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  • 14. Juni 2025 - 08:34:17
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Autor Thema: Snake Warriors & Echsenkrieger: Update: Der erste Echsenmann eingekleidet  (Gelesen 11729 mal)

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Sturmtiger

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Schlangenhaut mal anders – Farbtüfteln mit Testköpfen

Grün und Rot sind okay – aber da geht doch noch was! Der Doncolor hat mir ein paar Bilder von echten Schlangen geschickt, und ich war sofort angefixt. So coole Muster und Farbkombis – das wollte ich unbedingt bei meinen Schlangenkriegern ausprobieren. Nur: Wie um Himmels willen kriegt man das auf ne Mini?

Meine Mal-Skills sind jetzt nicht High-End, aber ich probier gern rum, wenn was Neues ansteht. Mein Plan: wie bei den grĂĽnen Kriegern wieder mit einer hellen Grundfarbe starten und dann nen dunklen Wash drĂĽberziehen. Nur: welche Farben passen?

Das hier ist meine Test-Auswahl geworden (Revell Aquacolor):
  • 36135 Hautfarbe
  • 36314 Beige
  • 36159 Himmelblau
  • 36155 LichtgrĂĽn

Klingt erstmal wild – aber Himmelblau und Lichtgrün sind eher helle, grünstichige Blautöne. Ich dachte mir: einfach mal testen. Als Übungsobjekte hab ich ein paar Ersatzköpfe aus der Osprey Games Box genommen – da waren zum Glück genug drin.

Außerdem hab ich ein paar Köpfe schwarz grundiert und per Trockenbürsten Farbe drübergezogen. So kommt das Schwarz schön in die Vertiefungen – könnte für Reptilienhaut echt gut funktionieren.

Foto: Frisch mit dem dunkelblauen Wash von Contrast Colours eingesuppt: verschiedene Basisfarben wie Himmelblau und LichtgrĂĽn.


Foto: Im Detail: "Himmelblau" mit "Talassar Blue"


Foto: "Schwarz" mit trockengebĂĽrstetem "Preussisch Blau" (Vallejo)


Foto: "Schwarz" mit trockengebĂĽrstetem "Preussisch Blau" (Vallejo)


Foto: "Schwarz" mit trockengebĂĽrstetem "36185 Braun"


Foto: "Schwarz" mit trockengebĂĽrstetem "Magos Purple" von Contrast Colours



Rot und Gelb
Auf dem Titelfoto erkennt man noch weitere Kombinationen mit Rot- und Gelbtönen. Alles etwas halbgar, wie ich für mich feststellte.

Und dann begann das GrĂĽbeln.

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Utgaard

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Die STLs habe ich vom Hobbyheld aus dem Verein (Asgard Aschaffenburg) gedruckt bekommen. Sehr bezahlbar und perfekt ausgefĂĽhrt und geliefert.
==>> Hier isser, der Hobbyheld: https://www.hobby-held.de/.

Danke dir fĂĽr die Info  :)

Sturmtiger

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Gerne geschehen, Utgaard.

Heute will ich euch vorstellen, was nach den Farbsimpeleien als Ergebnis rausgekommen ist und umgesetzt wurde.



Bogenschützen unter den Snake Men – Stilbruch oder Notwendigkeit?

Ich hatte mir die Schlangenkrieger von Osprey Games mal wieder genauer vorgenommen – und stand dabei vor einem kleinen Dilemma. Die Modelle sind durchweg stark und martialisch ausgerüstet: dicke Schwerter, brutale Äxte, alles, was das Nahkämpferherz begehrt. Doch beim Thema Fernkampf wurde ich stutzig. Bögen und Armbrüste wirken an den kräftigen, schuppigen Kriegern eher wie Spielzeug – viel zu klein, ohne jede Präsenz.

Trotzdem habe ich mich entschieden, einige meiner Snake Men mit diesen eher schwächlichen Fernwaffen auszustatten. Einfach, weil es in jeder ausgewogenen Truppe ein paar Fernkämpfer braucht. Das Gefühl, mit jedem Modell eine Funktion im Spielgefüge abzubilden, war mir wichtiger als die optische Kohärenz. Auch wenn ich sagen muss: So richtig überzeugt haben mich diese Mini-Bögen bislang nicht. Da wäre definitiv noch Luft nach oben – sei es durch Kitbashing oder scratch-built Alternativen.

Blau gemacht! – Farbwahl und Technik für meine Snake Men

Ich stand vor der kniffligen Entscheidung, welche Farbsprache meine Snake Men sprechen sollten. Rot und Grün waren bereits in meiner Armee vertreten – wobei Rot schon eher ein Exot war. Doch ich wollte noch einen Schritt weitergehen und bewusst einen ungewöhnlichen Akzent setzen. Nach zahllosen Tests und Überlegungen entschied ich mich schließlich für Blau – eine Farbe, die bei Schlangenwesen selten eingesetzt wird, aber eine geheimnisvolle Kühle ausstrahlt.

Ursprünglich plante ich eine klassische schwarze Grundierung mit anschließendem Trockenbürsten in kräftigem Blau. Das hätte schöne Kontraste ergeben, besonders mit den schwarzen Linien zwischen den Schuppen. Doch dann überzeugte mich ein anderer Weg: eine hellblaue Grundierung kombiniert mit einem tiefblauen Wash. Diese Technik brachte Struktur und Tiefe auf elegante Weise zum Vorschein.

Obwohl ich die Wash-Technik persönlich als weniger hochwertig empfinde als das klassische Layering mit mehreren Farbschichten, sprach in diesem Fall die Praxis für sich: Die Zahl der Miniaturen war hoch, meine Erfahrung mit Layering überschaubar – also fiel die Wahl auf den Wash. Und ich muss sagen, das Ergebnis war - für mich persönlich gesehen - überraschend überzeugend.

Foto: Die zehn frisch montierten BogenschĂĽtzen der Schlangenkrieger von Osprey Games


Foto: Die Schlangenkrieger von Osprey Games nach dem Auftrag der hellblauen Grundierung.


Foto: Der dunkelblaue Wash macht es aus. Hier kommt Leben auf die Figur.Der dunkelblaue Wash macht es aus. Hier kommt Leben auf die Figur.


Feintuning:  Wash, Kontrast und Detailarbeit

Ich habe mich diesmal auf die Ausarbeitung der Details meines Bogenschützen konzentriert und war richtig im Flow. Die Wadenwickel habe ich zunächst mit Revell Aquacolor 36189 Beige grundiert, anschließend mit „Fireslayer Flesh“ aus der Contrast-Reihe getönt – der warme Farbton bringt richtig Tiefe ins Gewebe. Der Lendenschurz bekam eine satte gelbe Basis, darüber setzte ich gezielt den „Zealot Yellow“-Wash von Army Painter, der dem Stoff ein lebendiges, schattiertes Finish verlieh.

