Epochen > Absolutismus und Revolution

Bärenfellmützen in Linien-Regimentern (Waterloo)

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Decebalus:

--- Zitat von: \'thrifles (Koppi)\',index.php?page=Thread&postID=36247#post36247 ---Warum nicht ??? Ich meine mich daran erinnern zu können, ähnliches über die Franzosen gelesen zu haben. War das nicht beim Austerlitz Feldzug so, wo man sich der schweren Bärenfellmütze entledigte, um den Hut anziehen zu können (oder war das bei Aspern bzw. Wagram)?
--- Ende Zitat ---
Ich nehme an, Du verwechselst das mit der Episode aus den 1790ern, als französische Soldaten gemeinsam an den Rhein zogen, um ihr Kaskett in das Wasser zu werfen. Das Kaskett fing wohl an zu stinken, wenn es mal nass geworden war, und da war der Zweispitz viel beliebter.

Ich bezweifle wiederum, dass Grenadiere so einfach ihre Pelzmützen, die ja vor allem ein Zeichen ihres Ranges waren, weggeworfen haben. Die wurden im Beutel auf dem Tornister getragen.

Meine Zweifel für 1815 beziehen sich einfach auf den hohen militärischen Einsatz der Franzosen. Eine Bärenfellmütze von 1813 müsste ja noch den ganzen Feldzug 1813 und 1814 mitmachen. Und dann müsste sie in der Bourbonen-Zeit nicht ausgemustert werden.

Davout:
Koppi,
ich glaube das verwechselst du. Coignet schreibt über den Feldzug von 1809, die Grenadiere der Garde hätten ihre Hüte ins Wasser geworfen, um die Pelzmützen aufzusetzen. Wahrscheinlich hatten sie einfach keine Zeit die Hüte wieder umständlich zu verstauen. Seitdem sollen die Grenadiere angeblich keine Hüte mehr gehabt haben. Ob das stimmt ist aber noch die Frage.

Decebalus,
so oft wurden Kopfbedeckungen nun nicht ersetzt. Die waren schon recht haltbar und konnten bei schlechtem Wetter und auf dem Marsch im Überzug getragen werden. Röcke und Mäntel wurden dagegen immer mehr oder weniger den Elementen ausgesetzt.
Die Pelzmützen der Garde waren auch nicht alle neu. Was den Pelz an sich betrifft, so kann man das ohnehin schwer sagen. Die Bleche waren 1815 jedenfalls aus königlichen und kaiserlichen Modellen gemischt. Die Pelzmützen sollten eigentlich 20 Jahre lang halten. Interessanterweise wurden für die 1. und 2. Grenadiere 1812 nur je 100 Stück neue Mützen geordert. Der Rest muss dann wohl noch gut in Schuss gewesen sein. Die Teile konnten durchaus noch aus der Zeit um 1800 stammen, daher auch die unterschiedlichen Formen, die man auf Bildquellen sehen kann. Für das 2. Regiment wurde 1813 ein Komplettsatz bestellt, d.h. die vorhandenen Mützen gingen ggf. alle erstmal an das 1. Für den Feldzug von 1815 wurden seltsamerweise nur 509 neue Mützen für die 4 Grenadierregimenter bestellt aber 2237 Bleche, womit klar ist, dass noch eine Menge Mützen zumindest für die 1. und 2. Regimenter vorhanden gewesen sein müssen. Soweit nur mal das Beispiel der Garde.

Koppi (thrifles):

--- Zitat von: \'Davout\',index.php?page=Thread&postID=36267#post36267 ---Koppi,
ich glaube das verwechselst du. Coignet schreibt über den Feldzug von 1809, die Grenadiere der Garde hätten ihre Hüte ins Wasser geworfen, um die Pelzmützen aufzusetzen. Wahrscheinlich hatten sie einfach keine Zeit die Hüte wieder umständlich zu verstauen. Seitdem sollen die Grenadiere angeblich keine Hüte mehr gehabt haben. Ob das stimmt ist aber noch die Frage.
--- Ende Zitat ---

Du hast Recht. Ich kenne diese Geschichte aus den Funken Büchern; das habe ich wirklich verwechselt.

Allerdings haben wir jetzt schon zwei Belege, wo Truppen ihre Kopfbedeckungen weggeworfen haben. Ausschließen, dass dies bei Bärenfellmützen nicht vorkommen könnte, würde ich es nicht.

Tabris:

--- Zitat ---Coignet schreibt über den Feldzug von 1809, die Grenadiere der Garde
hätten ihre Hüte ins Wasser geworfen, um die Pelzmützen aufzusetzen.
Wahrscheinlich hatten sie einfach keine Zeit die Hüte wieder
umständlich zu verstauen. Seitdem sollen die Grenadiere angeblich keine
Hüte mehr gehabt haben. Ob das stimmt ist aber noch die Frage.
--- Ende Zitat ---
Diesen Passus habe ich gerade im hisrtorischen Roman \"Die Schlacht\" von P. Rambaud gelesen (den ich nur weiterempfehlen kann ) aber auch bereits in anderen historischen Texten bemerkt habe, beim Übergang über die Donau als sie in die Reserve für die anstehende Schlacht bei Essling & Aspern ( 21. und 22. Mai 1809) marschierten .. wieviel Inszinierung oder Legende dahinter gesteckt hat ist wirklich eine gute Frage

--- Zitat von: \'Davout\',index.php?page=Thread&postID=36267#post36267 ---Für den Feldzug von 1815 wurden seltsamerweise nur 509 neue Mützen für die 4 Grenadierregimenter bestellt aber 2237 Bleche, womit klar ist, dass noch eine Menge Mützen zumindest für die 1. und 2. Regimenter vorhanden gewesen sein müssen. Soweit nur mal das Beispiel der Garde.
--- Ende Zitat ---
Das 4. Gardegrenadierregiment bestand ja nur aus einem Battalion (ca. 500) die , wenn man den Quellen glauben darf, den Tschako der mittleren Garde oder andere Kopfbedeckungen trugen, also wäre da die vereinheitlichunh dringend nötig gewesen... jedoch machen die 2237 Bleche nur Sinn für die gesamten vier Gardegrenadiereregimenter ???

Davout:
Tabris,

die Bleche können für alle 4 Regimenter bestimmt gewesen sein, müssen es aber nicht. Rechnet man mal maximal 1500 Mann pro Regiment, dann sind das insgesamt 6000 Grenadiere. Da aber garnicht soviele vorhanden waren reduziert sich das wieder erheblich. Zusätzlich wurden noch alte Bleche aus der königlichen Zeit 1814-15 verwendet. Sollten die alle ersetzt werden? Das Elba-Bataillon dürfte für seine Grenadiere auch noch alte Bleche von vor 1814 gehabt haben.  Es bleibt letztlich unklar.

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