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Autor Thema: Bärenfellmützen in Linien-Regimentern (Waterloo)  (Gelesen 4451 mal)

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DonVoss

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Bärenfellmützen in Linien-Regimentern (Waterloo)
« am: 07. August 2009 - 08:52:36 »

Gab es in Waterloo noch Regimenter wo die Grenadierkompanien Bärenfellmützen hatten? Gibts da ne Nummer?

DV
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Decebalus

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Bärenfellmützen in Linien-Regimentern (Waterloo)
« Antwort #1 am: 07. August 2009 - 10:17:55 »

Ohne jetzt einen Beleg zu haben: Mit ziemlicher Sicherheit nein. Allerdings ist für Waterloo vieles unklar, von daher ...
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Davout

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Bärenfellmützen in Linien-Regimentern (Waterloo)
« Antwort #2 am: 08. August 2009 - 13:54:30 »

Möglicherweise hatte die 108. noch Pelzmützen. Laut Rousselot hatte das Regiment um 1813 noch welche. Die werden sie ja wohl in der Zwischenzeit nicht weggeworfen haben.
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Koppi (thrifles)

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Bärenfellmützen in Linien-Regimentern (Waterloo)
« Antwort #3 am: 08. August 2009 - 21:20:07 »

Zitat von: \'Davout\',index.php?page=Thread&postID=36228#post36228
Möglicherweise hatte die 108. noch Pelzmützen. Laut Rousselot hatte das Regiment um 1813 noch welche. Die werden sie ja wohl in der Zwischenzeit nicht weggeworfen haben.

Warum nicht ??? Ich meine mich daran erinnern zu können, ähnliches über die Franzosen gelesen zu haben. War das nicht beim Austerlitz Feldzug so, wo man sich der schweren Bärenfellmütze entledigte, um den Hut anziehen zu können (oder war das bei Aspern bzw. Wagram)?
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 http://www.dminis.com/thrifles/galleries/

\" ... Artillerieeinheiten der wichtigsten Nationen (Preußen, Österreich, Russland, Großbritannien ...) sind \"gefärbt\". Das Holz der Kanonen ist bei den Preußen z.B. blau, weil das die Farbe der Nation im Spiel ist (grün für Russland usw.). Das alles sieht scheiße und spielzeugmäßig aus...\"
Zitat aus einer Besprechung von Napoleon Total War

hwarang

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Bärenfellmützen in Linien-Regimentern (Waterloo)
« Antwort #4 am: 08. August 2009 - 21:34:22 »

bärenfellmützen im sommer = widerlich.
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Decebalus

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Bärenfellmützen in Linien-Regimentern (Waterloo)
« Antwort #5 am: 09. August 2009 - 12:34:19 »

Zitat von: \'thrifles (Koppi)\',index.php?page=Thread&postID=36247#post36247
Warum nicht ??? Ich meine mich daran erinnern zu können, ähnliches über die Franzosen gelesen zu haben. War das nicht beim Austerlitz Feldzug so, wo man sich der schweren Bärenfellmütze entledigte, um den Hut anziehen zu können (oder war das bei Aspern bzw. Wagram)?
Ich nehme an, Du verwechselst das mit der Episode aus den 1790ern, als französische Soldaten gemeinsam an den Rhein zogen, um ihr Kaskett in das Wasser zu werfen. Das Kaskett fing wohl an zu stinken, wenn es mal nass geworden war, und da war der Zweispitz viel beliebter.

Ich bezweifle wiederum, dass Grenadiere so einfach ihre Pelzmützen, die ja vor allem ein Zeichen ihres Ranges waren, weggeworfen haben. Die wurden im Beutel auf dem Tornister getragen.

