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Autor Thema: Standing Rigging bei 1:1200 auch für Grobmotoriker?  (Gelesen 4656 mal)

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Wellington

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Standing Rigging bei 1:1200 auch für Grobmotoriker?
« am: 31. März 2009 - 00:21:13 »

Hallo!

Ich hab mir beim Salute ein paar Langton Schiffchen 1:1200 gekauft. Allerdings sind die für mich gefühlte 1:1200000. Ich bin zwar nicht völlig unbegabt was Basteln betrifft, aber bei 28mm Basteleien ist bei mir eigentlich untere Grenze, selbst da kleb ich mir oft genug die Figuren an die Finger statt die Speere an die Figuren.

Wie geschickt muß man sein um das Standing Rigging hinzubekommen oder besteht die Gefahr dass man bei der Bohrerei und Kleberei seine Schiffchen zerstört? Ist es den Aufwand überhaupt wert, denn ehrlich gesagt bei manchen Modellen, die ich gesehen hab schaut es nicht so toll aus. Die dicke des Fadens paßt einfach nicht. Ich überleg nur die Leine fürs Ensign ranzukleben.

Gruß

B
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el cid

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Standing Rigging bei 1:1200 auch für Grobmotoriker?
« Antwort #1 am: 31. März 2009 - 13:33:48 »

Also ich nehme Federstahl, ganz feinen, schneide ihn zurecht und klebe ihn mit Superkleber in Position, und zwar für alles, was als Tau durchgeht.

Den Federstahl kann man, im Gegensatz zum Zwirn, mit der Pinzette halten und anpassen; dadurch kleben auch die Finger nirgends fest (gut - beim Bernhard dann vielleicht an der Pinzette ;) )

Und - es sieht echt gut aus und verstärkt den Halt des Modells.
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khr

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Standing Rigging bei 1:1200 auch für Grobmotoriker?
« Antwort #2 am: 01. April 2009 - 13:13:27 »

Es gibt verschieden Methoden, die Takelage anzubringen, und verschiedene Leute schwören auf verschiedene Methoden. Neben Garn und steifem Federstahl kann man auch dünnen Kupferdraht, oder gezogenes Plastik nehmen.  

Allen gemeinsam ist der Tip, lieber Dunkelbraunes als schwarzes Material zu nehmen. Zum einen ist das korrekter, da das Teer, mit dem die Seile überzogen wurden, nicht wirklich schwarz war, zum anderen wirken die \'Taue\' dann dünner.

Bei Garn sollte man das dünnste Material nehmen, das man kriegen kann (Nähwarengeschäft!).

Zum Fädeln kann man eine Nadel nehmen, ich habe auch den Tipp gesehen, die Spitze  des Garns anzufeuchten, oder besser mit Lack oder Klebstoff überziehen (trocknen lassen), damit sie steif wird.

Bei Einzelsegeln (z.b.Langton Ätzteile) sollte man von unten nach ober arbeiten, d.h.erst alle Fäden auf Deckhöhe befestigen, dann die unterste lage Segel anbringen, dann die Fäden oberhalb der Segel befestigen, dann die 2te Lage Segel und soweiter.

Gruß
Karl Heinz
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khr

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Standing Rigging bei 1:1200 auch für Grobmotoriker?
« Antwort #3 am: 01. April 2009 - 13:22:37 »

Zu Bohrerei und Kleberei ist zu sagen, daß ich für das Takeln wenig bis gar nicht bohre, sondern die Taue mit einem Tröpfchen Kleber befestige, antrocknen lasse und dann erst zum nächsten Punkt gehe. An Masten und Rahen verknote ich und sichere den Punkt mit Klebstoff.

Kleine Tropfen Sekundenkleber macht man sich, indem man ihn auf die Spitze eines Drahtes gibt, den kann man besser lenken als die Tube.

Die Enden mit Skalpell oder Schere fein abschneiden, eventuell auffällige Stellen mit ein wenig Farbe vertuschen. Auf dem Spieltisch sieht das keiner mehr.

Gruß
Karl Heinz
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Colderan

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Standing Rigging bei 1:1200 auch für Grobmotoriker?
« Antwort #4 am: 01. April 2009 - 18:52:11 »

Wo bekommt man denn den Federstahl her? Ich wüsste jetzt nicht, den schon mal im Baumarkt gesehen zu haben.
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Cpt Alatriste

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Standing Rigging bei 1:1200 auch für Grobmotoriker?
« Antwort #5 am: 01. April 2009 - 19:46:26 »

Alternativ,

man bastel sich aus Plastik oder holz stäbchen rahmen, recheckig ( Je nach grösse der schiffen ..Für GHQ 3 x 3 cm), mit kerben (Kleine schnitt...Als frz. bin ich nicht sicher wie man das schreibt :S )Oben eine so ca 0,2 bis 0,5 mm, unten jeder 2 mm eine, und seitlich auch. Dann nehmt man eine super düne faden und man bindet es fest an eine ecke dies rahme, dann beginnen von unten man legt diese faden in eine Kerbe unten, man sieht die faden in die obere Kerbe und geht wieder runder...Nach und nach bildet sich die Takelage (ganz genau sogar 2, wenn der rahm dick genug ist). dann man macht weiter seitlich.