Für den Bogen, die Armbrust und den Köcher griff ich zu Revell Aquacolor 36314 Beige als Grundton. Darauf folgte ein wässriger Lederbraun-Wash – schön zurückhaltend, aber mit genug Kontrast, um die Holzmaserung anzudeuten. Die Rüstungsteile habe ich klassisch in Silber bemalt, mit einem Black Wash abgedunkelt und gezielt mit Vallejo Metallic Silver akzentuiert – die Highlights sitzen! Die Pfeile im Köcher bekamen zum Abschluss noch weiße Befiederung – ein kleiner, aber wirkungsvoller Hingucker.

Bei den Lederteilen der Rüstung habe ich mit 36185 Braun und Erdbraun gearbeitet, tiefer liegende Partien mit einem gezielten Black Wash hervorgehoben. Für die Augen bin ich etwas experimenteller rangegangen: schwarze Grundierung, dann ein gelber Augapfel und eine senkrechte schwarze Pupille – wirkt direkt animalischer, fast katzenhaft. Hat richtig Spaß gemacht, da mal ins Detail zu gehen!

Fotos: Die fertige Figur des BogenschĂĽtzen der Schlangenkrieger








Wasser marsch! – Die Basegestaltung der Schlangenkrieger

Bei der Base meiner Schlangenkrieger hatte ich mir bewusst etwas Ungewöhnliches vorgenommen: Das Setting sollte diesmal ein flacher, durchströmter Fluss sein – keine Tropenidylle, kein dichter Dschungel, sondern ein dynamisches, wasserführendes Terrain. Ich wollte das Thema „Wasser in Bewegung“ wieder aufgreifen, nachdem frühere Versuche – etwa mit einem Gebirgsbach – im Rückblick nicht mehr ganz meinen Ansprüchen genügten.

Der Plan: Die Krieger sollten mitten im Fluss stehen, das Wasser sollte ihnen durch die Beine fließen – lebendig, spannungsvoll, voller Bewegung. Dabei galt es, einen dicken Steg aus Kunststoff, der zur Modellfigur gehörte, geschickt zu kaschieren. Die Lösung war, das umliegende Gelände mit PONAL anzuheben, um diesen Steg in eine Art natürliches Wehr oder Stromschnelle zu integrieren.

Erste Schicht PONAL aufgetragen, dazu ein paar pink eingefärbte Findlinge als Akzent im Flussbett platziert – das Ganze durfte nun über Nacht aushärten. Der nächste Schritt wird zeigen, wie sich die Idee mit Textureffekten, Water Effects und Washings weiterentwickeln lässt.

Foto: Zwischenstand der GaLaBau-Arbeiten


Vom Werden des Flusses

... werde ich das nächste Mal berichten.

Also schaut gerne rein. Das habe ich in den nächsten Tagen fertig.

Sturmi
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Rusus

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Die blauen Molche gefallen mir gut. Das ist ein schönes Blau.
Ich finde es prima, dass Du Dir bei den einzelnen Fraktionen unterschiedliche Bases ĂĽberlegst. Das mag zwar auf manchen Spielfeldern dann nicht stimmig aussehen, aber so bekommen die Minis noch ein Alleinstellungsmerkmal. Bin auf das Wasser spannt.
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GruĂź und Nice Dice
Rusus

Angefarbelte PĂĽppchen 2009:158 2010:139 2011:262 2012:223 2013:205 2014:502 2015:333 2016:378 2017:25 2018:120 2019:865 2020:885 021:346 2022:291 2023:340 2024:193 2025:211
Mini-Rusus: https://mini-rusus.blogspot.com

Sturmtiger

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Mein lieber Rusus, lass mich dir zuerst für deine Bestätigung danken. Ich war völlig unsicher, ob das Blau nur mir gefallen würde. Ich war im Zweifel, ob denn so ein intensives Blau auf einen Schlangenkörper drauf sollte. Es knallt ja schon ein wenig arg. Und ein krieger ist ja eine sehr ernsthafte Sache. Da geht nicht jede Farbe.

Ich habs dann aber doch getan, weil es mir vom Farbton einfach sehr gut gefiel. Und ich ging das große Risiko ein, dass ich eventuell der einzige sein würde... "Schlangen sind doch... Grün/Braun/Schwarz/was weiß ich wie". So glaubte ich, es schon zu hören. Schön, dass es hier anders tönt.

Ja, die Bases sind bei mir auch so eine Sache. Mit denen erzähle ich gerne Geschichten. Es soll immer bisle was dort drauf passieren. Es ist wie die Bühne für den Schauspieler, der mit seinen Füßen drauf steht und agiert. Und die Bases der Figuren einer Truppe ergeben zusammen die Bühne für die Einheit.

Deswegen habe ich für die Roten Schlangenkrieger und für die Grünen Schlangenkrieger auch unterschiedliche Farbpaletten für die Pflanzen genommen. Einfach weil die Grünen Schlangenkrieger mit dem eher natürlich Grün ihrer Körper und dem eher künstlichen Grün der Sockel-Pflanzen sehr stark kontrastieren. Optisch baut sich da sehr viel Spannung auf.

Und bei den Roten Schlangenkriegern steht das eher natürliche Grün der Pflanzen in optischer Spannung mit der knallig roten Farbe des Körpers, ebenso den dortigen Gelbtönen.

Jetzt bei den Blauen Schlangenkriegern musste ich einfach mal was ausprobieren, was ich schon immer mal machen wollte: So nen Fluss, also was FlieĂźendes. Und die Idee mit dem kleinen Stauwehr, ĂĽber welches das Wasser drĂĽber rauscht, fand ich sowas wie ein i-TĂĽpfelchen noch.

Okay, jetzt mach ich mal nen Cut und komme zu den Bildern. Sonst wird das hier zuu textlastig. Das hält ja keiner aus.

Ach ja: Die Passgenauigkeit der Farbe zum Spielfeld ist immer so ne Sache. Da wir im Verein sehr viele Battle Mats haben, passt es nie so wirklich zu 100%. Aber wenn du mit dem Spiel beschäftigt bist, tritt das Detail der Base-Farbe ein wenig in den Hintergrund. So ist es jedenfalls bei mir. Mein Auge fokussiert dann auf das Spiel
.

Jetzt aber... Die Base der Blauen BrĂĽder...
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Sturmtiger

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Erste Tests mit PONAL und Aquacolor – Der Schlangenkrieger im Flussbett

Man will ja nicht gleich die ganze Truppe riskieren – also habe ich zur Sicherheit erst mal nur einen einzigen Schlangenkrieger mit PONAL auf der Base bearbeitet. Wenn das Ergebnis stimmt, kann der Rest nachziehen. Spoiler: Der Test hat sich gelohnt, aber es war auch lehrreich.

