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Autor Thema: Ein Neuer und gleich viele Fragen zum Bromregelwerk  (Gelesen 1022 mal)

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Flicky

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Ein Neuer und gleich viele Fragen zum Bromregelwerk
« am: 05. April 2010 - 10:15:19 »

Hallo liebe Community,

Da ich aktuell auf der Suche nach einem historischen Tabletop bin, bin ich hier über euer Forum gestolpert.

Ich spiele seit ca. sieben Jahren Tabletops (Fantasy) und möchte nun endlich in die historischen Dimensionen vordringen.

Meine Wahl viel auf das 19 Jahrhundert, rund um Napoleon. Da es mannigfaltige Regelwerke gibt, habe ich versucht erst mal alle Fragen passiv hier im Forum zu erschließen, was mir aber leider nicht ganz gelungen ist. Zumindest bin ich über das Brom-Regelwerk gestolpert, das ich mir auch gleich runtergeladen und durchgearbeitet habe.

Leider entstanden hierbei viele Fragen, die ich nur hier stellen kann, da in meinem näheren Umfeld ausschließlich niemand ein Napo-System spielt.

Daher hoffe ich, dass ihr mir meine vielen (und vielleicht auch dummen) Fragen mit Geduld beantworten [font=\'Wingdings]J[/font] könnt.

1. Bei mir hapert es schon bei der Armeezusammenstellung. Im Regelwerk steht dazu etwas von Brigaden, Divisionen und Korps unter der Armeeaufteilung.
Meint das, dass ich mich mit meinem Gegner darauf einige, auf Brigadengröße zu spielen und so nur 8-16 Elemente mitnehmen darf? Oder heißt dies, dass ich mich mit meinem Gegner darauf einige, dass ich Infanterie in Divisionsgröße mitnehme, Kavallerie aber nur auf Brigadengröße?

2. Was sind den geläufige Punktebudgets bei Brom?

3. Verstehe ich das richtig, dass ich pro Einheit einen Kommandanten mitnehmen muss?
Idealerweise als einzelnes Modell auf Pferd, das nicht auf einem Element steht oder doch auf einem Element mit der dazugehörigen Infanterie bzw. Kavallerie?

4. Musiker und Fahnenträger sowie Unteroffiziere spielen hier keine Rolle? Dienen eher dem optischen Genuss?

5. Das Kartensystem habe ich auch nicht so richtig verstanden. Decke ich meine Karten nach einander auf, bewege, schieße dann, mische alles wieder und dann deckt mein Gegner alle Karten nacheinander auf? Wenn das so wäre, könnte ich doch gleich alle Einheiten beliebig verschieben, da ich ja für alles eh eine Karte in meinem Deck besitze.

6. Wieviele „Lebenspunkte“ hat denn ein Element (Infanterie, Kavallerie, Artillerie)? Dient dazu Seite 13 des Regelwerkes, auf der ich Moral und gefallene Soldaten markiere?

7. Wenn angegriffene Einheiten versucht sich vom Gegner zu entfernen, benötige ich keinen Moraltest, sondern würfele einfach die Distanz aus, in der Hoffnung, dass die erwürfelte Distanz des Gegners nicht ausreicht diese zu erreichen, da die fliehende Einheit sonst überrannt und vom Spielfeld entfernt wird?

8. Wie weit stehen denn die Truppen idealerweise am Beginn einer Schlacht voneinander entfernt?


Ich weiß, das sind sehr viele Frage, ich habe leider aber niemanden, an den ich mich sonst wenden könnte, von daher, bitte helft mir ;(

Viele Grüße und schöne Ostern

Flicky
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widor

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Ein Neuer und gleich viele Fragen zum Bromregelwerk
« Antwort #1 am: 05. April 2010 - 19:37:39 »

herzlich willkommen hier im Forum  :)

Zuerst - meine Erfahrungen mit Brom sind auch nicht allumfassend, aber nach ein paar Spielen in den letzten Monaten kenne ich zumindest deine Fragen ganz gut, da ich die teilweise selbst hatte.

Das Brom-Regelwerk ist aus meiner Sicht übrigens kein vollumfassendes Regelwerk, was für jede Situation genau eine Lösung im Regelwerk hat, sondern eher ein Gentleman´s Game, d.h. wenn Situationen die nicht im Regelbuch beschrieben sind, auftreten, dann sollte man sich fair und gütlich einigen...

