Der Pub > An der Bar
Figuren ausdrucken.
Drachenklinge:
weiß nicht, ob wir vom gleichen Verfahren/der gleichen Maschine reden, aber ein Kumpel bei uns aus dem Klub in Stuttgart hat an dem Institut an der er gerade an seiner Doktorarbeit ... äh ... herumdoktort auch (so?) eine Maschine (in benutzbarer Reichweite). Seine Meinung war, daß es recht grob ist und z.B. Kettenhemden damit nicht funzen würden.
beste Grüße
Drachenklinge
JensN:
Moin,
prinzipiell bin ich ja gerade immer technischen Errungenschaften in Bezug auf unser Hoby sehr aufgeschlossen. Ich habe mich bereits mt dem 3D-Druck beschäftigt, als es darüber die ersten Publikationen in den USA gab.
So verlockend das auch klingt, aus meiner Sicht ist diese Technologie - insbesondere im Figurensektor - noch nicht auf dem Stand, das man eine serienreife Armee direkt aus dem Drucker zaubert. Ohne jetzt auf die technischen Einzelheiten eingehen zu wollen:
Zum Einen, wie schon angsprochen, kommen die Teile nicht so filigran daher wie wir es uns wünschen würden und zum Anderen bedürfen die \"gedruckten\" Materialien noch einer eingehenden Nachbehandlung.
Ein wirklich schwieriges und nicht zu unterschätzendes Unterfangen ist die Aufbereitung eines 3D Modells einer Figur, die wirklich so schön und dynamisch wirkt, das sie Platz auf dem Spieltisch finden würde. Ein Künstler, der in der Lage wäre, eine Figur so ins CAD Programm zu bringen. wäre kaum bezahlbar.
Da ein Seriendruck aus dem Drucker noch in weiter Ferne liegt, wäre höchstens die Erstellung einer Masterfigur denkbar, die dann wieder herkömmlich abgeformt wird (was ja teilweise auch schon gemacht wird). Hier jedoch sehe ich immer noch den Vorsprung durch das klassische Modellieren einer Figur. Ich denke man ist näher daran einer Figur händisch das Leben einzuhauchen, als über den Computer (was natürlich nicht unmöglich ist, siehe Animationsfilme wie Avatar usw..)
Diese Aussage gilt aber nur für Figuren und nicht für Architektur- oder Technikmodelle, das ist eine ganz andere Schiene.
Allerdings sollte man diese Technologie im Auge behalten. Denn auch hier wird an Optimierungen der Druckmaterialien gearbietet und wer weiss, irgendwann gibt es vllt. auch bezahlbare Programme, wo man per Drag&Drop überzeugende, lebendige 3D Modelle von menschlichen Figuren erstellen kann, die dann in einem robusten und beständigen Material gedruckt werden können, in einer Geschwindigkeit, die angemessen ist.
Vor 20 Jahren hätte man mich in einem Fotogeschäft wahrscheinlich auch blöd angeguckt, hätte ich gesagt ich habe einen Fotoapparat, der die Grösse einer Zigarettenschachtel hat, einen Drucker, der die Bilder in Hochlanz und sehr guter Qualität auf Papier bringt. Den Drucker und den Fotoapparat habe ich beim Wocheneinkauf bei Aldi für unter 200 Euro (400 DM) geschossen .......
Irgendwann wird es sicher 3D gedruckte Serie geben, aber das dauert wohl noch eine Weile..
drpuppenfleisch:
Bei Rapidprototyping-3D-Plot zahlt man nach Volumen. Ein Objekt in der Größe einer üblichen Heroscale liegt bei den Unis in etwa bei 20-30 Euro. Inzwischen ist die Auflösung auch so fein, dass sie für das Hobby völlig ausreichend ist. Man kann Fahradspeichen im zehntel-Milimeter-Bereich drucken - so genau kann keiner von uns gucken. Im Internet gibt es auch schon gute Datenbanken, etwa mit Robotern, Flugzeugen, Monstern usw. , manche Dinge scheinen mir auch eindeutig in Wargameabsicht programmiert worden zu sein.
Das Problem liegt definitv nicht auf der Technikseite. Die Technik ist seit etwa drei Jahren auf der Höhe. Vermutlich werden 3d-Plots in den kommenden 7 Jahren zur Ausstattung wirklich guter Copyshops gehören.
Das Problem ist, dass das Modellieren am Computer nicht so einfach ist. Einfach nur CAD geht nicht. Es gibt strenge Anforderungen an das Computermodell (man arbeitet mit Vektoren und dennoch müssen die Flächen kompakt definiert sein und keine \"Löcher\" enthalten - ein nicht triviales Problem). Wer das nicht beherrscht, muss teure Hilfe in Anspruch nehmen. Es gibt einen ganzen Industriezweig, der sich nur mit dem korrigieren von Modellen selbsternannter Modelleure beschäftigt.
Selbst wenn man technisch in der Lage ist, die Modelle herzustellen: es gehört viel Übung dazu, nicht als Sklave des Programms zu arbeiten, sondern souverän die Software nach eigenem künstlerischen Vorgaben einzusetzen. Den ganzen Robotern, Ufos usw., die man in Datenbanken findet, merkt man die kühle, technische Herangehensweise an.
Das interessanteste am Rapid Prototyping ist:
- man könnte Datenbanken erstellen und dann die einzelnen Bauteile z.B. seines Roboters auswählen, zusammenstellen, ausdrucken.
- man kann Modelle recht einfach skallieren (und ein und das selbe Auto in 6mm, 10mm, 15mm, 20mm, 28mm, ...) haben.
Diomedes:
Es wird schon einen Grund haben warum die meisten guten Plastikfigurenhersteller noch mit klassischem Figurendesign arbeiten. Perry, Victrix, Immortal, Gripping Beast.
Und bisher sind wir ja noch nicht einmal soweit, daß jeder einen 2D Lasecutter für den Geländebau zuhause hat.
Abgesehen davon sehe ich wenig nutzen für ein solches Gerät für die normale Bevölkerung und solche Technik wird normalerweise nur bezahlbar, wenn sie einen großen Massenmarkt erreicht.
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