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Panzer-Parade: Die Regimenter des Sturmi, Update: Zwei Nachzügler

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Sturmtiger:


Ein-Teil-Bausätze: Meine liebsten Hauls

Was gibt es für uns Wargamer Schöneres als einen Bausatz, der out-of-the-box direkt spielfertig ist? Genau – zwei davon! Ich konnte in der Bucht gleich doppelt zuschlagen und habe mir zwei Exemplare der 10,5 cm leFH 18 Selbstfahrlafette auf Geschützwagen 39H(f) von DeAgostini im Maßstab 1:72 geangelt. Dieser Umbau eines französischen Hotchkiss 39 zum mobilen Artillerieträger mit deutscher Beutewumme stand schon lange auf meiner Wunschliste – und nun ist das gute Stück endlich in meiner Fahrzeughalle gelandet.

Urtümliche Feuerkraft für die 21. Panzerdivision: Mein Hotchkiss-Monster

Die 10,5 cm leFH 18 Selbstfahrlafette auf Geschützwagen 39H(f) von DeAgostini ist ein urtümliches Biest – ein massives Artilleriegeschütz auf dem eher zierlichen Chassis eines französischen Hotchkiss 39. Diese skurrile Silhouette, bei der der mächtige Aufbau den kleinen Rumpf fast zu erdrücken scheint, hat mich schon immer fasziniert.

Historisch gesehen war das Fahrzeug bei der 21. Panzerdivision in der Normandie im Einsatz. In der Sturmgeschütz-Abteilung 200 waren davon gleich 24 Stück im Bestand – vier Batterien mit je sechs Fahrzeugen. Genau diese Kombination aus technischer Kuriosität und geschichtlicher Tiefe macht den Reiz für mich aus.

Sturmgeschütz-Abteilung 200 – Feuerkraft in Serie auf französischem Fahrgestell

Beim Blick auf die Gliederung der Sturmgeschütz-Abteilung 200 ging es zur Sache. Die Kombination aus 7,5 cm PaK 40 und der 10,5 cm leFH 18 auf dem Fahrgestell des französischen Hotchkiss 39 war nicht nur ein pragmatischer Umbau – sie war ein echtes Alleinstellungsmerkmal dieser Einheit. Nach schweren Gefechten rund um Caen und später in der Ardennenoffensive wurde die Abteilung nach Pommern verlegt und in Panzerjäger-Abteilung 673 umbenannt. Zu diesem Zeitpunkt waren die betagten Selbstfahrlafetten aber bereits durch Sturmgeschütze ersetzt worden.

Hier die ursprüngliche Gliederung:

I. Batterie (sf)
- 4× 7,5 cm PaK 40 Selbstfahrlafette auf Geschützwagen 39H(f)
- 6× 10,5 cm leFH 18 Selbstfahrlafette auf Geschützwagen 39H(f)

II. Batterie (sf)
- 4× 7,5 cm PaK 40 Selbstfahrlafette auf Geschützwagen 39H(f)
- 6× 10,5 cm leFH 18 Selbstfahrlafette auf Geschützwagen 39H(f)

III. Batterie (sf)
- 4× 7,5 cm PaK 40 Selbstfahrlafette auf Geschützwagen 39H(f)
- 6× 10,5 cm leFH 18 Selbstfahrlafette auf Geschützwagen 39H(f)

IV. Batterie (sf)
- 4× 7,5 cm PaK 40 Selbstfahrlafette auf Geschützwagen 39H(f)
- 6× 10,5 cm leFH 18 Selbstfahrlafette auf Geschützwagen 39H(f)

Foto: Links das Original von DeAgostini, rechts schon mal grundiert.


DeAgostini-Bausatz: Schwächen, Charme und Tabletop-Tauglichkeit

Mit DeAgostini-Modellen ist es wie mit Dosenbier: Man weiß, was man bekommt – und manchmal passt es einfach perfekt. Die 10,5 cm leFH 18 Selbstfahrlafette auf Geschützwagen 39H(f) aus dieser Serie kommt erwartungsgemäß eher grob daher. Viele Details sind nur aufgedruckt statt plastisch ausgeformt, was sich natürlich beim Bemalen bemerkbar macht – insbesondere bei Washes oder Trockenbürsten verschwinden Feinheiten einfach im Nichts. Auch der Innenraum ist eher spartanisch gehalten: ein paar angedeutete Granaten in Behältern, etwas Technik vorne, das war’s. Aber hey – für den Tabletop-Einsatz reicht das allemal für das nötige „Panzerfeeling“.