Für das Flussbett der Base habe ich wie gewohnt zu Revell Aquacolor 36314 Beige gegriffen. Die Farbe hat sich bei mir bewährt, wenn ich den Look eines leicht trüben, seichten Gewässers erzeugen will. Sobald man mit einer Lasur aus Gelboliv drübergeht, entsteht die Illusion, dass man durch das schmutzige Wasser bis auf den Grund schauen kann – herrlich schmodderig und schön stimmungsvoll.

Allerdings gab’s beim ersten Auftrag einen kleinen Rückschlag: Die Kombination aus der PONAL-Schicht und dem 314er Beige führte zu einer rissigen Oberfläche. Die Farbe zog sich unregelmäßig zusammen. Ich musste mehrere Schichten auftragen, bis sich eine gleichmäßige Deckung ohne Risse ergab. Aber hey – genau für solche Dinge macht man ja Testfiguren.

Findlinge als Blickfang – mit Blaugrau und Trockenbürsten zum Stein-Look

Die drei Findlinge, die aus dem angedeuteten Wasserbett ragten, setzten einen tollen optischen Akzent auf der Base. Sie gaben der Szene direkt mehr Tiefe und Realismus. Ich habe sie zunächst mit Blaugrau bemalt – eine Farbe, die sich bei mir schon oft für felsige Strukturen bewährt hat. Anschließend habe ich sie mit Weiß trocken gebürstet, um die Kanten und Erhebungen hervorzuheben.

Der Effekt war sofort überzeugend: Die Findlinge wirkten auf Anhieb wie echte Steine – zumindest visuell. Genau diese kleinen Details machen für mich den Reiz beim Basebau aus.

Foto: Das grundierte Flussbett auf der Base des Schlangenkriegers aus dem Set von Osprey Games.


Foto: Die beiden Findlinge im Flussbett sind mit Revell Aquacolor Blaugrau grundiert.


Foto: Das TrockenbĂĽrsten mit WeiĂź betont die Kanten der Findlinge.


Flusswasser mit Strömung – Versuch und Irrtum mit Farbauftrag

Beim Wasser des Flusses wollte ich mehr als nur eine simple Lasur – ich hatte die Idee, mit schwarzen und grünen Pinselstrichen auf dem gelblichen Untergrund gezielt Strömung und tiefer liegende Unterströmungen anzudeuten. Also setzte ich diese Linien nebeneinander, in der Hoffnung, eine dynamische Wasserwirkung zu erzeugen. Leider ging der Plan nicht auf: Das Ganze wirkte eher unruhig und künstlich.

Deutlich besser wurde das Ergebnis, als ich großflächig zu Gelboliv griff und die Farbe mit wenig Kontrast auftrug. So entstand eine ruhige, leicht trübe Wasserfläche, die den Eindruck eines flachen, aber nicht ganz klaren Flusses vermittelt. Wieder mal zeigte sich: Weniger ist manchmal mehr – vor allem bei Wasserflächen auf Bases.

Fotos: Der unglĂĽckliche Schwarz-GrĂĽne Strom.






Strömung, Gekräusel und Luftblasen – Dynamik im Miniatur-Flussbett

Zum Schluss habe ich das Flussbett hinter der Figur nochmals mit einer Schicht PONAL angehoben, um einen kleinen Höhenunterschied im Wasserspiegel zu erzeugen. Dadurch stand das Wasser hinter dem Plastik-Steg der Figur höher als davor – perfekt, um eine Mini-Stromschnelle darzustellen. Diesen Effekt wollte ich noch visuell unterstreichen.

Ich habe daher mit verdünntem Weiß feine Pünktchen auf die Wasseroberfläche getupft. So entstanden kleine Verwirbelungen und Luftblasen – genau wie man sie bei echten Strömungsabrissen und Gefällen beobachten kann. Die Körnung war bewusst unregelmäßig, um das Ganze lebendiger wirken zu lassen. Der Effekt hat mich überzeugt: Die Szene bekam spürbar mehr Dynamik.

Als kleines Extra habe ich auf einem der Findlinge noch einen Mini-Busch platziert – so, als hätte sich dort ein Samen angesiedelt. Ein winziges Detail, aber genau solche machen für mich den Unterschied.

Das Projekt war damit fĂĽr mich rund.

Sturmi


Foto: Die mutige Blaue Schlange im Wasser mit dem Gekräuse einer Stromschnelle.





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Sturmtiger

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Hallo zusammen,

die Geschichte mit den Schlangenkriegern geht übrigens noch weiter. Denn als ich den ersten Blaumann ansah, hatte ich den Wunsch, nochmal was zu verändern. Ich wollte das Base für meine Schlangenkrieger nochmal realistischer gestalten. So entschloss ich mich, das Flussbett hinter der Schlange noch einmal anzuheben. Der Kunststoff-Steg zwischen den Beinen der Miniatur ragte mir einfach zu auffällig aus dem Wasser heraus – mein Ziel war, dass das Wasser darüber hinwegfließt und dann hinter der Schlange in die Tiefe stürzt, ähnlich einem kleinen Wasserfall.

Nachdem ich die neue Geländestruktur mit Modelliermasse modelliert und sauber integriert hatte, überarbeitete ich die Bemalung der Wasseroberfläche. Die gelbolive Töne und die Dynamik der Luftblasenverwirbelungen rund um den Findling hinter der Schlange kamen jetzt noch stärker zur Geltung. Hier hatte ich besonders auf die feinen Details der Strömung geachtet, um die Illusion eines lebendigen Flusslaufes zu verstärken.

Zum Abschluss trug ich eine Schicht hochglänzenden Klarlacks auf, um den Wassereffekt realistisch wirken zu lassen, und lackierte den Baserand klassisch in Schwarz.

Mein Empfinden: die Höherlegung ist irgendwie glaubwürdiger. Was meint ihr?



Foto: Der Erstling der Schlangenkrieger mit Bögen und mit dem korrigierten Flussbett.




Vorbereitung der Bases fĂĽr meine andere3n Schlangenkrieger

Nachdem der Musterkrieger fertig war, nahm ich mir den Rest der Truppe vor: Neun weitere Schlangenkrieger standen bereit, bereits vollständig bemalt, aber noch ohne finalisierte Bases. Ich begann damit, die Basisstruktur auf die Bases aufzutragen – dafür nutzte ich PONAL als Modelliermedium. Mit dieser ersten Schicht sorgte ich dafür, dass der Plastik-Steg der Figuren bündig ins Wasser eingebettet wurde und nicht mehr unnatürlich überstand.