Meine Zweifel für 1815 beziehen sich einfach auf den hohen militärischen Einsatz der Franzosen. Eine Bärenfellmütze von 1813 müsste ja noch den ganzen Feldzug 1813 und 1814 mitmachen. Und dann müsste sie in der Bourbonen-Zeit nicht ausgemustert werden.
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Davout

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Bärenfellmützen in Linien-Regimentern (Waterloo)
« Antwort #6 am: 09. August 2009 - 13:54:28 »

Koppi,
ich glaube das verwechselst du. Coignet schreibt über den Feldzug von 1809, die Grenadiere der Garde hätten ihre Hüte ins Wasser geworfen, um die Pelzmützen aufzusetzen. Wahrscheinlich hatten sie einfach keine Zeit die Hüte wieder umständlich zu verstauen. Seitdem sollen die Grenadiere angeblich keine Hüte mehr gehabt haben. Ob das stimmt ist aber noch die Frage.

Decebalus,
so oft wurden Kopfbedeckungen nun nicht ersetzt. Die waren schon recht haltbar und konnten bei schlechtem Wetter und auf dem Marsch im Überzug getragen werden. Röcke und Mäntel wurden dagegen immer mehr oder weniger den Elementen ausgesetzt.
Die Pelzmützen der Garde waren auch nicht alle neu. Was den Pelz an sich betrifft, so kann man das ohnehin schwer sagen. Die Bleche waren 1815 jedenfalls aus königlichen und kaiserlichen Modellen gemischt. Die Pelzmützen sollten eigentlich 20 Jahre lang halten. Interessanterweise wurden für die 1. und 2. Grenadiere 1812 nur je 100 Stück neue Mützen geordert. Der Rest muss dann wohl noch gut in Schuss gewesen sein. Die Teile konnten durchaus noch aus der Zeit um 1800 stammen, daher auch die unterschiedlichen Formen, die man auf Bildquellen sehen kann. Für das 2. Regiment wurde 1813 ein Komplettsatz bestellt, d.h. die vorhandenen Mützen gingen ggf. alle erstmal an das 1. Für den Feldzug von 1815 wurden seltsamerweise nur 509 neue Mützen für die 4 Grenadierregimenter bestellt aber 2237 Bleche, womit klar ist, dass noch eine Menge Mützen zumindest für die 1. und 2. Regimenter vorhanden gewesen sein müssen. Soweit nur mal das Beispiel der Garde.
« Letzte Änderung: 01. Januar 1970 - 01:00:00 von 1249819496 »
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Koppi (thrifles)

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Bärenfellmützen in Linien-Regimentern (Waterloo)
« Antwort #7 am: 09. August 2009 - 15:29:38 »

Zitat von: \'Davout\',index.php?page=Thread&postID=36267#post36267
Koppi,
ich glaube das verwechselst du. Coignet schreibt über den Feldzug von 1809, die Grenadiere der Garde hätten ihre Hüte ins Wasser geworfen, um die Pelzmützen aufzusetzen. Wahrscheinlich hatten sie einfach keine Zeit die Hüte wieder umständlich zu verstauen. Seitdem sollen die Grenadiere angeblich keine Hüte mehr gehabt haben. Ob das stimmt ist aber noch die Frage.

Du hast Recht. Ich kenne diese Geschichte aus den Funken Büchern; das habe ich wirklich verwechselt.

Allerdings haben wir jetzt schon zwei Belege, wo Truppen ihre Kopfbedeckungen weggeworfen haben. Ausschließen, dass dies bei Bärenfellmützen nicht vorkommen könnte, würde ich es nicht.
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Zitat aus einer Besprechung von Napoleon Total War

Tabris

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Bärenfellmützen in Linien-Regimentern (Waterloo)
« Antwort #8 am: 10. August 2009 - 11:11:36 »

