Flashman. Habe den thread überflogen und den Namen jedenfalls nicht gesehen. Flashman schlägt in meinen Augen alles. Zynisch, politisch unkorrekt, extrem hart, schwarzhumorig pp. Diese Roman-Reihe hat einfach alles zu bieten. Man sollte den Prinzen von Dänemark evtl auslassen (der einzige, den ich nicht mochte). Mein persönlicher Favorit ist Flashman im großen Spiel über den Sepoy-Aufstand. Ansonsten gibt es noch eine sehr launige Schilderung von Little big horn in \"Flashman und die Rothäute\" oder über den Taiping-Aufstand in China. Der Held der Geschichte, Harry Flashman, zeichnet sich dadurch aus, daß er immer versucht ist, sich in Sicherheit zu bringen -egal, ob auf Kosten von Freund oder Feind. Er ist feige, versoffen, nimmt alles weibliche mit, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist und endet nachher als Brigadegeneral Sir Harry Flashman mit Victoria-Kreuz :thumbsup:
Geschichtlich \"aufgearbeitet\" werden unter anderem noch der Krimkrieg (Cardigan mag er überhaupt nicht

), Sklavenhandel um 1840, der erste Afghanistan-Feldzug rep. der Rückzug aus Kabul und Gandamak, der Sikh-Krieg pp.
Die Geschichten und Personen um unseren fiktiven Helden herum sind sehr gut recherchiert, der Schreibstil ist einfach klasse. Die deutsche Übersetzung wirklich gut. Autor der Bände ist George MacDonald Fraser. Bei ebay sind die zu haben, ansonsten wohl leider nicht mehr.
Ich habe da jeden Band bestimmt zehmal gelesen. Für mich das beste, was ich überhaupt je gelesen habe. Ach ja, der Held erzählt in der \"Ich-Form\".
\"Mit Verlaub - wenn ich von Katastrophen rede, spreche ich aus eigener Erfahrung. Ich habe bei Balaklawa, bei Khanpur und am Little Big Horn gefochten. Man nenne mir die größten geborenen Dummköpfe, die im neunzehnten Jahrhundert eine Uniform getragen haben- Gardigan, Sale, Custer, Eaglan, Lucan; Ich habe sie alle gekannt. Man male sich jedes nur erdenkliche Mißgeschick aus, das einer Kombination vorn Torheit, Feigheit und schierem Pech zu entspringen vermag, und ich werde Kapitel und Vers zitieren. Aber nach wie vor behaupte ich ohne Zögern, daß an reiner hilfloser Stupidität, an prachtvoller Unfähigkeit in der Befehlsführung, an Unwissenheit im Verein mit mangelndem Urteilsvermögen - kurz an echter Begabung für Katastrophen - Elphy Bey einzigartig war. Andere mögen Kritik verdient haben, Elphy überglänzt sie alle als der größte Militäridiot unserer oder jeder beliebigen Zeit. Nur er, er allein war imstande, den Ersten Afghanischen Krieg aufflammen und einer so vernichtenden Niederlage entgegenrollen zu lassen. Es war nicht leicht: Er startete mit einer guten Truppe, einer sicheren Position, einigen ausgezeichneten Offizieren, einem desorganisierten Gegner und wiederholten Gelegenheiten, die Situation zu retten. Elphy aber, von der Aura des wahren Genies bestrahlt, schob alle diese Hindernisse mit unbeirrbarer Präzision zur Seite und schuf aus der Ordnung vollendetes Chaos. Selbst wenn uns das Glück lächelt, werden wir nimmer seinesgleichen sehen.\" (aus Flashman - im Dienste ihrer Mäjestät / Karrieren eines Kavaliers) über General Elphinstone, den Befehlshaber der Truppen in Kabul.