So, es wird Zeit, mein aktuelles Projekt für die Tactica 2010 vorzustellen.
DIE SCHLACHT AUF DEM PEIPUS SEE 1242
In der Schlacht auf dem Peipussee vernichtete 1242 ein russisches Heer unter Führung des Nowgoroder Fürsten Alexander Newski eine Streitmacht des Deutschen Ordens und Dänemarks (das damals ebenfalls im Baltikum operierte) und setzte damit der Ostexpansion des Deutschen Ordens und der dänischen Krone ein Ende.
Unter der Führung des Bischofs von Dorpat, Hermann I. von Buxthoeven , drang das Heer des Deutschen Ordens von Estland aus auf das Gebiet Nowgorods vor. Die Ritter und ihre estnischen Hilfstruppen besiegten Anfang April eine Vorhut der Nowgoroder und verfolgten sie auf ihrem Rückzug über das Eis des Peipussees.
Um zu verhindern, dass das Ritterheer Pskow im Norden umging, zog die russische Hauptstreitmacht nun der zurückgeschlagenen, aber noch geschlossen operierenden Vorhut entgegen und vereinigte sich mit ihr vor dem Ostufer des zugefrorenen Sees. Hier stellten sie sich am 5. April 1242 ihren Verfolgern zur Schlacht .
Die Schlacht fand in der Südostecke des Peipussees nahe der Insel Woroni-Kamen statt. Eröffnet wurde sie mit einem Angriff des Ordensheeres. Es ging in Keilformation gegen das russische Zentrum vor, das aus Fußtruppen der Nowgoroder Miliz bestand. Diese wichen bis zum Ufer des Sees zurück. Die linke und rechte Flanke des russischen Heeres hielt den Angriffen stand und verhinderte so, dass die Ordensritter ihren Teilerfolg im Zentrum nutzen konnten.
Die Endphase der Schlacht begann, als Newski seine Druschina, die er bis dahin zurück gehalten hatte, in den Kampf schickte. Die Reitertruppe umging den rechten Flügel des Ritterheeres und griff es im Rücken an.
Über die historische Bedeutung der Schlacht undihre Ausmaße wurde lange gestritten. Heute gelten auch unter russischen Experten 3.000 bis 4.000 Kämpfer auf Seiten Nowgorods - einschließlich der Druschina Alexander Newskis als wahrscheinlich. Die katholische Streitmacht dürfte dagegen nur aus 500 bis 600 Ordensbrüdern, Dänen und Soldknechten sowie aus 1.000 bis 1.200 Mann estnischen Fußsoldaten bestanden haben.
Bekannt ist die Schlacht hauptsächlich durch die russische Propaganda und den Film von Sergei Eisenstein.
Warum dieses Projekt? Das Mittelalter ist neben der Renaissance meine Lieblingsepoche. Die Firmen Zvezda und Strelets haben hervorragende Figuren in 1/72 für mittelalterliche Russen und Deutschordensritter herausgebracht und ich wollte mich gerne mal an der Gestaltung einer Winterlandschaft versuchen. Was lag also näher, als diese Schlacht darzustellen, die 1242 im winterlichen Nordrussland auf und um den zugefrorenen Peipussee stattfand?
Um meinem Hang zu großtaktischen Systemen Rechnung zu tragen, wird die Platte darauf ausgelegt sein, Field of Glory oder DBA in der Big Battle Version darauf spielen zu können. Allerdings gibt es wegen der vielen Figurenbasen, die noch einigermaßen komfortabel über die Platte bewegt werden müssen, beim Geländebau Restriktionen, die man bei einem Skirmisher Spiel nicht hätte. Ein grundsätzliches Dilemma von mir, da ich gerne möglichst aufwändiges Gelände baue, aber keine Skirmisher-Spiele mag. Daher habe ich mich dazu entschieden, neben der 180 x 120 cm Spielplatte noch ein 60 x 120cm Dioramaelment dazu zu bauen. Dies soll einen Teil einer befestigten russischen Stadt an einem Ausläufer des Sees darstellen.
Soweit der Plan. Es sind nur noch 5 Monate bis zur Tactica...
Hier die ersten Figurenbases.
Das sind auch gleichzeitig die Prototypen für die Schnee-Basierung. Ist noch nicht 100% so, wie es aussehen soll. Ich möchte
nicht die übliche Schnee-Fleckentarnung, also die Flecken dichten Schnees neben Bereichen ganz ohne Schnee. Das finde ich optisch wenig reizvoll und auch nicht realistisch. Ich will auch keine geschlossene Scheedecke, weil langweilig. Daher habe ich mich für eine - wie ich sie nenne - Novemberkälte entschieden. Also gefrorener Boden mit einer leichten Schneedecke, die noch nicht deckend ist. Ihr könnt ja mal sagen, wie ihr die Basegestaltung findet.