Das Fahrwerk ist okay, außen gibt’s immerhin ein paar Werkzeuge. Das Geschütz selbst ist auf Augenhöhe mit meinen anderen leFH-Umbauten – also solide Mittelklasse. Die drei Richt- und Messlatten hinten rechts habe ich gleich als Highlight eingeplant – die bekommen ein rot-weißes Streifendesign als visuelles i-Tüpfelchen. Klar, zehn Euro für so eine Wumme ist nicht gerade ein Schnäppchen im DeAgostini-Kosmos (ich hab Schörmis und T-34 schon für vier bis fünf Tacken geschossen), aber in dem Fall musste es einfach sein. Und mit etwas Farbe, Geduld und Liebe würde sicher auch aus diesem Kompromiss ein Hingucker auf dem Spieltisch.

Grundierung mit Revell Aquacolor – Ocker statt Dunkelgelb

Für die Grundierung der Selbstfahrlafette habe ich mich für den Farbton Ocker von Revell Aquacolor entschieden. Obwohl es sich dabei nicht um ein klassisches Dunkelgelb handelt, entsprach der etwas wärmere Ton eher meiner gestalterischen Vorstellung. Die Oberfläche des DeAgostini-Modells erwies sich als wenig haftfreudig gegenüber Acrylfarben. Um ein gleichmäßiges und deckendes Ergebnis zu erzielen, war es notwendig, mehrere dünne Schichten in ruhiger Abfolge aufzutragen. Dadurch konnte eine saubere Basis geschaffen werden, die sich für die weiteren Alterungsschritte gut eignet.



Dreifarbtarnung nach klassischem Schema plus Trockenbürsten

Für die Tarnbemalung habe ich mich am Schema von Plasti orientiert. Dabei kommen zu gleichen Teilen Dunkelgrün („39“) und Lederbraun in unregelmäßigen Flecken auf die ockerfarbene Grundierung – jeweils etwa ein Drittel der Fläche. Dieses klassische Dreifarbtarnmuster verleiht dem Fahrzeug ein authentisches Erscheinungsbild im Stil der späten Kriegsjahre. Auch das Laufwerk wurde in das Schema einbezogen, um ein stimmiges Gesamtbild zu erzeugen.

Im Anschluss habe ich die gesamte Oberfläche mit Revell 36189 Beige trockengebürstet. Der Fokus lag dabei auf den Kanten und erhabenen Partien, die stärker betont wurden. So entsteht ein dezenter Schleiereffekt, der das Modell optisch verfeinert und die Struktur der Oberfläche hervorhebt.

Foto: Zuerst kommt Braun auf die 10,5 cm leFH 18 Selbstfahrlafette auf Geschützwagen 39H(f)


Foto: Mit dem Grün dabei, wirkt sie schon, die 10,5 cm leFH 18 Selbstfahrlafette auf Geschützwagen 39H(f)


Detailbemalung

In der abschließenden Phase der Bemalung standen die Details im Fokus. Die Gummiwulste der Laufräder wurden sauber in Schwarz abgesetzt. Das am Fahrzeug angebrachte Werkzeug erhielt eine klassische Farbaufteilung: Holzgriffe wurden in Holzbraun bemalt, Metallteile in Panzergrau und anschließend mit Beige trocken gebürstet, um Kanten und Gebrauchsspuren hervorzuheben.

Der Auspuff wurde zunächst schwarz grundiert und anschließend mit einer lasierenden Schicht Holzbraun überzogen, um eine realistische Rostoptik zu erzielen. Die Lüftergitter am Heck wurden bewusst schlicht in Schwarz gehalten, um die Aufmerksamkeit nicht vom Gesamtbild abzulenken.

Foto: Ich find sie lecker, die 10,5 cm leFH 18 Selbstfahrlafette auf Geschützwagen 39H(f)


Foto: 10,5 cm leFH 18 Selbstfahrlafette auf Geschützwagen 39H(f) und Batteriechef...


Foto: 10,5 cm leFH 18 Selbstfahrlafette auf Geschützwagen 39H(f) hinter den Obstbäumen. Die Richt- und Messlatten machen sich gut.


Kleiner Griff in die Trickkiste – Nummernschild per Schablone

Für das weiße Nummernschild an der Front kam eine einfache, aber effektive Methode zum Einsatz: Ich habe eine Schablone aus Malerkrepp angefertigt, die mit dem Bastelmesser präzise zugeschnitten wurde. Anschließend wurde das Feld mit weißer Acrylfarbe ausgefüllt. Da dem Modell keine Decals beilagen, bot sich dieser manuelle Weg an. Die Technik hatte sich bereits bei einem 15mm Sd.Kfz. 251 bewährt – und auch hier überzeugt mich das Ergebnis.

