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Autor Thema: Heißdrahtschneider?  (Gelesen 4250 mal)

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Antipater

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Heißdrahtschneider?
« am: 30. Juli 2010 - 18:17:35 »

Da für meine Ritter und Unabhängigkeitskrieger irgendwann auch mal ein größerer Tisch her muss - und der Winter zumindest hier vor der Tür steht -, beschäftige ich mich derzeit etwas intensiver mit dem Thema Platten- und Geländebau. Die exzellenten Tutorials und Diskussionen hier im Forum habe ich durchforstet, aber etwas wird dort nur am Rande erwähnt: der Heißdrahtschneider.
Jüngst habe ich so ein Gerät zum ersten Mal im Einsatz gesehen und mich gefragt, wie ich bislang ohne das Teil auskommen konnte. Das Teppichmesser wirkt im Vergleich dazu wie ein Faustkeil. :wacko:
Mich würde nun interessieren, ob es hier im Forum Erfahrungswerte gibt: Welche Geräte verwendet ihr selbst? Und wo kauft man sowas am besten? Was ist bei der Benutzung (außer Verbrennungsgefahr :rolleyes: ) zu beachten? - et cetera, et cetera. Ich bin gespannt. :)
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Sorandir

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Heißdrahtschneider?
« Antwort #1 am: 30. Juli 2010 - 19:05:31 »

Nachdem ich eine Zeit lang erfolglos die hiesigen Baumärkte abgeklappert habe und dort nur die feststehenden Geräte für Preise von etwa EUR 60 + gefunden habe, hab ich in den sauren Apfel gebissen und mir den Heissdrahtschneider von GW gekauft. Der war zwar (natürlich) auch nicht billig (ich glaube ca. 20 EUR), ist aber für meine Zwecke vollkommen ausreichend, da es nur ein Handgerät ist. Man kann vielleicht damit nicht so schnell und 100%-ig korrekt wie mit den Feststehenden schneiden, aber ich bin damit sehr zufrieden und hab die Anschaffung nicht bereut.
Als Folgekosten sollte man noch die Batterien erwähnen, die man immer mal nachkaufen muss (die Standgeräte werden an die Steckdose angeschlossen). Ich hab aber mittlerweile ungefähr 4 Platten a 1,20m x 0,60m und einiges an Gelände gebaut und dafür nur 2-3 Batterien-Paare benötigt. Es hält sich also noch in Grenzen.
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Poliorketes

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Heißdrahtschneider?
« Antwort #2 am: 30. Juli 2010 - 19:51:59 »

60 EUR für ein festes Gerät? Das ist günstig, dafür würde ich glatt eins nehmen. Ich habe das Handgerät von Foundry. Sehr hilfreich, aber im Preis absolut versaut (waren glaube ich auch 20 EUR).
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shodan

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Heißdrahtschneider?
« Antwort #3 am: 30. Juli 2010 - 20:15:35 »

Ich hab den von Proxxon und damit weitestgehend zufrieden. Für das Meißte würde zwar auch ein Handgerät ausreichen aber mir war ein fest stehendes lieber.
Für längere, gleichmäßige Sachen muss man den Anschlag aber gut festhaltensonst drücktman den etwas zur Seite, da werde ich auf der Rückseite mal noch nen Winkelanschrauben um den dort auch festmachen zu können.
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drpuppenfleisch

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Heißdrahtschneider?
« Antwort #4 am: 30. Juli 2010 - 20:38:36 »

Grundsätzlich muss man sich für Handgerät oder Standgerät entscheiden. Nur mit dem Standgerät kann man wirklich saubere Konstruktionsschnitte erreichen. Nur mit Handgerät kann man wild und schnell und dynamisch arbeiten.

Soll es ein Standgerät sein, dann hat man die Wahl zwischen den Profigeräten und dem Proxxon-Billiggerät.

Die Profigeräte haben Schienensysteme, raffinierte Winkelmesser und -schlitten, bessere Spannsysteme und einen Miniventilator, der den Heißdraht kühlt, wodurch er seltener durchbrennt und die Drahtspannung konstant bleibt. So ziemlich jeder Architekt/Landschaftsplaner arbeitet damit, und es lohnt sich immer, mal in der eigenen Uni umzusehen, ob bei den Architekten oder Industriedesigner nicht irgendwo ein Raum voller solcher Geräte (und Styrodurreste en masse) existiert. Diese Geräte sind aber für Wargaming mMn viel zu teuer, kosten mehrere hundert Euro, und haben eine Genauigkeit und einen Perfektionsgrad, den nicht einmal ein Frank Becker benötigen würde. Wenn man aber kostenlos an so was rankommt, ist es schon sehr fein....