Zitat
Coignet schreibt über den Feldzug von 1809, die Grenadiere der Garde
hätten ihre Hüte ins Wasser geworfen, um die Pelzmützen aufzusetzen.
Wahrscheinlich hatten sie einfach keine Zeit die Hüte wieder
umständlich zu verstauen. Seitdem sollen die Grenadiere angeblich keine
Hüte mehr gehabt haben. Ob das stimmt ist aber noch die Frage.
Diesen Passus habe ich gerade im hisrtorischen Roman \"Die Schlacht\" von P. Rambaud gelesen (den ich nur weiterempfehlen kann ) aber auch bereits in anderen historischen Texten bemerkt habe, beim Übergang über die Donau als sie in die Reserve für die anstehende Schlacht bei Essling & Aspern ( 21. und 22. Mai 1809) marschierten .. wieviel Inszinierung oder Legende dahinter gesteckt hat ist wirklich eine gute Frage
Zitat von: \'Davout\',index.php?page=Thread&postID=36267#post36267
Für den Feldzug von 1815 wurden seltsamerweise nur 509 neue Mützen für die 4 Grenadierregimenter bestellt aber 2237 Bleche, womit klar ist, dass noch eine Menge Mützen zumindest für die 1. und 2. Regimenter vorhanden gewesen sein müssen. Soweit nur mal das Beispiel der Garde.
Das 4. Gardegrenadierregiment bestand ja nur aus einem Battalion (ca. 500) die , wenn man den Quellen glauben darf, den Tschako der mittleren Garde oder andere Kopfbedeckungen trugen, also wäre da die vereinheitlichunh dringend nötig gewesen... jedoch machen die 2237 Bleche nur Sinn für die gesamten vier Gardegrenadiereregimenter ???
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\"Ein Mann, der unterwegs von plötzlichem Regen überrascht wird, rennt die
Strasse hinunter, um nicht nass und durchtränkt zu werden. Wenn man es
aber einmal als natürlich hinnimmt, im Regen nass zu werden, kann man mit
unbewegtem Geist bis auf die Haut durchnässt werden. Diese Lektion gilt
für alles.\"

HAGAKURE von Yamamoto Tsunetomo

Davout

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Bärenfellmützen in Linien-Regimentern (Waterloo)
« Antwort #9 am: 10. August 2009 - 14:10:37 »

Tabris,

die Bleche können für alle 4 Regimenter bestimmt gewesen sein, müssen es aber nicht. Rechnet man mal maximal 1500 Mann pro Regiment, dann sind das insgesamt 6000 Grenadiere. Da aber garnicht soviele vorhanden waren reduziert sich das wieder erheblich. Zusätzlich wurden noch alte Bleche aus der königlichen Zeit 1814-15 verwendet. Sollten die alle ersetzt werden? Das Elba-Bataillon dürfte für seine Grenadiere auch noch alte Bleche von vor 1814 gehabt haben.  Es bleibt letztlich unklar.
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morty

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Bärenfellmützen in Linien-Regimentern (Waterloo)
« Antwort #10 am: 17. August 2009 - 20:31:32 »

Es ist mehr als unwahrscheinlich, daß Linienregimenter 1815 noch Bärenfellmützen trugen, da sie einfach zu teuer in der Anschaffung für normale Einheiten waren. Ging das in den Anfangsjahren Napoleons vielleicht noch, daß einige Regimenter die Bärenfelle beibehielten, so führte der ständige Einsatz der Truppen letztendlich dazu, auf immer kostengünstigere Varianten zurückzugreifen - das war dann eben der relativ einfache Tschako, bei dem man ab 1810/11 schon auf die Kordeln verzichtete, ganz einfach weil sie nicht viel Nutzen hatten, sich schnell verschlissen und teuer waren.

 Bärenfellmützen waren da erhebllich schwieriger in der Pflege und Erhaltung, und nach den desaströsen Jahren von 1813/14 sowie der Restauration läßt es mehr als unwahrscheinlich erscheinen, daß Grenadiere normaler Linientruppen noch Bärenfelle trugen.

Im Laufe der Zeit wurden bei vielen Truppen die Uniformen aus Kostengründen vereinfacht - Österreicher schufen spätestens nach dem Feldzug von 1809 das Kaskett ab, auch die Badenser, Württemberger sowie andere Staaten fingen zuerst einmal bei der Kopfbedeckung an, zu sparen.

Verständlich, wenn man bedenkt, daß manche Staaten sogar Schwierigkeiten hatten, ihren Truppen die notwendigsten Bekleidungsstücke zur Verfügung zu stellen.

Ich werde sehen, daß ich auch noch einen Beweis finde :D
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Gott hilft gerne den stärksten Bataillonen.