Foto: Blick durch die Hecken. Die 10,5 cm leFH 18 Selbstfahrlafette auf Geschützwagen 39H(f) im Obstrain.


Foto: Blick durch die Hecken. Die 10,5 cm leFH 18 Selbstfahrlafette auf Geschützwagen 39H(f) im Obstrain.


Decals

Zum Abschluss der Lackierarbeiten habe ich zwei Balkenkreuze aus einem Decalbogen von PSC seitlich aufgebracht. Nach dem Trocknen wurden die Abziehbilder mit Klarlack versiegelt, um sie zu fixieren und ins Gesamtbild einzubinden.

Damit war die Bemalung abgeschlossen. Der Aufwand war überschaubar, die Umsetzung geradlinig. Für meinen Bedarf reichen zwei dieser Fahrzeuge völlig aus. Beide werden ihren Platz auf dem Spieltisch finden.

Gemessen am Ausgangsmaterial machen die DeAgostini-Modelle in dieser Ausführung eine sehr ordentliche Figur.

Sturmi

tattergreis:

--- Zitat von: Sturmtiger am 25. April 2025 - 12:24:45 --- Ich konnte in der Bucht gleich doppelt zuschlagen und habe mir zwei Exemplare der 10,5 cm leFH 18 Selbstfahrlafette auf Geschützwagen 39H(f) von DeAgostini im Maßstab 1:1 geangelt.

--- Ende Zitat ---
Maßstab 1:1 is fucking impressive, man!

Sturmtiger:

--- Zitat von: tattergreis am 25. April 2025 - 18:59:16 ---
--- Zitat von: Sturmtiger am 25. April 2025 - 12:24:45 --- Ich konnte in der Bucht gleich doppelt zuschlagen und habe mir zwei Exemplare der 10,5 cm leFH 18 Selbstfahrlafette auf Geschützwagen 39H(f) von DeAgostini im Maßstab 1:1 geangelt.

--- Ende Zitat ---
Maßstab 1:1 is fucking impressive, man!

--- Ende Zitat ---


For sure. Wie immer gilt: wer einen Fehler findet , darf ihn behalten... Danke fürs Lektorat.

Sturmi

Koppi (thrifles):
Gut geworden. 8) Den habe ich auch noch hier rumstehen, um ihn umzubemalen.

Sturmtiger:



Dominics 3D-Drucker hatte wieder einmal ganze Arbeit geleistet: Vier T-34/76-Modelle in edlem Schwarz lagen auf meinem Maltisch bereit. Sie harrten dort eine ganze Weile aus, bis ich mich endlich aufraffte, sie in Angriff zu nehmen. Jetzt war es soweit – die vier Neuzugänge sollten in die Reihen meiner 117. Panzerbrigade eingegliedert werden.

Der 3D-Druck fasziniert mich jedes Mal aufs Neue. Es ist ein fast magischer Moment, wenn ich zuschaue, wie ein Modell Schicht für Schicht aus dem Nichts entsteht. Und dann: Abkühlen lassen, entnehmen – und plötzlich hält man einen kompletten Panzer in der Hand. Die T-34 kamen als 4-teilige Bausätze daher, bestehend aus Wanne, Turm und jeweils einer linken und rechten Kette. Beim ersten Anblick in ihrem satten Schwarz fing ich sofort an, sie mir auf der Spielmatte vorzustellen – voranrollend, bereit, Dominics „Diescher“ unter Beschuss zu nehmen.

Foto: Schwarze Boliden


Grundbemalung meiner 3D-Druck-T-34/76

Für die Grundbemalung meiner frisch gedruckten T-34/76 bin ich ganz pragmatisch vorgegangen. Als Basis habe ich den Rumpf zuerst mit Revell Aquacolor Grüngrau grundiert – eine wunderbar deckende Farbe, die sich gerade für russische Fahrzeuge super eignet. Danach kam ein satter Auftrag Black Wash drüber, um die Vertiefungen und Details schön plastisch herauszuarbeiten.

Nach dem Trocknen habe ich beherzt zum Trockenpinsel gegriffen und das Modell mit Helloliv aufgehellt. Abschließend habe ich die planen Flächen gezielt mit Bronzegrün dünn lasierend bemalt, um noch ein bisschen mehr Abwechslung und Struktur auf die Oberflächen zu bringen.

Foto: Die Baugruppen der vier T-34/76 aus dem 3D-Drucker nach der Grundierung.


Foto: Die Rümpfe trocknen…


Foto: Die Kettenlaufwerke wurden mit dem Black Wash behandelt.


