Sweetwater Forum

Sweetwater Forum

  • 13. Juni 2025 - 12:43:19
  • Willkommen Gast
Erweiterte Suche  

Neuigkeiten:

Autor Thema: Die Maschinenfabrik „Roter Oktober“: Update "Grundsteinlegung in Shturmigrad"  (Gelesen 4409 mal)

0 Mitglieder und 4 Gäste betrachten dieses Thema.

Sturmtiger

  • Schneider
  • ***
  • Beiträge: 271
    • 0



Projektstart: Maschinenfabrik „Roter Oktober“ im Maßstab 1:72

Ich hatte mir mal wieder was Größeres aufgehalst: Der Bau einer Maschinenfabrik im Maßstab 1:72 – Arbeitstitel „Roter Oktober“. Die Idee kam mir, nachdem ich bereits eine kleine Fabrikhalle im Maßstab 1:285 gebaut hatte, die mit ihren knapp 6 Zentimetern Länge überraschend viel Anklang gefunden hat. Lob und positive Rückmeldungen aus der Community waren das eine – aber dann kamen die Kollegen aus dem Wargaming- und Tabletop-Umfeld und berichteten von ihren eigenen Fabrikbau-Projekten: „Damals in Stalingrad…“ – „Meine Fabrik hab ich vor dreißig Jahren aus Trittschalldämmung gebaut…“ Solche Geschichten haben mir natürlich keine Ruhe gelassen.

Foto: Hier die Fabrikhalle im Maßstab 6mm.




Also habe ich dann kurzerhand beschlossen: Ich brauche auch so ein Teil! Eine ordentliche Fabrikhalle, in der ich – je nach Szenario – rote oder feldgraue T-70 und T-34 zusammenschrauben kann. Natürlich soll die Fabrik thematisch zur 14. Panzerdivision passen, an der ich ohnehin schon länger bastle. Aber die 1. Garde-Panzerdivision braucht ja auch Nachschub. Auch wenn „Roter Oktober“ historisch ein Stahlwerk war, gefällt mir der Gedanke einer Maschinenfabrik einfach besser. Das wird mein Beitrag zu einem glaubwürdigen Urban- oder Stalingrad-Setting auf dem Spieltisch.

Wie genau soll es ausschauen?

Bei der Planung habe ich zuerst vom Einsatzzweck her gedacht. Die Maschinenfabrik soll unbedingt PBI-tauglich sein – auch wenn die Mainzer PBI-Runde eher mit 15mm-Figuren spielt, ist das für mich kein Problem. Ich will die Fabrik so anlegen, dass sie sowohl für 15mm als auch für 20mm bespielbar bleibt. Dabei gibt es ein paar klare Vorgaben, damit die „Roter Oktober“ auch wirklich sinnvoll im Spiel eingesetzt werden kann.

1. Anpassen an das 15cm-Raster

In Mainz (pardon: Shturmigrad-Süd) wird traditionell auf der PBI-Spielplatte des Grafen Aujeszky gezockt. Diese Spielfläche ist in 8×8 Quadrate mit je 15cm Kantenlänge unterteilt. Da ich aktuell keine eigene PBI-Platte plane, soll meine Maschinenfabrik später auch auf der gräflichen Platte eingesetzt werden können. Bedeutet: Das Layout der Fabrik muss sich sauber ins 15cm-Raster einfügen lassen.

Besonders wichtig: Auch innerhalb der Fabrikhalle muss das Raster klar erkennbar bleiben, damit die Trupps korrekt positioniert werden können. Ich plante also modulare Gebäudeteile, die sich exakt an den Rasterkanten ausrichten, und will dabei Strukturen wie Wände, Maschinenparks und Laufwege so platzieren, dass sie die Spielfunktion nicht beeinträchtigen.

2. Platz für die 30mm×30mm Squad-Bases

Ein weiterer Knackpunkt ist die Inneneinrichtung. Auf jedem 15cm-Quadrat muss genug Platz bleiben, um mehrere Squad-Bases mit 30mm×30mm Grundfläche aufstellen zu können. Pro Spielfeldquadrat rechne ich mit 2–5 Bases, also muss mindestens 20% der Fläche frei zugänglich bleiben, ohne dass Hindernisse oder zu eng platzierte Deko-Elemente den Spielfluss stören. Ich mochte hier eine gute Balance zwischen optischer Dichte und praktischer Bespielbarkeit finden: genug Details, um Atmosphäre zu schaffen – aber keine so engen Räume, dass die Bases nicht mehr sinnvoll bewegt werden können.