Zum schluss man pinseln mit eine mischung aus wasser und kleber das ganze (nicht zu dick) und wenn alles trocknen ist man schneidet erraus...Voila! :D

Es funktioniert :thumbsup: ......Viel Spass! :D
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R.E.LEE (Fredericksburg 1862)
Angemalt bis jetzt:
6mm: 660
15mm: 500
20mm: 700
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15 & 28 mm Gelände: Massig
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cuckoo

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Standing Rigging bei 1:1200 auch für Grobmotoriker?
« Antwort #6 am: 08. Mai 2009 - 20:24:58 »

Ich stehe jetzt auch vor der Arbeit die Takelage zu befestigen und ärgere mich schon im Voraus darüber, dass mir dabei die Farbe ruiniert wird. Hat Jemand vielleicht einen guten Tipp für einen Kleber oder gleich fürs Kleben? Habt ihr die Masten dann auch mit diesem Kleber befestigt?

khr

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Standing Rigging bei 1:1200 auch für Grobmotoriker?
« Antwort #7 am: 10. Mai 2009 - 11:59:03 »

Ich habe flüssigen Sekundenkleber genommen. Der trocknet sehr unauffällig auf, wenn mal ein bißchen daneben geht. Notfalls die Stelle übermalen.

Meist gibt es aber keine Probleme, wenn man mit kleinen Tropfen arbeitet. Nicht direkt aus der Tube, sondern den Tropfen auf einen Zahnstocher oder eine Drahtspitze geben.

Den Sekundenkleber habe ich auch zum Befestigen der Masten genommen, bei kleinen Klebeflächen, die viel halten müssen (einzelne Segel), lieber Gel-kleber nehmen.

Gruß
Karl Heinz
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cuckoo

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Standing Rigging bei 1:1200 auch für Grobmotoriker?
« Antwort #8 am: 10. Mai 2009 - 12:47:49 »

Danke für die Tipps, dies werde ich dann gleich einmal versuchen.

Graf.Dominic

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Standing Rigging bei 1:1200 auch für Grobmotoriker?
« Antwort #9 am: 10. Mai 2009 - 22:08:55 »

Ich hab komplett nur den Revell Plastik Kleber genommen.

Mit der dünnen Spitze kann man perfekt dosieren. Farbe wird so gut wie nicht angelöst.

Für Masten und Segel hab ich Sekundenkleber genommen und ne Haarklammer meiner Freundin aufgebogen und damit aufgetragen.
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Aquarius

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Standing Rigging bei 1:1200 auch für Grobmotoriker?
« Antwort #10 am: 08. August 2009 - 13:37:51 »

Hallo zusammen!

Ist zwar jetzt schon einige Zeit verstrichen, dass dieses Thema hier angesprochen wurde, werde aber dennoch mal \"meinen Senf\" sprich meine Erfahrungen dazugeben.

Der Zeit- und Nerveneinsatz für das stehende und laufende Gut sind nicht zu unterschätzen. \"Gefühlt\" hat man in der Zeit die ganze Figur locker 2x gebaut und bemalt. Wenn irgend möglich sollte man aber dennoch versuchen, zumindest das stehende Gut hinzubekommen. Es gibt dem Modell einen ganz entscheidenden Look und stabilisiert es zudem. Beim laufenden Gut ist der Grenznutzen dann schön deutlich geringer, aber eben noch vorhanden. In der Bildergalerie könnt Ihr meine ersten Modelle ja mal dahingehend betrachten.

Ich habe für meine Miniaturen Faden gewählt. Wichtig ist generell, dass dieser äußerst dünn ist und derart verarbeitet wird, dass er letztendlich nicht oder sowenig wie möglich durchhängt. Genau dieses Durchhängen beeinträchtigt m. E. sonst ganz erheblich den optischen Gesamteindruck. Ich habe die Fäden bei jedem Knoten oder bei jedem Umwinden (wo kein Knoten gefordert) kurz mit einem kleinen Tropfen Sekundenkleber fixiert. Hierzu verwendete ich eine umgebogenen Büroklammer (statt Haarklammer - gibt vielleicht weniger Ärger mit der Freundin ;) ). Wo der Kleber glänzt einfach zum Schluss überpinseln. Bei jedem der Teilschritt ist darauf zu achten, dass der Faden straff ist. Hier darf jedoch nicht zuviel Zugkraft verwendet werden, weil sonst die vorher gezogenen Leinen nachgeben. Das hat man mit etwas Übung irgendwann im Griff.

Ich war mit meinen Ergebnissen beim standing rigging schließlich zufrieden - bis ich ans laufende Gut ging. Hier musste ich erleben, dass viele der vorher straff gezogenen Fäden im Laufe der Arbeiten nachgaben und anfingen durchzuhängen. Und das, obwohl ich bei den einzelnen Fäden nicht zu viel Kraft verwendete. Aber bei ca. 10-15 Fäden des laufenden Gutes zwischen 2 Masten wird letztendlich soviel Kraft aufgebaut, dass aus dem stehenden ein hängendes Gut wurde. Mit einiger Trickserei konnte ich das zwar beheben, war aber die Friemelei zum Quadrat.

Zum Anbringen der Fäden sind Löcher am Modell zu bohren. Hier keine falsche Scheu. Zur Not mit dem kleinsten, beschaffbaren Bohrer vorbohren (Bohrmaschine auf kleinste Drehzahl regeln und Bohrer von Zeit zu Zeit von anhaftenden, geschmolzenen Spänen befreien, wenig Druck ausüben) und dann mit dem nötigen Durchmesser nachbohren. Mit der Platzierung der Löcher kann man zur Not variieren. Wenn die Bordwand zu niedrig ist, einfach bspw. durch die hammock nettings gehen (Langton schlägt da zwar irgendetwas von Schlaufen aus Kabelummantelung vor - ist mir aber zu grob bzw. unsicher).

Ich werde meine zukünftigen Modelle wahrscheinlich weiterhin mit stehendem und laufendem Gut bauen, verstehe aber jeden, der zumindest für das Letztere keinen Nerv hat. Für den Tabletop-Einsatz ist es auch meiner Meinung nach nicht nötig. Der Zeiteinsatz ,Trafalgar in Originalzahl erstehen zu lassen wär auch beachtlich.

Grüße,
Aquarius
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