Grundsätzlich muss man sich für Handgerät oder Standgerät entscheiden. Nur mit dem Standgerät kann man wirklich saubere Konstruktionsschnitte erreichen. Nur mit Handgerät kann man wild und schnell und dynamisch arbeiten.
Soll es ein Standgerät sein, dann hat man die Wahl zwischen den Profigeräten und dem Proxxon-Billiggerät.
Die Profigeräte haben Schienensysteme, raffinierte Winkelmesser und -schlitten, bessere Spannsysteme und einen Miniventilator, der den Heißdraht kühlt, wodurch er seltener durchbrennt und die Drahtspannung konstant bleibt. So ziemlich jeder Architekt/Landschaftsplaner arbeitet damit, und es lohnt sich immer, mal in der eigenen Uni umzusehen, ob bei den Architekten oder Industriedesigner nicht irgendwo ein Raum voller solcher Geräte (und Styrodurreste en masse) existiert. Diese Geräte sind aber für Wargaming mMn viel zu teuer, kosten mehrere hundert Euro, und haben eine Genauigkeit und einen Perfektionsgrad, den nicht einmal ein Frank Becker benötigen würde. Wenn man aber kostenlos an so was rankommt, ist es schon sehr fein....
Proxxon ist bei 80 bis 120 Euro, kann beispielsweise bei Modulor in Berlin bestellt werden, aber oftmals auch beim Baumarkt. Das Gerät hat eine recht bescheidene Schienenführung, die aber dem Arbeiten mit freehand dennoch weit überlegen ist. Richtig präzise Schnitte gelingen mir bis heute nicht, aber ich habe auch wenig Übung. Der Draht ist nicht gekühlt, sodass er hohen Temperaturschwankungen unterworfen wird, je nachdem, ob er frei in der Luft glüht oder sich am Styrodur abkühlt. Temperaturunterschied bedeutet aber Unterschied in der Spannung des Drahtes, und damit Schnittg(un)genauigkeit. Ich puste den Draht immer etwas an beim Arbeiten, und das bringt den Proxxon dann schon deutlich näher an die Profigeräte ran.
Ach ja,noch eines: Wichtig ist noch die Länge des Armes, da es die maximale Schnittdistanz zum Rohlingsrand festlegt. Sollte beim Kaufentscheid bedacht werden....