Proxxon ist bei 80 bis 120 Euro, kann beispielsweise bei Modulor in Berlin bestellt werden, aber oftmals auch beim Baumarkt. Das Gerät hat eine recht bescheidene Schienenführung, die aber dem Arbeiten mit freehand dennoch weit überlegen ist. Richtig präzise Schnitte gelingen mir bis heute nicht, aber ich habe auch wenig Übung. Der Draht ist nicht gekühlt, sodass er hohen Temperaturschwankungen unterworfen wird, je nachdem, ob er frei in der Luft glüht oder sich am Styrodur abkühlt. Temperaturunterschied bedeutet aber Unterschied in der Spannung des Drahtes, und damit Schnittg(un)genauigkeit. Ich puste den Draht immer etwas an beim Arbeiten, und das bringt den Proxxon dann schon deutlich näher an die Profigeräte ran.

Ach ja,noch eines: Wichtig ist noch die Länge des Armes, da es die maximale Schnittdistanz zum Rohlingsrand festlegt. Sollte beim Kaufentscheid bedacht werden....
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Tankred

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Heißdrahtschneider?
« Antwort #5 am: 31. Juli 2010 - 11:35:48 »

Proxxon hat jetzt auch ein Handgerät herausgebracht für freies Modulieren. Das ist dann kein Draht sondern ein biegbares Metallstück. Je nach dem, was man macht (konstruieren oder Landschaft) würde ich auch das in Erwägung ziehen.

Die Tipps von Druppenfleisch sind sehr interessant. Jetzt hätte ich gerne ein Profigeröt...

Murphy

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Heißdrahtschneider?
« Antwort #6 am: 31. Juli 2010 - 12:10:50 »

Mit etwas handwerklichem Geschick sollte man auch die DIY-Möglichkeit in Betracht ziehen.

Hier mal ein paar Links auf die Schnelle:
http://www.hhhh.org/~joeboy/resources/hotwire_foam_cutter/hotwire_foam_cutter.html
http://wolfstone.halloweenhost.com/HalloweenTech/fotmak_MakingFoamTools.html
http://club.cycom.co.uk/hotwire/Hot_wire_cutter_for_polystyrene_foam.html

Bei entsprechender Sorgfalt beim Bau habe solche selbstgebauten Geräte idR eine höhere Genauigkeit als z.B. die Einsteigermodelle für um die 100,- EUR. Für den Hobbygebrauch sind aber die Einsteigermodelle völlig ausreichend, man kann z.B. mit Schablonen aus Pappe arbeiten um möglichst genaue Schnitte/Formen hinzubekommen.
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Aeneas

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Heißdrahtschneider?
« Antwort #7 am: 31. Juli 2010 - 18:02:46 »

Wenns nix kosten (und vermutlich auch nix taugen) soll:

In einem ganz alten White Dwarf war mal eine Bauanleitung für einen Heißdrahtschneider, Kategorie zugeschaut mitgebaut. Aus einer handelsüblichen Säge, wie sie meist in jedem Keller noch irgendwo rumliegt, einer Batterie und Draht.

Bei Interesse suche ich den Artikel mal raus und bringe den WD zum nächsten Treffen mit.
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Rusus

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Heißdrahtschneider?
« Antwort #8 am: 01. August 2010 - 15:37:20 »

Ich benutze seit mehreren Jahren den Proxxon Thermocut. Kosten so ca. 90 € und gibt\'s in größeren Baumärkten.
Für meine Zwecke - ich benutze ihn in erster Linie beim Gebäudebau - ist die Genauigkeit ausreichend. Mit dem Anschlagsystem habe ich keine Probleme. Man mus etwas etwas mit den Schnittgeschwindigkeit und der Themperatur experimentieren und seine Erfahrungen machen. Für dickere Stücke braucht man halt etwas mehr Hitze.
Mit ein paar Tricks - die beliebte aufgeklebte Heftzwecke - kann man auch Kreise schneiden. Durch die verschiebbare Spule können auch Winkelschnitte gemacht werden. Dabei ist jedoch zu beachten, das der Winkel etwas unterhalb der Oberfläche liegt. Auch freehands sind mit etwas Übung und Erfahrung machbar.
Das der draht schnell durch ist, kann ich nicht bestätigen. Ich habe mir seinerzeit (vor. ca. 5 Jahren) direkt eine Ersatzspule mitgekauft. Diese habe ich bisher aber noch nicht benötigt und ich habe das Gerät schon recht häufig in Betrieb.
Was mir fehlt ist eine mm-Einteilung im 0 - 3 cm-Bereich.

