Mit den Dragonern triffst Du aber eine gewagte Aussage.
Die späteren Feldzüge wurden teilweise nur mit berittenen Truppen geführt, z.B. der Angriff auf Prag 1647.
Das hatte den Vorteil der Geschwindigkeit und Mobilität aber den Nachteil der fehlenden schweren Geschütze.
Alles was ich darüber gelesen habe weißt imho auf Dragoner hin.
Das halte ich wiederum für eine gewagte Aussage. Nur weil ggfs. mehr Truppen Berittene wurden, heisst das nicht, dass es dann automatisch Dragoner waren.
Dragoner unterscheiden sich im 30jährigen Krieg vor allem durch die Bewaffnung von den \"richtigen\" Kavalleristen. Dragoner hatten i.d.R. die schwere, aber billige Muskete, welche sich aber nicht vom Pferderücken abfeuern oder laden lässt. Daher ist es die ureigenste Aufgabe der Dragoner, relativ schnell (sie hatten natürlich auch nicht die besten Pferde) eine gute Position auf dem Schlachtfeld einzunehmen, abzusitzen und ihre (unhandlichen) Musketen einzusetzen. Die Reiter, die man auch so nennen dürfen wird hatten i.d.R. mehrere Pistolen und ggfs. noch einen Reiterkarabiner/Stutzen/Büchse wie man es auch nennen mag. Dieser war wesentlich kürzer und leichter wie eine Muskete und konnte auch vom Pferd aus eingesetzt werden. Außerdem konnte man von einem Reiter auch erwarten beritten im Nahkampf seinen Mann zu stehen. Ein Dragoner hatte sein Pferd nur immer bei sich, um im Falle eines Angriffs schnell abzuhauen
Dass für bestimmte Aufgaben (z.B. Sturmangriffe auf Befestigungen) auch Reiter absitzen mussten, weil ein Gaul halt nichts gegen eine Festungsmauer bringt, macht den Kavallerist noch nicht zum Dragoner
Generell dürfte es im 30jährigen Krieg nicht so sehr viele Dragoner gegeben haben, die wurden erst vermehrt im englischen Bürgerkrieg in der Mitte des 17.Jhd. entwickelt.
just my 10 shilling