Eisenbahnschienen als industrielles Gestaltungselement

Bei der Ausstattung meines Fabrikgeländes ist mir eine Idee besonders hängen geblieben, die mir mit der Zeit immer besser gefiel: das Verlegen von Eisenbahnschienen – sowohl innerhalb als auch außerhalb der Fabrik. Ich habe festgestellt, dass eingelassene Schienen, wenn sie sauber ins Gelände eingearbeitet sind, der gesamten Szenerie noch ein gutes Stück mehr an authentischer Industriestimmung verleihen als ein bloßer Ziegel- oder Betonboden. Für die Umsetzung habe ich H0-Gleise mit 16,5 mm Spurweite verwendet, die im Maßstab 1:100 ziemlich genau der russischen Breitspur entsprechen. Auch für meinen Maßstab 1:72 habe ich die kleine Abweichung in Kauf genommen, weil die optische Wirkung einfach überzeugt.

Maßplanung für die Fabrik „Roter Oktober“

Bei der Dimensionierung meiner Maschinenfabrik „Roter Oktober“ habe ich mir bewusst zunächst auf eine einzige große Werkshalle konzentriert – eine Erweiterung lässt sich später immer noch realisieren. Da die Fabrik auch einmal in der Lage sein soll, T-70-Panzer zu fertigen, war für mich klar: Zehn Fahrzeuge müssen der Länge nach in der Halle Platz finden, damit der Eindruck einer echten Panzerfabrik und nicht einer einfachen Kfz-Werkstatt entsteht. Das ergab eine Hallenlänge von etwa 60 cm. Um auch vor und hinter der Halle Raum für weiteres „Gedöns“ wie Verladezonen oder Versorgungseinrichtungen zu schaffen, plane ich mit einer Gesamtlänge von 75 cm, verteilt auf fünf PBI-15cm-Module.

Als Grundbausatz habe ich den Vollmer Lokschuppen 5752 gewählt, der mit seinen Maßen von 305 x 195 mm gut in meine Planung passt. Die endgültige Breite wird bei etwa 40 cm liegen; mit Platz für ein bis zwei Gleise außerhalb ergibt sich eine Gesamtbreite von 60 cm, sodass ich weiterhin im PBI-Raster bleibe. Wichtig war mir zudem, die Fabrik zerlegbar zu bauen – längs und quer in jeweils zwei Teile, sodass „Roter Oktober“ auch in kleinerer Konfiguration auf die Spielplatte gebracht werden kann. Der gewählte Bausatz überzeugte mich durch seine Ziegelbauweise und die für die Epoche typischen Rundbogenfenster mit Metallverstrebungen. Da der Innenraum werksseitig nicht gestaltet ist, werde ich die Innenwände selbst ergänzen müssen, um auch im Inneren eine bespielbare Optik zu erzielen.

Vorbereitungen und Materialsuche für die Inneneinrichtung

Die Wartezeit, bis die bestellten Lokschuppen-Bausätze endlich eintreffen, wollte ich sinnvoll überbrücken. Also habe ich mir bereits erste Gedanken zur Inneneinrichtung gemacht – schließlich braucht eine Maschinenfabrik vor allem eines: Maschinen! Anstatt auf das Angebot gängiger Modellbahnhersteller zurückzugreifen, habe ich mich für den Eigenbau entschieden, um die Gestaltung individueller und passender zur Szenerie zu machen.

Also stand ein ausgiebiger Streifzug durch den Baumarkt an. Ausgestattet mit einem großen Einkaufskorb habe ich mich dort auf die Suche nach allem gemacht, was sich irgendwie als Basis- oder Bastelmaterial für Maschinen, Werkbänke oder andere industrielle Details verwenden lässt. Am Ende kam ein bunter Querschnitt an „verwendbarem“ Material zusammen – mein persönlicher „Big Haul“ aus dem Baumarkt, der nun darauf wartet, in Maschinenpark und Fabrikausstattung verwandelt zu werden.

Foto: Big Haul im BAUHAUS: dies könnten vier Maschinen werden…


Foto: Was genau das wird, ist noch ungewiss, aber brauchen kann man’s sicher…


Foto: Das sieht aus wie irgend ein Behälter aus ner Eisengießerei oder einer Kokerei. Musste auch mit.


Foto: Im BAUHAUS auch ins Netz gegangen sind diese beiden Geräte. Sieht schön schräg aus. Kann nur gut werden.