Ich versuche mal den Rest zu beantworten, Antipater hat ja die meisten Sachen schon gesagt:

Zitat von: \'Flicky\',index.php?page=Thread&postID=56577#post56577
6. Wieviele „Lebenspunkte“ hat denn ein Element (Infanterie, Kavallerie, Artillerie)? Dient dazu Seite 13 des Regelwerkes, auf der ich Moral und gefallene Soldaten markiere?

7. Wenn angegriffene Einheiten versucht sich vom Gegner zu entfernen, benötige ich keinen Moraltest, sondern würfele einfach die Distanz aus, in der Hoffnung, dass die erwürfelte Distanz des Gegners nicht ausreicht diese zu erreichen, da die fliehende Einheit sonst überrannt und vom Spielfeld entfernt wird?

8. Wie weit stehen denn die Truppen idealerweise am Beginn einer Schlacht voneinander entfernt?

Zu 6. Jedes Base hat vier Lebenspunkte, egal ob Infanterie, Kavallerie, etc. Wir zeichnen uns dazu vor jeden Spiel unsere Aufstellung mittels karierten Papier auf, um dann jeden Verlust zu markieren

Eine Idee, die DonVoss bereits umgesetzt hat, ist es für die Verluste eigene Bases zu gestalten, also Bases mit 1-3 Verlusten parat zu haben, wenn sie denn erforderlich sind - das geht zumindest mit den Franzosen ja ganz gut. Aber Abzeichnen reicht vollkommen aus. Denk aber daran, welche Wirkung Bases mit Verlusten haben (Infanteriebase kann dann z.B. nicht mehr schießen, etc.)

Zu. 7. Nein, nicht ganz. Laut Brom heisst es ja:

Zitat
Eine angegriffene Einheit, die sich noch nicht bewegt hat, kann versuchen sich vom Angreifer zu entfernen, einen Gegenangriff durchführen (nur Kavallerie) oder die Formation an Ort und Stelle ändern. Für jede dieser Möglichkeiten führt die Einheit einen Moraltest durch. Schlägt der Moraltest fehl, dann flieht die Einheit.

Also, wenn die EInheit vorher noch nicht bewegt wurde - also deren Karte noch nicht gezogen wurde - kannst du mit einem W6 Wurf testen, ob sie sich entfernt - ist übrigens eine Option, oft hilft auch stehenbleiben und schießen

Zu. 8. Kommt darauf an - wir spiele zur Zeit auf einem 2 Meter tiefen Tisch, und jede Seite darf 10 Zoll tief von der Tischfeldkante hinein aufstellen - dauert damit dann 1-2 Runden bis die ersten Verluste entstehen...es reicht also auch durchaus weniger Platz


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Flicky

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Ein Neuer und gleich viele Fragen zum Bromregelwerk
« Antwort #2 am: 05. April 2010 - 20:11:37 »

Schonmal vielen Dank für die ersten Infos. Ihr habt mir wirklich weitergeholfen. Ich beziehe mich bei den Bromregeln auf die Hamburger-Version, auf die ich durch einen Link hier im Forum gestoßen bin.

@Antipater: Kannst du mir das mit Bedarf und Gusto (Punkt 1 meines Fragenkatalogs) nochmals näher ausführen?
Versteh da nur Bahnhof ?( :D
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Robert E. Lee

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Ein Neuer und gleich viele Fragen zum Bromregelwerk
« Antwort #3 am: 05. April 2010 - 22:22:43 »

Zitat
Kannst du mir das mit Bedarf und Gusto (Punkt 1 meines Fragenkatalogs) nochmals näher ausführen?