Foto: Die Türme wurden ebenfalls mit dem Black Wash behandelt.


Foto: Türme und Rümpfe nach der Basisbemalung.


Gerödel und Details auf meinen 3D-Druck-T-34/76: Weniger ist manchmal mehr

Bei der technischen Ausstattung meiner 3D-gedruckten T-34/76 habe ich mich strikt an das gehalten, was das digitale Modell hergab. Wir haben die 3D-Druck-Datei nicht weiter bearbeitet oder ergänzt, sondern das Fahrzeug genau so gedruckt, wie wir es heruntergeladen hatten. Ergebnis: Der Panzer kam mit einer soliden Grundausstattung daher – Wumme, Zusatztanks und Stahlseil – und das war’s auch schon.

Der Vorteil daran: Beim Bemalen kommt man deutlich schneller ans Ziel! Das Stahlseil habe ich schlicht mit Panzergrau bemalt und anschließend dezent mit GunMetal lasiert, damit es ein bisschen metallisch durchschimmert. Der Auspuff bekam eine schwarze Grundierung und eine satte Lasur mit Rostfarbe, um den typischen abgefahrenen Look zu erreichen. Natürlich habe ich auch noch das Bug-MG und das Koaxial-MG in Schwarz gefasst und dann vorsichtig mit Panzergrau trocken gebürstet, um die Details herauszuarbeiten.

Gestaltung der Panzerketten: Lehm-Effekt mit Modellbahnmaterial

Für die Gestaltung der Ketten meiner 3D-Druck-T-34/76 wollte ich eine Technik ausprobieren, die ich schon länger im Hinterkopf hatte. Inspiriert von einem anderen Modell, bei dem Lehm und einzelne Strohreste auf den Ketten dargestellt waren, entschied ich mich für einen ähnlichen Ansatz.

Zunächst grundierte ich die Innenseiten der Panzerketten klassisch mit Panzergrau. Anschließend trug ich auf die Außenseiten der Ketten eine Schicht Holzleim (PONAL) auf und streute fein geschnittenes Modellbahn-Streugras (2,5 mm Halmlänge) darüber. Nach dem Trocknen sicherte ich diese Schicht mit einer weiteren dünnen Schicht Leim. Das Ergebnis war eine realistisch wirkende Struktur, die den Eindruck von anhaftendem Erdreich mit vereinzelten Pflanzenresten vermittelte.

Die gesamte Struktur bemalte ich anschließend mit Revell Aquacolor Dark Earth. Nach vollständigem Durchtrocknen habe ich die Kettenoberflächen vorsichtig mit Mittelgrau trocken gebürstet. Dabei setzte sich das Mittelgrau hauptsächlich auf die hervorschauenden Metallbereiche der Kette ab, was den Eindruck vermittelte, als ob der metallene Untergrund durch eine getrocknete Lehmschicht hindurchschimmert.

Foto: Die Panzerketten nach dem Trocknen des Klebers. Die „Strohhalme“ sind gut sichtbar.


Foto:  Nach dem Auftrag der braunen Farbe klebt ordentlich Lehm auf den Ketten. Das Stroh blickt noch hervor.


Foto: Nach dem Trockenbürsten mit dem Grauton schimmern die Kettenglieder unter der Lehmschicht hervor.


Foto: Manchmal mehr, manchmal weniger.


Foto: Hier gefällt es mir besonders gut.


Foto: Endmontage: die Kettenlaufwerke werden mit PONAL an den Rumpf geklebt.


Endmontage der T-34/76

Beim Ankleben der Kettenlaufwerke an den Rumpf musste ich zwei Resinteile verarbeiten – ein Material, mit dem ich bis dahin noch keine eigenen Erfahrungen gesammelt hatte. Um auf Nummer sicher zu gehen, entschied ich mich für PONAL als Klebstoff, da ich damit in der Vergangenheit durchweg gute Ergebnisse erzielt hatte. Auch hier funktionierte der Leim zuverlässig und die Bauteile hielten einwandfrei.

Nach der vollständigen Endmontage stellte ich die vier T-34/76 der 117. Panzerbrigade abschließend auf den Kasernenhof – bereit für ihren ersten Einsatz auf der Spielmatte.

Sturmi


Fotos: Erste Ausfahrt in den Shturmigrader Stadtwald. Die vier T-34/76 der 117. Panzerbrigade bewähren sich bei der Aufklärung.










Foto: Blick aus einem vorbeifliegenden Fieseler Storch. Ich finde, die vier sind von Bausatzmodellen nicht zu unterscheiden. Da hat mir der Dominic was Feines vermacht!







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