Foto: Auch dieses Behältnis wird als fertiges Halbzeug in der Halle sicher gut ausschauen.


Foto: Ein Maschinenleitstand? Iss klaaar, ne?


Foto: Gehört eigentlich mehr zu Raumschiff Enterprise, aber warum sollte „Roter Oktober“ nicht auch in die Zukunft liefern?


Foto: Die Passkreuze für das PBI-Raster. Die werden in den Hallenboden und vor der Halle in den Boden eingearbeitet.


Foto: Die Sockel für die Säulen der Industriehalle. Die Säulen selbst werden vermutlich aus überlangen Streichhölzern (2-3mm Kantenlänge) gefertigt werden. Mal schauen.


Foto: Aus den unaussprechlichen Dingern hatte ich die Schampusflaschen für das Château Tailleville gefertigt. Hier sollen sie als Gasflaschen oder als irgendwas anderes dienen, das in der Halle herumsteht oder liegt.


Foto: Die Gitterstruktur von diesem "Ding" gefiel mir sehr gut. Ob es das Schutzgitter um den Aufzug in die Tiefe (in Stalingrad ging es ja 50m tief hinab) wird oder ob es einfach nur dekorativ in der Halle herumstehen wird - who knows?


Foto: Diese Teile werden als fette Rohre aus Wänden heraustreten. Hatte es in der Stalingrader Halle mit dem Martinsofen gegeben. Wirds beim Sturmis „Rotem Oktober“ auch geben.


Foto: Was das wird, ist noch unklar. Wird schon noch kommen…


Foto: Diese Kuppeln könnten Halbzeuge werden, die nach Fertigstellung auf Abtransport per Bahn warten.


Grundierung der Fabrik-Inneneinrichtung

Nach dem erfolgreichen „Haul“ im Baumarkt begann die eigentliche Arbeit: die Bemalung der gesammelten Teile. Ich war im Nachhinein ganz froh, eher sparsam eingekauft zu haben – schließlich bedeutet jedes zusätzliche Teil auch mehr Aufwand beim Bemalen.

Als ersten Schritt habe ich alle Komponenten grundiert. Dafür nutze ich, wie auch bei meinen Figuren, die Revell Aquacolor in Schwarz. Vor dem Grundieren habe ich die Teile gründlich mit Spüliwasser gereinigt, um eventuelle Rückstände zu entfernen, die die Haftung der Farbe beeinträchtigen könnten.

Dann kam die Grundierung satt und deckend auf alle Teile. Nach dem Trocknen war ich gespannt auf den ersten Eindruck: Mit der schwarzen Farbe wirkte das Material direkt weniger nach „Baumarkt“ und mehr nach Maschinenpark.

Auf dem Basteltisch haben sich sogar schon ein paar erste Grenadiere zwischen die frisch grundierten Teile verirrt – ein kleiner Vorgeschmack darauf, wie die Szene später einmal belebt wirken könnte.











Farbgestaltung der Maschinen für „Roter Oktober“

Für die Farbgebung der Maschinen und Werkstücke in der Fabrik „Roter Oktober“ habe ich mich auf klassische Industrie-Farbtöne konzentriert: als Grundfarben kamen verschiedene Grau- und Grüntöne zum Einsatz. Besonders Granitgrau und Grüngrau haben sich als passende Basisfarben erwiesen, da sie auch historisch oft verwendet wurden. Die Rostspuren habe ich gezielt mit einem feinen Pinsel aufgetupft und zusätzlich per Trockenbürsten auf den Oberflächen verteilt – sowohl auf den Maschinen als auch auf den Werkstücken.

Die Bemalschritte folgten dabei immer dem gleichen Schema: zuerst die Grundfarbe (teilweise auch zwei Schichten, z.B. für Sockelplatten) über die schwarze Grundierung, dann das Setzen der Rosteffekte, anschließend Trockenbürsten mit Rost-, Beige- oder Helloliv-Tönen, um die Details hervorzuheben. Zum Abschluss habe ich an einigen Maschinen noch kleine Typenschilder und Bedienelemente ergänzt, um die Modelle weiter zu beleben.



Hier mal die Resultate in Fotoform:



























Ausblick auf den weiteren Fabrikhallenbau

Damit möchte ich es für heute erst einmal bewenden lassen. Mit der Lieferung der Lokschuppen-Bausätze startete die nächste Bauphase der Fabrikhalle. Zunächst folgte dann der Aufbau der Wände kümmern, gefolgt von der Konstruktion der Hallenstruktur mit Stützsäulen und gegebenenfalls dem Dach. Danach sollten umlaufende Rohrleitungen an den Innenwänden ergänzt werden, um die industrielle Optik weiter zu unterstreichen. Gleise, Boden- und Außengestaltung hob ich mir für den abschließenden Bauabschnitt auf, damit die Fabrik „Roter Oktober“ am Ende als stimmiges Gesamtbild auf der Platte steht.