Nach dem vollständigen Trocknen der ersten Schicht setzte ich hinter den Figuren eine weitere Lage PONAL an, um die Erhebung im Flussbett gleichmäßig aufzubauen. So erreichte ich das gewünschte Niveau für die spätere Wasserdarstellung. Dann hieß es warten, bis alles gut durchgetrocknet ist – dann ging mit der Bemalung der Bases weiter. Doch davon demnächst mehr.

Sturmi



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Sturmtiger

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Flussbetten und Findlinge: Feinschliff an den Bases

Die Ponal-Schicht auf meinen Bases hat sich diesmal beim Aushärten etwas mehr Zeit gelassen. Als sie endlich durchgetrocknet war, konnte ich mich an die finale Gestaltung der Bases machen. Die Grundierung des Flussbetts erfolgte mit 314er Beige, wobei sich – wie schon öfter – feine Risse bildeten. Hier half nur mehrfaches Auftragen, bis ich eine glatte, rissfreie Oberfläche erzielt hatte.

Für die Findlinge habe ich unterschiedlich große Stücke Aquariumkies ausgewählt und diese zunächst mit Blaugrau grundiert. Anschließend habe ich sie per Trockenbürsten mit Weiß hervorgehoben, um die Steinstruktur zu betonen – eine solide Basis für die weitere Gestaltung des Flussbetts.

Über die 314er-Beige-Schicht legte ich eine wässrige Lasur in Gelboliv, die ich zum Hintergrund hin in mehreren Lagen verstärkte, bis die Farbe deckend wurde. Im vorderen Bereich ließ ich bewusst einige Partien des Untergrunds frei, um seichtere Stellen anzudeuten. Dort soll später Grasbewuchs entstehen – als kleine Akzente, die zeigen, dass diese Bereiche nur gelegentlich vom Wasser überspült werden.

Foto: Die mit PONAL gebildeten Flussbett-Niveaus.


Foto: Das Gelb auf der Base zeigt noch Risse in der Oberfläche. Damit die Wasseroberfläche künftig keine Risse zeigt, legte ich Schicht um Schicht aufeinander.


Foto: Die deckende Schicht Gelb fĂĽr den Flussboden.


Foto: Ein erster Auftrag der wässrigen Lasur Gelboliv.


Für die Wasseroberfläche griff ich erneut zu Schwarz und Grün, die ich in Streifen auftrug, um die Wirkung von fließendem Wasser zu erzeugen. Leider stellte sich auch diesmal kein ganz zufriedenstellendes Ergebnis ein – am Ende dominierte wieder ein Gelboliv-Ton.

Foto: Nach dem Auftrag der schwarz-gelboliven Wellen.


Etwas Gekräuse: Luftblasen auf dem Flussbett

Die verwirbelten Luftblasen hatten sich bei meiner ersten Figur als ziemlich aufwendig herausgestellt, bis sie so wirkten, wie ich es mir vorgestellt hatte. Diesmal wollte ich den Prozess vereinfachen und setzte daher direkt zahlreiche kräftige weiße Punkte auf die Base, um die Blasen darzustellen. Allerdings merkte ich kurz darauf, dass sie etwas zu dominant geraten waren. Ich ließ sie zunächst so stehen und überlegte während des weiteren Bemalens, wie ich sie später am besten integrieren oder abmildern könnte.

Foto: Das etwas zu starke Gekräuse auf den Bases der Schlangenkrieger.


Absoften des Gekräuses: Feinschliff für die Luftblasen

Für die zu kräftig geratenen weißen Punkte überlegte ich mir eine einfache Lösung: Ich übertupfte das Gekräuse sowie die direkte Umgebung zunächst mit einer Lasur in Gelboliv und anschließend mit wässrigem Weiß. Dadurch wurde die Wirkung weicher und das Ganze erinnerte mich an einen feinen Luftblasen-Schwall unter Wasser. Die harte Kante der ersten weißen Punkte wurde dadurch deutlich gemildert.

Zum Abschluss versiegelte ich die Wasserfläche wie gewohnt mit einer Schicht Klarlack, um den Glanz des Wassers zu betonen.

Foto: Die entschärften Luftbläschen der Bases der Schlangenkrieger


Gras auf seichten Stellen: Der letzte Schliff an den Bases

Wie ich weiter oben schon angekündigt hatte, brachte ich jetzt die Grasbüschel an. Dafür verwendete ich Grasbüschel von MiniNatur, die ich gezielt auf die seichten, gelblich durchschimmernden Stellen im Flussbett setzte. Das Gras fügte sich dort sehr stimmig ein und verstärkte den Eindruck, dass es sich um Bereiche handelt, die nur gelegentlich überspült werden und daher ideale Bedingungen für Bewuchs bieten.

Damit war die Base abgeschlossen. Zum Schluss bekamen die Bases noch einen sauberen, schwarzen Rand als Rahmen.

Sturmi

Fotos: Hier steht der Schlangenmann mitten im Fluss, an einer seichten Stelle, an der auch etwas Gras wächst.





Fotos: Hier die ganze Truppe der 10 blauen Schlangenkrieger









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Sturmtiger

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Muskelpakete fĂĽr die Echsenfraktion: Umbauten mit Biss
« Antwort #23 am: 08. Mai 2025 - 17:00:04 »

Muskelpakete fĂĽr die Echsenfraktion: Umbauten mit Biss

Beim Stöbern in einem TikTok-Video namens „Special Forces around the world“ – ein wirklich gelungenes KI-generiertes Werk – sprang mir direkt der indonesische Krieger ins Auge. Der war ein richtiger Schrank: muskulös, kämpferisch, voller Energie. Sofort musste ich an die klassischen Chaos Barbaren denken – und an meine altehrwürdigen Lizard Men. Die Idee war geboren: Warum nicht beides kombinieren?

Ich griff kurzerhand in meine Bitzbox und suchte mir passende Teile zusammen. Die massigen Torsi der Chaos Barbaren eigneten sich hervorragend als Basis. Für die Köpfe hatte ich noch einiges auf Lager – unter anderem diverse Lizardmen-Schädel sowie ein paar markante Schlangenköpfe der Snake Men von Osprey Games. Ich testete verschiedene Kombinationen und begann mit ersten Trockenpassungen. Die Wirkung war sofort da: reine physische Präsenz, dazu das exotische Reptilienflair – genau das, was ich mir für eine Eliteeinheit meiner Echsenkrieger vorgestellt hatte.

Foto: Ein kopfloser Chaos Barbar. Ich nahm ihn aus einer laufenden Bemalserie. Jetzt wird es eben weniger Teufel geben…


Foto: Die Köpfe der Schlangen aus meinem Bemaltest mit verschiedenen Farbkombinationen waren noch da.


