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\"Taktische Tiefe\" bei Tabletops

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hwarang:
weil es in letzter zeit häufiger vorkam (und weil konkret über Impetus keiner reden will ^^ ):
was ist \"taktische tiefe\" bei tabletops?
also: woran erkennt man taktische tiefe, welche faktoren werden von welchem system tief abgebildet.

vor allem:wie ist  taktische tiefe vs. micro-management zu bewerten? (beispiel: natürlich erhöht es die taktische tiefe eines spiels, wenn ich jede runde neu entscheiden kann, auf wen jeder einzelne plänkler als einzelmodel schießt. aber beschäftigt sich ein general mit sowas?)

Angrist:
Taktische Tiefe,
um es kurz zu halten.

Taktische Tiefe bedeutet für mich, das ich viele Möglichkeiten habe, sei es , Bewegen, Sonderfähigkeiten, Ausrüstung etc,
diese jedoch auch eine echte Auswirkung haben, und nicht sinnfrei sind.

Wie findet man raus, ob ein spiel taktische Tiefe hat.

Man nimmt ein mirrormatch, also die gleichen parteien, und komplett die gleiche einheit,
Also 10 kompanien Linieninfantrie gegen 10 kompanien linieninfantrie.
und wenn das spiel dann komplett totlangweilig ist, weil man quasi nur eine möglichkeit hat zu handeln, hat das spiel eine geringe taktische Tiefe.

hwarang:
diese methode scheint mir unsound.

schließlich sind die meisten spiele wohl kaum dafür konzipiert, mit nur einem einheitentyp gespielt zu werden. noch gravierender: die interaktion der truppentypen, ein wichtiges element der taktik, ist mit diesem mirror match überhaupt ausgeschlossen.  überzeugt mich nicht so...

ansonsten sind die \"handlungsmöglichkeiten\" und vor allem deren beziehungen zueinander sicher eine gute umschreibung für \"taktische tiefe\".

Goltron:

--- Zitat ---Taktische Tiefe bedeutet für mich, das ich viele Möglichkeiten habe, sei es , Bewegen, Sonderfähigkeiten, Ausrüstung etc,
diese jedoch auch eine echte Auswirkung haben, und nicht sinnfrei sind.
--- Ende Zitat ---

Das beschreibt es schon recht gut würde ich sagen. Das Beispiel mit den gleichen Einheiten ist natürlich relativ krass und es sollte klar sein das da einige Möglichkeiten verloren gehen, aber es sollte davon abgesehen immernoch ein paar Möglichkeiten geben.

 Micromanagement hat dagegen an und für sich nichts mit taktischer Tiefe zu tun. Das von dir genannte Beispiel mit den Plänklern ist ganz gut: Ich kann das auswählen, aber es hat effektiv nur eine geringe Auswirkung. Also ist es effektiv nur eine Art Pseudooption.

xothian:
sorry aber ich hab ein problem mit der definition taktik wenn ich in einem satz ausruestung und bewegung lese ...
...ich glaube es gibt hier viele unterschiedliche vorstellungen wenn von taktik gesprochen wird die von einer grundlegenden definition abweichen

vereinfacht zu sagen begreift STRATEGIE den allumfassenden plan der spielfuehrung/kriegsfuehrung (der orginalbegriff wird noch etwas abstrakter definiert)
TAKTIK bildet darunter den kleineren rahmen ... entscheidungen zeitlich begrenzt zur erreichung eines ziel
diese taktischen entscheidungen (sollten) folgen der strategie und führen so idealerweise zum spielsieg/kriegsgewinn

ein spiel hat also taktische tiefe wenn es einem ermoeglicht \"taktisch\" zu spielen .. das kann ich sehr wohl wenn ich und mein gegner den selben ressourcen und regeln folgen wie zum beispiel beim schach ;)

taktik bezieht sich auch darauf, was das vorliegende spiel als \"taktische einheit\" definiert .. befehle ich eine company aus platoons mit einzelnen sections - oder ist der spieler ein general ... falls ein (spieler)general sich damit befassen kann(muss), welche position die einzelne section einnimmt und ob das lmg oder der sergeant als casualty entfernt wird dann haben wir ein beispiel extremen micromanagements ...

zB. \"grand tactical scale napoleonics\" befasst sich stark mit strategie doch taktik steht im vordergrund
in KEINEM fall jedoch kuemmert es den CiC (spieler) welche formationen eingenommen werden ... er hofft dass seine befehle von den meldereitern ueberbracht und unverzueglich und praezise ausgefuehrt werden .. \"nehmt den huegel zur linken des IR#54 unverzueglich ein\" ... also keinerlei micromanagement (und fast niemals unverzuegliche oder praezise ausfuehrungen der befehle ;)
ich kann aber sehr wohl mich taktisch dazu entschliessen schon in der 3ten runde die artillery vom huegel zu nehmen um vemeintlich meinem gegner die hoehen zu ueberlassen um in damit, wie in meiner strategie vorgesehen, in eine schlechtere position zu locken, da hinter der erhebung im \"fog of war\" meine division auf ihre aktion wartet
.... micromanagement ist also nicht zwingend ein zeichen eines taktischeren spiels ;)

ciao chris

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