« Letzte Änderung: 08. Juni 2025 - 13:31:42 von Sturmtiger »
Gespeichert

Sturmtiger

  • Schneider
  • ***
  • Beiträge: 271
    • 0

Die ersten Hallen für mein Projekt in Shturmigrad sind eingetroffen – der Grundstein für die Panzerproduktion ist gelegt. Die „Fabrik Roter Oktober“ wird als zentrale Montagehalle für sowjetische Fahrzeuge dienen – T-34, T-60, T-70, BT-7 und was sonst noch auf den Tisch gehört. Bevor es aber mit der Fertigung losgehen kann, braucht es erstmal ein solides Dach über dem Turmträger. Also habe ich mir testweise ein Konvolut an Lokschuppenbausätzen von Vollmer besorgt: 5750, 5751 und 5752.

Mein Ansatz war klar: möglichst viel fertiges Material aus dem H0-Modellbahnsegment nutzen. Die Vollmer-Lokschuppen haben mich vor allem durch ihre Maße überzeugt – knapp 10 cm Höhe sind ideal, um mit einem Laufkran über einem stehenden Panzerrumpf einen Turm oder sogar einen ganzen Panzer zu bewegen. Die Konstruktion eignet sich hervorragend, um eine glaubhafte Produktionsstraße im Werkhallenstil aufzubauen. Zwei erste Testfotos zeigen die Raumwirkung: Zwar noch ohne Laufkran, aber mit Panzerrumpf und -turm als Platzhalter. Die Halle macht was her – der nächste Schritt wird die Detaillierung und Anpassung an den Maßstab 1:72 sein.

Fotos: Größenvergleich: Fabrikhalle mit Laufkran für Montagelinie von Panzerfahrzeugen (deutsche StuG III und russische T-70)





Big Haul für Shturmigrad: Vollmer-Konvolut als Testmaterial

Bei meinem letzten Beutezug in der Bucht habe ich richtig Glück gehabt: Für 21 Euro konnte ich ein Konvolut aus drei Vollmer-Lokschuppen sichern – ein echtes Schnäppchen, wenn man bedenkt, dass einer dieser Bausätze als Neuware schon bei rund 45 Euro plus Versand liegt. Für den Einstieg in den Hallenbau von Shturmigrad war das ideal. Bevor ich mich auf einen teuren Bausatz festlege, den ich später vielleicht doch nicht einsetzen kann, wollte ich lieber mit günstigem Material experimentieren. Die gebrauchten Hallenteile eignen sich perfekt, um verschiedene Bauvarianten auszuprobieren und ein Gefühl für Proportionen und Machbarkeit im Maßstab 1:72 zu bekommen.

Lokschuppen #1

Foto: Der Big Haul in der Bucht: 2x Vollmer Lokschuppen 5752 und 1x Vollmer Lokschuppen 5750. Einer der Lokschuppen ist bereits zu einem Industriegebäude umgebaut. Es ist der rechte.



Foto: Hier der umgebaute Vollmer Lokschuppen 5752 als Industriegebäude. Vorteilhaft: die linke ehemalige Einfahrt wurde bereits durch eine Mauerplatte ersetzt. Das spart Arbeit.



Foto: Der rechte Teil der Frontpartie wird umgearbeitet werden müssen. Die Flügeltüren des ehemaligen Lokschuppens passen nicht so gut zum künftigen Einsatzzweck. Außerdem muss die Ausfahrt breiter werden.



Foto: Die Länge mit etwa 30cm ist ideal geeignet für die künftige Serienfertigung von T-34 & Co.



Foto: Die Rückseite des Vollmer Lokschuppen 5752 weist den Idealzustand auf. Kann man unverändert verwenden.



Lokschuppen #2

Foto: Hier der zweite Vollmer Lokschuppen 5752. Er ist als klassischer Lokschuppen ausgeprägt.



Foto: Auch der zweite Vollmer Lokschuppen 5752 weist natürlich das ideale Längenmaß von 30cm auf.



Foto: Auch hier ist die Rückseite fabrikhallentauglich.



