Ich denke das Hauptproblem der ganzen Sache liegt weniger in den Regeln, wie im Maßstab, je größer die taktische Einheit ist, die dargestellt werden soll, desto einfacher sind große Schlachten händelbar. Nur sehen halt leider 2 mm Figuren nun mal wie Pickel auf der Base aus, aber damit wäre Leipzig (komplett) spielbar, womit wir dabei wären, ist es noch eine Zinnfigureneinheit oder schon ein Marker.
Ja, der Maßstab ist entscheidend. Das ist genau das, worauf ich hinaus will. Und mir scheint, dass viele Tabletop-Schlachten so schleppend verlaufen, weil der Maßstab falsch (nämlich zu niedrig) gewählt ist und weil entsprechend Dinge abgehandelt werden müssen, die für den General einer so großen Armee überhaupt keine Rolle spielen sollten.
Bezüglich des 2mm-Maßstabs bin ich ganz anderer Meinung, aber das ist Geschmackssache. Man könnte im Gegenteil auch einwenden, dass man für 28mm schon ganze Turnhallen bräuchte, damit das Verhältnis von Figuren- und Geländemaßstab nicht völlig lächerlich wird. Würde ich aber gar nicht machen wollen; finde, die großen und die kleinen Maßstäbe haben ihren Reiz.
Und was ganz bestimmend ist, ist wohl der Platzfaktor. Cigar Box Battle Mats bietet Waterloo und Gettysburg als komplette Schlachtfelder an....4,5 m lang! Und das für 15 mm Figuren. Da reden wir nicht mehr von 28 mm.
Das ist mein wesentlicher Grund für die Bevorzugung kleiner und kleinster Maßstäbe. Ich habe schlicht keinen Platz für die großen Figuren, das große Gelände und die riesigen Platten. Wenn die da sind, spiele ich gern mit.
Und Leipzig in 2 Stunden, da wird einfach zu viel runtergebrochen und es "fühlt" sich halt nicht mehr an wie Napoleonik. Nicht umsonst teilen die meisten Szenariobände, egal was für ein Setting, eine große Schlacht in mehrere kleine Szenarien. Damit wirds halt spielbarer.
Wiederum Geschmackssache. Halt die Frage, was sich "napoleonisch" anfühlt. Für viele ist vermutlich die Änderung von Formationen (Kompanien und Battallione) da ganz entscheidend. Kann man auf einer bestimmten Ebene auch gut spielen - große Schlachten sind das dann halt nicht. Es entspricht aber dem (wargaming-spezifischen) Verständnis davon, was "napoleonisch" ausmacht.
Auf der Ebene großer Schlachten dürfte das entscheidende Moment von Schlachten des napoleonischen Zeitalters vor allem die schiere Größe und Unübersichtlichkeit und die damit verbundene logistische Problematik sein, zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle mit der richtigen Stärke vor Ort zu sein. Formationen, das Kaliber von Geschützen, Plänkler etc. spielen da allenfalls sehr abstrakt eine Rolle.
Es ist schon recht zutreffend, was Du (Darkfire) oben geschrieben hast: Spielbare Regeln für größere Schlachten sind wohl eher nah an entsprechenden Brettspielen und nicht so nah an der gewachsenen Tradition entsprechender Tabletop-Regeln.