auch durch unterschiedliche Faktoren herbeigeführt werden (Verluste, Missionsziele, Moral, gute/schlechte Entscheidungen bei mir / dem Mitspieler... je nach Regelwerk). Aber klar, wenn's irgendwann langweilig wird, muss man nicht darüber theoretisieren, wie lange es in der Theorie interessant bleiben sollte.

Nischenspieler: Wenn ich höre, dass 15-20 Spiele nur ein Strohfeuer sind, werde ich ein bisschen neidisch. Das ist wohl der Vorteil, wenn man in der Großstadt wohnt, einen Verein und viele potentielle Mitspieler hat. Da kannst Du Dich wirklich glücklich schätzen, glaube ich.

Dass Vereine und große Spielgruppen von dem Phänomen betroffen sind, sehe ich teilweise auch. Wobei ich über Facebook auch mitkriege, dass in meinem ehemaligem Verein in Glasgow heute noch Regelwerke gespielt werden, die dort schon vor 10 - 12 Jahren in Verwendung waren. Allerdings weiß ich natürlich nicht, wie oft diese Sachen gespielt werden und ob andere Systeme nicht doch komplett verschwunden sind.

chris6

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Der Denkansatz ist meiner Meinung nach leider falsch. Es gibt nicht "unser" Hobby. Das womit wir uns beschäftigen, Figuren, Historie, Regelsysteme und auch Geländebau und sicher noch einiges mehr, ist für jeden anders und persönlich. Es gibt die Figurensammler, die Knöpfchenzähler, die Abenteurer, die Bastler und auch hier vieles mehr. Jeder versucht "seinem" idealen Hobby gerecht zu werden.

In der Spielgruppe in welcher ich vor einiger Zeit aktiv war bedeutete dies folgendes:
Ich selbst kam von Warhammer Historical und wollte gerne historische Schlachten spielen. Bin dabei aber jemand, der gerne neue Regeln ausprobiert und immer auf der Suche ist das "perfekte" System zu finden. Ich lese einfach auch gerne Regeln wie andere Bücher. Figuren sollen möglichst historisch genau sein, aber da mache ich auch große Abstriche, wenn nötig.

Zuerst kam ich in Kontakt mit einem Spieler, der von WH40k kam, der aber dann voll auf historisches Spielen einstieg. Perfekt....Wir hatten viel Spaß, aber irgendwann kam der Wunsch auch gegen andere Leute zu spielen. Also wurde versucht Mitspieler zu aquirieren. Damit began das Hin und Her der Regelsysteme und Genrewechsel und so weiter....Je mehr Spieler zur Gruppe stossen, desto mehr Wünsche und Ansätze gilt es unter einen Hut zu bringen. Nun, nach einigen Jahren, bin ich soweit, daß ich nur noch mein Ding mache und lieber garnicht spiele als wieder irgendwas, nur des Spielens willens.

Wer das Glück hat, zumindest einen Mitspieler zu haben, der genau so tickt wie man selbst, der ist in "unserem" Hobby schon der König.

Und das die Produzenten von Regelwerken und Figuren usw versuchen uns das Geld aus der Tasche zu ziehen wo es nur geht sollte nicht verwundern. Das ist Kapitalismus halt...
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Sunzi

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  • 28 mm Fantasy + Mittelalter

Ich kann in der Sache wenig sagen, da ich nicht wirklich spiele. Stattdessen baue mit groben Regeln im Hinterkopf an meinen Armeen und Grüppchen rum (Warhammer Ancients, Warhammer, Warmaster, Lion Rampant). Das gibt mir etwas Struktur, mehr aber auch nicht.

Was mir aber aufgefallen ist in der Debatte war, dass Regelwerke teilweise so dargestellt wurden als wären Sie nur Mittel zum Zweck Geld zu verdienen. Ich denke nicht dass das stimmt. Natürlich, GW ist eine entsprechend aufgestellte Maschine, Warlord auch (und vielleicht alle, wo es eine Kombination aus Regelwerk, IP und Miniaturen gibt?) aber viel Regelwerke stammen doch von kleinen Designern die einfach ihre Ideen verwirklichen wollen. Die Margen dürften da, vor allem vor dem Hintergrund es Aufwands, so gering sein, dass man den Zweck - Geld zu vermehren um wieder zu investieren - nicht wirklich unterstellen kann. Da geht es eher um Aufwandentschädigung. So zumindest mein Eindruck.
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