Lokschuppen #3

Foto: Der kleinere Vollmer Lokschuppen 5750 (aktuell Nr. 45750) ist im Prinzip aufgebaut wie sein großer Bruder. Seine Grundfläche beträgt jedoch nur ein Viertel - Länge und Breite sind etwa halb so groß wie beim großen Vollmer Lokschuppen.



Foto: Hier die Längsseite des kleineren Vollmer Lokschuppen 5750. Diese Seitenteile werden eventuell zur Verkleidung der Frontpartie eines der beiden großen Lokschuppen genutzt werden können.



Foto: Die schmale Rückseite des Vollmer Lokschuppen 5750. Sie wird als Ersatzteil für weitere Basteleien dienen...



Foto: Die Dächer der Vollmer Lokschuppen haben derzeit noch keine Verwendung. "Roter Oktober" ist zunächst mal dachlos geplant.



Modulares Hallenkonzept für „Roter Oktober“: System-Architektur steht

Für den Bau der Panzerfertigungshalle „Roter Oktober“ habe ich eine modulare Struktur vorgesehen, basierend auf zwei großen Vollmer-Lokschuppen. Aus diesen entstehen insgesamt vier Wandsegmente: jeweils eine schmale Front-/Rückwand mit zwei Elementen sowie ein zugehöriges Seitenwandsegment – diese bleiben als funktionale Einheit zusammen. Dadurch kann die Halle später flexibel aus diesen vier Bausteinen zusammengesetzt werden, je nach Platzbedarf oder Szenario auf dem Spieltisch.

Auch der Hallenboden wird modular aufgebaut: vier Bodensegmente, die unabhängig voneinander in die Mauersegmente eingesetzt werden können. Zwei dieser Bodenteile erhalten ein Gleisbett, was die Integration von Güterwagen ermöglicht – ideal zur Anlieferung von Halbzeugen wie Panzertürmen oder Kanonenrohren. Die beiliegende Grundrissskizze zeigt die geplante Architektur – ein durchdachtes System, das sich flexibel in verschiedene Spielumgebungen integrieren lässt.


Foto: Grundriss bzw. System-Architektur der künftigen Fabrikhalle "Roter Oktober"



Innenraumgestaltung nicht vergessen: Lokschuppenwände bekommen Struktur

Ein Blick ins Innere der Vollmer-Lokschuppen offenbart schnell eine Schwachstelle: Die Innenwände sind komplett nackt und ohne jegliche Struktur. Da ich die Hallen im Spielbetrieb grundsätzlich ohne Dach darstellen werde – schon allein wegen der besseren Bespielbarkeit – sind die Innenflächen permanent im Sichtfeld. Das verlangt nach gestalterischem Eingreifen.

Geplant ist, die Wandinnenseiten mit Pappkarton zu verkleiden und zusätzlich mit strukturierter Mauerfolie zu versehen, um eine glaubhafte Industrieoptik zu erzielen. Entlang der Wände sollen außerdem Rohrleitungen verlaufen – diese werde ich aus Gussgraten oder Elektrokabeln improvisieren. Ergänzt wird das Ganze durch diverse Industrieeinbauten wie Versorgungsschränke oder Regale. Ziel ist eine stimmige, funktionale Innenraumdarstellung, die den Charakter einer realistisch bespielbaren Panzerfertigungshalle unterstreicht.

Foto: Die Innenansicht des ersten Lokschuppen zeigt die Misere an den Wänden.



Foto: Auch die verklebten Scheiben hinter den Fenstersprossen des zweiten Lokschuppens wirken etwas unsexy.



Erfolgreicher Beutezug: Vollmer-Konvolut bestätigt Hallen-Konzept

Der Raubzug in der Bucht hat sich gelohnt – die Lokschuppen aus dem Konvolut haben die grundlegende Machbarkeit meines Vorhabens eindrucksvoll bestätigt. Die Maße, die Modularität und die baulichen Möglichkeiten passen gut zur geplanten Nutzung als Panzerfertigungshalle im Maßstab 1:72. Damit ist die konzeptionelle Grundlage gelegt.

Jetzt geht es an die zügige Umsetzung: Wände strukturieren, Bodenplatten vorbereiten, Ausstattung einbauen. Zum Abschluss habe ich noch ein paar Fotos vom aktuellen Stand gemacht – insbesondere zum Größenvergleich. Beim Betrachten kamen mir schon erste Bilder in den Kopf, wie die Halle im finalen Zustand aussehen könnte. Es wird konkret.

Schaut wieder rein, in wenigen Tagen geht es weiter.