Ich bin so frech und übernehme das antworten (mal wieder  :D  ) für den guten Antipater, in Napo. Bereich werden wie gesagt hauptsächlich Szenarien gespielt, diese Szenarien orientieren sich meistens an historischen Schlachten, sprich die Einheiten Corps etc. werden nach den historischen Vorbildern aufgestellt. So haben die Einheiten von Szenario zu Szenario durchaus einmal verschiedene Größen, Moral- und Erfahrungswerte, entsprechend der jeweiligen Schlacht. Die meisten Regelwerke beinhalten bereits einige Beispielszenarien, ferner gibt es Bücher nur mit Szenarien die entsprechend gespielt werden können und eine vollständige Auflistung der benötigten Einheiten bereits enthalten (hier kannst du für dem Anfang auch runterscalieren). Dies wiederum bedeutet das du keine spezifischen Armeelisten und Punktewerte hast (weg vom Warhammer 2k gegen 2k), was auch nicht nötig ist da eben Szenarien gespielt werden (die trotz einen eventuellen \"Ungleichgewichts\" durchaus ausgeglichen sind). Die Gliederung hat Antipater bereits erklärt, ich hoffe ich konnte ein bissel helfen  :)  .
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Flicky

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Ein Neuer und gleich viele Fragen zum Bromregelwerk
« Antwort #4 am: 05. April 2010 - 22:33:52 »

Das hast du. Nochmals danke an euch drei für die Hilfe. Jetzt gilt es den Praxistest zu bestehen, ansonsten komm ich wieder sm_party_box :D
Welche Bücher behandeln denn ausschließlich Szenarien? Welche Titel wären denn hierzu zu empfehlen?
Viele Grüße

Flicky
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Decebalus

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Ein Neuer und gleich viele Fragen zum Bromregelwerk
« Antwort #5 am: 06. April 2010 - 10:55:32 »

Man merkt Deinen Fragen an, dass Du von GW kommst. Da ist die schöne Welt des napoleonischen Wargamings doch sehr ungeordnet und chaotisch. Vielleicht noch ergänzend zu meinen Vorrednern. (Ich gehe davon aus, dass Du 28mm sammeln willst, ist abre eigentlich auch nicht wichtig.)

- Armeeaufstellung:
Egal welche Regeln Du spielst, man kann ja mal von der alten Grundregel ausgehen, dass 10-20 Einheiten eine sinnvollte Größe pro Spieler ist. Alles darüber verlangsamt das Spiel ungeheuer.

Das bedeutet für die Brom-Regeln, Du spielst am besten eine Division mit etwa drei Brigaden mit etwa vier Einheiten. Du brauchst also etwa: ein Divisionsgeneral, drei Brigade-Generäle, je vier Infanterie-Bataillone pro Brigade plus drei Kavallerie-Einheiten für die Kavallerie-Brigade. Artillerie nach Bedarf ergänzen. Klar kannst Du am Anfang mit weniger spielen, aber das ist eine gute erste Ausbaustufe.

Die Hamburger Brom-Regeln bieten Dir dazu auch Punkte an. Die würde ich aber mehr zum Überprüfen, ob Armeen etwa gleichwertig sind, benutzen, als danach aufbauen.

Mit dieser Division kannst du dann genausogut andere Regeln spielen, etwa Shako, Lasalle oder Black Powder.

-Szenarien:
Es gibt Bücher zu bestehenden Regeln (etwa Shako).

Es reicht für den Anfang, einfach ein kleines Ziel zu bestimmen. Also etwa: Wer nach sechs Runden beide Dörfer kontrolliert, hat gewonnen. Oder: (wenn eine Armee stärker ist, was ja realsitisch ist) Der Angreifer muss den Übergang über den Fluß erzwingen. Wenn er nach sechs Runden drei Einheiten auf der anderen Seite hat, hat er gewonnen.

Der nächste Schritt ist dann natürlich, ein historisches Szenario selbst zu entwickeln. Aber das macht man nur, wenn man auch Spaß daran hat.

Ungewohnt wird für Dich vielleicht die etwas andere Spielphilosophie hinter dem Szenario-Spiel sein. Letztlich geht es um das Spiel. Wir hatten schon Szenarien, da haben wir nachher gemerkt, die waren wohl nicht richtig ausbalanciert. Hat aber eigentlich nichts gemacht, da wir alle einen Riesenspaß hatten. Man kann auch verlieren und trotzdem wissen, man hat sich so gut geschlagen, dass es eine gute Leistung war. Das nächstemal verändert man dann etwas die Ausgangssituation und schon funktioniert es. (So haben wir bei unserem Waterloo-Szenario, nachdem wir merkten, dass die Franzosen zu schwach waren, einfach ein Drittel der Einheiten auf Veteranen aufgewertet, und schon wurde es ausgeglichen.)
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