DonVoss

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Bärenfellmützen in Linien-Regimentern (Waterloo)
« Antwort #11 am: 17. August 2009 - 21:55:13 »

Danke für die vielen Antworten. Werde meine Bärenfell-Grennies entweder für Spanien einsetzen oder als Zeitreisende in Waterloo.
Sehe ein, dass es eher unwahrscheinlich ist, dass neue angeschafft wurden oder das noch viele alte da waren.

Was ist das Elba-Batallion und wo kann ich es bei Mont-Saint-Jean finden?

DonVoss
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widor

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Bärenfellmützen in Linien-Regimentern (Waterloo)
« Antwort #12 am: 17. August 2009 - 22:29:16 »

Zitat
Was ist das Elba-Batallion und wo kann ich es bei Mont-Saint-Jean finden?

oh, ich weiss was napoleonisches,  ich weiss was napoleonisches :D

laut meiner Biographie vom ollen Bonaparte war dass das Bataillon was ihm damals als erstes nach seiner Rückkehr gefolgt ist ...im Internet finde ich aber nur die Info dass das 1. Bataillon zum  1. Voltigeurregiment gehört...hilft das schon ?
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Meine Mitte bricht ein, meine rechte Flanke weicht zurück

Exzellente Lage, ich greife an!


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Tabris

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Bärenfellmützen in Linien-Regimentern (Waterloo)
« Antwort #13 am: 18. August 2009 - 02:46:41 »

Zitat von: \'widor\',index.php?page=Thread&postID=36845#post36845


Zitat
Was ist das Elba-Batallion und wo kann ich es bei Mont-Saint-Jean finden?
oh, ich weiss was napoleonisches, ich weiss was napoleonisches :D
laut meiner Biographie vom ollen Bonaparte war dass das Bataillon was ihm damals als erstes nach seiner Rückkehr gefolgt ist ...im Internet finde ich aber nur die Info dass das 1. Bataillon zum 1. Voltigeurregiment gehört...hilft das schon ?
Ohne jetzt genau nachzuschauen wie sich das \"Elba-Battalion\" zusammensetzte ...ein Sammelsurium der treusten Soldaten des Kaisers die ihm bei seiner ersten Verbannung gefolgt sind, vornehmlich aus den 1. und 2. Gardegrenadierregiment. Diese Veteranen hatten (alle) die Bärenfellmütze und sind bei der Nordkampagne (Quatre Bras, Ligny, Mont Sant Jean/Waterloo und Wawre) wieder in das 1. und 2. Gardegrenadierregiment einverleibt worden. Desweiteren hatten auch noch die 1. und 2. Gardejäger zu Fuß Fellmützen (ohne Blech) und eventuell hatten einige Soldaten der jewals 3. und 4. Gardegrenadiere und Gardejäger Pelzmützen wenn dann aber sehr vereinzelt.
Das sind dann aber ,imo, alle Infanterieeinheiten mir der Fellmütze.
« Letzte Änderung: 01. Januar 1970 - 01:00:00 von 1250556919 »
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\"Ein Mann, der unterwegs von plötzlichem Regen überrascht wird, rennt die
Strasse hinunter, um nicht nass und durchtränkt zu werden. Wenn man es
aber einmal als natürlich hinnimmt, im Regen nass zu werden, kann man mit
unbewegtem Geist bis auf die Haut durchnässt werden. Diese Lektion gilt
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HAGAKURE von Yamamoto Tsunetomo

Davout

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Bärenfellmützen in Linien-Regimentern (Waterloo)
« Antwort #14 am: 06. September 2009 - 20:54:43 »

Mit dem Elba-Bataillon meinte ich tatsächlich die Leute von der Alten Garde, die Napoleon nach Elbe begleitet hatten. Sie kamen vermutlich alle zum 1. Grenadierregiment. Diese sind nicht zu verwechseln mit den Chasseurs von Elba, einer Einheit, die auf Elba aufgestellt worden ist und 1815 der Jungen Garde einverleibt wurde.
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