Sturmi


Foto: Serienfertigung meiner geliebten StuG III Stummel-Stugs



Foto: Erste T-70 sind fertig montiert und können aus der Fabrik direkt in den Einsatz rollen.



Foto: https://www.pink-unicorn.tv/wp-content/uploads/2017/04/Roter-Oktober-Shooting-03.jpg



Gespeichert

Sturmtiger

  • Schneider
  • ***
  • Beiträge: 271
    • 0
Grundsteinlegung in Shturmigrad
« Antwort #2 am: 08. Juni 2025 - 13:31:12 »



Standortbesichtigung für den Industriekomplex „Roter Oktober“ abgeschlossen

Ich hatte mich dann mal an den Bau der Maschinenfabrik „Roter Oktober“ herangetastet, aber erst jetzt kam Bewegung in die Sache. Kommissar Grigorij Architekturski - von Moskau persönlich beauftragt - reiste gemeinsam mit seinem Planungsgehilfen Pjotr Planowitsch nach Shturmigrad-Süd, um den Bauplatz für den neuen Industriekomplex endgültig abzusegnen – natürlich nicht, ohne die örtliche Spirituosenversorgung auf ihre taktische Einsatzfähigkeit zu prüfen.

Was bei der ersten Begehung sofort ins Auge fiel: Die geplante Industriehalle mit einer Grundfläche von 60 × 30 cm ist kein Leichtgewicht auf der Spielplatte. Für eine glaubhafte und „spielmechanisch saubere“ Integration braucht’s mindestens eine Grundfläche von 105 × 60 cm – das entspricht dem typischen 15-cm-Raster für PBI (Poor Bloody Infantry). Noch stimmiger wirkt das Ganze auf einer Spielfläche von 120 × 75 cm. Erst damit kommen Raumwirkung, Bewegungsfreiheit und Deckungsspiel voll zur Geltung.

PBI-Testaufbau der „Roten Oktober“ – Größenverhältnis im Maßstab sichtbar gemacht

Um ein besseres Gefühl für die tatsächlichen Dimensionen der Maschinenfabrik „Roter Oktober“ zu bekommen, habe ich einen ersten Stelltest auf einem vorhandenen Styrodurstück mit 75 × 60 cm Grundfläche durchgeführt. Diese Plattengröße hatte ich auch ursprünglich bei der Konzeption im Kopf, als ich mich nur an den reinen Grundmaßen der geplanten Halle orientierte.

Zur besseren Orientierung habe ich die Fläche mit weißen Passkreuzen im 15 cm-Raster versehen – dem bekannten Maßstabssystem aus Poor Bloody Infantry. Dadurch ergibt sich eine Spielfläche von 4 × 5 Feldern. Die Maschinenhalle selbst nimmt mit ihren 60 × 30 cm exakt den Raum von 4 × 2 Feldern ein. So lässt sich die optische Präsenz der Industrieanlage realistisch einschätzen – sowohl für das Spielgefühl als auch für den späteren Geländeaufbau auf der Spielplatte.

Foto: Überblick über die probeweise ausgelegte Platte von 75cm x 60cm. Die eng weiß gekreuzelte Fläche ist die Grundfläche der Maschinenhalle.



Geländegestaltung rund um die Maschinenhalle – Raumaufteilung im Spielkontext

Beim Testaufbau wurde die Maschinenhalle bewusst hinten rechts auf der Spielfläche positioniert. Dadurch ergibt sich ein klar strukturierter Restbereich auf der linken und vorderen Seite. Links bleibt ein ein Feld breiter Geländestreifen offen – taktisch gut nutzbar für Bewegung oder Flankenmanöver. Vor der Halle öffnet sich ein zwei Felder breiter Streifen, der zwar offen wirkt, aber durch gezielt gesetzte Geländestücke unterbrochen wird: das Heizhaus und die kleine Halle als „closed Terrain“ sowie das Röhrenfeld als „partial Terrain“.

Die Gleisanlage – in bewusst reduzierter Ausführung – verläuft ebenfalls im offenen Bereich vor der Halle. Sie schafft nicht nur Atmosphäre, sondern auch eine zusätzliche Spiellogik. Die Positionierung des Industriegeländes folgt also nicht nur optischen Überlegungen, sondern unterstützt aktiv den Spielfluss und eröffnet taktische Optionen.