Foto: Ein Satz Echsenköpfe.


Foto: Zwei fertige Muskelechsen. Einer mit Echsenkopf und einer mit Schlangenkopf.


Foto: Die anderen sieben geköpften Chaos Barbaren.


Foto: … haben nun alle Schlangenköpfe und Echsenköpfe bekommen.




Echsen oder Schlangen?

Bei den ersten beiden Umbauten entschied ich mich, jeweils einen Echsen- und einen Schlangenkopf zu verbauen – einfach, um ein Gefühl für die Wirkung zu bekommen. Beim anschließenden Betrachten gefiel mir beides ausgesprochen gut. Die Mischung aus reptilienhaften und serpentinen Zügen brachte Dynamik in die Einheit. Ich beschloss, die ganze Truppe zu durchmischen: zehn Modelle insgesamt, ideal, um sie als gemischte Einheit nach den One-Page-Rules zu spielen.

Für die Bemalung wählte ich einen naturverbundenen Look: Der Grundton der Körper wurde mit Revell Aquacolor Helloliv angelegt. Die Körperinnenseiten – also Front, Arm- und Schenkelinnenseiten – gestaltete ich mit dem recht gelblichen Beige Revell Aquacolor 36314. Darüber setzte ich gezielt Flecken mit Revell Aquacolor Gelboliv. Diese dunkelgrünen Akzente überdecken auch die Farbübergänge, sodass keine harten Kanten entstehen. Das sorgt für ein organischeres Erscheinungsbild – fast wie Tarnmuster in der Natur.

Die Ausrüstung bemalte ich analog zu meinen bisherigen Chaosbarbaren, allerdings mit einer Anpassung: Statt schwarzer Gurte kamen verschiedene Brauntöne zum Einsatz – einfach passender fürs Dschungelklima. Und als kleines Detail erhielten die Schulterharnische eine Lasur aus Revell Aquacolor Rost. Bei der hohen Luftfeuchtigkeit im Urwald wirkt angerostetes Metall einfach glaubwürdiger.

Anbei noch ein paar Bilder vom Umbau und vom finalen Ergebnis.









Foto: Die Grundierung mit Helloliv nebst dunkelgrüner Betupfung reißt die Teufel sogleich aus der Hölle und verortet sie glaubwürdig im Urwald.


Foto: Die Vorderseite des Körpers erhält gleich den gelben Anstrich.







Foto: Die fertigen Krieger






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Snake Warriors & Echsenkrieger: Update "Lizardmen von Wargames Atlantic"
« Antwort #24 am: 18. Mai 2025 - 19:58:02 »

Projektstart mit Stolpersteinen – Der Weg zu meinen 24 Lizardmen von Wargames Atlantic

Die Lizardmen von Wargames Atlantic geisterten mir schon eine ganze Weile im Hinterkopf herum, und als ich mir kürzlich endlich eine Box zugelegt hatte, war das mehr ein Impulskauf als ein konkreter Plan. Klar, irgendwo war mir bewusst, dass da noch Bauen und Bemalen anstehen würde – aber ich ging davon aus, das wird ein lockerer Durchgang. Denkste. Der Umfang des Projekts hat mich dann doch mehr gefordert, als zunächst angenommen.

Beim ersten Öffnen der Box war der Eindruck allerdings durchweg positiv: Die Modelle sind richtig sauber modelliert, mit feinen Details und einer klaren, sauberen Gussqualität. Schon auf dem Gussrahmen war zu erkennen, dass hier eine richtig schicke Truppe heranwachsen kann – und zwar eine, die nicht nur auf dem Spielfeld was hermacht, sondern auch bemalt echte Hinguckerqualitäten mitbringt. Ich muss zugeben: Der Gedanke an ein paar neidische Blicke auf dem Spieltisch war von Anfang an durchaus reizvoll.

Foto: Ein Gussast mit drei Echsenmenschen und zahlreichen Optionen des Sets Wargames Atlantic Lizardmen



Gussrahmen deluxe – Vielfalt bei Köpfen und Waffen, aber ein Haken bleibt

Was die Ausstattung der Box angeht, wurde ich wirklich nicht enttäuscht. Auf jedem Gussrahmen befinden sich drei Lizardmen in unterschiedlichen Posen, und was die Optionen betrifft, kann man sich richtig austoben. Für jeden der drei Echsenkrieger gibt es eine Auswahl an Köpfen, die dem Ganzen ordentlich Charakter verleihen: Da gibt’s einen mit Gasmaske im Sci-Fi-Look, einen markanten Saurierkopf mit Knochenplatte und Glubschaugen, sowie gleich sieben Varianten des stachelbewehrten Knochenkopfs. Wer es schlichter mag, greift zum glatten Kopf ohne Stacheln – stilistisch ist für fast jedes Setting was dabei.

Auch bei der Bewaffnung lässt sich Wargames Atlantic nicht lumpen: Vom AK-47-artigen Gewehr über eine archaische Piratenflinte mit massivem Holzschaft bis hin zur etwas moderneren Kolonial-Rifle ist alles vertreten. Zusätzlich liegen Nahkampfwaffen wie Schwerter und Speere bei – perfekt für verschiedene Tabletop-Systeme, egal ob Sci-Fi, Post-Apokalypse oder Fantasy.

Einziger Wermutstropfen: Es sind keine Bases enthalten. Für mich persönlich ein echter Nachteil, denn ohne Bases kann ich mit dem Zusammenbau nicht sinnvoll starten – gerade wenn ich die Truppe für One Page Rules vorbereiten will. Da setze ich wie bei meinen Necrons auf 32mm-Rundbases. Zum Glück habe ich noch ein paar Tütchen mit Ersatzbases... irgendwo. Jetzt heißt es also: bauen, hoffen und suchen!

Waffenwahl mit Taktik – und der Gussast wird zum Gegner

Bevor der eigentliche Zusammenbau starten konnte, hieß es erstmal: Runter mit den Teilen vom Gussast – und zwar im Akkord. Genau das ist der Punkt, der mich bei vielen Bausätzen, vor allem bei Games Workshop, immer wieder nervt: Mit der Bastelzange stundenlang vorsichtig freischnippeln, statt direkt loslegen zu können. Und dann kommt noch die kombinatorische Denkarbeit obendrauf: Welche Waffen passen zu welchen Armen? Welche Posen ergeben Sinn? Und vor allem – was will ich damit eigentlich auf dem Spielfeld darstellen?