Der Sinn von Handgeräten erschließt sich mir nicht. Diese haben keinen Anschlag. Für \"wilde\" Geländekonturen tut\'s mMn auch ein Messer.

zu Antipater: Der Zusammenhang zwischen Plattenbau und Heißdrahtschneider erschließt sich mir nicht ganz. Nicht dass Du auf falsche Ideen kommst: große Platten lassen sich damit nicht schneiden, da der Auflagetisch zu klein ist. Für Geländebau (Berge, Hügel etc.) ist man mit einem scharfen Messer besser bedient. Ein Heißschneider ist fein für geometrische Formen (Hauswände, Dächer, Simse, Leisten, Steine etc.).
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Antipater

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Heißdrahtschneider?
« Antwort #9 am: 01. August 2010 - 17:51:24 »

Erstmal vielen Dank für die ganzen Rückmeldungen! Super, was man hier so an Erfahrung anzapfen kann.  :thumbup:
@Rusus: Ich dachte in der Tat vor allem an den Zuschnitt von Geländestufen (sprich Hügel, Ufer usw.) und Gebäudeelementen. Der Heißdrahtschneider scheint mir bei beidem dem Messer deutlich überlegen, vor allem was Qualität und Schnelligkeit der Verarbeitung angeht. Ich erinnere mich noch mit Schrecken an den Verschleiß von Zeit, Material und Nerven beim Zuschnitt der Klippen auf einer meiner Skirmish-Platten mittels Cutter. So was würde ich zukünftig gern vermeiden. :wacko:
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Gorac

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Heißdrahtschneider?
« Antwort #10 am: 01. August 2010 - 23:10:31 »

Ich hab auch den Proxxon und schließe mich Rusus in allen Punkten an. Ein Gerät mit prima Preis-Leistungsverhältnis, wenn man ein bisschen Übung hat. Klar, reisst der Draht immer mal wieder. Ich habe aber auch noch die erste Spule drauf und das Ding hat das Architekturstudium meiner Freundin und alle meine Projekte mitgemacht. Wichtig ist, die Hitze der Materialdicke anzupassen.
Weiterer Vorteil von Heißdraht: Du kannst hauchdünne Scheibchen schneiden. Gute Grundlage für Verzierungen. Geht halt nur mit nem Standgerät.
Mit einem Hand-Heißschneider habe ich noch keine Erfahrung gemacht. Würde mich mal interessieren, aber ich denke, dass man mit dem Cutter das meiste auch hinbekommt. Deshalb ist ein großes Gerät meine erste Wahl.
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Mehrunes

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Heißdrahtschneider?
« Antwort #11 am: 02. August 2010 - 11:54:51 »

Ein Handgerät ist einem Messer immer noch weit überlegen, da man viel, viel schneller arbeiten kann.

Murphy

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Heißdrahtschneider?
« Antwort #12 am: 03. August 2010 - 15:19:32 »

Das hängt immer ganz von der Materialstärke und dem Messer ab, bis ca. 3cm ist alles mit dem Cutter etwa genauso schnell zu schneiden (gerade Schnitte idR schneller und geschwungene langsamer), allerdings muss man dann recht häufig die Klingen wechseln.

Besonders, wenn man \"tief\" ins Material schneiden will, ist ein Cutter deutlich praktischer als ein Handgerät.
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Brummbär

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Heißdrahtschneider?
« Antwort #13 am: 03. August 2010 - 15:57:18 »

Hallo,

gehöre auch zu den stolzen Proxxon-Besitzern und kann mich meinen \"Vorrednern\" nur anschließen.
Ich würde das Teil jederzeit wieder kaufen!

Gruss,
Thomas
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AndréM

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Heißdrahtschneider?
« Antwort #14 am: 11. Februar 2011 - 14:51:29 »

Hab zwar noch keinen, aber wir teilen uns einen hier vor Ort und ich kann den Proxxon wirklich nur empfehlen. Wenn man nicht drei linke Hände hat kann man das meiste damit machen.
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