Gleisführung mit Tücken – Kompromisslösung am Hallenausgang

Eigentlich war Ariovist schuld – er brachte mich auf die Idee, ein Gleis in die Maschinenhalle zu legen. Aber klar: Ein Gleis in der Halle bedeutet automatisch, dass davor auch ein Gleisanschluss notwendig wird. Und sobald mehrere Gleise ins Spiel kommen, braucht es eine Weiche – sonst geht da gar nichts zusammen.

Ich hab den Gedanken direkt praktisch durchgespielt. Der Hallenausgang auf der linken Seite bietet allerdings nur einen 15 cm breiten Freiraum – das reicht leider nicht aus, um eine Weiche mit sinnvoller Abzweigung in die Halle zu integrieren. Für eine realistisch spielbare Gleisführung wären hier mindestens 30, besser noch 45 cm notwendig gewesen. Deshalb habe ich als Zwischenlösung den Gleisstrang außen an der Halle vorbeigeführt und eine Abzweigung zur kleinen Maschinenhalle gelegt. So bleibt die Idee der internen Gleisanbindung erhalten, auch wenn sie in dieser Ausführung erst einmal nur improvisiert ist.

Bespielbarkeit im Fokus – Innenleben der Maschinenfabrik im Belastungstest

Eine zentrale Frage, die ich mir beim Aufbau von „Shturmigrad“ stellte – und die auch Kommissar Grigorij sowie sein treuer Planer Pjotr umtrieb –, war die der praktischen Bespielbarkeit im Rahmen eines PBI-Szenarios. Besonders der Innenraum der Maschinenhalle stand dabei im Mittelpunkt, denn dort sollen später nicht nur Infanteriebewegungen möglich sein, sondern auch eine glaubhafte Industrieatmosphäre entstehen. Zahlreiche Ausstattungselemente wie Werkzeugmaschinen, Halbzeuge und technisches Gerät sind bereits entstanden und sollen als szenisches „Gelände“ eingebaut werden.

Entscheidend dabei: Die Infanteriebasen müssen zwischen all dem Zubehör sinnvoll positionierbar bleiben. Auch der Vorplatz der Halle soll klar strukturiert und spielfunktional sein.

Um das Ganze auf Herz und Nieren zu testen, habe ich die vorgesehene Fläche auf der Styrodurplatte mit einem Mix aus unfertigen Panzermodellen, Ausstattungselementen und typischer PBI-Einheiten bestückt: drinnen verteidigen Rifles, mittlere Mörser und MGs das Halleninnere, während draußen ein Grenadierzug samt StuG zum Angriff bläst. Das Ergebnis zeigte: Mit kluger Platzierung bleibt die Halle trotz szenischer Dichte voll bespielbar – und gewinnt sogar an taktischer Tiefe.

Lehren aus dem Testaufbau – mehr Raum, mehr Deckung, mehr Spieltiefe

Die Testfotos lieferten eine deutliche Botschaft – nicht nur für Grigorij und Pjotr, sondern auch für mich als Planer: Die 75 × 60 cm große Spielfläche ist für das Gesamtvorhaben zu knapp bemessen. Besonders der Vorplatz der Maschinenhalle entpuppt sich als gefährlicher Korridor – offen, schussintensiv und wenig einladend für vorsichtig agierende Truppenführer.

Während risikofreudige Sofageneräle vielleicht Gefallen an einem direkten Sturmangriff finden, wirkt die Fläche für taktisch orientierte Spieler eher wie ein Infanterie-Grab. Um hier etwas mehr Balance zu schaffen, wäre eine Ergänzung durch gezielt gesetzte „Partial Terrain“-Elemente sinnvoll – etwa Rohrleitungen, Schrottberge oder Munitionskisten. Sie könnten dem offenen Raum mehr Struktur geben und den Vormarsch realistischer gestalten.

Für die zukünftige Planung heißt das: Mehr Tiefe bei der Spielfläche – idealerweise in Richtung 90 oder 105 cm – und ein gezielter Ausbau der Deckungselemente vor der Halle. So bleibt die Spielbarkeit gewährleistet und der Vorplatz wird zur spannenden Zone statt zur Todesfalle.

Foto: Vier Rifle-Basen im Frontal-Angriff über die freie Fläche. Abstand zum Spielfeldrand: nur ein Feld.



Foto: Insgesamt lassen zwei Rasterfelder um die Fabrik herum nicht viel Raum für Operationen.



Foto: Auch das begleitende StuG steht schon im ersten Zug mitten im Geschehen.



Foto: Anyway... Hauptsache, die Würfel rollen gut...