Ich hatte von Anfang an vor, die Truppe als Saurian Warriors in meiner Saurian Starhost-Armee bei One Page Rules: Grimdark Future einzusetzen. Also mussten die Lizardmen auch ordentlich ballern können. Die AK47-artige Wumme ist da eindeutig erste Wahl – alles andere wirkt zu sehr nach britischer Kolonialromantik oder Karibikflair aus dem 18. Jahrhundert.

Jeder Gussrahmen bringt zwei AK47-Waffen mit. Macht bei acht Gussrahmen also 16 Stück – zu wenig, denn ich wollte vier Fünfertrupps bauen, also 20 Miniaturen mit modernen Waffen ausstatten. Nach einigem Überlegen habe ich mich für einen Kompromiss entschieden: Jeder Trupp bekommt vier AK47 und eine dieser urigen Piratenflinten. Die restlichen Modelle – also diejenigen, die nicht in den regulären Trupps unterkommen – erhalten ebenfalls Piratengewehre. Funktional reicht das, und optisch hat es auch seinen Reiz.

Beim Verbau der Waffen musste ich dann mit viel Geduld herausfinden, welche linken Arme überhaupt sinnvoll kombinierbar sind – aber das gehört halt dazu. Bei den Köpfen habe ich gezielt Akzente gesetzt: fünf mit Gasmaske für den dystopischen Look, fünf mit der massiven Saurier-Knochenplatte, zehn „klassische“ Echsenköpfe – und für die vier Extramodelle nochmal vier Gasmaske-Varianten. Das ergibt eine gute Mischung aus Atmosphäre und Wiedererkennung.

Die Schwänze bieten keine Auswahlmöglichkeit – drei Sorten sind im Set, und die muss man einfach nehmen, wie sie kommen. Ist okay – der Fokus liegt bei diesen Modellen ohnehin klar auf dem Oberkörper und der Bewaffnung.

Hier die Spielwerte fĂĽr die Echsenfritzen in OPR.

Saurian Warriors [5] 100pts
Q:4+ D:4+
Fearless (gefailter Moraltest kann mit 4+ gerettet werden), Predator (jede 6 gibt nen extra Attacker-WĂĽrfelwurf)
5x CCW (A2)
5x Pistols (12″ A1)
Aufgemotzt mit:
4x 5er Einheit mit „Replace one Pistol mit Shock Charger“ (24″, A1, AP(4)) 15pts
Als Shock Charger nehme ich die Piratenflinten!


Feinarbeit mit Fingerspitzengefühl – Entgraten und Umplanung

Nach dem Abtrennen der Einzelteile vom Gussast war noch lange nicht Schluss. Das Entgraten hat sich als echte Geduldsprobe entpuppt – gerade bei den filigranen Teilen der Lizardmen-Modelle war höchste Vorsicht geboten. Die Details sind teilweise so fein, dass schon ein kleiner Ausrutscher mit dem Bastelmesser irreparable Schäden hinterlassen könnte. Also habe ich mir Zeit genommen, jedes Bauteil sorgfältig von Gussgraten und Überständen zu befreien – eine Aufgabe, die zwar monoton ist, aber letztlich die Grundlage für ein sauberes Endergebnis schafft.

Während ich mich durch die Schwänze, Waffenarme und Echsenköpfe gearbeitet habe, kam mir noch eine Idee: Ich wollte meine ursprüngliche Verteilung der Köpfe nochmal überdenken. Zwei komplette 5er-Trupps sollten mit Gasmasken ausgerüstet werden – das passt stilistisch einfach super zur Grimdark Future-Atmosphäre und hebt sie visuell als Einheit hervor. Glücklicherweise ließ sich das mit den vorhandenen Kopfvarianten problemlos umsetzen.

Foto: Die 24 Lizardmen von Wargames Atlantic in Einzelteilen vor der Montage.



Montage mit Tücken – Wenn’s am Passsitz hapert

Die Montage der Lizardmen schien auf dem Papier unkompliziert: Ein bisschen Plastikkleber an die Schultern, an den Kopfansatz und ans Heck – dann die Arme anbringen, Kopf drauf, Schwanz dran – fertig. Besonders beim Tragearm, also dem, der die Waffe unten stützt, habe ich noch einen zusätzlichen Tropfen Kleber in die Klaue gegeben, damit das Gewehr sicher sitzt. So war jedenfalls der Plan.

In der Praxis zeigte sich dann schnell: Das passt alles nur so mittel. Es wirkt, als hätten die Designer bei Wargames Atlantic die eigenen Modelle nie selbst zusammengebaut. Denn was beim ersten Trockenpassen auffällt: Die Arme schließen nicht sauber an. Entweder liegt der linke Arm flächig an, dann steht der rechte unschön ab – oder andersherum. Richtig dicht bekommt man beide Schultern kaum. Noch ärgerlicher ist die Waffenhand – die Klaue nimmt die Waffe nicht vollständig auf, die „Finger“ verhindern ein sauberes Anliegen auf dem Handteller. Klar, aus Spielentfernung fällt das kaum auf, aber es ärgert trotzdem. Bei einem Set, das mit rund 30 Euro zu Buche schlägt, darf man eigentlich etwas mehr Passgenauigkeit erwarten.

Ich habe mich entschieden, die Lücken mit Modelliermasse zu füllen und dabei innerlich ein paar Flüche in Richtung Wargames Atlantic zu schicken. Jetzt geht’s erstmal an die Suche nach den 32mm-Bases – irgendwo im Grünen Salon müssten die noch liegen.

Fotos von den zusammengebauten Echsenfritzen seht ihr hier unten.

– Sturmi



















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Fasaar

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Klasse, bin schon gespannt auf das Endergebnis! Und vielen Dank fĂĽr die Bemalanleitungen.
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Danke. Die sehr gut ausmodellierten Figuren liegen perfekt in der Hand und versprechen reizvolle optische Effekte.

Sturmi
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Beim letzten Aufräumen fielen mir zufällig ein paar 32mm-Rundbases in die Hände – genauer gesagt 23 Stück. Eigentlich hätte ich 24 gebraucht, um meine komplette Einheit der Lizardmen von Wargames Atlantic auszurüsten. Aber statt lange zu grübeln, habe ich direkt gehandelt: Eine kleinere Reserve-Base aus dem Fundus herangezogen und den letzten Echsenmann darauf platziert. So konnte ich alle Miniaturen sauber aufbasen und hatte beim Bemalen gleich eine deutlich bessere Haptik. Die fehlende Rundbase wird natürlich noch nachbestellt und später ersetzt. Wichtig war mir erstmal, dass alle vier aktiven Trupps spielfertig montiert sind – und das Ziel ist erreicht. Die Jungs schauen jetzt schon deutlich kampfbereiter drein.



