Epochen > Absolutismus und Revolution
Frage zur Verwendung von Bajonetten
von Krafft:
Es liegt in der Sache, dass Menschen in der Gruppe unter Druck sich nur schwer bewegen lassen. Deshalb wurde das Bajonett schon frühzeitig aufgesteckt. Dies bedeutet nämlich, dass alle anhalten und einige Zeit brauchen um das Ding drauf zu stecken.
Es ist diese Zeit in der die Anderen die Möglichkeit haben, dich zu überraschen (die netten Jungs auf Pferden) oder zu beschießen. Hast keine Lust drauf, mache es daher vorher.
Auch gibt es kaum diese Duelle, wo sich zwei Einheiten gegenüberstehen und nur schießen. In der Regel ist es drauf schießen, den Gegner in Unordnung bringen, dann drauf und drüber.
tattergreis:
Ich denke, die Möglichkeit eines überraschenden Angriffs insbesondere durch Kavallerie machte das Aufpflanzen des Bajonettes zu einem Standartprozedere sobald die Möglichkeit eines gegnerischen Angriffs bestand. Friedrich der Große hatte mal befohlen, dass der erste Rank immer das Bajonett aufgepflanzt hatte, später hatten alle Ränge diesen Befehl.
Es gab das Problem, dass nach Eröffnung des Feuerkampfes eine Linie schwer zu kontrollieren war, sowohl was das Einstellen des Feuers als auch den Übergang in den Vormarsch betraf. Dazu war eine Menge Disziplin vonnöten. Die hatten nicht mal die Grenadiere der Alten Garde immer, es gibt eine Anekdote, dass ein Offizier allergrößte Mühe hatte, das Feuer einstellen zu lassen, obwohl der Gegner bereits verschwunden war. Die Command & Control Probleme auf einem pulverdampfvernebelten Schlachtfeld mit all dem Geschrei und Gewehr-/Kanonenlärm müssen erheblich gewesen sein.
waterproof:
Ich schließe mich dem vorherigem Worte an und unterstütze den Gedanken das die Infanterie der napoleonischen Zeit das Bajonett aufgepflanzt lies. Sämtliche bildlichen Darstellungen des 19 Jahrhunderts zeigen den Soldaten mit Muskete und Bajonett. Und die Tatsache das man sich im Gefecht jederzeit eines herannahenden Feindes erwehren musste. Viel interessanter wäre die Frage wann steckte das Bajonett nicht auf der Muskete. Wenn es als Essbesteck und Alltagshelfer im Camp herhalten musste ? Gelesen habe ich auch das die Qualität des Bajonetts sehr unterschiedlich ausfallen konnte und es auch viele gab die den ersten Kontakt nicht aushielten und verbogen waren.
Maréchal Davout:
Stimme Vorrednern zu: in aller Regel bei Schlacht aufgepflanzt.
Ergänzung:
Mehrfach habe ich hervorgehoben gesehen, dass die Russen eigentlich immer das Bajonett aufgepflanzt hatten, was dann die Frage aufwirft, inwiefern sich das von anderen Praktiken in anderen Nationen unterschied… z.B. auch beim Plänkeln, in Bezug auf Jägereinheiten - denke ich.
Darkfire:
Jägereinheiten oder Schützen hatten meistens kürzere Waffen, die sich schlecht für Bajonette eigneten, wobei ich jetzt nicht weiß, ob der Kurzsäbel als Bajonet verwendbar war (ich mein im SYW gabs so etwas).
Außerdem waren die Waffen der Jäger meist von besserer Qualität und es wurde wohl bewußt drauf verzichtet, diese im Nahkamp zu verwenden, ein Korn ist schnell verzogen. Musketen waren reine Massenwaffe, zielen war fast unmöglich, der Gegner wurde von einer "Wand" aus Kugeln getroffen. Da machte ein verzogener Lauf ned so viel aus.
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