Einer der raren sonnigen Tage dieses Sommers ist ausgerechnet auf unseren Spielesamstag im August gefallen. Auf dem Weg zur Galerie war ich kurz unschlüssig, ob ich nicht doch lieber ordentlich Sonne tanken sollte. Zumal ich wegen des Wetters mit einer schlecht besuchten Galerie gerechnet habe. Auf dem Weg zur Galerie hab ich ne gute Freundin in einem Straßencafé sitzen sehen und habe mich kurz entschlossen, meinen Galleriebesuch um eine Stunde nach hinten zu schieben. Die Weichen für einen perfekten Tag waren damit gestellt. Als ich das Café verließ hatte ich genug frische Luft getankt um mich für den Restnachmittag und die halbe Nacht an den Gamingtisch zu setzen.
Zu meiner Überraschung war der Termin richtig super besucht. Ganze zehn Mann waren gekommen. Darunter auch Oisin, was mich besonders freut, da der Mann fast ein ganzes Jahr Hobbyabstinenz geübt hat. Mit Nettelbeck hat sich ein neues, sympathisches Gesicht zunächst als Zuschauer, dann aber bald als Mitspieler dazugesellt. Prima!
Gespielt wurde:
(a) 15mm Sci-Fi auf einer großen Platte. Riesenmonster, Schlangenmenschen, Kriegsläufer, aerodynamische Gleiter, gebäudegroße Panzer und Aliens unterschiedlichster Farbe haben sich auf einem Dschungelplaneten fetteste Gefechte geliefert. Wolfslords Abschied aus Berlin in einem großen Feuerwerk. Mit dabei das meiner Meinung nach schönste Geländestück Berlins: ein aus Raumschiffswrackteilen gezimmertes Beduinenzelt (scratchbuilt by Wolfslord). Ich werde dieses Geländestück vermissen.
(b) Auf einer 50 x 70 Spielmatte mit 1:72 Plastik-Minis hat Xothian eine Einführung in AmbushAlley gegeben. Im Dorf Prschrkrczk in der unabhängigen balkanischen Republik Molvronien, haben zwei Verfeindete und zugleich halbverschwägerte Dörfer um die \"Opa-Geisel\" gekämpft. Den Befreiern ist es gelungen, den Showdown in der Autogarage blutig für sich zu entscheiden, ihren Opa aus der Hand des fremden Dorfes zu befreien, selbst eine prschrkrczksche Geisel zu nehmen und damit den lokalpolitischen Spieß komplett umzudrehen. Damit ist in drei Dörfern umkreis sichergestetllt, dass jeder weiß, das die Prschrkrczkanier echte Looser sind. Vielen Dank, Xo, für diese Einführung!
(c) Kurz darauf ging es mit dem Fallschirm nach Kreta auf Dons 28mm-Platte für Dispoable Herpes. Da dieses Spiel nächste Woche aufs TST mitfährt, verrate ich hier nur soviel, dass es echt knapp ausgegangen ist, wobei Meister Gero das historisch korrekten Ergebnissichergestellt hat.
(d) In den Straßen Fuldas haben sich amerikanische Panzertruppen im 6mm Maßstab durch eine Panzerkompanie der NVA durchgefräst. Wieder kam Ambush-Alley zum Zuge, diesmal nur die Fahrzeugregeln, und Xothian ist auch hier wieder eine gute Einführung gelungen. Ich bin jedenfalls ganz angetan von diesem Spielsystem. Mein Persönliches Highlight war, als Xothian in den Wirren des urbanen Spielfelds tatsächlich einen T-72 übersehen hat, der sich direkt vor seiner Nase hinter einer Hausecke verkrochen hat. Das gab dickes Flankenfeuer beim Vorbeifahren. Fog-of-war wie man es sich besser nicht wünschen kann.
(e) Am Ende ging es noch in einen Dunkeln mit der 4. Edition von Dungeons and Dragons. Leider bekam ich da einen Anruf und musste für den Rest der Nacht ans Krankenbett meines Jüngsten. Ich habe mir aber sagen lassen, dass das Böse gesiegt hat und das Licht um einige Helden ärmer ist.