Kleiderkammer für Schuppenträger: Farbwahl für die Lizardmen

Wenn es um Wehrmachts-Panzergrenadiere, Fallschirmjäger oder sogar Rote Armee geht, kann ich die Uniformvorgaben im Halbschlaf runterbeten. Selbst bei Australiern brauche ich nur einen kurzen Moment. Aber als nun die Echsenmenschen von Wargames Atlantic auf der Werkbank standen, wurde es plötzlich exotisch. Der innere Versorgungs-Uffz stand etwas ratlos in der unikornischen Bekleidungskammer, denn für Schuppenträger gab es bislang keine Vorschriften am Ausgabeschalter.

Die Miniaturen hockten bildlich gesprochen brav auf der Bank vor der Kleiderausgabe – wartend, aufgerufen zu werden, nur um dann mit einem Schulterzucken wieder abgezogen zu werden: „Für euch haben wir noch nichts. Fragt mal den Sturmi.“ Also landete das Ganze wieder auf meinem Tisch. Ich machte es mir einfach: Ich griff zur Boxart. Die Farbgebung war dort klar definiert – ein helles Grün als Grundton, akzentuiert mit dunkelgrünen Streifen. Eine klassische, praxistaugliche Bemalung. Kein Firlefanz – aber genug Stil, damit die Truppe einheitlich und tabletop-tauglich auf dem Schlachtfeld steht.

Foto: Die Schachtel der Wargames Atlantic Lizardmen



Ein Proband fĂĽr die Truppe: Farbschema im Feldversuch

Auch wenn die grobe Richtung für die Bemalung der Echsenmenschen klar war, wollte ich nicht gleich alle Minis unter den Pinsel nehmen. Also entschied ich mich für einen Testlauf – ein einzelner Lizardman sollte als Farbversuchsmodell herhalten. Wenn das Ergebnis überzeugte, würde das Schema auf den Rest der Truppe ausgerollt.

Als Basisfarbe griff ich zu Revell Aquacolor Helloliv. Dieses helle Grün diente mir als Grundierung und bildete das Fundament für den natürlichen, sumpfartigen Look, den ich für die Echsen im Sinn hatte. Zwei Hauptfarben sollten reichen: ein helles und ein dunkles Grün – alles weitere würde nur Zierde sein. Für Schattierungen und Tiefen arbeitete ich mit Contrast Colour Militarum Green. Die Lasur kam gezielt auf die tieferliegenden Schuppenpartien, besonders am Rücken, zum Einsatz und sorgte dort für eine glaubhafte Tiefe und Struktur. Gleichzeitig achtete ich darauf, die Gesamtzahl der Farben gering zu halten – denn auch bei Reptilien mit Ursprung im Sumpfgebiet darf eine gewisse deutsche Disziplin nicht fehlen.

Foto: Das Helloliv ist aufgetragen. Nun muss es trocknen.



Foto: Hier wurde bereits das DunkelgrĂĽn als Streifen und Flecken aufgetragen.



Dunkle Streifen und Schattenspiele: Feinabstimmung am Testmodell

Im zweiten Schritt griff ich erneut zur Contrast Colour Militarum Green, um die charakteristischen dunklen Streifen an Armen, Beinen und am Rumpf des Echsenmenschen zu setzen. Nach dem Trocknen wirkten diese Flächen allerdings etwas zu hart und plakativ. Also ging ich vorsichtig mit einem Trockenbürsten in Helloliv über die betroffenen Partien – und siehe da: Das dunkle Grün wurde angenehm gebrochen und fügte sich organisch ins Gesamtbild ein. Die Echse wirkte dadurch plastischer und natürlicher.

Ein besonderes Augenmerk legte ich auf die schmalen Vertiefungen zwischen den Knochenplatten am Schwanz sowie am Rücken. Diese behandelte ich ebenfalls mit der dunklen Lasur, um Tiefe und Struktur in die Modellierung zu bringen. Die Wash legte sich schön in die Rillen und betonte das Relief der Miniatur exakt so, wie ich es mir vorgestellt hatte.

Nach dem Trocknen war klar: Der Look kam dem Vorbild auf der Verpackung von Wargames Atlantic sehr nahe – Ziel erreicht. Für die Augen wählte ich ebenfalls die dunkelgrüne Lasur als Schattenfarbe, um später durch gezielten Kontrast noch mehr Ausdruck herauszuholen. Die Richtung stimmte – und das Farbschema stand nun fest für die ganze Truppe.

Foto: Diese Stellen an dem Echsenmenschen/Lizardman wurden mit dem dunklen Wash abgedeckt.



Knochenplatten mit Kontur: TrockenbĂĽrsten fĂĽr Struktur

Im dritten Arbeitsschritt nahm ich mir gezielt die Knochenplatten auf Rücken und Schwanz der Echsenmenschen vor. Statt diese mit einer herkömmlichen hellgrünen Farbe flächig zu bemalen, entschied ich mich bewusst für die Technik des Trockenbürstens mit Revell Aquacolor Helloliv. Ziel war es, eine optische Aufhellung zu erzielen, ohne die Tiefenwirkung der darunterliegenden Lasur zu verlieren.

Durch das vorsichtige Bürsten über die erhabenen Strukturen kamen die Details der Plattenkanten besonders gut zur Geltung. Die Lichtkante entstand so ganz natürlich und betonte die modulierte Oberfläche der Miniatur, ohne dabei künstlich zu wirken. Gerade bei den schuppigen Buckelpartien sorgte diese Technik für eine schöne Abstufung und verankerte den Look noch stärker im gewünschten Farbschema.

Foto: Die Knochenplatten mit den Konturen durch das TrockenbĂĽrsten.



AusrĂĽstung mit Akzent / Gurtbemalung fĂĽr Kontrast

Im vierten Schritt nahm ich mir die Ausrüstungsgurte der Echsenmenschen vor. Diese sollten – ganz im Sinne der Boxart – einen deutlichen Kontrast zur grünen Grundfarbgebung setzen und die visuelle Monotonie der Figur gezielt aufbrechen. Insgesamt waren vier Gurte zu bemalen: ein Beckengurt, ein Schultergurt sowie zwei Oberschenkelgurte.

Für die Bemalung griff ich zu Revell Aquacolor 36185 Braun – ein kräftiger, leicht ins Orange spielender Farbton, der sich hervorragend vom Grün des Körpers abhebt. Ich trug die Farbe gezielt auf die Außenflächen der Gurte auf, die gut sichtbar hervortreten. Auch die oberen Seitenflächen erhielten etwas Farbe, um die plastische Wirkung zu verstärken. Beim Auftrag ließ sich ein leichtes Übermalen nicht ganz vermeiden, aber das war einkalkuliert – kleinere Patzer werden nach dem Trocknen sauber ausgebessert. So bekommen die Gurte eine klare Definition im Gesamtbild, ohne die Figur zu überladen.