„Roter Oktober“ auf eigener Platte? – Maßstabsfragen und die Kunst des Weglassens

Wenn man das klassische 60 × 60 cm-Raster von PBI-Spielplatten als Grundlage nimmt, drängt sich fast automatisch der Gedanke auf, der Maschinenfabrik „Roter Oktober“ eine vollständige Spielfläche zu widmen. Nur so bekommt die große Halle ein stimmiges Umfeld, ohne dass sie gedrängt oder überdimensioniert wirkt. Die Minimalvariante von 60 × 75 cm, wie im Testaufbau verwendet, fällt für ein reguläres Gefecht ohnehin durchs Raster – im wahrsten Sinne des Wortes. Eine 120 × 120 cm große Platte dagegen bietet genügend Raum für zusätzliche Gebäude, Sichtlinien, Deckung und Bewegungsspielraum rund um den zentralen Hallenkomplex.

Im Rahmen der Besichtigungsphase wurde die Halle mit einem Dutzend T-70 auf zwei Montagelinien bestückt – rein optisch ein absoluter Gewinn. Doch der Spieltest zeigte schnell die Kehrseite: Als die Maxim-MG-Teams in Stellung gingen, war kaum noch Platz für weitere Einheiten. Zwischen Werkbänken, Fahrwerksteilen und Panzerschrott wurde es derart eng, dass an reguläres Spiel kaum zu denken war. Rifles, leichte MGs oder gar schwere Waffen – sie fanden keinen sinnvollen Platz zwischen all dem Deko-Gedöns.

Grigorij und Pjotr kamen zu dem Schluss: Wenn gespielt werden soll, muss die Halle entrümpelt werden. Und damit steht die nächste Entscheidung ins Haus – wie viel Stimmung darf weichen, um die Bespielbarkeit zu gewährleisten? Im Extremfall würde sogar eine schlichte Bodenplatte mit angedeuteten Mauerresten ausreichen, um den Hallencharakter zu vermitteln. Spieltechnisch wäre das sicher praktikabel, aber die Atmosphäre… die müsste dann über andere Mittel erzeugt werden.

Foto: Hier die Grundfläche der Maschinenhalle, Sie ist mit den T-70 der Montagelinien, Werkzeugmaschinen und Halbzeugen gefüllt. Für Infanterie-Basen ist recht wenig Platz.



Foto: Der russische Platoon Commander nahe dem Maschinenleitstand...Der russische Platoon Commander nahe dem Maschinenleitstand…



Foto: Eine Rifle-Base zwischen T-70 und Drehbank.



Foto: Zwei MG-Teams in der Maschinenhalle.



Foto: Gesamtanscht der Halle.



Rückfahrt nach Moskau – und jetzt?

Mit diesen leicht ernüchternden, wenn auch lehrreichen Eindrücken im Gepäck bestiegen Grigorij und Pjotr den Zug zurück nach Moskau. Die Lage war klar: Die geplante Maschinenfabrik „Roter Oktober“ braucht mehr Raum, weniger Innenausstattung – und ein durchdachteres Verhältnis zwischen Spielfläche und Atmosphäre. In der Zentrale würde man nun alle Erkenntnisse auswerten und einen tragfähigen Plan entwickeln, der Spielbarkeit und Szenenbild besser in Einklang bringt.

Ich selbst beschloss, jetzt erstmal abwarten, was die Herren aus dem erarbeiteten Material machen. Vielleicht gibt’s ja doch noch eine praktikable Lösung, bei der weder das Flair noch das Spiel auf der Strecke bleibt.

Best
Sturmi

Gespeichert

Utgaard

  • Bürger
  • ****
  • Beiträge: 1.402
    • 0

Spannendes Projekt, das ich weiterhin verfolgen werde!

Bei den Plastikbausätzen habe ich bei den Details nur immer bedenken, wie lange die wohl einen Einsatz bei diversen Wargames überstehen werden, das war schon immer ein Problem, wenn die auf Modellbahnmodulen aufgebaut waren/sind (Stichwort FREMO) - grade abseits des Sommers bleibt man da gerne mal mit den Ärmeln an sowas hängen.

Juut, bei nem Wargame könnte man das immerhin unter Waffenwirkung verbuchen  ;D

Fasaar

  • Leinwandweber
  • **
  • Beiträge: 138

Sehr stimmiges Projekt! Bin insofern auch etwas nostalgisch, da ich mit dem 1/72-Maßstab mit Modellbau angefangen habe und mich immer freue etwas zu sehen, da es (bzw. die Beiträge) von meinem Eindruck immer weniger geworden ist/sind.
Gespeichert