Foto: Die Ledergurte am Lizardman von vorne und hinten.





Kanten, Schatten, Augen

Im fünften Schritt stand das saubere Ausarbeiten der Übergänge auf dem Plan. Die orangebraunen Gurte wirkten ohne klare Abgrenzung zur grünen Haut noch etwas flach. Um hier eine optische Trennung und mehr Plastizität zu erzielen, setzte ich gezielt Schatten nach. Zum Einsatz kam der Black Wash von Games Color – ein bewährtes Mittel für genau solche Feinarbeiten.

Den Wash trug ich dicht an den Rändern der Gurte auf, direkt auf die angrenzende grüne Haut. Dabei achtete ich darauf, dass er weich verläuft, aber dennoch die nötige Abdunklung liefert. So entstand eine natürliche Schattenwirkung, die die Gurte deutlicher hervortreten ließ und das Gesamtbild harmonischer machte. Der dreidimensionale Eindruck verbesserte sich spürbar – ein einfacher, aber wirkungsvoller Schritt.

Parallel dazu kümmerte ich mich um die Augen: Auf die dunkelgrün lasierte Grundfläche der Augenhöhle setzte ich mit Weiß gezielt die Augäpfel. In einem späteren Schritt folgen noch Gelb als Iris und ein senkrechter schwarzer Strich als Pupille. Damit bekommt die Miniatur nicht nur Leben, sondern auch den nötigen Blick für den Schlachtfeldüberblick.

Foto: Der Black Wash verstärkt die Abgrenzung der Farbflächen Braun / Grün an den Lizardmen von Wargames Atlantic.





Foto: Hier habe ich mit WeiĂź die Augen (Augapfel) aufgetragen. An der Schnaute unterstreicht ein Strich mit der dunkelgrĂĽnen Lasur die Knochenplatte auf der Nase. Das Maul (Lippen) wird ebenfalls akzentuiert.



Leuchtende Augen und schmuddelige Details: Finale Akzente an Horn und Kralle

Im sechsten Schritt standen die letzten markanten Details an – insbesondere Augen, Hörner und Klauen. Für die Augen griff ich zu Army Painter Speed Paint „Zealot Yellow“, einer transparenten Orange-Gelb-Lasur. Der etwas dickere Auftrag sorgt dafür, dass die Augen intensiv leuchtend Orange erscheinen – ein starker Kontrast zur dunklen Umrandung. Den Abschluss bildete eine senkrechte schwarze Pupille, die dem Blick der Miniatur Ausdruck und Präsenz verleiht.

Die drei Hörner auf dem Kopf sowie das rückseitig eingewachsene Exemplar wurden zunächst weiß grundiert. Ebenso die Krallen an Händen und Füßen. Anschließend trug ich einen Wash mit Revell 36314 Beige auf, um das reine Weiß abzudämpfen und eine natürlichere, leicht verschmutzte Optik zu erzeugen. Gerade bei diesen Elementen darf es ruhig etwas „used look“ sein – zu sterile Sauberkeit passt nicht zum Echsenvolk aus Sumpf und Wildnis. Die Kanten blieben dabei leicht aufgehellt stehen, was dem Gesamtbild zusätzlich Tiefe verleiht.

Foto: Hörner und Klauen werden weiß grundiert. Die Augen bekommen ihr Orange ab.



Foto: Hier das eingewachsene Horn auf dem Buckel.



Rifle, Metall und Lederschlaufen

Im siebten und letzten Bemalungsschritt wandte ich mich den Ausrüstungsdetails zu – insbesondere der Waffe und der Gurtschnalle. Die „Rifle“ erhielt zunächst einen Anstrich mit Revell Aquacolor 36381 Braun, ein erdiger Holzton, der als Basis für den Schaft diente. Nach dem Trocknen setzte ich einen Black Wash darüber, um Struktur und Maserung anzudeuten. Danach zog ich die erhabenen Flächen erneut mit dem Braunton nach – so kam die Holzoptik stimmig zur Geltung.

Die metallischen Bauteile der Waffe bemalte ich mit Revell Aquacolor Aluminium. Auch hier kam der Black Wash zum Einsatz, allerdings in deutlich reduzierter Menge – nur ein feiner Schatten sollte angedeutet werden. Für besonders glänzende Highlights an Nieten und Laufspitze setzte ich gezielt kleine Tupfer Vallejo Metal Color Silber. Diese extrem helle, flüssige Metallfarbe bringt exakt die punktuelle Leuchtkraft, die das Modell an diesen Stellen braucht.

Der Schultergurt auf der Brust trug ebenfalls eine feine Schnalle, die ich mit Aluminiumfarbe hervorhob. Danach wurde auch hier vorsichtig mit Black Wash nachgearbeitet. Besonders der Knoten des Ledergurts erforderte präzises Arbeiten: Die drei übereinanderliegenden Gurtbahnen mussten sauber voneinander abgegrenzt werden, damit die Verschlingung klar erkennbar bleibt – ganz im Sinne der ursprünglichen Modellierung. Mit diesem Schritt war die Miniatur vollständig ausdefiniert – bereit fürs Regiment.

Foto: Finish am Echsenmann: Wumme, Klauen (gelbe Lasur), Schnalle am Gurt und der Knoten wollen betont werden.



Base, Buschwerk und erste Parade: Der Echsenmann ist bereit

Zum Abschluss bekam die Base meines ersten Lizardman-Kriegers eine provisorische Gestaltung – für ein sauberes Erscheinungsbild beim Fotoshooting. Ich griff zum selben Braunton wie bei den Gurten (Revell Aquacolor 36185), um den Untergrund farblich stimmig zu halten. Darüber setzte ich sparsam etwas Buschwerk von Woodland Scenics. Kein aufwendiges Diorama – nur ein schlichter, funktionaler Auftritt für die erste Präsentation.

Natürlich durfte der frisch bemalte Echsenkrieger dann auch gleich zum Posen antreten. Für ein Shooting im Shturmigrader Stadtwald war es ihm (und mir) zu heikel – wer weiß, wie die dort stationierten Rotarmisten auf einen bewaffneten Reptiloiden reagieren würden. Also ließ ich ihn ein paar Schritte auf der heimischen Wiese machen. Licht, Perspektive, Haltung – das passte.

In der kommenden Woche nehme ich mir dann die restlichen vier Echsenfritzen der 5er-OPR-Einheit vor. Die Richtung ist klar, das Farbschema steht – jetzt wird durchgezogen.







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Utgaard

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Cool geworden!

Fasaar

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Wie bereits geschrieben, sehen sehr gut aus und danke fĂĽr die Bemalanleitungen!
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